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Dichtung für Schaugläser Die Erfindung betrifft eine Dichtung für
Schaugläser, die aus einem saugfähigen Material, wie z. B. Papier, Pappe, Baumwolle
od. dgl. besteht, das mit einer Dichtungsmasse getränkt ist. Sie soll sich insbesondere
für Kälteanlagen eignen.
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Es ist bekannt, einen flachen Dichtring aus imprägnierter Pappe herzustellen.
Ein solcher Dichtring vermag sich jedoch nicht mit ausreichender Genauigkeit an
die Dichtflächen der benachbarten Teile anzupassen. Es ist ferner bekannt, einen
elastischen Dichtring zu verwenden; bei diesem ist es aber schwierig, eine gleichbleibende
Elastizität über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten, insbesondere in Anwesenheit
von Kältemittel. Man kennt auch Dichtungsringe aus einem weichen Metall, wie Blei.
Mit deren Hilfe kann aber keine hermetische Abdichtung erzielt werden, es sei denn,
daß das Schauglas mit einem Metallüberzug versehen und dieser mit dem Dichtmetall
verlötet wird. Sodann ist es bekannt, das Schauglas mit Hilfe einer flüssigen und
danach selbsthärtenden Dichtungsmasse zu vergießen. Hierbei besteht aber die Schwierigkeit,
daß die flüssige Dichtungsmasse an eine falsche Stelle laufen oder das Glas verschmieren
kann. Außerdem ist es nicht möglich, einen zusätzlichen Befestigungsdruck auf die
Dichtungsmasse auszuüben, so daß deren Haftwirkung ausreichen muß, das Schauglas
festzuhalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtung für Schaugläser
anzugeben, die auf einfache Weise eine hermetische Abdichtung gestattet und die
Nachteile der bekannten Dichtungen nicht aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von der eingangs beschriebenen
Dichtung für Schaugläser aus, die aus einem saugfähigen Material besteht, und ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsmasse aus einer zum-Abdichten von Schaugläsern
an sich bekannten zunächst flüssigen und danach selbsthärtenden Dichtungsmasse besteht.
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Hierbei wird die Dichtungsmasse von dem saugfähigen Material der Dichtung
festgehalten. Die Dichtungsmasse gleicht sich daher allen Unebenheiten der Oberfläche
des Schauglases und des zugehörigen Gehäuses an, so daß eine hermetische Abdichtung
erzielt wird. Hierbei ist es sogar möglich, daß die Dichtun- unter Druck steht,
so daß die Dichtungsmasse mit Sicherheit alle Hohlräume ausfüllt; trotzdem wird
sie aber nicht aus. der Dichtungsfuge herausgepreßt. Bei alledem stört es auch nicht,
wenn Dichtungen aus weitgehend unelastischem Material verwendet werden.
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Wenn das Material der Dichtung aus einem stark saugfähigen Material
besteht, ist die Dichtungsmasse sehr leicht aufzutragen, indem man sie einfach auf
die Oberfläche der Dichtung träufelt, wodurch sie sich innerhalb der Dichtung verteilt.
Besonders bei Kälteanlagen kann die Dichtung aus leimfreier Zellulose, die
gegenüber Kältemitteln widerstandsfähig ist, oder aus Baumwollfasern bestehen.
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Als erfindungsgemäß verwendbare 'Dichtungsmassen kommen Dichtungsmassen
in Frage, die an sich zum Abdichten von Schaugläsern bekannt sind. Hierzu
gehören beispielsweise die Zwei-Komponenten-Kunststoffe der Epoxyd-Familie.
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Besonders vorteilhaft sind solche bekannten Dichtungsmassen, die unter
Luftabschluß selbsthärtend sind. Hierzu gehören Kunststoffe auf der Basis von Tetraäthylenglycoldünethacrylat
und einem Katalysator aus organischem Peroxyd, wie sie in der USA.-Patentschrift
3 046 262 beschrieben s, iml. Ein solcher Kunststoff härtet, wenn
die Luft keinen Zutritt zu den Flächen mehr hat, d. h. wenn das Scliauglas
zusammengebaut ist. Der erwähnte Kunststoff ist besonders gegenüber Kältemittel
beständig, und eventuelle überschüsse verschwinden bei einer folgenden Reinigung.
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Wenn die Dichtung. für Schaugläser verwendet werden soll, bei denen
eine Glasscheibe die eine ebene Endfläche in einem zylindrischen Behälter bildet,
der mit Ein- und Austrittsstutzen versehen ist, ist c-, möglich, auf der
Dichtung an der der Glasscheibe zugewandten Seite eine Skala oder sonstige Kenn
eichnung anzubringen und eine transparente Dichtung smasse zu verwenden. Hierbei
wird die Oberfläche der Dichtung einer zusätzlichen Funktion nutzbar gemacht. Als
Dichtungsmasse eignen sich
hierbei die transparenten Typen der vorstehend
erwähnten Kunststoffe.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel- wird der Druck auf die
Dichtung durch einen das Schauglas übergreifenden, an sich bekannten Bördelrand
ausgeübt. Obwohl durch einen solchen Bördelrand keine gleichmäßige Druckverteilung
zu erzielen ist, läßt sich infolge des erfindungsgemäßen Aufbaus der Dichtung eine
einwandfreie Abdichtung erziel - en.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt F i g. 1 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schauglases,
F i g. 2 einen Schnitt durch das Schauglas der Fig. 1,
F i
g. 3 eine andere Ausführungsform mit ebenem Schauglas, und Fig.4 einen Schnitt
durch das Schauglas der Fig.3.
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Das Schauglas der F i g. 1 und 2 besteht aus einem zylindrischen
Glasrohr 1, das von einem Gehäuse 2 mit Durchbrüchen 3 umgeben ist.
Das Gehäuse ist an den Enden mit Gewinden 4 versehen, auf die überwurfmutterähnliche
Anschluß- und Austrittsstutzen 5
geschraubt sind. Die einander zugewandten
Flächen 6
und 7 der Stutzen bzw. des zylindrischen Glasrohres sind
durch eine im wesentlichen unelastische Dichtung 8 getrennt, bei der wenigstens
die Oberfläche von einem Dichtungsmittel durchsetzt ist. Die Oberflächen
6 und 7 werden mit Hilfe der aufgeschraubten Stutzen 5 unter
Druck zusammengehalten.
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Durch die erwähnte Ausführungsform wird erreicht, daß die Flächen
6 und 7 sowie die Dichtung 8 vom Dichtungsmittel benetzt sind,
das erhärtet, wenn die Luft keinen Zutritt zu den Flächen hat, wodurch eine ausgezeichnete
Dichtung erreicht wird.
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Die andere Ausführungsform, die in F i g. 3 und 4 dargestellt
ist besteht zur Hauptsache aus einem zylindrischen Metallgehäuse 9, in dem
sich ein Zylinder 10 mit offenem Boden befindet. In diesem Boden ist die
ebene zylindrische Glasscheibe 11 angebracht und wird durch Umbiegen der Kante 12
festgehalten. Die an der Kante 12 befindliche Fläche ist mit einer Fräsung
13 versehen, wodurch das Umbiegen ohne die Gefahr der Zerstörung der Kanten
der Glasfläche 11 erfolgen kann. Der zylindrische Raum ist mit Austritts-Eintritts-Stutzen
14 verbunden. Die Dichtungsflächen 15 und 16 sind durch eine Dichtung
17 getrennt. Die Dichtung 17
ist als Skala gestaltet, wie F i
g. 3 es zeigt.
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Die Dichtung ist, wie beim anderen Ausführu ngsbeis piel, von einem.
Dichtungsmittel durchsetzt, das vom selbsthärtenden Typ sein kann, das erhärtet,
auch wenn die Luft keinen Zutritt zu den Dichtungsflächen hat.
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Die Dichtung 17 ist als Kreisring ausgebildet, und dadurch
erhält man eine freie Fläche 18, so daß man den Flüssigkeitsdurchfluß durch
das Schauglas beobachten kann.
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Im Schauglas befindet sich ein Feuchtigkeitsanzeiger 19 eines
bekannten Typs, der aus einem mit Chlor- oder Bromsalz imprägnierten Stück Papier
bestehen kann. Bei einem gewissen Feuchtigkeitsgehalt wechselt der Feuchtigkeitsanzeiger
seine Farbe; die Skala 17 trägt in dem mit -WET und DRY gekennzeichneten
Abschnitt die gleichen Farben, z. B. Rot und Blau.
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Die Dichtung 47 kann z. B. aus leimfreiem Papier bestehen, das gegenüber
', Kälternittel widerstandsfähig ist, oder aus # Baumwollfasern. Dadurch erhält
sie eine absorbierende Wirkung wie Löschpapier oder Filterpapier. Auf diese Weise
verteilt sich das Dichtungsmittel gleichmäßig in der Dichtung, wenn man es nur auf
eine einzelne Stelle der Dichtung träufelt.
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In der in den F i g. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform
sollte das Dichtungsmittel transparent sein.
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Beim Zusammenbau des Schauglases wird die .durchtränkte Dichtung
17 auf der Dichtungsfläche 16 angebracht, wonach das Glas
11 eingelegt wird. Das Gehäuse 9 und das Glas 11 werden unter Druck
zusammengepreßt gehalten, während die Kante 12 -über die obere Fläche der Glasfläche
11 gebogen wird.
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Die erwähnten Dichtungsmittel'sollten gegenüber Kältemittel beständig
sein, z. B. ein 2-Komponenten-Klebemittel vom Epoxyd-Typ.
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Die- einander zugekehrten Seiten von Glaskörper und Gehäuse sind also
gasdicht mit-einander verklebt oder, besser gesagt, verkittet, wobei die Dichtung
dazu dient, das klebende oder kittende Dichtungsmittel aufzunehmen und selbsttätig
für die in Ab-
hängigkeit von' der Oberflächenbeschaffenheit richtige Verteilung
dieses Dichtungsmittels zu sorgen.