DE1244214B

DE1244214B - Vorrichtung zum Ausbau der loesbaren Blasformspitze aus dem in Hochoefenwaenden eingesetzten Kapellenrahmen

Info

Publication number: DE1244214B
Application number: DEW31960A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Buddenberg
Original assignee: PAUL WOLF GmbH
Current assignee: PAUL WOLF GmbH
Priority date: 1962-04-02
Filing date: 1962-04-02
Publication date: 1967-07-13

Description

Vorrichtung zum Ausbau der lösbaren Blasformspitze aus dem in Hochöfenwänden eingesetzten Kapellenrahmen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausbau der lösbaren Blasformspitzen aus dem in die Hochofenwände eingesetzten Kapellenrahmen, bei der auf einem verfahrbaren Träger eine Hubvorrichtung mit horizontal bewegbarem Hubglied angeordnet ist, das mit der Blasformspitze verbindbar ist und bei der eine Tragvorrichtung für die Aufnahme der gelösten Blasformspitze vorgesehen ist, unter Verdung der Hubbühne eines Hubstaplers.
Die Blasformen mit ihren Spitzen sind am Umfang eines Hochofens angeordnet und dienen dazu, den Heißwind in den Ofen einzubringen. Die dabei bis in das Ofeninnere ragende Spitze der Blasform verbrennt im Laufe der Zeit trotz vorgesehener Kühlvorrichtungen und muß dann ausgewechselt werden. Das Auswechseln ist auch dann nötig, wenn bei Umstellung des Ofens auf eine andere Betriebsweise beispielsweise Blasformen mit geändertem Durchmesser der Auslaßöffnungen benötigt werden. Der Ausbau der Spitzen wurde bisher in der Weise gehandhabt, daß das außerhalb des Ofens befindliche, die Heißwindleitung mit der Blasform verbindende winkelförmige Rohrstück von der Blasform getrennt und mit Hilfe eines meist um den ganzen Ofenumfang_ herumführbaren Flaschenzuges zurückgeschwenkt und zur Seite gefahren wurde. Anschließend wurde dann das zwischen diesem Winkelrohr und der Blasformspitze in die sogenannte Kapelle hereinragende Zwischenstück von der Spitze getrennt und meist von Hand mit Hilfe von Tragbalken aus der Kapelle herausgehoben. Das schwierigste Stück Arbeit stellte dann das Herausziehen der Spitze selbst dar. Auch hier bediente man sich besonders geformter von außen her in die Spitze hineingestoßener Zugbalken, mit deren Hilfe dann die Spitze durch grobes Schlagen und Ziehen mehr aus der Ofenwand herausgebrochen als gezogen wurde. Häufig waren dabei Beschädigungen des in der Ofenwand fest eingesetzten Kapellenrahmens nicht zu vermeiden, zumal diese Arbeit während des Ofenbetriebs durchgeführt werden muß.
Man hat versucht, diese Schwierigkeiten durch besondere Ausbauvorrichtungen zu beseitigen. Eine gegenüber dem vorgenannten Verfahren verbesserte Vorrichtung sieht denn auch eine mit radial spreizbaren Klemmbacken versehene Zugstange vor, die in die Blasform eingesetzt wird und von innen klemmt. Das Herausziehen der Blasform aus dem Kapellenrahmen erfolgt durch Drehen einer auf dem Außengewinde der Zugstange in Achsrichtung beweglichen Gewindemutter, die sich auf einer festen Anlagefläche abstützt, die ihrerseits durch Stützbratzen gehalten wird, die auf am Kapellenrahmen vorgesehenen Anlageflächen aufliegen (USA.-Patentschrift 1665 135). Durch diese Vorrichtung ist es zwar möglich, die Blasformen zentrisch aus dem Kapellenrahmen auszuziehen, jedoch ist das Arbeiten mit dieser- Vorrichtung außerordentlich zeitraubend und mühsam; da- als Verstellorgan eine von Hand zu drehende Gewindemutter verwendet wird und die Steigung des Spindelgewindes wegen der hohen K_ räfte nicht allzu hoch gewählt werden darf.
Nach dem gleichen Prinzip arbeitet schließlich eine weitere bekannte Vorrichtung, bei der ein horizontal bewegbares Hubglied mit einem Stützglied für die gelöste Blasform in einem verfahrbaren heb- und senkbaren Träger angeordnet ist (USA.-Patentschrift 2566637).
Die zur Bewegung des Hubgliedes vorgesehene Gewindespindel wird zwar mechanisch angetrieben, jedoch stellt der Träger zusammen mit dem Spindelantrieb eine außerordentlich komplizierte und aufwendige Konstruktion dar. Wie auch bei der vorher beschriebenen Ausführung arbeitet der Spindeltrieb naturgemäß sehr langsam. Für die Verwendung einer solchen Abzugsvorrichtung in Verbindung mit einem der heute üblichen und vorteilhaft einsetzbaren gleislosen Hub- und Fördergeräte sind beide Ausführungen nicht geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Schwierigketten beim Ausbauen von Blasformen und die Nachteile der bisher bekannten Abzugsvorrichtungen zu beseitigen und eine konstruktiv einfache Vorrichtung zu schaffen, die sich in Verbindung mit den heute ohnehin regelmäßig vorhandenen serienmäßigen Hubstaplern verwenden läßt. Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, daß ein Teil eines zweiteiligen Teleskoprohres mit einem in seiner Längsmitte angeordneten Kolbenzylinderaggregat an der Hubbühne fest angeordnet und am Außenumfang mit Stützbratzen versehen ist, und daß der bewegliche Teil des Teleskoprohres, der mit dem Kolben des Kolbenzylinderaggregates verbunden ist, an seiner Stirnfläche das Tragglied für die gelöste Blasformspitze aufweist.
Der besondere Vorteil einer Ausbauvorrichtung mit diesen Merkmalen der Erfindung wird darin gesehen, daß nur wenige strapazierfähige Bauteile benötigt werden, die einfach herzustellen und anzubringen und in hohem Maße betriebssicher sind. Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt darin, daß die genannte Vorrichtung in Verbindung mit den vorhandenen, serienmäßigen Hubstaplern verwendet werden kann, die als Fahr- und Einstellorgan dienen.
Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Der auf der Ringbühne 1 des Hochofens 2 freibeweglich verfahrbare Hubstapler 3 trägt das bei 4 auswechselbar angesetzte Teil 5 eines zweiteiligen Teleskoprohres 13, in dem das als Hubmotor 6 verwendete Kolbenzylinderaggregat untergebracht ist, dessen Kolben 7 in der gezeichneten Stellung mit dem dem Ofeninnern abgewandten Ringrand 8 der Blasformspitze 9 beispielsweise durch eine Art Dreh- oder Bajonettverschluß zugfest verbunden ist. Die am Teil s des Hubmotors seitlich angeordneten Stützbratzen 10 stützen sich mit ihren Auflageflächen 10 a auf dem Ringrandansatz 11 a des Kapellenrahmens 11 ab. Entgegen dieser Abstützung kann nunmehr die Blasformspitze 9 in Pfeilrichtung aus der Wand des Ofens 2 herausgezogen werden. Sobald die Verbindung zwischen Ofenwand und Spitze gelöst ist, kann sich die Spitze auf das als Arm ausgebildete Tragglied 12 stützen, das mit dem Kolben 7 bzw. mit dessen Teleskoprohr 13 verbunden ist. Der Ausziehvorgang geht, wie aus der Zeichnung ersichtlich, vor sich, ohne daß die Standfestigkeit des Hubstaplers davon berührt wird. Die gelöste Blasformspitze 9 kann dann unter Zurückfahren des Hubstaplers von der Ofenwand weg ganz aus der Kapelle 14 herausgebracht und anschließend auf sinngemäß umgekehrte Weise durch eine neue Blasformspitze ersetzt werden.
Je nach den baulichen Verhältnissen können die Stützbratzen 10 parallel zur Bewegungsachse des Kolbens 7 verschiebbar und radial dazu ausschwenkbar ausgebildet sein, damit sie etwaigen unterschiedlichen Bauarten der Kapellenrahmen 11 angepaßt werden können.

Claims

Patentanspruch: Vorrichtung zum Ausbau der lösbaren Blasformspitzen aus dem in die Hochofenwände eingesetzten Kapellenrahmen, bei der auf einem verfahrbaren Träger eine Hubvorrichtung mit horizontal bewegbarem Hubglied angeordnet ist, das mit der Blasformspitze verbindbar ist und bei der eine Tragvorrichtung für die Aufnahme der gelösten Blasformspitze vorgesehen ist, unter Verwendung der Hubbühne eines Hubstaplers, d a -durch gekennzeichnet, daß ein Teil (5) eines zweiteiligen Teleskoprohres (13) mit einem in seiner Längsmitte angeordneten Kolbenzylinderaggregat an der Hubbühne (4) fest angeordnet und am Außenumfang mit Stützbratzen (10) versehen ist, und daß der bewegliche Teil des Teleskoprohres, der mit dem Kolben (7) des Kolbenzylinderaggregats verbunden ist, an seiner Stirnfläche das Tragglied (12) für die gelöste Blasformspitze (9) aufweist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 506 822; USA.-Patentschriften Nr.1665135, 2 566 637.