DE1247113B - Cyanidfreies galvanisches Silberbad - Google Patents

Description

tUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

C 23 b

Deutsche Kl.: 48 a-5/26

Nummer: 1247113

Aktenzeichen: J 29497 VI b/48 a

Anmeldetag: 2. Dezember 1965

Auslegetag: 10. August 1967

C2

Die vorliegende Erfindung betrifft cyanidfreie Bäder zum galvanischen Abscheiden von Silberüberzügen unter Verwendung löslicher oder unlöslicher Anoden.

Bei der Technik der galvanischen Abscheidung von Silberüberzügen ist es außerordentlich wünschenswert, die Verwendung von Cyanid in derartigen Bädern zu vermeiden. Cyanid-Silberbäder sind zwar technisch brauchbar, haben jedoch den Nachteil, giftig zu sein, und müssen bei äußerst genau it> kontrollierten Bedingungen verwendet werden. Es wurden Versuche unternommen, cyanidfreie Silberbäder zu erhalten, um die Verwendung einer gefährlichen oder schädlichen Substanz in solchen Bädern zu vermeiden. Bisher waren derartige cyanidfreie Silberbäder jedoch hinsichtlich ihres Wertes bei der technischen Anwendung unzureichend. So wurde ein Verfahren zum galvanischen Abscheiden von Silberüberzügen beschrieben, bei welchem als Bad eine wäßrige, Silberpyrophosphat in Form eines Ammoniumkomplexes, einen Überschuß an Pyrophosphationen und einen Überschuß an Ammoniumionen enthaltende Lösung mit einem pH-Wert zwischen 8,5 und 9,7 verwendet wird. Dieses Verfahren führt nur zu Silberüberzügen mit matter Oberfläche. Außerdem haben sich die so erhaltenen Überzüge als rauh und grobkörnig erwiesen.

Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines cyanidfreien Silberbades, das beim Betrieb wirtschaftlich und frei von den Nachteilen der bisherigen cyanidfreien Bäder ist und mit cyanidhaltigen Silberbädern konkurrieren kann.

Die obigen und andere Ziele, Gegenstände und Vorteile der Erfindung sind aus der nachfolgenden, mehr ins einzelne gehenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ersichtlich.

Das neue Bad enthält Ammoniumphosphat, Natriumphosphat und Silbernitrat, sämtlich in Wasser gelöst. Geeignete Mengenbereiche betragen je Liter Lösung 20 bis 100 g Ammoniumphosphat, 100 bis 500 g Natriumphosphat und 10 bis 50 g Silbernitrat. Ein typisches Bad enthält 20 g Ammoniumphosphat, 100 g Natriumphosphat, 10 g Silbernitrat und eine ausreichende Menge Wasser für 1 Liter Lösung. Das Bad wird bei einer Temperatur im Bereich von 25 bis 95° C gehalten und sollte einen pH-Wert von 8,5 oder darüber haben, und die Stromdichte an den Elektroden im Bad sollte etwa 2,3 bis 6,9 mA/cm² betragen.

Während des Stromflusses zwischen Kathode und Anode, wobei die Anode löslich oder unlöslich sein Cyanidfreies galvanisches Silberbad

Anmelder:

International Business Machines Corporation,
Armonk, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr. L. Wessely, Patentanwalt,
München 19, Montenstr. 9

Als Erfinder benannt:
Kurt Rudolph Grebe, Beacon, N. Y.;
John Vincent Powers,
Shenorock, N. Y. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 7. Dezember 1964
(416 594)

kann, ist das Ammoniumphosphat Quelle der Ammoniumionen, die dazu dienen, das Silber komplex zu binden. In der typischen Lösung beträgt das Verhältnis von Ammoniumphosphat zu Silbernitrat zwar 2:1, doch kann das Verhältnis von Ammoniumphosphat zu Silbernitrat bis zu 10:1 gewählt werden, ohne daß dadurch die Wirksamkeit des cyanidfreien Silberbades gestört würde. Weiterhin beträgt in dem genannten Beispiel das Verhältnis von Natriumphosphat zu Silbernitrat 10:1, doch kann dieses Verhältnis bis hinauf zu 40 oder 50:1 geändert werden, ohne daß die Abscheidung gestört würde. Da Natriumphosphat verwendet wird, um zur Leitfähigkeit beizutragen, ist ein weiter Variationsbereich bezüglich der Menge des Natriumphosphats zulässig. Der Temperaturbereich kann zwar von 25 bis 95° C betragen, doch werden die besten Abscheidungen bei etwa 35° C erhalten.

Das erfindungsgemäße cyanidfreie Silberbad besitzt die Vorteile, eine hohe Betriebsgeschwindigkeit zu besitzen und eine spiegelglänzende, hochgradig glatte Silberabscheidung zu erzeugen, die außerordentlich duktil ist und hervorragende Adhäsions-

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eigenschaften bezüglich einer Unterlage, auf die dieses Silber abgeschieden wurde, besitzt.

Es wurde ferner gefunden, daß die oben beschriebenen cyanidfreien Silberbäder außerordentlich stabil sind, wobei lange Lagerung weder den Glanz noch die Duktilität noch die Adhäsionsqualitäten, die mit dem Bad erzielbar sind, merklich verändert. Die Silberabscheidungen befinden sich, wie gefunden wurde, in einem spannungsfreien Zustand, und das außerordentlich gute Streuvermögen derartiger Bäder macht sie für die Abscheidung auf unregelmäßig geformten Gegenständen außerordentlich geeignet. Die Stromausbeute beträgt annähernd 100%.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Cyanidf reies Bad zum galvanischen Abscheiden spiegelglänzender Silberüberzüge, dadurch gekennzeichnet, daß es je Liter 20 bis 100 g Ammoniumphosphat, 100 bis 500 g Natriumphosphat, 10 bis 50 g Silbernitrat und als Rest Wasser enthält, einen pH-Wert von 8,5 oder darüber und eine Temperatur von 25 bis 95° C, insbesondere etwa 35° C, aufweist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   USA.-Patentschrift Nr. 2 504 272.

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