DE1252834B

DE1252834B - Überzugsmittel auf der Grundlage von Polyvinylalkohollösungen zur Herstellung von abziehbaren Oberflächenschutzfilmen

Info

Publication number: DE1252834B
Application number: DENDAT1252834D
Authority: DE
Inventors: Viroflay Seine-et-Oise Amable Jamin (Frankreich)
Original assignee: C. I. F. S.A. (Les Colloides Industrieis Frangais Societe Anonyme), MaIakoff, Seine (Frankreich)
Priority date: 1961-03-03
Publication date: 1967-10-26
Also published as: SE305706B; CH404954A; BE614334A; NL275407A; GB993834A; FR1290339A

Description

DEUTSCHES 4MT^SS- PATENTAMT AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 22 g -Λ0/Ο1 ^

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Nummer: 1 252 834

Aktenzeichen: C 26378IV c/22 g

Anmeldetag: 2. März 1962

Auslegetag: 26. Oktober 1967

Die Erfindung bezieht sich auf Polyvinylalkohol enthaltende Überzugsmittel, die zur Herstellung ablösbarer Filme für den zeitweiligen Oberflächenschutz von Platten und Tafeln aus Aluminium und Kunststoffen dienen.

Die Oberflächen von Tafeln oder Platten aus Reinaluminium oder Aluminiumverbindungen bzw. aus Aluminiumlegierungen sind ebenso wie die Oberflächen von synthetischen, geschichteten oder lameliierten Werkstoffen besonders stoßempfindlich beim Hantieren, sei es beim Stapeln oder sei es bei der Entnahme vom Stapel oder der Montage. Sie sind gleichfalls verschleiß- und abnutzungsempfindlich durch harte Gegenstände.

Auch sind sie gegen atmosphärische Angriffe und Korrosion und den Evans-Effekt empfindlich.

Es ist daher vorteilhaft, die Tafeln oder Platten mit einem zeitweiligen Schutz zu versehen. So werden für synthetische Werkstoffe beim Lagern Zwischenlagen aus Kraftpapier und bei Aluminium Zwischenlagen aus Papierbogen verwandt, welche mit einem Mittel zur Hinderung der Korrosion imprägniert sind, z. B. mit bestimmten Chromaten. Auch werden für Aluminium ölaufträge verwandt, welche einen zähen Oberflächenfilm ergeben.

Außerdem läßt sich ein allgemeinerer und dauerhafterer, dennoch stets zeitweiliger Schutz erzielen, indem die zu schützenden Oberflächen mit abziehbaren Filmen versehen werden, die bekannterweise aus hauptsächlich Polyvinylalkohol bestehen und in Form von Lösungen aufgetragen werden.

Entsprechend dem Oberflächenzustand bzw. der Oberflächenbeschaffenheit der zu schützenden Materialien haften jedoch diese bekannten Oberflächenschutzfilme verschieden gut. Auf Aluminium, welches einem Glühprozeß unterworfen ist, haften sie zu fest; dagegen fehlt ihnen offenbar, gleichgültig wie hoch der Verseifungsgrad des Polyvinylalkohol liegt, eine ausreichende Haftfähigkeit auf den Oberflächen von Platten aus Kunststoff, z. B. aus Polymeren auf Basis von Glycerin-Phthalsäureestern oder Melaminharzen. Sie haben die Neigung, blasig zu weiden, z. B. beim Entstapeln, indem sie sich infolge der entstehenden Leere abheben, wenn eine Tafel von ihrem Stapel abgenommen wird. Mangels ausreichender Haftfähigkeit zerreißen die Filme leicht bei einer Reibung mit anliegenden Teilen.

Durch die Erfindung soll die Haftfähigkeit solcher abziehbaren Filme aus Polyvinylalkohol auf Aluminium und Kunststoffen erhöht werden. Zu ihrer Herstellung dient nach der Erfindung ein solches Überzugsmittel auf der Grundlage von Polyvinylalkohollösungen, das Überzugsmittel auf der Grundlage von
Polyvinylalkohollösungen zur Herstellung von
abziehbaren Oberflächenschutzfilmen

Anmelder:

C. I. F. S. A. (Les Colloides Industrieis Francais

Societe Anonyme), Malakoff, Seine (Frankreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. W. Kuborn, Patentanwalt,

Düsseldorf. Brehmstr. 23

Als Erfinder benannt:

Amable Jamin, Viroflay, Seine-et-Oise

(Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 3. März 1961 (854 476)

dadurch gekennzeichnet ist, daß es aus einer Lösung von Polyvinylalkohol mit Zusatz von Polyvinylacetat besteht und das 60 bis 95 Gewichtsprozent Polyvinylalkohol und 40 bis 5 Gewichtsprozent Polyvinylacetat, bezogen auf Feststoffe, enthält. Mit diesem erfindungsgemäßen Überzugsmittel werden in an sich bekannter Weise Überzugsfilme auf die zu schützenden Gegenstände aufgebracht.

Das Polyvinylacetat ist vorzugsweise in dem Gemisch in Form einer Emulsion enthalten, wie sie sich im Handel befindet. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn auf ein solches handelsübliches Erzeugnis zurückgegriffen wird, das ein innerlich weichgemachtes Polyvinylacetatmischpolymerisat darstellt; diese Produkte haben den Vorzug, etwaige Wanderung von Weichmacher auf die zu schützenden Oberflächen zu vermeiden. Zu diesen Produkten gehören beispielsweise die Mischpolymerisate des Vinylacetats mit plastifizierenden Monomeren, und zwar Vinylestern, wie Vinylcaprat, Estern höherer organischer Säuren, wie Stearinsäure, oder Maleinsäuremonomeren.

Der in den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln vorhandene Polyvinylalkohol kann gegebenenfalls acetyliert sein und gleichfalls noch Weichmacher enthalten.

Die gebräuchlichen Weichmacher stören nicht die Wirksamkeit der Mischung von Polyvinylacetat und

709 679/542

Polyvinylalkohol, ebensowenig wie die Weichmacher in dem Polyvinylacetat in den oben angegebenen Grenzen.

Die Viskosität der erfindungsgemäßen Überzugsmassen ist durch den Gehalt an Polyvinylacetat praktisch nicht geändert gegenüber der Viskosität von Überzugsmassen allein auf Basis von Polyvinylalkohol.

Als Lösungsmedium für den Polyvinylalkohol wird in der Regel, wie bekannt, Wasser eingesetzt; es lassen sich jedoch auch anteilweise sonstige gebräuchliche Lösungsmittel in der erfindungsgemäßen Überzugsmasse verwenden wie beispielsweise Dimethylformamid u. a.

Beispiel

Zu 20 Gewichtsteilen eines Polyvinylalkohol mit einem Verseifungsgrad von 88°/₀, gelöst in 30 Gewichtsteilen Wasser, werden 20 Teile einer 50°/₀igen Emulsion eines innerlich weichgemachten Polyvinylacetats zusammen mit 5 Teilen Glycerin und 35 Teilen Äthylalkohol zugegeben. Dem Gemisch werden noch 0,2 Gewichtsteile p-Chlormetacresol als Desinfektionsmittel und 0,2 Gewichtsteile Farbstoff zugesetzt. Die zu überziehenden Gegenstände werden in diese Mischung, die gegebenenfalls zweckmäßig auf dem Wasser oder Dampfbad bis auf etwa 40 bis 50⁰C erwärmt werden kann, getaucht. Es bildet sich dann nach dem Herausnehmen und Abdunsten an der Luft eine abziehbare, durchsichtige Schutzfolie mit glänzender Oberfläche, die gegen mechanische Beschädigungen unempfindlich ist. Werden die so überzogenen Gegenstände längere Zeit gestapelt und danach freigelegt, so zeigt sich keine Ablösung der Überzuge. Werden die Überzüge aus polyvinylacetatfreien Polyvinylalkohollösungen hergestellt, so lösen sich diese beim Entstapeln häufig stellenweise ab, oder es entstehen sogar Blasen, was beides beim Hantieren der Platten zum Zerreißen des Überzugs und somit zur stellenweisen Bloßlegung der zu schützenden Oberfläche führt.

Claims

Patentansprüche:

1. Überzugsmittel auf der Grundlage von PoIyvinylalkohollösungen zur Herstellung von abziehbaren Oberflächenschutzfilmen auf Aluminium und Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Lösung von Polyvinylalkohol mit Zusatz von 5 bis 40 Gewichtsprozent Polyvinylacetat, bezogen auf Feststoffe, bestehen.

2. Überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Polyvinylacetat ein innerlich weichgemachtes Polyvinylacetatmischpolymerisat enthalten.

3. Überzugsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Polyvinylacetat als Dispersion in der Polyvinylalkohollösung enthalten.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 153 976;
USA.-Patentschrift Nr. 2 372 982;
Kunststoff-Rundschau, 1955, S. 57;
»Mowilith«-Broschüre der Farbwerke Hoechst A. G., Ausgabe 1959, S. 123, 128, 133, 138, 143.