DE1241792B - Verfahren zur Herstellung gefaerbter ueberzogener Gewebe - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

D 06 ρ 5Γ-

Deutsche Kl.: 8 m -12

Nummer: 1241792

Aktenzeichen: U 9854IV c/8 m

Anmeldetag: 28. Mai 1963

Auslegetag: 8. Juni 1967

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gefärbter, überzogener Gew.ebe, dadurch gekennzeichnet, daß man die -Gewebe ;mit Kautschuk'latizes, die mit etwa 1 bis 6, .vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsteilen Hydroxyäthylzellulose (bezogen auf 100 Teile Latexfeststoffe)_allein oder zusammen'mit 10 bis 50 Gewichtsteilen Polyvinylacetat und/oder Acrylpolymerisaten (auf 90 bis 50 Teile Latexfeststoffe) versetzt sind, überzieht und diese überzogenen und vulkanisierten Gewebe anschließend mit'Textilfarbstoffen färbt.

Das Aufbringen eines Überzuges aus Kautschuklatex auf die Rückseite von Geweben, insbesondere von Teppich- und Polstermöbelstoffen, wird ausgeführt zur Versteifung des Gewebes, zum Festlegen von Noppenbüscheln in ihrer Lage, zum wasserdichten Imprägnieren und zur Schaffung einer nicht schlüpfrigen Oberfläche im wesentlichen auf Textilmaterialien. Nach der Behandlung mit Latex und dessen Vulkanisierung kann dann das überzogene Gewebe mit verschiedenen Farbstoffen angefärbt werden, um ihm ein dekoratives und attraktives Aussehen zu geben. Jedoch nehmen herkömmliche Latexüberzüge, keine Farbstoffe an und behalten so, im Gegensatz zu den verschiedenen Färbungen, welche die Gewebegarne angenommen haben, ein nicht attraktives, eintönig gelbes oder weißes Aussehen. Sollte außerdem das Gewebe locker gewebt sein, so wird der ungefärbte Latexüberzug von der oberen Oberfläche des Gewebes in den Zwischenräumen sichtbar, welche durch die locker gewebten einzelnen Fäden gebildet werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß der Latex durch die locker gewebten Fäden und/oder] Zwischenläume hindurchsickern kann und Teile der Vorderseite des Gewebes bedeckt, wodurch sich Flächen von nicht gefärbtem Latex ergeben, welche mit der angefärbten Oberfläche des Gewebes nicht harmonieren. Diese Farbunterschiede beeinträchtigen das Aussehen des Gewebes.

Aus der französischen Patentschrift 1 287 756 ist die Verwendung von Kautschuklatizes, die mit Polyvinylpyrrolidon allein oder zusammen mit Polyvinylacetat und/oder Acrylpolymerisaten versetzt sind, zur Herstellung von Gewebeüberzügen bekannt, die mit Textilfarben gleichmäßig anzufärben sind.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Verwendung von Hydroxyäthylzellulose an Stelle von Polyvinylpyrrolidon günstiger ist und bessere Ergebnisse zeitigt.

Polyvinylpyrrolidon zeigt ein kationisches Verhalten, so daß, wenn es zu anionischen Latizes zugegeben wird, zusätzliche Stabilisatoren, wie z. B. Seifen, hinzugegeben werden müssen, um die Stabilität der Verfahren zur Herstellung gefärbter überzogener Gewebe

Anmelder:

United States Rubber Company,

New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. Dr.-Ing. R. Poschenrieder

und Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E. Boettner,

Patentanwälte, München 8, Lucile-Grahn-Str. 38

Als Erfinder benannt:

Jack Willard Swiggett, Gastonia, N. C. (V. St. A.)

Mischung zu erhalten. Ein Zusatz von Stabilisatoren ist jedoch unerwünscht, da sie zum Schäumen, zur

as übermäßigen Eindringtiefe und zur erhöhten Wasserabsorption beitragen. Mit Hydroxyäthylzellulose ist diese zusätzliche Stabilisierung nicht erforderlich. Werden Mischungen von Farbstoffen verwendet, um eine bestimmte Farbe zu erhalten (Verwendung von blauen und gelben Farbstoffen zur Erzielung der grünen Farbe), zeigt Polyvinylpyrrolidon sehr oft eine bevorzugte Absorption des einen Farbstoffes, so daß sich nicht der gewünschte Farbton ergibt. So kann man beispielsweise eine blaugrüne Farbe des Latexfilms erhalten, während das Gewebe grün angefärbt wird. Hydroxyäthylzellulose ist auch nicht annähernd so selektiv in ihrer Absorption der Farbstoffe, so daß bei ihrer Verwendung eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine verschiedene Anfärbung von Latexfilm und Gewebe besteht.

Polyvinylpyrrolidon nimmt weiterhin Direktfarbstoffe an, akzeptiert jedoch nicht gut Dispersionsfarbstoffe oder saure Farbstoffe, während Hydroxyäthylzellulose sowohl Direktfarbstoffe als auch Dispersionsfarbstoffe oder saure Farbstoffe annimmt. Der Anwendungsbereich für Hydroxyäthylzellulose ist somit wesentlich breiter.

Schließlich ist die Anwendung von Hydroxyäthylzellulose auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus vorteilhaft. Zunächst ist es ein Dickungsmittel, so daß zusätzliche Dickungsmittel überhaupt nicht oder nur im geringen Umfange zugefügt werden müssen.

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Im folgenden sind zwei Latizes-Zusammensetzungen (A und B) angeführt, die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens einsetzbar sind.

A.

Natürlicher Kautschuklatex

Polyvinylacetatlatex

Hydroxyäthylzellulose

Füllstoffe, Wasser usw.

Festbestandteile

100

25

B.

Teile, trocken

Butadienstyrolkautschuklatex 80,0

Polyvinylacetatlatex 20,0

Ätzalkali

Kaliumoleat

Zinkoxyd

Zinkmercaptobenzthiazol
Zinkdibutyldithiocarbamat

Schwefel

Antioxydans (phenolisch)

Antischaummittel

Dispersionsmittel für Füllstoffe

Hydroxyäthylzellulose

Ton

0,2 2,0 5,0 3,0 0,25 2,0 0,6 0,1 1,0 2,3 30,0

Teile, trocken

Calciumcarbonat 95,0

Karaya-Gummi 0,75

Natriumpolyacrylat 1,70

Gesamtfestbestandteile 44%

Viskosität (B r ο ο k f i e 1 d) 7000 cP
(Nr. 4-Spindel bei 10 Umdrehungen [Min.])

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren, zur Herstellung gefärbter, /überzogener Gewebe, dadurch geke η η zeichnet, daß man die Gewebe mit Kautschuklatizes, die mit etwa 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsteilen Hydroxyäthylzellulose (bezogen auf 100 Teile Latexfeststoffe) allein oder zusammen mit 10 bis 50 Gewichtsteilen Polyvinylacetat und/oder Acrylpolymerisaten (auf 90 bis 50 Teile Latexfeststoffe) versetzt sind, überzieht und diese überzogenen und vulkanisierten Gewebe anschließend mit Textilfarbstoffen färbt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Französische Patentschrift Nr. 1 287 756.

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