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Schwingender Behälter zur Feinzerkleinerung und/oder sonstigen Behandlung
von zu Ansatzbildungen neigendem Gut Die Erfindung betrifft einen schwingenden Behälter
zur Feinzerkleinerung und/oder sonstigen Behandlung von zu Ansatzbildungen neigendem
Gut.
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Es ist bekannt, feste Güter in schwingenden Behältern. unter Zugabe
von Mahlkörpern in Form von Kugeln, Zylinderabschnitten, Scheiben usw. zu zerkleinern.
Insbesondere ist ein Mahlbehälter bekannt, in dem parallel oder schwach geneigt
zu dessen. Schwingungsebene Mahlscheiben lose drehbar gelagert sind, die mit den
im Mahlbehälter fest angeordneten Zwischenwänden zusammenwirken. Der Durchmesser
der Mahlscheiben ist etwas geringer als der Innendurchmesser des Mahlbehälters,
so daß die Mahlscheiben infolge der Schwingbewegungen des Mahlbehälters sich auf
dem Innenmantel des Behälters abwälzen und dadurch das Aufgabegut.zekleinere. -
-Außerdem ist eine Vorrichtung zur Verbesserung der Mahlwirkung bei Zugabe von Mahlhilfskörpern
bekannt. Die Vorrichtung besteht aus einem feststehenden Behälter, der das Mahlgut
und die Mahl= hilfskörper enthält, und aus einem übertragungskörper ;für die Schwingbewegung,
der vorzugsweise aus sternförmig angeordneten Leitblechen gebildet und im Behälter
angeordnet ist sowie relativ zu diesem schwingt. Der Übertragungskörper ist so bemessen,
daß er die Behälterwand nicht berührt. -Nun zeigt die Erfahrung, daß bei der Zerkleinerung
bestimmter Stoffe, wie z, B. Kalkstein, Mägnesiumoxyd, Schwefel, Ton u. dgl., häufig
Anbackungen an den Wänden des Mahlbehälters auftreten und daß bei längerer Laufdauer
der Mühle infolgedessen der Behälter von außen nach innen zuwächst, Die Anbackungen
behindern die Mahl" körp.er in ihrer Beweglichkeit erheblich und dämpfen ihren Schlag,
so daß der Mahleffekt stark herabgesetzt oder sogar aufgehoben wird. Auch durch
die oben besonders hervorgehobenen Schwingmühlen werden Anbackuugen bei der Vermahlung
der genannten Stoffe nicht vermieden.
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Die Anbackungen oder Verpelzungen können so starke Bindungen aufweisen,
daß die verpetzten Teile nur schwer wieder ,gereinigt werden können. Stets ist aber
von Zeit zu Zeit eine Unterbrechung des Betriebes erforderlich, um die Anbackungen
zu beseitigen.
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Neben der Zerkleinerung von körnigen Stoffen in schwingenden Behältern
ist auch ein Verfahren bekannt, in schwingenden Behältern feinkörnige Stoffe unter
Zugabe von Wasser oder anderen Bindemitteln zu granulieren. Für die Grauuleruug
nach diesem Verfahren ist ein bestimmter Feuchtigkeitsgehalt des Gutes erforderlich,
der bei etwa 6 bis 10 % Wasser liegt. Infolgedessen kommt es auch bei Granulierprozessec
häufig zu Anbackungen der Materialien an den Wänden der betreffenden Granuliergeräte
-beispielsweise Granüliertrommeln -, wodurch der Granulierprozeß erheblich beeinträchtigt
wird: Die Erfindung bezweckt, die vorgenannten Nachteile der Anbackungen bei der
Feinzerkleinerung oder sonstigen Behandlungen zu vermeiden. Sie geht von einem Behälter
aus, der kreisförmige oder elliptische Schwingbewegungen ausführt und in dem eine
oder mehrere Platten frei beweglich angeordnet sind. Gemäß der Erfindung liegen
die Platten mit ihren Ebenen senkrecht zur Schwingungsebene des Mahl- -behälters
und sind scharfkantig ausgebildet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Breite bzw. der Durchmesser
der Körper nur wenig geringer als der Innendurchmesser des Behälters. Bei dieser
Ausführungsform bestreicht jeder Körper ständig eine sehr große Fläche der Behälterwand,
so daß Ansätze praktisch- -nicht entstehen können. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn die Differenz zwischen dem Innendurchmesser des Behälters und dem Außendurchmesser
des Körpers gleich oder geringer ist als- ctie Schwingungsamplitude des Behälters.
Ist diese Bedingung erfüllt, so liegt der im Behälter-innern frei bewegliche
Körper in jeder Phase der Schwingung an einer anderen Stelle der Wand in der Weise
an, daß er an der Wand abläuft und diese dabei von Ansätzen reinigt.
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Die Flattert können kreuz- oder sternförmig zueinander angeordnet
sein, so daß scharfkantige Reinigungskörper entstehen. Hierdurch werden auf vorteilhafte
Weise 'die unerwünschten Ansatzbildungen im Behälter sowohl bei der Feinzerkleinerung
als auch bei Granulierung vermieden, da die Kanten der im Innern des Behälters angeordneten
Reinigungskörper
infolge der Schwingungen des Behälters an den
Wänden des Behälters entlangstreichen und die Anbackungen entfernen.
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Vorteilhaft kann der Behälter als Trommel ausgebildet sein, in der
in Längsrichtung mehrere Reinigungskörper nebeneinander angeordnet sind. Jeder Körper
kann an mindestens einer seiner Stirnseiten eine mit Öffriurlgen@ versehene Begrenzungsscheibe
aufweisen, deren Durchmesser der Breite der Platten bzw. dem Durchmesser der Reinigungskörper
entspricht. Dies bringt- den Vorteil. mit sich, daß sich die einzelnen Körper nebeneinander
im Trommelinnern bewegen können, ohne daß Gefahr eines Verklemmens der Körper besteht.
Zweckmäßigerweise sind die Begrenzungsscheiben der Körper nur an einer Seite angeordnet,
so daß jede Scheibe an das freie Ende des benachbarten Körpers anstößt. In den dadurch
geschaffenen nebeneinanderliegenden Abschnitten im Trommelinnern können bei Verwendung
des Behälters zur Mahlung von Gut Mahlkugeln von je unterschiedlichem Durchmesser
untergebracht werden, so daß die Mahlwirkung auf die in den einzelnen Abschnitten
unterschiedlichen Korngrößen des Gutes abgestimmt werden kann. Die. einzelnen von
den Körpern gebildeten Abschnitte der Trommel stehen durch die in den Begrenzungsscheiben
befindlichen Öffnungen untereinander in Verbindung. Auf diese Weise kann das Gut
von einem. Abschnitt in den anderen gelangen und die Trommel in Längsrichtung durchwandern.
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Weitere Merkmale der -Erfindung sind einem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel zu entnehmen. Es zeigt -F i g. 1 eine Seitenansicht einer Schwingmühle
mit zwei Trommeln, die teils in Ansicht, teils im Mittellängsschnitt dargestellt
-sind, F i g. 2 einen Schnitt gemäß Linie U-II der F i g. 1 und F i g. 3 einen sternförmigen
Körper in schaubildlicher Ansicht.
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Im folgenden wird. die Erfindung an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Schwingmühle beschrieben. Diese besitzt zwei zylindrische schwingende Behälter oder
Trommeln 1, 2, die symmetrisch zueinander angeordnet-sind. Beide Trommeln werden
in Stegen 3, 4 gehalten, wobei jeder Steg mittels Konsolen 5, 6 auf Gummipuffern
7, 8 oder anderen federnden Organen abgestützt ist. Hierdurch sind die Mahltrommeln
schwingfähig gelagert. Die Gummipuffer 7, 8 sind ihrerseits auf Konsolen
9,10 angeordnet, die im Boden verankert sind.
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An der oberen Mahltrommel 1 ist ein Einfüllstutzen 11 für das
einzufüllende Gut und an der unteren Mahltrommel-2 ein Stutzen 12 zum Austrag des
fertiggemahlenen Gutes angebracht. Das Gut wird von der oberen Trommel
1 zur unteren Trommel 2 mittels eines Faltenschlauches 13-
übergeleitet. Zwischen . den beiden hirifereinandergeschalteten Trommeln 1, 2 ist-
ein Antrieb mit exzentrischen Wuchtmassen vorgesehen, welcher aus der Welle 14 mit
_ den auf ihr befestigten exzentrischen Wuchtmassen 15,15' besteht. Die Welle
14
läuft in Wälzlagern, die in Lagergehäusen 16,16'
gehalten sind. Der
Antrieb der Welle 14 erfolgt durch einen Elektromotor 17 über eine Kardanwelle
18. : -- Im Innern der Trommeln 1, 2 sind hintereinander ein plattenförmiger
und je ein im Querschnitt kreuz-bzw. sternförmiger, in radialen Ebenen frei -beweglicher
Körper untergebracht. Die Breite bzw. der Durchmesser dieser Körper 19, 20, 21
ist in vorteilhafter Weise nur um ein weniges geringer als der Innendurchmesser
der betreffenden Trommeln 1, 2.
Daher liegen die Körper ständig an mindestens
einer Stelle an der Trommelwand an. Sie drehen sich infolge der kreis- oder ellipsenförmigen
Schwingungen der Trommel frei mit. Hierbei werden Anbackungen von der Trommelwand
entfernt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung wird
darin -erblickt, daß jeder Körper an mindestens einer seiner Stirnseiten eine mit
Öffnungen versehene Begrenzungsscheibe 19', 20', 21' besitzt, deren Durchmesser
etwa demjenigen der Körper 19, 20 und 21 entspricht. In diesen Begrenzungsscheiben
sind Öffnungen 22, 22', 22" vorgesehen, so daß das Mahlgut nacheinander die
Bereiche der einzelnen Körper durchwandern kann.
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Die Begrenzungsscheiben 19', 20', 21' sind nur an einer Seite jedes
Körpers 19, 20, 21 angeordnet, so daß jede Scheibe an das freie Ende des benachbarten
Körpers stößt.
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In den Bereichen der einzelnen aufeinanderfolgenden Körper 19, 20,
21 sind Mahlkugeln 24, 25 von unterschiedlichem Durchmesser untergebracht, um die
Mahlwirkung der jeweiligen Korngröße des Gutes anzupassen. Die Mahlkörpergröße nimmt
vorteilhaft in Richtung des Gutstromes ab. Die Mahlkugeln können aber auch gleiche
Größe aufweisen.
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Die Verwendung der Körper 19, 20, 21 bringt darüber hinaus den erheblichen
Vorteil mit sich, daß eine ständige -Umwälzung des Mahlgutes erreicht wird, so daß
es sich nicht auf -dem Boden des betreffenden Behälters anhäufen und somit eine
Dämpfung der Kugelstöße hervorrufen kann. Infolgedessen ergibt sich ein besserer
Mahleffekt, der mit einem erhöhten Austrag an Mahlgut verbunden ist. Auch die Entstehung
von Fehlkorn (sogenanntes Spritzkorn) im Mühlenauslauf wird verhindert, weil kein
Korn mehr unter der Kugelschicht unzerkleinert oder nur unzureichend gemahlen zum
Austrag kommen kann. Infolge der Schwingungen der Trommel bewirken die sich frei
drehenden paddelförmigen Körper 19, 20, 21 eine wiederholte Zuführung des zu mahlenden
Korns zu den Mahlkugeln und begünstigen somit die gleichmäßige Zerkleinerung des
Mahlgutes.
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Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung kann ohne Mahlkugeln
auch zum Granulieren von staubförmigen Stoffen Verwendung finden. Die Anordnung
der sich frei drehenden Körper 19, 20, 21
kann in diesem Fall die gleiche
bleiben. Auch bei der Granulierung verhindern die Körper die Entstehung störender
Ansätze.