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Photographischer Verschluß mit einem elektromagnetischen Antriebssystem
für die Verschlußblätter Die Erfindung betrifft einen photographischen Verschluß
mit einem das Verschlußblattsystem beim Belichtungsvorgang hin- und herbewegenden
elektromagnetischen Antriebssystem, dessen Elektromagnet durch eine elektronische
Zeitbildungseinrichtung umpolbar ist, die einen der Beaufschlagung des Elektromagnets
mit Strom dienenden, mittels eines Druckknopfes betätigbaren Kontaktschalter aufweist.
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Mit den bisher bekannten Verschlußanordnungen dieser Art lassen sich
lediglich solche Aufnahmen durchführen, bei denen die Belichtungszeit durch die
elektronische Zeitbildungseinrichtung gesteuert wird. Bei diesen Verschlüssen sind
aber noch keine Vorkehrungen getroffen, um auch Aufnahmen mit beliebig langer Belichtungszeit,
beispielsweise »B«- oder »T«-Aufnahmen machen zu können.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Verschluß der obigen Gattung
dahingehend zu vervollkommnen, daß mit ihm außer Aufnahmen mit von einer elektronischen
Schalteinrichtung gesteuerter Belichtungszeit auch »B«- und/oder »T«-Aufnahmen unter
Vermeidung unnötiger Kapazitätsverluste der Energiequelle durchführbar sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß außer dem Kontaktschalter
für die elektronische Zeitbildungseinrichtung noch eine Schalteranordnung für die
Durchführung von »B«- und/oder »T«-Aufnahmen vorgesehen ist, die nach dem Umschalten
des Verschlusses auf »B« oder »T« mittels des Druckknopfes betätigbar ist und der
Beaufschlagung des Elektromagnets mit Strom sowie zu dessen Umpolung entsprechend
der Betätigung des Druckknopfes dient, wobei die Schalteranordnung durch einen bewegten
Teil des Verschlusses während dessen öffnungs- und gegebenenfalls auch Schließbewegung
in die Stellung rückführbar ist, in welcher der Stromfluß zum Magnet wieder unterbrochen
ist, ferner daß Mittel vorgesehen sind, die nach Umstellen auf »B« oder »T« die
elektronische Zeitbildungseinrichtung abschalten. Auf diese Weise sind die Voraussetzungen
dafür geschaffen worden, daß bei einem Verschluß mit elektromagnetischem Verschlußblätterantrieb
der elektrische Impuls zum Schließen des Verschlusses nicht allein von der elektronischen
Schalteinrichtung, sondern auch durch den Photographierenden selbst gegeben werden
kann, so daß mit einem solchen Verschluß außer Aufnahmen mit selbsttätig gesteuerter
Belichtungszeit auch »B«- und erforderlichenfalls »T«-Aufnahmen gemacht werden können.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß ein durch
einen Belichtungszeitsteller beeinfiußbares Steuerorgan vorhanden ist, das beim
Umstellen der Kamera in Einstellage »B« oder »T« die den Elektromagnet abwechselnd
mit der Energiequelle verbindende Schalteranordnung zur Betätigung durch den Druckknopf
freigibt und gleichzeitig die elektronische Schalteinrichtung für die Dauer der
Durchführung von »B«- oder »T«-Aufnahmen von der Energiequelle trennt. Dadurch wird
eine bequeme Bedienungsweise der Kamera sichergestellt, da zum Umstellen der Kamera
für die Durchführung von »B«- oder »T«-Aufnahmen lediglich der Belichtungszeitsteller
in die entsprechende Einstellage übergeführt zu werden braucht. Außerdem wird eine
schnelle und sichere Arbeitsweise des elektromagnetischen Verschlußantriebs im Arbeitsbereich
der Kamera für »B«- und »T«-Aufnahmen erreicht, da dessen Elektromagnet hierbei
unmittelbar und nicht über die elektronische Schalteinrichtung mit der Energiequelle
verbunden ist. Um mit relativ einfachen, funktionssicher arbeitenden Mitteln die
elektronische Schalteinrichtung für die Dauer der Durchführung von »B«- oder »T«-Aufnahmen
außer Betrieb zu setzen, ist ferner vorgesehen, daß das Steuerorgan aus einem ortsfest
gelagerten Steuerhebel gebildet wird, der einen Hebelarm aufweist, mittels dessen
ein beim Betätigen des Druckknopfes auf den Kontaktschalter der elektronischen Schalteinrichtung
einwirkender, den Einfiuß dieses Knopfes auf die Schalteranordnung aufhebender Kontakthebel
in eine bezüglich des
Druckknopfes und des Kontaktschalters wirkungslose
Stellung überführbar ist.
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Unnötige Kapazitätsverluste der Energiequelle lassen sich bei Durchführung
von »B«- oder »T«-Aufnahmen auf einfache und wirksame Weise dadurch vermeiden, wenn
die Schalteranordnung in der wirkungslosen Stellung des Kontakthebels durch einen
Vorsprung einer Schubstange zu betätigen ist, die einenends unter der Wirkung einer
Feder an einem Vorsprung des Druckknopfes aufliegt und anderenends mit einem Winkelhebel
gelenkig verbunden ist, der durch eine Feder am Verschlußblattsystem zur Abstützung
kommt.
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Was die Ausbildung der Schalteranordnung im einzelnen i nbetrifft,
so kann diese zwei Schalter aufweisen, von denen jeder einerseits mit der Energiequelle,
andererseits mit einem der beiden Endanschlüsse der Magnetspule des Magnets elektrisch
verbunden ist, wobei beide Schalter abwechselnd durch den Druckknopf betätigbar
sind.
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Eine sowohl in konstruktiver Hinsicht einfache als auch ein Höchstmaß
an Funktionssicherheit gewährleistende Schalteranordnung für die Durchführung von
»B«- und »T«-Aufnahmen läßt sich ferner dadurch erreichen, daß ein Schalter ortsfest
und der zweite Schalter auf dem Steuerhebel angeordnet und bezüglich des ersten
Schalters in zwei Relativstellungen überführbar ist, derart, daß in der einen Relativlage
beide Schalter mittels des Vorsprungs der Schubstange abwechselnd in der gleichen,
in der anderen Relativlage in entgegengesetzter Richtung beeinflußbar sind. Wenn
dagegen außer Aufnahmen mit von der elektronischen Zeitbildungseinrichtung gesteuerter
Belichtungsdauer lediglich »B«- oder »T«-Aufnahmen zur Durchführung gelangen sollen,
so können beide Schalter ortsfest angeordnet und der Betätigungsteil eines der beiden
Schalter mit Bezug auf den Betätigungsteil des anderen Schalters derart ausgerichtet
sein, daß beide Schalter abwechselnd entweder in der gleichen oder entgegengesetzten
Richtung durch den Vorsprung der Schubstange beeinfiußbar sind.
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In der Zeichnung sind mehrere nachstehend näher beschriebene Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 in schematischer Darstellungsweise
einen Verschluß mit elektromagnetischem Antriebssystem in Ruhestellung, das entweder
selbsttätig durch eine elektronische Schalteinrichtung oder durch eine von Hand
einstellbare Betätigungseinrichtung steuerbar ist, die der Durchführung von »B«-
und »T«-Aufnahmen dient, F i g. 2 den Verschluß gemäß F i g. 1 in Offenstellung,
F i g. 3 einen Ausschnitt des Verschlusses mit der in Einstellage »T« überführten
Betätigungseinrichtung kurz vor dem Anlaufen des Verschlußblätterbetätigungsrings,
Fig. 4 den entsprechend der Darstellung in Fig. 3 eingestellten Verschluß in Offenstellung,
wobei der Auslöseknopf wieder in die Ruhelage zurückgekehrt ist, F i g. 5 einen
Teil des Verschlusses mit der zur Durchführung von »B«-Aufnahmen entsprechend umgestellten
Betätigungseinrichtung, die sich zusammen mit dem Verschluß in derAusgangslage befindet,
F i g. 6 die gemäß F i g. 5 eingestellte Betätigungseinrichtung in einer Zwischenstellung,
wobei der Verschluß die Offenstellung erreicht hat und der Auslöseknopf noch niedergedrückt
ist, F i g. 7 eine Variante zu der in F i g. 1 bis 6 gezeigten Betätigungseinrichtung
zur Steuerung des elektromagnetischen Antriebssystems von Hand für die Durchführung
von »B«-Aufnahmen in der Zwischenstellung gemäß der Darstellung in F i g. 6, F i
g. 8 analog zu der Anordnung nach F i g. 7 eine Betätigungseinrichtung, mittels
welcher sich »T«-Aufnahmen durchführen lassen, nach dem Auslösen je= doch kurz vor
dem Anlaufen des Verschlusses.
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In der Zeichnung bedeutet l a die Objektivöffnung der nicht weiter
veranschaulichten Grundplatte eines photographischen Verschlusses, die in der Schließstellung
desselben durch mehrere. beispielsweise fünf Verschlußblätter 21 abgedeckt wird.
Jedes Verschlußblatt 21 lagert auf einem ortsfesten Stift 28.
Dem Antrieb
der Verschlußblätter 21 dient der Antriebsring 20, der seinerseits den stabförmigen
Permanentmagnet 4 trägt. Diesem Permanentmagnet ist der ortsfest angebrachte
Elektromagnet 5, 6 zugeordnet, dessen Spule die Anschlüsse 6a und 6b sowie den Mittelabgriff
6 c aufweist.
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Wie aus der Zeichnung weiter ersichtlich, kann das als Südpol ausgebildete
freie Ende des Permanentmagnets 4 zwischen den Polen 5 a und 5 b des Elektromagnets
5, 6 hin und her wandern, wobei es in der Schließstellung des Verschlusses am Pol
5a, in der Offenstellung hingegen am Pol 5 b zur Anlage kommt. Der Pol 5
b kann mit Bezug auf seinen Gegenpol 5a verschiebbar angeordnet und als Joch 30
ausgebildet sein. Dadurch kann die Ausschwingweite des Permanentmagnets 4 und damit
auch die der Verschlußblätter 21 aus der Schließstellung verändert werden, so daß
sich mit den Verschlnßblättern gleichzeitig die Größe der Blende einstellen läßt.
Das Joch 30 ist zu diesem Zweck in nicht weiter veranschaulichten ortsfesten Führungen
gleitbar gelagert und mittels eines Blendenstellers 31 unter Zwischenschaltung eines
kurvengesteuerten, zweiarmigen Hebels 32 bewegbar.
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Zur selbsttätigen Steuerung des aus dem Permanentniagnet 4 sowie dem
Elektromagnet 5, 6 bestehenden Antriebssystems sind die Wicklungsanschlüsse 6 a,
6 b sowie 6 c mit einer elektronischen Kippschaltung verbunden, die mittels des
Kontaktschalters K an die Energiequelle E anschließbar ist. Bestandteile der Kippschaltung
sind im einzelnen der regelbare Widerstand R, der Kondensator C sowie mehrere Transistoren
T" T., und T,. In Reihe mit dem Kontaktschalter K, dessen Schaltzunge 7 abwechselnd
an den Kontaktstellen 1 und Il in Anlage bringbar ist, liegt der Transistor T1 sowie
der Wicklungsabschnitt 6 a bis 6 c der Magnetspule 6. In einem besonderen Kreis
ist der mit dem zweiten Transistor TZ elektrisch verbundene Kondensator C sowie
der Widerstand R vorgesehen. Dieser bildet zusammen mit dem Kondensator C eine Verzögerungsschaltung.
Der Widerstand R ist in seinem Ohmschen Wert mittels eines Zeitstellers 34 zur Erzielung
unterschiedlicher Belichtungszeiten veränderbar. Parallel zu dem das RC-Glied enthaltenden
Kreis ist der Transistor T3 geschaltet, dessen Kollektor mit der Anschlußstelle
6 b verbunden ist, während der Anschluß 6c unmittelbar am negativen Pol der Energiequelle
anliegt. Die übrigen. im Schaltbild nicht weiter bezeichneten Widerstände dienen
der Vervollständigung der vorbeschriebenen elektronischen Schaltung.
Die
Zeichnung läßt weiter erkennen, daß zur Betätigung des Kontaktschalters K der ortsfest
gelagerte Kontakthebel 8 dient, der unter dem Einfluß der Feder 9 am Bund 10 a des
Druckknopfes 10 zur Anlage kommt. Der entgegen der Wirkung der Feder 11 betätigbare
Druckknopf 10 wird in der in F i g. 2 gezeigten Auslösestellung durch die Kante
8 a des Kontakthebels 8 verriegelt.
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Zur Aufhebung dieser Verriegelung ist die Schubstange 12 vorgesehen,
die einenends an dem ortsfest gelagerten Winkelhebel 15 angelenkt ist, anderenends
auf dem Stift 14 des Druckknopfes 10 zur Abstützung kommt. Der Winkelhebel_
15 seinerseits stützt sich in der Schließstellung des Verschlusses unter dem Einfluß
der Feder 16 auf einem Ansatz 20 a des Verschlußblätterbetätigungsrings
20 ab, während er in der Öffnungsphase des Verschlusses eine im Gegenuhrzeigersinn
gerichtete, durch den ortsfesten Stift 18 begrenzte Drehbewegung ausführt.
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Um mit dieser Verschlußanordnung außer Aufnahmen mit von der elektronischen
Schalteinrichtung gesteuerten Belichtungszeiten auch Aufnahmen von beliebiger Belichtungsdauer.
d. h. »T«- und/oder »B«-Aufnahmen machen zu können, ist zusätzlich zum Kontaktschalter
K eine Umschalt- und Betätigungseinrichtung vorgesehen, mittels deren sich die elektronische
Schalteinrichtung von der Energiequelle E trennen und das elektromagnetische Antriebssystem
von Hand beliebig steuern läßt. Diese Einrichtung umfaßt einen ortsfest gelagerten
Steuerhebel 35, der unter dem Einfluß einer Feder 36 mittels eines Taststifts
35a innerhalb des Einstellbereichs der Belichtungszeitskala 34 a an einem
konzentrischen Kurvenstück 34 b des Belichtungszeitstellers 34 zur Anlage kommt.
Der Steuerhebel 35 weist ferner ; einen Arm 35b auf, der beim Überführen
des Belichtungszeitstellers 34 in die Einstellage »T« oder »B« gegen einen weiteren
Arm 8 c des Kontakthebels 8 stößt und diesen Hebel dabei im Uhrzeigersinn drehend
aus der Bewegungsbahn des freien Endes der Schubstange 12 bewegt. Den Einstellagen
»T« und »B« ist eine Steuerkurve zugeordnet, die sich an das konzentrische Kurvenstück
34 b des Belichtungszeitstellers 34 anschließt und zweckmäßigerweise stufenförmig
ausgebildet ist. Bei Einstellung auf »T« (F i g. 3 und 4) läuft der Stift
35 a auf die Stufe 34 c auf, während in der Einstellage »B« (F i g. 5 und
6) der Steuerhebel 35 am Kurvenstück 34 d zur Anlage kommt. Die unter der Wirkung
der Feder 13 stehende Schubstange 12 trägt einen Betätigungsstift 12a, der nach
dem Ausschwenken des Kontakthebels 8 in die wirkungslose Stellung abwechselnd mit
einem ortsfesten Schalter S1 und mit einem am Steuerhebel 35 angeordneten Doppelschalter
S., zusammenwirken kann. Der Schalter S1 weist eine Kontaktfeder 37 auf, die an
ihrem freien Ende ein mit dem Betätigungsstift 12 a zusammenarbeitendes Isolierstück
38 trägt. Ferner ist der Schalter S1 einerseits mit dem Pluspol der Energiequelle
E, andererseits über eine Leitung 39 mit dem Anschluß 6a der Magnetspule
6 verbunden. Der Schalter S2 weist eine ebenfalls an den Pluspol der Energiequelle
E angeschlossene Kontaktfeder 40 auf, an deren freiem Ende ein mit einer
abgeschrägten Anlauffläche für den Betätigungsstift 12a versehenes Isolierstück
41 angeordnet ist. Der Kontaktfeder 40 sind zwei am Steuerhebel 35 befestigte sowie
untereinander elektrisch verbundene Kontaktstifte 42 und 43 zugeordnet, die ihrerseits
über eine Leitung 44 mit der Anschlußstelle 6 b der Magnetspule 6
in Verbindung stehen.
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Die Schubstange 12 ist schließlich an ihrem freien Ende mit einem
abgebogenen Lappen 12b versehen, der bei Einstellung des Zeiteinstellers
34 auf eine der Belichtungszeiten der Skala 34 a gemäß F i g. 1 und 2 beim
Niederdrücken des Druckknopfes 10 auf die Kante 8 d des Kontakthebels 8 auftrifft
und dadurch die Betätigung der Schalter S1 und S2 mittels des Stifts 12 a verhindert.
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Die Handhabung und die Wirkungsweise der vorbeschriebenen sowie in
den F i g. 1 bis 6 dargestellten Verschlußanordnung ist folgendermaßen: Bei Durchführung
von Aufnahmen mit einer innerhalb der Belichtungszeitskala 34a liegenden Dauer wird
der Zeitsteller 34 auf den gewünschten Wert, beispielsweise 1/1s sec eingestellt.
Dabei wird die Zeitkonstante des RC-Gliedes, d. h. der Ohmsche Wert des regelbaren
Widerstandes R, festgelegt. Der Steuerhebel 35 liegt an der Kurve 34 b des Zeitstellers
34 an und übt daher auf den Kontakthebel 8 keinen Einfluß aus. Ist der Verschluß
wie im vorliegenden Fall als Blendenverschluß ausgebildet, so wird mit dem Einstellen
der Blende mittels des Blendenstellers 31 gleichzeitig der Abstand des beweglichen
Pols 5 b bezüglich des festen Pols 5 a festgelegt, d. h. die Ausschwingweite
der Verschlußblätter 21 auf einen mit der gewählten Blende übereinstimmenden Wert
begrenzt.
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Betätigt man nun den Druckknopf 10 zum Zweck der Auslösung
der Kamera, so wird einerseits der Druckknopf durch die Sperrkante 8 a des
Kontakthebels 8 in der in F i g. 2 gezeigten Auslösestellung verriegelt und andererseits
die Schaltzunge 7 des Kontaktschalters K mittels des Hebelarms 8 b von der Kontaktstellung
I in die Stellung 1I übergeführt. Dadurch wird der Transistor T1 durchgesteuert,
während die beiden Transistoren Tz und T3 gesperrt sind. Durch den Wicklungsabschnitt
6a bis 6c der Magnetspule 6 fließt nunmehr ein Strom, der im Elektromagnet 5, 6
ein Magnetfeld aufbaut, das so gerichtet ist, daß der am Verschlußblätterbetätigungsring
20 befestigte Permanentmagnet 4 plötzlich vom Pol 5 a
abgestoßen und
gleichzeitig vom Pol 5 b angezogen wird. Hierbei wechseln die Verschlußblätter
21 von der in F i g. 1 gezeigten Schließstellung in die Offenstellung gemäß
F i g. 2 über. Während der öffnungsbewegung des Rings 20 verliert der Winkelhebel
15 seine Abstützung am Ansatz 20 a und kommt unter der Wirkung der Feder 16 am Stift
18 zur Anlage. Hierbei wird die Schubstange 12 mit Bezug auf F i g. 1 nach links
gezogen, und der Lappen 12 a fällt, wie in F i g. 2 gezeigt, auf die Kante 8 d des
Kontakthebels B.
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Mit dem Betätigen des Druckknopfes 10 beginnt zugleich auch der Kondensator
C sich aufzuladen, wobei die erforderliche Zeit, die dieser für die Rufladung auf
die Basisspannung des Transistors T" benötigt, von der Kapazität des Kondensators
und dem Ohmschen Wert des Widerstands R abhängig ist. Hat der Kondensator C diese
Basisspannung erreicht, so wird der Transistor T2 durchlässig und der Transistor
T1 als Folge hiervon gesperrt. Gleichzeitig öffnet der Transistor T3. Infolgedessen
fließt nunmehr im Wicklungsabschnitt 6 b-6 c ein Strom, dessen Richtung dem bisherigen
Stromfluß entgegengesetzt verläuft. Der Elektromagnet 5, 6 wird daher umgepolt,
so daß der Permanentmagnet 4 mit seinem Südpol
vom Pol
5 b abgestoßen wird und zum Pol 5a zurückkehrt, wobei die Verschlußblätter
21 wieder in die Schließstellung überwechseln.
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Die Verriegelung des Druckknopfes 10 in der Auslösestellung wird bei
der Rückkehr des Rings 20 in seine Ausgangslage dadurch aufgehoben, daß der
Ansatz 20 a gegen den Winkelhebel 15 stößt und diesen entgegen der
Wirkung der Feder 16 dreht. Hierbei wird die Schubstange 12 mit Bezug auf F i g.
2 nach rechts bewegt, wodurch der Lappen 12 b gegen die Kante 8 e des Kontakthebels
8 stößt und diesen im Uhrzeigersinn verschwenkt. Der Kontaktschalter K ist wieder
geöffnet und damit der Stromkreis der elektronischen Schalteinrichtung unterbrochen.
Wird nun der Druckknopf 10 entlastet, sofern dies nicht schon zuvor geschehen ist,
so kann dieser unter der Einwirkung der Druckfeder 11, das freie Ende der Schubstange
12 mitnehmend, wieder in die in F i g. 1 gezeigte Ausgangslage zurückkehren. Nach
dem Zerfall des elektrischen Feldes bleibt der Permanentmagnet 4 an dem der Schließstellung
des Verschlusses zugeordneten Pol 5a des Elektromagnets 5, 6 haften, wobei
er in seiner Haltekraft noch durch die Remanenz des Elektromagnets unterstützt wird.
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Sollen mit der vorbeschriebenen Verschlußanordnung Aufnahmen von beliebig
langer Belichtungsdauer, d. h. »T«- oder »B«-Aufnahmen, gemacht werden, so muß hierzu
der Zeitsteller 34 in die Einstellage »T« oder »B« übergeführt werden. Wie in F
i g. 3 gezeigt, läuft hierbei der Stift 35 a auf die Kurve 34c auf, wodurch
der Steuerhebel 35 um einen gewissen Betrag aus seiner Ausgangslage entgegen dem
Uhrzeigersinn gedreht wird. Dabei stößt der Arm 35 b des Steuerhebels 35
gegen den Arm 8 c des Kontakthebels 8 und bringt diesen außerhalb der Bewegungsbahn
des Lappens 12b der Schubstange 12. Gleichzeitig hebt sich der Arm 8 b von der Schaltzunge
7 des Kontaktschalters K ab, so daß die elektronische Schalteinrichtung bei der
Durchführung von »T«- und auch von »B«-Aufnahmen außer Betrieb gesetzt bleibt. Beim
Überführen in die »T«-Stellung wird schließlich der Doppelschalter S= in eine solche
Relativlage bezüglich des ortsfesten Schalters S1 gebracht, daß die Kontaktzunge
40 und das daran befestigte Isolierstück 41 die in F i g. 3 gezeigte Stellung einnehmen.
Betätigt man nun den Druckknopf 10, so kann das freie Ende der Schubstange
12,
vom Kontakthebel 8 ungehindert, der Abwärtsbewegung des Druckknopfes so
weit folgen, bis der Betätigungsstift 12a auf das Isolierstück 38 auftrifft und
dabei den Schalter S1 schließt. Infolgedessen kann von der Energiequelle E über
den Schalter S1 und die Leitung 39 durch den Wicklungsabschnitt 6 a bis 6 c der
Magnetspule 6 Strom fließen, der im Elektromagnet 5, 6 in gleicher Weise wie beim
Arbeiten mit der elektronischen Schalteinrichtung ein Magnetfeld aufbaut. Die Richtung
dieses Feldes verläuft wiederum so, daß der Permanentmagnet 4 vom Pol
5 a abgestoßen und gleichzeitig vom Pol 5 b angezogen wird. Während
des überwechselns des Verschlußblätterbetätigungsrings 20 in die Offenstellung dreht
sich der Winkelhebel 15 entgegen dem Uhrzeigersinn und zieht dabei die Schubstange
12 mit Bezug auf F i g. 3 nach links, jedoch zunächst nur so weit, bis der Betätigungsstift
12a an der ihm zugekehrten schrägen Fläche des Isolierstücks 41 zur Anlage
kommt. Wird nun der Druckknopf 10 losgelassen, so hebt der Stift
14 den Betätigungsstift 12a, diesen hierbei an der schrägen Fläche des Isolierstücks
41
entlangführend, vom Isolierstück 38 des Schalters S, ab. Dadurch wird der
Schalter S1 geöffnet und die Schubstange in die in F i g. 4 gezeigte Stellung übergeführt,
in welcher der Betätigungsstift oberhalb des Isolierstücks 41 des Doppelschalters
SZ zu liegen kommt. Mit dem Öffnen des Schalters S1 wird der Stromfluß durch den
Wicklungsabschnitt 6a bis 6c der Magnetspule 6 unterbrochen, und das Magnetfeld
im Elektromagnet 5, 6 fällt zusammen. Der Permanentmagnet 4 bleibt jedoch auf Grund
seines eigenen Magnetfeldes am Pol 5 b haften und hält dadurch den Verschluß,
wie F i g. 4 zeigt, in Offenstellung.
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Zum Zwecke des Schließens des Verschlusses muß bei Einstellung auf
»T« der Druckknopf 10 bekanntlich wieder niedergedrückt werden. Hierbei trifft der
Betätigungsstift 12 a, ausgehend von der in F i g. 4 veranschaulichten Zwischenstellung,
auf das Isolierstück 41 des Doppelschalters S2 und bringt dessen Schaltzunge 40
am Kontaktstift 43 zur Anlage. Dadurch fließt ein Strom von der Energiequelle E
über die Schaltzunge 40, den Kontaktstift 43 und die Zusatzleitung 44 durch den
Wicklungsabschnitt 6b-6c der Magnetwicklung 6, als dessen Folge im Elektromagnet
5, 6 ein Magnetfeld entsteht, das infolge der Feldrichtungsumkehr dem Permanentmagnet
4 einen Impuls zum Schließen des Verschlusses erteilt. Während der Rückkehr
des Verschlußblätterbetätigungsrings 20 in die Ausgangslage wird der Winkelhebel
15 in die Grundstellung gedrückt, wobei sich der Betätigungsstift 12a zunächst neben
das etwas nachgebende Isolierstück 38 legt. Mit der Freigabe des Druckknopfes 10
öffnet der Doppelschalter S2, und der Elektromagnet 5, 6 wird stromlos. Der Betätigungsstift
12a kommt oberhalb des Isolierstücks 38
zu liegen und nimmt wieder seine ursprüngliche
Ausgangsstellung für den nächsten Belichtungsvorgang ein.
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Will man mit der Kamera »B«-Aufnahmen machen, so braucht hierzu lediglich
der Belichtungszeitsteller 34 in die entsprechende Einstellage übergeführt zu werden.
Hierbei wird der Steuerhebel 35 abermals um einen bestimmten Betrag im Gegenuhrzeigersinn
geschwenkt, wodurch der Doppelschalter S2 die in F i g. 5 veranschaulichte Relativlage
bezüglich des Schalters S1 einnimmt, während die zusätzlich bewirkte Lageänderung
des Kontakthebels 8
ohne Bedeutung ist. Beim Betätigen des Druckknopfes 10
wird wiederum der Schalter S1 mittels des Stifts 12a geschlossen, wodurch der Elektromagnet
5, 6 einen das Öffnen des Verschlusses bewirkenden Impuls erhält. Der Permanentmagnet
4 wird daher vom Pol 5 a abgestoßen und vom Pol 5 b angezogen, wobei
der Verschluß öffnet. Bei der hierauf folgenden Linksbewegung der Schubstange 12
gleitet der Betätigungsstift 12a infolge der gegenüber der vorherigen Einstellage
veränderten Stellung des Doppelschalters S2 unter das Isolierstück 41, wie
F i g. 6 zeigt. Der Schalter S1 wird dadurch geöffnet und der Elektromagnet stromlos.
Bereits mit der Freigabe des Druckknopfes 10 wird nunmehr der Doppelschalter S2
geschlossen, wobei der Betätigungsstift 12a die Schaltzunge 40 am Kontaktstift
42 zur Anlage bringt. Der Elektromagnet 5, 6 erhält wieder einen elektrischen
Impuls, welcher die überführung des Verschlusses in die Schließstellung bewirkt.
Bei der Rückführung des Winkelhebels 15 in die Ausgangslage durch den Verschlußblätterbetätigungsring
20
gleitet der Betätigungsstift 12 a unter dem Isolierstück
4'1 mit Bezug auf F i g. 6 nach rechts und kehrt in die in F i g. 5 gezeigte
Ausgangslage zurück. Der Doppelschalter S, ist geöffnet und der Elektromagnet 5,
6 wieder stromlos.
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Mit der in F i g. 7 gezeigten Einrichtung lassen sich außer Aufnahmen
mit von der elektronischen Schalteinrichtung selbsttätig gesteuerten Belichtungszeiten
lediglich »B«-Aufnahmen durchführen. Bei dieser Einrichtung ist der Steuerhebel
als Winkelhebel 35'
ausgebildet, der beim Einstellen des Belichtungszeitstellers
34' in die Einstellage »B« mit der Steuerkurve 34 c' zusammenarbeitend den Kontakthebel
8 in die wirkungslose Stellung überführt. Der Impuls zum Öffnen des Verschlusses
wird wiederum beim Niederdrücken des Druckknopfes 10 mittels des Schalters S, gegeben.
Der Strom zum Schließen des Verschlusses wird mitels eines ortsfest angeordneten
Kontaktschalters S:.,' eingeleitet, dessen Schaltzunge 40' so ausgerichtet ist,
daß der Betätigungsstift 12a bei der auf das Öffnen des Verschlusses folgenden Linksbewegung
der Schubstange 12 unter das Isolierstück 41' gleiten kann (F i g. 7). Mit der Freigabe
des Druckknopfes 10 wird die Schaltzunge 40' am Kontakt 42' zur Anlage gebracht,
wodurch der Elektromagnet 5, 6 einen Impuls zum Schließen des Verschlusses erhält.
Auch bei der in F i g. 7 veranschaulichten Einrichtung ist sichergestellt, daß sowohl
nach dem öffnen als auch nach dem Schließen des Verschlusses die Schalter S1 und
S2, in Abhängigkeit von der Bewegung des Verschlußblätterbetätigungsrings
20 geöffnet werden.
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Analog zu der Anordnung gemäß F i g. 7 lassen sich mit der in F i
g. 8 dargestellten Einrichtung außer Aufnahmen mit von der elektronischen Schalteinrichtung
gesteuerten Belichtungszeiten lediglich »T«-Aufnahmen machen. Hierzu ist der ortsfeste
Schalter S," so angeordnet und ausgebildet, daß der Stift 12a nach der auf die erste
Betätigung des Druckknopfes 10 folgenden Freigabe desselben die gleiche Stellung
bezüglich des Isolierstücks 41" einnehmen kann, wie dies in F i g. 4 gezeigt ist.
Mit dem Überführen des Belichtungszeitstellers 34" in die Einstellage »T« wird mittels
des Steuerhebels 35' der Kontakthebel 8 wieder aus der Bewegungsbahn der Schubstange
12 gebracht. Der Impuls zum öffnen des Verschlusses wird bei der ersten Betätigung
des Druckknopfes 10 mittels des Schalters S1 gegeben. Bei der nächsten Betätigung
des Druckknopfes 10
trifft der Stift 12a auf das Isolierstück 41" auf und
schließt dadurch den Schalter S.,", wodurch im Elektromagnet 5, 6 ein den Schließvorgang
des Verschlusses bewirkender Strom fließt. Bei der Einrichtung nach F i g. 8 ist
ebenfalls gewährleistet, daß nach jeder Freigabe des Druckknopfes 10 der Schalter
S1 bzw. S2" selbsttätig wieder öffnen kann.