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Fotografische oder kinematografische Kamera mit einer Vorrichtung
zur selbsttätigen Regelung mindestens eines Belichtungsfaktors Die Erfindung betrifft
eine fotografische oder kinematografische Kamera mit einer Vorrichtung zur selbsttätigen
Regelung mindestens eines Belichtungsfaktors, die ein elektrisches Meßinstrument
mit einem beweglichen Glied umfaßt, dessen Ausschlag ein Maß für die ermittelte
Helligkeit bildet, und mit einer Anzeigeeinrichtung zur Warnung vor Fehlbelichtungen.
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Bei Kameras dieser Gattung ist es bekannt, einen Anzeigemarkenträger
unmittelbar auf die Drehspule aufzusetzen. Dies bedingt jedoch, daß die Sichtöffnung
für die Anzeigeeinrichtung, in der Regel der Sucher, in unmittelbarer Nähe des Drehspulinstrumentes
angeordnet ist. Hierdurch werden die konstruktiven Möglichkeiten der Anordnung von
Sucher und Meßinstrument stark eingeschränkt.
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Bei anderen bekannten Kameras wird die Anzeigeeinrichtung von einem
eine Abtastanordnung für den Zeiger des Drehspulinstrumentes mit den Belichtungswertstellern
verbindenden Getriebe gesteuert. Hierbei ist jedoch nachteilig, daß die Anzeigeeinrichtung
erst nach Durchführung einer Abtastung angibt, ob eine richtig belichtete Aufnahme
durchgeführt werden kann.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile durch Anwendung eines mittels
des beweglichen Meßinstrumentengliedes an- oder abschaltbaren Elektromagneten zur
Betätigung der Anzeigeeinrichtung dann, wenn das bewegliche Glied sich außerhalb
der die selbsttätige Belichtungsregelung gestattenden Ausschlaglagen befindet, vermieden.
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Es sind zwar Kameras mit einer Vorrichtung zur selbsttätigen Belichtungszeitregelung
bekannt, bei denen der Zeiger des Meßinstrumentes im Augenblick der Auslösung aus
einer der Helligkeit entsprechenden Ausschlaglage durch Anschalten einer Batterie
bis in eine Endstellung geführt wird, in der er einen Stromkreis zur Bestromung
eines Auslöseelektromagneten für die Freigabe der Schließbewegung des Verschlusses
schließt. Bei einer anderen Kamera wird der Zeiger des Meßinstrumentes aus einer
Ruhelage durch Anlegen eines in seiner Größe der jeweiligen Helligkeit entsprechenden
Stromes mehr oder minder schnell bis in eine Endstellung geführt, in der wiederum
der Zeiger den Stromkreis eines Auslösemagneten für die Freigabe der Schließbewegung
des Verschlusses schließt. Diese Anordnungen sind jedoch zur Steuerung eines Elektromagneten
für eine auf mangelnde Helligkeit hinweisende Warnanzeige unbrauchbar, da zum einen
der Stromkreis des Elektromagneten bei jeder Auslösung stets geschlossen wird und
zum anderen das Schließen des Elektromagnet-Stromkreises erst nach dem Öffnen des
Verschlusses erfolgt.
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Vorteilhaft liegt eine Erregerspule des Elektromagneten in einem eine
Stromquelle und Unterbrecherkontakte umfassenden Stromkreis. Dabei sind die Unterbrecherkontakte
mittels des beweglichen Gliedes des Meßinstrumentes bei überschreiten des die selbsttätige
Belichtungsregelung gestattenden Bereiches schließbar. Vorzugsweise umfassen die
Unterbrecherkontakte mindestens einen auf das bewegliche Glied des Meßinstrumentes
aufgesetzten Kontaktarm sowie mindestens einen festen Kontaktarm, der zum Schließen
des Stromkreises in den Schwenkweg des beweglichen Kontaktarmes hineinragt.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die Anzeigeeinrichtung
einen schwenkbar gelagerten Anzeigemarkenträger, auf den ein den beweglichen Anker
des Elektromagneten bildender Magnet oder ein Weicheisen aufgesetzt ist. Vorteilhaft
ist der Anzeigemarkenträger mittels einer der Stehkraft des angeschalteten Elektromagneten
entgegenwirkenden Feder in einer Ruhestellung gehalten.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die Anzeigeeinrichtung
wenigstens eine vor Fehlbelichtungen warnende Glühbirne. Die Glühbirne liegt dann
in einem eine Stromquelle sowie einen Schalter umfassenden Stromkreis, wobei der
Schalter mittels des Elektromagneten steuerbar ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Stromkreis
zwischen der Stromquelle und dem Elektromagneten ein von Hand betätigbarer Schalter
vorgesehen. Zweckmäßig ist der Schalter fest mit einem Betätigungsglied für eine
Einrichtung zur Unterbrechung des Stromflusses im Belichtungsregelstromkreis, beispielsweise
einem Unterbrecher-
Schalter oder einer Abdeckung für dessen lichtempfindliches
Element, verbunden.
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Bei Anwendung der Erfindung ergibt sich für den Konstrukteur der Vorteil,
daß das Meßinstrument und die Anzeigeeinrichtung völlig unabhängig voneinander jeweils
an den geeignetsten Stellen der Kamera untergebracht werden können. Darüber hinaus
ermöglicht es die erfindungsgemäße Anordnung, daß die Helligkeit der aufzunehmenden
Motive, beispielsweise bei Schwenkbewegungen mit der Kamera, laufend überprüft werden
kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine
kinematografische Kamera in einer schematischen Darstellung wiedergegeben.
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Die dargestellte Anordnung umfaßt einen Anzeigemarkenträger 1, der
um eine in kamerafesten Lagern geführte Achse 2 zwischen zwei durch Anschläge 3,
4 begrenzten Endlagen schwenkbar angeordnet ist. Am Anzeigemarkenträger
1 sind zwei Markenfelder 5, 6 angeschlossen, die aus unterschiedlich gefärbtem,
lichtdurchlässigem Werkstoff bestehen. In jeder Endlage des Anzeigemarkenträgers
1 befindet sich ein Markenfeld 5 bzw. 6 hinter einer Lichtdurchtrittsöffnung 7,
die gemeinsam mit einem Sucherfeld 8 durch ein Sucherokular 9 sichtbar ist.
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Am Anzeigemarkenträger 1 greift das eine Ende einer als Rückstellfeder
wirkenden Spiralfeder 10 an, deren anderes Ende kamerafest angeschlossen ist. Die
Spiralfeder 10 hat das Bestreben, den Anzeigemarkenträger 1 in Anlage am Anschlag
3 zu halten. Auf den Anzeigemarkenträger 1 ist weiterhin ein Permanentmagnet 11.
aufgesetzt, der den beweglichen Anker eines weiterhin eine Erregerspule 12 umfassenden
Elektromagneten bildet. An Stelle des Permanentmagneten 11 kann auch ein Weicheisen
verwendet werden. Die Erregerspule 12 ist über eine Leitung 13, in der sich ein
Unterbrecherschalter 14 befindet, mit dem einen Pol einer Stromquelle 15 verbunden.
An den anderen Pol der Stromquelle 15 sind mittels einer sich gabelnden Leitung
16 zwei feste Kontaktarme 17, 18 gelegt. Die beiden Kontaktarme 17, 18 wirken zum
Schließen des den Elektromagneten 11, 12 aufnehmenden Stromkreises mit einem beweglichen
Kontaktarm 19 zusammen. Der Kontaktarm 19 ist fest auf eine Drehspule 20 eines Meßinstrumentes
21 aufgesetzt und steht über eine an der Drehspule 20
angreifende Rückstellspiralfeder
22 sowie eine anschließende Leitung 23 mit der Erregerspule 12 in Verbindung.
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Das Meßinstrument 21 liegt in einem Regelstromkreis 24, der
eine weitere Stromquelle 25, einen Unterbrecherschalter 26, einen Fotowiderstand
27 sowie einen Vorwiderstand 28 und einen Nebenwiderstand 29 umfaßt.
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Die Unterbrecherschalter 14 und 26 sind mechanisch derart miteinander
gekuppelt, daß sie lediglich gemeinsam geschlossen bzw. geöffnet werden können.
Hierdurch wird erreicht, daß beim Einschalten des Regelstromkreises 24 zwangläufig
auch der Stromkreis 13, 16, 23 des Elektromagneten 11, 12 in die Betriebsstellung
übergeführt wird.
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Beim Ausführungsbeispiel sind parallel zum Elektromagneten 11,12 an
die Stromquelle 15 ein Elektromotor 30 zum Filmtransport und Verschlußantrieb sowie
ein Betätigungsschalter 31 gelegt. Hierdurch wird einerseits eine gesonderte Stromquelle
für den Elektromagneten 11, 12 erspart, andererseits ist der Elektromotor
30 unabhängig vom Elektromagneten 11, 12 anschaltbar, so daß auch Aufnahmen mit
abgeschalteter Belichtungsregelvorrichtung durchgeführt werden können.
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Zur Durchführung von Aufnahmen mit selbsttätiger Belichtungsregelung
werden die miteinander gekuppelten Unterbrecherschalter 14, 26, ausgehend von der
in der Zeichnung wiedergegebenen Lage, geschlossen. Nunmehr kann Strom durch den
Regelstromkreis 24 fließen. Reicht die Helligkeit des aufzunehmenden Motivs zur
Durchführung von Aufnahmen mit selbsttätiger Belichtungsregelung aus, so dreht sich
die Drehspule 20 aus der in der Zeichnung wiedergegebenen Endlage in Richtung des
Pfeiles a. Hierdurch werden die Kontaktarme 17, 19 getrennt. Der den Elektromagneten
11, 12 aufnehmende Stromkreis 13, 16, 23 ist daher trotz Schließens des Unterbrecherschalters
14 wiederum unterbrochen. Infolgedessen verbleibt der Anzeigemarkenträger
1
in der in der Zeichnung wiedergegebenen Stellung, in der sich das zweckmäßig
grüngefärbte Markenfeld 5 hinter der Lichtdurchtrittsöffnung 7 befindet. Hierdurch
wird dem Benutzer der Kamera angezeigt, daß Aufnahmen mit selbsttätiger Belichtungsregelung
möglich sind. Die Belichtung und der Filmtransport können nunmehr durch Schließen
des Betätigungsschalters 31 und damit Anlauf des Elektromotors 30
ausgelöst
werden.
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Sollte die Aufnahmehelligkeit zu gering sein, so verbleibt die Drehspule
20 in ihrer in der Zeichnung wiedergegebenen Lage. Nach Schließen des Unterbrecherschalters
14 ist nunmehr der Stromkreis 13, 16, 23 vollständig geschlossen. Die Erregerspule
12
spricht daher an und zieht den Permanentmagneten 11 in Richtung des Pfeiles
b, bis der Anzeigemarkenträger 1 zur Anlage am Anschlag 4 kommt. Nunmehr steht das
zweckmäßig rotgefärbte Markenfeld 6 hinter der Lichtdurchtrittsöffnung. Der Benutzer
der Kamera wird daher darauf hingewiesen, daß bei den herrschenden Lichtverhältnissen
keine richtig belichteten Aufnahmen unter Verwendung der selbsttätigen Belichtungsregelvorrichtung
erzielt werden können.
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Die gleiche Stellung des Anzeigemarkenträgers 1 ergibt sich bei sehr
großen Helligkeiten. In diesem Fall dreht sich die Drehspule so weit in Richtung
des Pfeiles a, bis der Kontaktarm 19 gegen den Kontaktarm 18 anläuft und den Stromkreis
13, 16, 23 für den Elektromagneten 11, 12 ebenfalls schließt.
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An Stelle einer Anzeigeeinrichtung mit einem schwenkbaren Anzeigemarkenträger
kann auch ein geradlinig verschiebbarer Träger Verwendung finden. Darüber hinaus
besteht auch die Möglichkeit, mit dem Elektromagneten einen Schalter zum Anschluß
mindestens einer vor Unter- bzw. überbelichtungen warnenden Glühbirne an eine Stromquelle
zu steuern.
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Das Meßinstrument 21. kann in irgendeiner bekannten Weise zur Steuerung
der Belichtungsfaktoren herangezogen werden. Beispielsweise könnten von der Drehspule
20 über Stift-Schlitz-Verbindungen zwei Blendenlamellen gesteuert werden. Es besteht
jedoch auch die Möglichkeit, auf die Drehspule 20 einen Anschlag zu setzen,
der von einer Abtastanordnung geklemmt und abgegriffen wird. Die Abtastanordnung
ist dann über ein Getriebe mit den Einstellern für den oder die Belichtungsfaktoren
verbunden.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Sie kann insbesondere auch bei Aufnahmegeräten ohne Filmtransport-Elektromotor Verwendung
finden. Weiterhin kann an
Stelle des Unterbrecherschalters 26 im
Regelstromkreis 24 auch eine andere Einrichtung zur Unterbrechung des Stromflusses,
beispielsweise eine Abdeckplatte oder ein Abdeckschieber vor dem lichtempfindlichen
Element, vorgesehen sein. Diese Lösung wird zweckmäßig dann angewendet, wenn der
Regelstromkreis 24 an Stelle eines Fotowiderstandes 27 mit einer Stromquelle 25
lediglich eine Fotozelle aufweist.