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Fang- und Wendevorrichtung für zu stapelnde Papierblätter Die Erfindung
bezieht sich auf eine Fang- und Wendevorrichtung für Papierblätter, die auf einem
Stapel abgelegt werden sollen.
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Wenn eine Folge von Blättern, die auf einer Seite feucht oder klebrig
sind (Photoemulsion) einem Stapel zugeführt wird, besteht die Möglichkeit, daß die
klebrigen Seiten einander berühren und die Blätter zusammenkleben und sich dann
nicht mehr ohne Beschädigung voneinander trennen lassen.
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Um diese Möglichkeit zu verhindern, ist bereits eine Fang- und Wendevorrichtung
entwickelt worden mit einer schwenkbaren Führung, die die einzelnen Blätter aus
einer Zuführung in vertikaler Stellung annimmt und von einem intermittierend arbeitenden
Antrieb nachfolgend umgelegt wird, um das einzelne Blatt um seinen unteren Rand
aus dieser vertikalen in eine horizontale Stapelstellung zu wenden und auf einer
Ablage mit der feuchten Seite nach oben abzulegen.
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Die schwenkbare Führung besteht hierbei aus einer abgewinkelten Platte,
die um ihre Winkelkante schwenkbar ist, wobei ihr aufrechtstehender Schenkel über
die Vertikale hinwegschwenkt, so daß das sich mit seinem unteren Rand auf dem unteren,
mitschwenkenden Schenkel abstützende Blatt infolge der Veränderung seiner Schwerpunktlage
um diesen Rand kippt (schweizerische Patentschrift 273087). Eine solche schwenkbare
Führung arbeitet nur einwandfrei bei verhältnismäßig starken Papieren, und auch
dann bleibt der Reibungskoeffizient zwischen Papierrand und unterem Schenkel kritisch.
Hat das Papier aber die Neigung zu rollen, wie dies bei druckfeuchtem, dünnem Papier
leicht der Fall ist - und eine solche Neigung wird bei der bekannten Vorrichtung
durch die Zuführungen noch verstärkt -, so rutscht es auf dem unteren Schenkel ab,
bevor sein Schwerpunkt noch über die labile Gleichgewichtslage gewandert ist, und
gelangt in falscher Lage zum Ablagetisch.
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Dieser Nachteil wird bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Zuführung
sicher vermieden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß eine schachartige Führung
in eine feststehende V-förmige Rinne als Schachtboden und in als Klappen ausgebildete
Schachtwände unterteilt ist, von denen die näher zur Ablage liegende Klappe um ihre
Oberkante, die andere um ihre Unterkante schwenkbar gelagert ist und beide mit demselben
Antrieb gekuppelt sind.
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Die untere Blattkante kann hierbei nicht ausweichen oder wegrutschen.
Ein weiterer Vorteil ist, daß die Ablage unmittelbar an den Schachtboden anschließen
kann, weil die ihr zugekehrte Schachtwand nach oben wegschwenkt, während bei der
bekannten
Fang- und Wendevorrichtung die Ablage erst außerhalb des Schwenkweges des
unteren Schenkels angeordnet werden kann.
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Vorteilhaft wird ein elektromagnetischer Antrieb verwendet, der über
eine Feder (zur Stoßdämpfung) mit einer der beiden Schwenkwellen der schwenkbaren
Schachtwändeklappen gekuppelt ist, die untereinander wieder durch Lenker verbunden
sind.
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Zweckmäßigerweise hat die Ablage zumindest dann eine konvexe Form,
wenn Blätter darauf abgelegt werden sollen, die eine Neigung zum Aufrollen beim
Trocknen in entgegengesetzter Richtung haben, so daß dem Aufrollen durch die Schwerkraft
entgegengewirkt wird.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser
sind Fig. 1 ein Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Anordnung entlang der Linie
I-I in F i g. 2 und F i g. 2 eine Frontansicht.
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In F i g. 1 sind eine Seitenplatte 1 und eine Grundplatte 2 dargestellt,
die sich zwischen der Seitenplatte und der entsprechenden gegenüberliegenden Seitenplatte
erstreckt.
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Zwischen den an ihren Enden befestigten Seitenplatten 1 befindet
sich eine nach oben gewölbte Ablage 3, die an ihrem inneren Ende in eine V-förmige
Rinne 3 a übergeht.
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An der Innenseite der Grundplatte 2 befindet sich eine geneigte Führungsplatte
4, die über deren Oberkante geh akut ist und deren untere Kante zunächst zurück-
und abwärts gebogen ist, um einen Sitz für einen nach innen horizontal hervorstehenden
Gummipuffer 5 zu bilden, und dann weiter nach hinten und unten gebogen ist, bis
sie an der Grundplatte anliegt.
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Im Raum hinter der Rinne 3 a und innerhalb der Seitenplatten 1 ist
ein Elektromagnet 6 an der Grundplatte 2 befestigt. Der Anker des Elektromagneten
ist über eine Feder 7 mit einem kurzen Hebelarm 9a verbunden, der fest an einer
Welle 9 sitzt, die sich zwischen Lagern in den Seitenplatten 1 erstreckt.
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Ein weiterer, fest mit der Welle 9 verbundener Hebelarm 8, ist mit
einem im wesentlichen senkrecht aufwärts verlaufenden Lenker gekuppelt, dessen oberes
Ende wieder mit einem kurzen Gelenkhebel 11 gekuppelt ist, der mit der Schraube
13 auf der oberen Welle 12 befestigt ist.
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Die untere Welle 9 trägt eine Bodenklappe 14, die zweckmäßig aus
einem durchsichtigen Kunststoff besteht, nach oben ragt und am oberen Ende leicht
einwärts gebogen ist und in Ruhestellung gegen den Gummipuffer 5 anliegt. Die Einwärtsbiegung
soll ein Haften an der Papieroberfläche des Stapels in abgesenkter Stellung vermeiden.
Die ausgeschnittene Form (F i g. 2) dieser Klappe und das Abbiegen stellen sicher,
daß nur zwei Ecken der Klappe die Kanten eines Papierbogens berühren.
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Die obere Welle 12 trägt eine obere Klappe 15, die ebenfalls zweckmäßig
aus durchsichtigem Kunststoff besteht und in der gezeichneten Stellung nach unten
und einwärts geneigt ist.
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Somit bilden die Klappen 14 und 15 in der gezeichneten Stellung eine
Führung für das untere Ende eines Papierbogens 16, der über eine Rolle 17 in der
V-förmigen Rinne 3 a eingebracht wird, wo er senkrecht stehenbleibt.
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Nach Ablauf einer bestimmten Zeit wird der normalerweise eingeschaltete
Elektromagnet 6 abgeschaltet.
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Dadurch wird die untere Welle 9 auf Grund des Gewichtes der Platten
oder mittels einer (nicht gezeichneten) Feder entgegen dem Uhrzeigersinn und folglich
die obere Welle 12 im Uhrzeigersinn gedreht.
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Beide Klappen 14 und 15 werden dabei in der Zeichnung nach links geschwenkt,
wodurch der Bogen 16 um seine untere Kante um- und auf der Ablage 3 abgelegt wird.
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Die Erfindung kann speziell bei Blättern von entwickeltem Photopapier
angewandt werden.
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Die noch feuchte Schichtseite liegt in der vertikalen Stellung rechts
und in der Stapelstellung auf der Oberseite, in der das trocknende Blatt dazu neigt,
sich nach oben aufzurollen, aber durch die Schwerkraft geglättet und wegen der Form
der Ablage 3 sogar in entgegengesetzter Richtung gekrümmt wird.
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Bei eingeschaltetem Elektromagneten befindet sich die Vorrichtung
in der Fangstellung; die Normalstellung liegt vor bei abgeschaltetem Magneten, wie
durch die unterbrochenen Linien in F i g. 1 dargestellt ist. Das senkrechte, nasse
Papier neigt dazu, auszuknicken, wenn es zu lange in dieser Stellung belassen wird,
was ebenfalls Störungen beim Stapeln hervorrufen würde. Aus diesem Grunde wird der
Magnet sofort abgeschaltet, wenn das Papier in die V-förmige Rinne 3 a der Ablage
gefallen ist.