DE1252612B - An tnebsvorrichtung fur zwei auf verschiedenen Walzlmien betreibbare, versetzt angeordnete Walzgeruste - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 21b

Deutsche Kl.: 7a-22/01

Nummer: 1 252 612

Aktenzeichen: V 221701 b/7 a

Anmeldetag: 10. März 1962

Auslegetag: 26. Oktober 1967

Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für zwei auf verschiedenen Walzlinien betreibbare, versetzt angeordnete Walzgerüste mit gemeinsamem Antriebsmotor nebst Vorgelege und je einem ortsfesten Kammwalzengerüst im Abstand der Gelenkwellen von den Gerüststellen, wobei die beiden Antriebsstränge vor den Kammwalzengerüsten durch zwei Schaltkupplungen abschaltbar und ihr Versetzungsabstand unter Beibehaltung des Drehsinnes durch Zwischenräder im Vorgelege eingestellt ist. Es ist bekannt, das Gerüst auf einer über beide Walzlinien reichenden Sohlplatte durch Verschieben wahlweise zum Einsatz zu bringen und die Kammwalzengerüste zu beiden Seiten der Walzlinien aufzustellen. Beide Kammwalzengerüste sind über eine unter der Sohlplatte hergeführten Welle miteinander verbunden und von einem gemeinsamen Motor und Zwischengetriebe angetrieben.

Man befreit hierdurch den Antrieb zwar von langen Gelenkspindeln, die von Fall zu Fall aus- oder einzubauen sind, jedoch entfällt dafür die Möglichkeit, sogenannte Schnellwechselvorrichtungen, z. B. mit Doppelgleis-Verschiebebühnen, vorzusehen, weil das Gerüst in jeder Betriebsstellung von verschiedenen Seiten der Walzlinien aus angetrieben ist. Die jeweils antriebsfreie Seite ist durch die Sohlplatte und die lange Antriebswelle besetzt. Ein Umbau der Straße kann daher nur durch einen zeitraubenden Gerüstwechsel oder Walzenwechsel mittels des meist einzigen Kranes vorgenommen werden.

Wenn in einem anderen Fall ein Gerüst samt Kammwalzengerüst auf eine andere Walzlinie verschiebbar ist, so braucht man zwar keine zwei Kammwalzengerüste, jedoch ließe sich eine Schnellwechselvorrichtung nur an der vom Hauptantrieb entferntesten Gerüststelle anordnen, weil der Rauni neben der anderen Gerüststelle von der durchgehenden Sohlplatte besetzt ist.

Es ist kein Nachteil, wenn die Erfindung von einer Antriebsvorrichtung mit versetzten Walzgerüsten ausgeht, die letztlich — auch mit Schnellwechselvorrichtung — durch Kranarbeit bewegt werden müssen, denn wenn die Walzlinie gewechselt wird, kommt in den meisten Fällen ein umgebautes Walzgerüst neu zum Einsatz.

Die Erfindung zielt darauf ab, bei einer Antriebseinrichtung der eingangs bezeichneten Art mit je einem dem jeweiligen Standort eines Walzgerüstes zugeordneten Kammwalzengerüst die Möglichkeit zu schaffen, Schnellwechselvorrichtungen vorzusehen. Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Gerüststelle mit dem dem Vorgelege nächstgelegenen Antriebsvorrichtung für zwei auf verschiedenen
Walzlinien betreibbare, versetzt angeordnete
Walzgerüste

Anmelder:

Verwaltungsgesellschaft
Moeller u. Neumann ο. H. G.,
St. Ingbert/Saar, Ensheimer Str. 48

Als Erfinder benannt:

Wilhelm Weiss, St. Ingbert/Saar

Kammwalzengerüst einen Versetzungsabstand hat, der die Breite zweier Walzgerüste übersteigt.

Mit diesem Versetzungsabstand läßt sich ein auf eine Schnellwechselvorrichtung ausgefahrenes Walzgerüst noch um seine Breitenabmessung zum Antriebsstrang des anderen Gerüstes hin seitlich bewegen, um ein vorbereitetes Wechselgerüst vor die leere Gerüststelle zu bringen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Auf den beiden Walzlinien 1 und 2 sind zwei Sohlplatten 3 und 4 versetzt zueinander angeordnet, obwohl sie nur wahlweise von einem Walzgerüst in Anspruch genommen werden. In der Darstellung ist ein Gerüst 5 auf der Sohlplatte 3 der Walzlinie 1 in Betriebsstellung.

Jeder Gerüststelle ist zur gleichen Seite hin ein Kammwalzengerüst 6 und 7 im Abstand der kürzest möglichen Gelenkspindelpaare 8 und 9 zugeordnet. Beide Kammwalzengerüste sind durch einen gemeinsamen Motor 10 mit erster Vorgelegestufe 11,12 gemeinsam angetrieben, jedoch sind die Einzelantriebe durch eine Schaltkupplung 13 wechselweise einschaltbar. Dies ist für Horizontal-Vertikal-Gerüste bekannt. An das Getrieberad 14 der zweiten Stufe für den Antrieb des Kammwalzengerüstes 7 schließt sich eine lange, ortsfeste Welle 15 an, die die Walzlinie 1 kreuzt. Um die Versetzung der beiden Gerüststellen ohne Umkehr der Bewegungsrichtung zu erhalten, sind zwischen dem Getrieberad 14 a der zweiten Stufe des anderen Kammwalzengerüstes 6 und dessen kurzer Antriebswelle 16 drei Zwischenräder 17 bis 19 vorgesehen. Die Zähnezahl der beiden äußeren Räder 17 und 19 ist durch einen eventuell geforderten Drehzahlunterschied zwischen den Wellen 15 und 16 unterschiedlich, wogegen die Zähnezahl des

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Zwischenrades 18 für das Übersetzungsverhältnis unwesentlich ist und lediglich den Anstand* der beiden Wellen 15 und 16 und damit die Versetzung der Gerüststellen bestimmt.

Dieses Maß* muß mit Rücksicht auf den Platzbedarf einer der Sohlplatte 3 zugeordneten Schnellwechselvorrichtung mit einer Doppelgleis-Verschiebebühne 20 und den Verlauf der langen Welle 15 gewählt werden. Es muß damit gerechnet werden, daß ein auf dem linken Schienenpaar 20 a befindliches Gerüst bis zur Stelle 20 b quer zu verschieben ist. Die Schnellwechselvorrichtung neben der Sohlplatte 4 ist nicht dargestellt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Antriebsvorrichtung für zwei auf verschiedenen Walzlinien betreibbare, versetzt angeordnete Walzgerüste mit gemeinsamem Antriebsmotor nebst Vorgelege und je einem ortsfesten Kammwalzgerüst im Abstand der Gelenkwellen von den Gerüststellen, wobei die beiden Antriebsstränge vor den Kammwalzgerüsten durch zwei Schaltkupplungen abschaltbar und ihr Versetzungsabstand unter Beibehaltung des Drehsinnes durch Zwischenräder im Vorgelege eingestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gerüststelle (3) mit dem dem Vorgelege nächstgelegenen Kammwalzgerüst (6) einen Versetzungsabstand (x) hat, der die Breite zweier Walzgerüste übersteigt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:

   Deutsche Patentschrift Nr. 699 121;

   USA.-Patentschriften Nr. 1 987 876, 1 893 290,
   643, 619144;

   »Stahl und Eisen«, Jg. 73 (1953), Nr. 19 vom 10. September, S. 1236; 49. Jahrgang, Nr. 38 vom 19. September 1929, S. 1376.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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