DE1243682B - Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen SteroidverbindungenInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J7/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C 07 c
Deutsche Kl.: 12 ο - 25/05
Nummer: 1 243 682
Aktenzeichen: U 7059 IV b/12 ο
Anmeldetag: 13. April 1960
Auslegetag: 6. Juli 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 6a-Chlor-17a-oxy-l,4-pregnadien- und 6«-Chlor-17a-oxy-l,4,6-pregnatrien-3,20-dion-17-acetat.
Dieses Verfahren besteht darin, daß man nach an sich bekannten Methoden 6/?-Chlor-5a,17a-dioxypregnan-3,20-dion-17-acetat
unter Isomerisierung dehydratisiert und das erhaltene 6<%-Chlor-17«-oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat
in 1(2)-Stellung dehydriert bzw. zur Herstellung der Δ ^4·8-Verbindung vor
der Dehydrierung der 1(2)-Stellung die 6(7)-Stellung dehydriert.
Die Verfahrensprodukte haben progestationale Wirkung und sind in dieser Hinsicht dem bekannten, oral
wirksamen 17cx-Oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat bei
weitem überlegen. So zeigt bei oraler Verabreichung das 6oc - Chlor - 17a - oxy -1,4 - pregnadien - 3,20 - dion-17-acetat
die 490fache und das 6a-Chlor-17a-oxyl,4,6-pregnatrien-3,20-dion-17-acetat
die 125fache Wirkung des 17«-Oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetats.
Die Verfahrensprodukte besitzen außerdem gonadotropinhemmende, entzündungswidrige, glucocorticoide
und mineralcorticoide Wirkung. Sie wirken ferner beruhigend auf das Zentralnervensystem.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird 6^-Chlor-5a,17a-dioxypregnan-3,20-dion-17-acetat
auf chemischem Wege in an sich bekannter Weise zu öa-Chlor-^a-oxy^-pregnen-S^O-dion-17-acetat„
vorzugsweise verwendet man eine Dehydratation mit Säure, dehydratisiert und isomerisiert.
Hierzu wird das 6/3-Chlor-5«,17<x-dioxypregnan-3,20-dion-17-acetat
in Lösungsmitteln, die in der angewendeten Säure nicht reagieren, wie Methylenchlorid,
Chloroform, Dioxan oder Tetrachlorkohlenstoff, gelöst oder suspendiert, und die betreffende
Säure wird der Lösung bzw. Suspension zugesetzt. Hierfür besonders geeignet sind starke Säuren, z. B.
gasförmiger Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff oder Schwefelsäure. Gasförmiger Chlorwasserstoff wird
bevorzugt.
Das so erhaltene 6a-Chlor-17a-oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat
wird nach üblichen Methoden aus dem Reaktionsgemisch isoliert und gereinigt. Nach
einer dieser Methoden wird mit Wasser und verdünnten Basen gewaschen und das Produkt durch Kristallisation,
Filtrieren oder durch Extrahieren des Gemisches mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel,
z. B. Methylenchlorid, Chloroform, Hexanen, Benzol oder Äther, und anschließende Abdampfung des
Lösungsmittels gewonnen. Die so erhaltenen Feststoffe werden auf übliche Weise, z. B. durch Umkristallisieren
aus einem organischen Lösungsmittel, wie Methanol, Äthanol, Aceton, Hexankohlenwasser-Verfahren
zur Herstellung von therapeutisch
wirksamen Steroidverbindungen
wirksamen Steroidverbindungen
Anmelder:
5
5
The Upjohn Company,
Kalamazoo, Mich. (V. St. A.)
Vertreter:
ίο Dr. W. Beil, A. Hoeppener und Dr. H. J. Wolff,
Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Adelonstr. 58
Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Adelonstr. 58
Als Erfinder benannt:
J Allan Campbell,
John Claude Babcock,
Kalamazoo, Mich. (V. St. A.)
J Allan Campbell,
John Claude Babcock,
Kalamazoo, Mich. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 19. Mai 1959 (814153)
Stoffen, Äthylacetat oder Benzol, gereinigt, und man erhält so reines 6a-Chlor-17«-oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat.
6a-Chlor-17a-oxy-l,4-pregnadien-3,20-dion-17-acetat
erhält man durch chemische Dehydrierung von 6a-Chlor-17a-oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat mit
Selendioxyd, wobei man nach zur 1-Dehydrierung von Hydrocortison bekannten Verfahren arbeitet.
Die Überführung von 6a-Chlor-17a-oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat
in 6-Chlor-17a-oxy-4,6-pregnadien-3,20-dion-17-acetat erfolgt in an sich bekannter
Weise durch Behandlung mit Chloranil.
Das so erhaltene 6-Chlor-17a~oxy-4,6-pregnadien-3,20-dion-17-acetat
wird dann mit Selendioxyd chemisch in ebenfalls an sich bekannter Weise zu 6-Chlor-17(x-oxy-l,4,6-pregnatrien-3,20-dion-17-acetat
dehydriert.
Beispiel 1
a) 6a-Chlor-17«-oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat
a) 6a-Chlor-17«-oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat
Eine Lösung von 4 g 6ß-Chlor-5<%,17a-dioxypregnan-3,20-dion-17-acetat
in 50 cm3 Chloroform und 0,5 cm3 absolutem Äthanol wurde in einem Eis-Salz-Bad
gekühlt und mit Chlorwasserstoffgas gesättigt. Nach 3 Stunden wurde das Reaktionsgemisch
aus dem Kühlbad genommen, mit Stickstoff gespült, dann gründlich mit Wasser und verdünnter Natrium-
709 609/464
bicarbonatlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel unter Bildung eines
Rückstandes abgedampft. Dieser Rückstand wurde anschließend zweimal aus Aceton-Hexan-Kohlenwasserstoffen
umkristallisiert. Man erhielt 1,5 g 6oi-CloloT-nß-oxy-4--piegaQn-3,2ß'dion-n-acetat mit
einem Schmelzpunkt von 177 bis 1800C; A£&OH
= 235 πιμ, aM = 14,850 und [<x]D = +38° (CHCl3).
Analyse: C23H31ClO4.
Berechnet ... C 67,88, H 7,68, C18,71°/o;
gefunden ... C 67,69, H 7,57, Cl 8,78%.
Berechnet ... C 67,88, H 7,68, C18,71°/o;
gefunden ... C 67,69, H 7,57, Cl 8,78%.
b) 6öc-Chlor-17a-oxy-l,4-pregnadien-3,20-dion-17-acetat
Ein Gemisch von 10 g 6oc-Chlor-17a-oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat,
500 cm3 tertiärem ButyJalkohol, 5 cm3 Eisessigsäure und 4 g Selendioxyd wurde
24 Stunden auf Rückflußtemperatur gehalten. Weitere 4 g Selendioxyd wurden zugesetzt, und die Erwärmung
wurde weitere 24 Stunden fortgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde gekühlt und filtriert, das Filtrat auf
etwa 150 cm3 eingeengt und dann langsam mit 850 cm3 Wasser verdünnt. Der sich bildende Niederschlag
wurde abfiltriert, in 300 cm3 Äthylacetat gelöst und dann mit vier 100-cm3-Portionen frisch hergestellten,
kalten Ammoniumsulfids, mit verdünntem Ammoniumhydroxyd, Wasser, verdünnter Salzsäure und
Wasser gewaschen. Die Lösung wurde über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft, und man erhielt
einen das 6<x-Chlor-17a-oxy-l,4-pregnadien-3,20-dion-17-acetat
enthaltenden Rückstand.
Letzterer wird in 50 cm3 Methylenchlorid und 100 cm3 Hexankohlenwasserstoffen gelöst. Die Lösung
chromatographiert man über eine Säule von 400 g synthetischem Magnesiumsilicat. Die Säule wird mit
Hexankohlenwasserstoffen mit einem zunehmenden Gehalt an Aceton eluiert, und man erhält das 6a-Chlor-17a-oxy-l,4-pregnadien-3,20-dion-17-acetat
in Form eines kristallinen Feststoffes. Dieses läßt sich durch Umkristallisation aus Aceton-Hexan-Kohlenwasserstoff-Gemischen
weiter reinigen; F. = 203 bis 2050C;
[oc]D = -77° (Chloroform); Λ££·ΟΗ = 242; aM =
16200 (log e = 4,21).
a) 6a-Chlor-17a-oxy-4,6-pregnadien-3,20-dion-17-acetat
Eine Lösung von 12 g 6a-Chlor-17<%-oxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat
und 10 g Chloranil in 500 cm3 tertiärem Amylalkohol wird 4,5 Stunden unter Rückfluß
gehalten. Dann destilliert man den tertiären Amylalkohol unter Vakuum und einer Stickstoffatmosphäre
ab. Der Rückstand wird in Methylenchlorid gelöst und dann mit verdünnter Natronlauge
geschüttelt. Es bildet sich ein Niederschlag, der durch Diatomeenerde filtriert wird. Die organische Phase
des Filtrats wird abgetrennt und mit verdünnter Natronlauge und dann mit Wasser gewaschen und
anschließend getrocknet. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man als kristallinen Rückstand
das 6oc - Chlor - 17a - oxy - 4,6 - pregnadien - 3,20 - dion-17-acetat.
b) 6«-Chlor-17a-oxy-l,4,6-pregnatrien-3,20-dion-17-acetat
10 g 6a-Chlor-17a-oxy-4,6-pregnadien-3,20-dion-17-acetat,
500 cm3 tertiärer Butylalkohol, 5 cm3 Eisessig und 4 g Selendioxyd werden 24 Stunden unter
Rückfluß erwärmt. Weitere 4 g Selendioxyd werden
ίο zugesetzt, und das Gemisch wird weitere 24 Stunden
unter Rückfluß gehalten.
Dann kühlt und filtriert man das Reaktionsgemisch, engt das Filtrat auf etwa 150 cm3 ein und verdünnt
es dann langsam mit 850 cm3 Wasser. Es bildet sich ein Niederschlag, der abfiltriert wird. Dieser Niederschlag
wird in 300 cm3 Äthylacetat gelöst und dann mit vier 100-cm3-Portionen frisch hergestellten, kalten
Ammoniumsulfids mit verdünntem Ammoniumhydroxyd, Wasser, verdünnter Salzsäure und Wasser
gewaschen. Die Lösung wird über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Man erhält einen
6a - Chlor - 17<x - oxy -1,4,6 - pregnatrien - 3,20 - dion-17-acetat
enthaltenden Rückstand. Dieser Rückstand wird in 50 cm3 Methylenchlorid und 100 cm3 Hexankohlenwasserstoffen
gelöst. Die Lösung chromatographiert man über eine Säule aus 400 g synthetischem
Magnesiumsilicat. Die Säule wird mit zunehmenden Mengen.Aceton in Hexankohlenwasserstoffen eluiert,
und man erhält in Form eines kristallinen Stoffes das oa-Chlor-^a-oxy-l^o-pregnatrien-S^O-dion-^-acetat,
das sich durch Umkristallisation aus Gemischen aus Aceton und Hexankohlenwasserstoffen (bekannt
unter dem Handelsnamen Skellysolve B) weiterreinigen läßt; F. = 168 bis 170°C; [oc]D = -83° (Chloroform);
λ££·ΟΗ = 229; au = 10000 (log e = 4,00).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen der Formel4045 CH3CH,C== O•3J ο Acetyl5560 Clin der sich in 6(7)-Stellung eine weitere Doppelbindung befinden kann, dadurch gekennzeichnet, daß man nach an sich bekannten Methoden 6/3-Chlor-5a,17a-dihydroxypregnan-3,20-dion-17-acetat unter Isomerisierung dehydratisiert und das erhaltene 6a-Chlor-17a-hydroxy-4-pregnen-3,20-dion-17-acetat in 1(2)-Stellung dehydriert bzw. zur Herstellung der Δ χ· 4>β-Verbindung vor der Dehydrierung der 1(2)-Stellung die 6(7)-Stellung dehydriert.709 609/464 6. 67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1243682XA | 1959-05-19 | 1959-05-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1243682B true DE1243682B (de) | 1967-07-06 |
Family
ID=22414441
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU7059A Pending DE1243682B (de) | 1959-05-19 | 1960-04-13 | Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Steroidverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1243682B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1359154A1 (de) * | 2002-04-29 | 2003-11-05 | BOEHRINGER INGELHEIM INTERNATIONAL GmbH | Weitere Verfahren zur Herstellung von Cyproteron Azetat |
-
1960
- 1960-04-13 DE DEU7059A patent/DE1243682B/de active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1359154A1 (de) * | 2002-04-29 | 2003-11-05 | BOEHRINGER INGELHEIM INTERNATIONAL GmbH | Weitere Verfahren zur Herstellung von Cyproteron Azetat |
WO2003092578A2 (en) * | 2002-04-29 | 2003-11-13 | Boehringer Ingelheim International Gmbh | Further syntheses of cyproterone acetate |
WO2003092578A3 (en) * | 2002-04-29 | 2004-04-08 | Boehringer Ingelheim Int | Further syntheses of cyproterone acetate |
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