DE1240700B - Duesentreibstoffe - Google Patents
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Description
Int. Cl.:
ClOl
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche KL: 46a6-7
Nummer: 1 240 700
Aktenzeichen: E21510IVd/46a6
Anmeldetag: 10. August 1961
Auslegetag: 18. Mai 1967
Die Erfindung betrifft Düsentreibstoffe, die durch Zusatz eines Stabilisators vor Wärmeeinwirkung
stabilisiert sind.
Zum Antrieb von Düsenflugzeugen werden bekanntlich flüssige Kohlenwasserstoffe als Treibstoffe
verwendet. Diese Treibstoffe können gleichzeitig als Kühlmittel dienen, um die beim Antrieb der
Flugzeuge entwickelte Wärme abzuführen. Beispielsweise können die verwendeten Schmieröle durch
indirekten Wärmeaustausch mit dem flüssigen Treibstoff gekühlt werden, der von den Treibstofftanks zu
der oder den Düsen fließt. Um für derartige Kühlzwecke geeignet zu sein, muß der Düsentreibstoff
auch noch bei Temperaturen von etwa 205 C oder noch höher stabil sein, d. h., der Treibstoff soll keine
Abbauprodukte, die sich abscheiden und die Treibstoffilter, Strömungsleitungen, Düsen- und Wärmeaustauscher
verstopfen, bilden.
Die üblichen Düsentreibstoffe für die Luftfahrt sind Erdölfraktionen, von denen einige Typen den
Siedepunktsbereich von Kerosin, d. h. von 150 bis 300 C haben und andere Mischungen von Kerosin-
und Benzinfraktionen darstellen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß einige Düsentreibstoffe, und zwar insbesondere
diejenigen, die durch Kracken höherer Kohlenwasserstoffe erhaltene Krackprodukte enthalten,
thermisch zu instabil sind.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich die thermische Stabilität von Düsentreibstoffen
durch Zusatz geringer Mengen bestimmter Reaktionsprodukte der Athylendiamintetraessigsäure mit
bestimmten primären Aminen beträchtlich verbessern läßt.
Demzufolge betrifft die Erfindung Düsentreibstoffe, die durch Zusatz eines Stabilisators vor
Wärmeeinwirkung stabilisiert sind, die dadurch ge-
RNx
Düsentreibstoffe
Anmelder:
Eastman Kodak Company,
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Wolff und H. Bartels, Patentanwälte, München 22, Thierschstr. 8
Als Erfinder benannt:
John Will Thompson,
James Cowan Ownby,
Kingsport, Tenn. (V. St. A.)
John Will Thompson,
James Cowan Ownby,
Kingsport, Tenn. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Oktober 1960 (65 954)
kennzeichnet sind, daß sie als Stabilisator 0.0001 bis
0,5 Gewichtsprozent eines Reaktionsproduktes enthalten, das durch mindestens 3stündiges Erhitzen
eines Gemisches aus mindestens einem aliphatischen primären Amin mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen und
Athylendiamintetraessigsäure in einem Molverhältnis von mindestens 2:1, vorzugsweise 2:1 bis
: 1 auf Temperaturen von mindestens 200 C erhalten worden ist und aus Verbindungen der Formeln
-CH2-C
")N —CHo-CH2-N:
;nr
O RNH-C-H2Cx
X — C-H. C-
I!
;n —CH2-CH2-
O
O
Il
/CH2-Cx
XCH. —C
Il
O
O
;nr
(II)
"09 580220
CH2-C-NHR
CH2 — N (ΠΙ)
CH2-C-NHR
0
0
besteht, worin R einen aliphatischen Rest mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen und X einen Rest der Formeln
-NHR, -OH-R-NH2 oder -OH,
wobei das Reaktionsprodukt im Durchschnitt nicht mehr als eine Aminosalzgruppe oder Carboxylgruppe
pro Molekül enthält, bedeutet.
Die erfindungsgemäß verwendeten Reaktionsprodukte, für deren Herstellung hier kein Schutz beansprucht
wird, stellen Imid- und Amidabkömmlinge
der Äthylendiamintetraessigsäure, im folgenden kurz mit »ÄDTE« bezeichnet, dar.
Hierzu gehören auch die Verbindungen, die durch Umsetzung sämtlicher Carboxylgruppen der ÄDTE
erhalten werden, wie das Tetraamid und das Diimid und die gemischten Amid-Imid-Verbindungen sowie
die Triamid- und die Imid-Monoamid-Verbindungen.
Die zuletzt genannten Verbind ngen können eine Aminsalzgruppe oder eine unumgesetzte Carboxylgruppe
neben den Amid- oder Imidgruppen enthalten. Es werden somit mindestens drei der Carboxylgruppen
der ÄDTE in Amid- oder Imidgruppen umgewandelt.
Die mit der ÄDTE umgesetzten Amine können aus Mischungen verschiedener primärer aliphatischer
Amine mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen pro Molekül bestehen. Als besonders vorteilhaft hat sich beispielsweise
eine Mischung von verzweigten primären Alkylaminen erwiesen, bei denen die Aminogruppe an
einem tertiären Kohlenstoffatom sitzt und die 12 bis 15 Kohlenstoffatome pro Molekül und ein durchschnittliches
Molekulargewicht von etwa 200 besitzen. Bei Verwendung derartiger Amingemische bilden sich beispielsweise Reaktionsprodukte der
angegebenen Strukturformeln I, II und III. in denen R eine verzweigte Alkylgruppe mit 12 bis 15 Kohlenstoffatomen
ist.
Ein anderes besonders vorteilhaftes Amingemisch besteht aus verzweigten primären Alkylaminen der
beschriebenen Art, jedoch mit 18 bis 24 Kohlenstoffatome pro Molekül.
Andere geeignete Amine sind z. B. 2-Äthylhexylamin.
Octylajnin und Dodecylamin.
Zu den geeigneten primären Aminen gehören auch solche der Formeln RNH2. in der R zwar eine aliphatische
Gruppe mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen ist. jedoch kein Alkylrest. So ist ein geeignetes Amin
/. B. auch das Propylendiaminderivat der Formel
HL-N — CHj — CH2 — CH2 — NH — C12H2., "5
wobei die primäre Aminogruppe die reaktionsfähige Gruppe des Moleküls ist.
Bei Verwendung derartiger Amine besitzt in den Formeln I, II oder III der Substituent R die Strukturformel
-(CH2),,- NH- R'
worin // 2 oder 3 und R' eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen ist.
Als besonders zweckmäßig haben sich Reaktionstemperaturen von etwa 200 bis 220 C erwiesen.
Liegt die Reaktionstemperatur bei 200 bis 22O0C,
so muß die Reaktionsdauer mindestens etwa 3 Stunden betragen. Besonders vorteilhafte Stabilisatoren
werden dann erhalten, wenn die Reaktionsdauer mindestens etwa 6 Stunden, z. B. 6 bis 8 Stunden,
beträgt.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Stabilisatoren erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß
in ein mit Rührer und Heizmitteln ausgestatteten Reaktionsgefäß ÄDTE eingebracht wird, worauf
das Amin in das Gefäß eingeführt wird. Die Mischung wird dann bei Atmosphärendruck auf eine Temperatur
von 200 bis 220 C erhitzt. Das Erhitzen wird so lange fortgesetzt, bis die Säurezahl, gemessen nach
ASTM (American Society of Testing Materials) D 974, weniger als 60 bis zu 0 beträgt, wozu etwa
3 bis 8 Stunden erforderlich sind. Normalerweise wird das Erhitzen so lange fortgesetzt, bis aus der
Reaktionsmischung kein Wasser mehr ausgetrieben werden kann.
Vorzugsweise erfolgt die Umsetzung in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, das über 2000C
siedet, um das bei der Reaktion gebildete Wasser durch azeotropische Destillation zu entfernen. Geeignete
Lösungsmittel sind Kohlenwasserstofffraktionen, wie Kerosin oder ein farbloses raffiniertes
Erdölprodukt mit einem Siedepunktsbereich von 154,4 bis 202 C.
Ein besonders vorteilhafter Stabilisator läßt sich beispielsweise herstellen durch Erhitzen einer Mischung
von 3 Mol eines Gemisches von verzweigten primären Alkylaminen mit 18 bis 24 Kohlenstoffatomen
im Molekül und 1 Mol ÄDTE in Kerosin mit einem Siedepunkt der Lösung von etwa 220 C,
bis ein Produkt mit einer Säurezahl von etwa 50 erhalten wird. Die erforderliche Zeit beträgt etwa
6 bis 8 Stunden. Dabei wird ein Produkt erhalten, bei dem 50 bis 30" η der Carboxylgruppen der ÄDTE
in die Imidform und 30 bis 50% der Carboxylgruppen in die Amidform übergeführt wurden und
20" ,ι der Carboxylgruppen in Disalzform vorliegen.
I. Herstellung der Stabilisatoren
a) In einem mit einem Rührer und einem Rückflußkühler mit einer Wasserfalle ausgerüsteten Kolben
wurden mit 73 g Äthylendiamintetraessigsäure (ÄDTE). 150 g 2-Äthylhexylamin und 10 ml Wasser
gebracht. Die Mischung wurde so lange unter Rückfluß gekocht, bis 28 ml Wasser abgetrennt waren.
Hierzu wurde die Mischung etwa 2 Stunden auf eine Temperatur von 200 bis 220 C erhitzt. Das überschüssige
Amin wurde dann bei vermindertem Druck abgetrennt. Das erhaltene Produkt bestand aus einer
klaren hellbernsteinfarbenen viskosen Flüssigkeit.
Die Ergebnisse der Elementaranalyse des Produktes mit Vergleich mit den theoretischen Werten für das
Tetraamid, d. h. 2,2'.2",2'"-(Äthylendinitrilo)-tetrakis-(2-äthylhexylacetamid),
sind im folgenden gegenübergestellt:
Theorie .... C 68.41»,,. H 11.51%. N 11,40",,:
gefunden ... C 68.60%. H 11.58%. N 11,30",,.
Die Vollständigkeit der Amidisierung der Säure ergab sich ferner durch Bestimmen der Säurezahl
nach der ASTM-Vorschrift D 974, bei der die Milligramm KOH gemessen werden, die zum Titrieren
der Azidität von 1 g einer Probe erforderlich sind. Die Säurezahl des Reaktionsproduktes beträgt nur
1,16.
b) Nach dem unter a) beschriebenen. Verfahren wurde 1 Mol ÄDTE mit 4 MoI Dodecylamin bei
einer Temperatur von 200 bis 220 C umgesetzt. Das Reaktionsprodukt bestand aus einem harten hellbniinen
Wachs. Die Säure war vollständig amidisiert. wie sich aus einer Säurezahl von 0.32 ergab.
c) Nach dem unter a) beschriebenen Verfahren wurde 1 Mol ÄDTE mit 4 Mol n-Octylamin bei
einer Temperatur von 200 bis 220 C umgesetzt. Das Reaktionsprodukt bestand aus einem weichen
Wachs mit einer nicht umgesetzten Carboxylgruppe pro Molekül, wie sich aus einer Säurezahl von 15,8
ergab.
d) Nach dem unter a) beschriebenen Verfahren wurde 1 Mol ÄDTE bei einer Temperatur von 200
bis 220 C mit 4 Mol eines handelsüblichen Gemisches von verzweigten primären Alkylaminen mit 18 bis
24 Kohlenstoffatomen im Molekül umgesetzt. Das Reaktionsprodukt bestand aus einer viskosen, braunen
Flüssigkeit mit einer Säurezahl von 53.1.
e) Nach dem unter a) beschriebenen Verfahren wurde 1 MoI ÄDTE mit 4 Mol einer handelsüblichen
Mischung von primären Alkylaminen mit 12 bis 15 Kohlenstoffatomen im Molekül bei einer Temperatur
von 200 bis 220 C umgesetzt. Das Reaktionsprodukt bestand aus einer viskosen braunen Flüssigkeit
mit einer Säurezahl von 29.8.
f) Nach dem unter a) beschriebenen Verfahren wurde 1 Mol ÄDTE mit 4 Mol einer handelsüblichen
Mischung von Aminen des Typs
bei einer Temperatur von 200 bis 220 C umgesetzt. Das Reaktionsprodukt bestand aus einer \ isk·--jn
braunen Flüssigkeit mit einer Säurezahl \vr 12».
g) Nach dem unter ai beschriebenen Ycru.hivn
wurde 1 Mol ÄDTE mit 3 Mol einer hanucküni^hen
Mischung von primären verzweigt-!, \1!-. .\--.w\v -^n
mit 18 bis 24 Kohlenstoffatomen im Molekül bei einer Temperatur von 200 bis 220C umgesetzt. Das
Reaktionsprodukt bestand aus einem bernsteinfarbenen klebrigen, festen Körper mit einer Säurezahl
von 24. Demnach enthielt das Produkt fast eine Carboxylgruppe pro Molekül ÄDTE. Das Produkt
war in einem farblosen raffinierten Erdölprodukt mit einem Siedebereich von 154 bis 202 C gut und leicht
löslich.
Die Bedeutung der Reaktionstemperatur und der Reaktionsdauer bei der Herstellung der neuen
Stabilisatoren ergibt sich aus folgenden Versuchen:
Eine Mischung aus 4 Mol eines handelsüblichen
Amingemisches, wie es zur Herstellung des Stabilisators η verwendet wurde, und 1 Mol ÄDTE wurde
auf 170 bis 175 C erhitzt. Nach einer Reaktionsdauer
von 15 Minuten hatten sich nur Aminsalze gebildet. Nach 8 Stunden war nur eine geringe Amidbildung
eingetreten. Das Produkt ließ sich auf seine Stabilisatorwirkung für Düsentreibstoffe nicht testen, da es
zu unlöslich war.
Der Versuch wurde wiederholt, jedoch wurden die
beiden Reaktionskomponenten diesmal uu;" eine
Temperatur von 198 bis 205 C erhitzt. Das nach 3stündiger Erhitzung erhaltene Produkt enthielt zwei
Salzgruppen und war daher als Stabilisator ungeeignet.
In der folgenden Ta'belle I sind die Säurezahlen von Reaktionsprodukten angegeben, die durch verschieden
langes Erhitzen von ÄDTE mit Amingemischen. wie sie zur Herstellung des Stabilisators <«
verwendet wurden, im Molverhältnis 4 : 1 erhalten wurden. In zwei Versuchsreihen wurden die Reaktionsgemische
auf Temperaturen von 170 und 200 C erhitzt.
Die ermittelten Säurezahlen können mit den theoretischen Säiirezahlen für die verschiedenen möglichen
Produkte verschiedenen Amidisierungsgrades verglichen werden, nämlich mit dem Tetrasalz (186).
dem Trisalzmonoamid (140), dem Disalz(95), dem Monosalztriamid (50) und dem Tetraamid (0).
^eaktioiisdauer in | Süuiv/ahl bei | Siiurezahl nc |
Stunden | 200 C | 170 C |
0 | 180 | 180 |
0,25 | 147 | 168 |
1.0 | 96 | 155 |
2,5 | 84 | — |
4.25 | — | 142 |
8,0 | 54 | 131 |
Aus den in der T. 1^eIIe I zusammengestellten
Ergebnissen ergibt sich, Jaß bei Temperaturen von
unterhalb etwa 200 C keine geeigneten Stabilisatoren.
selbst bei langer Reaktionsdauer nicht, erlu'.lu-n
werden.
II. Wirksamkeit der Stabilisatoren
Die Wirksamkeit der hergestellten Produkte aj
bis g) als Stabilisatoren für Düsentreibstoffe wurde fl5 wurde durch den sogenannten CFR-T reibstoff-Ruhbildungstest
ermittelt. Eine Beschreibung dijse.s Testes findet sich im Handbuch Nr. 3 des Cook::-
iiaiinu Research C-.HmciI. Inc.
Bei diesem Test wird der Düsentreibstoff unter Treibstoff A einem Druck von 10,5 kg pro Quadratzentimeter
sowie einer Strömungsgeschwindigkeit von 1,81 bis 2.72 kg pro Stunde durch einen Vorheizofen und
danach durch einen Ofen gepumpt, der ein aus rostfreiem Stahl bestehendes Sinterfilter mit 20 Mikronöffnungen
enthält. Der Treibstoff wird im Vorheizofen auf eine Temperatur von 149 bis 205 C und im
Ofen auf eine Temperatur von etwa 205 bis 260 C erhitzt. Treibstoffabbauprodukte treten als Niederschlag
im Vorheizofen auf. Sie werden vom Ofenfilter abfiltriert, wobei sie einen Druckabfall verursachen,
der über ein mit dem Filter verbundenen Quecksilbermanometer gemessen wird. Der Test
wird normalerweise bis zu einem Druckabfall von 15 63,5 cm Quecksilbersäule oder 300 Minuten lang
durchgeführt. Die Treibstoffstabilität wird in »Güte«- Einheiten ausgedrückt, die von 0 (unmittelbares
Verstopfen) bis zu 900 (kein Druckabfall nach 300 Minuten) reichen. Nach dem Test wird der Vorheizofen
aus seiner Verkleidung entfernt, worauf das innere Aluminiumrohr, um das der Treibstoff bei
Durchführung des Testes strömt, auf Niederschläge untersucht wird.
Die Wirksamkeit der Stabilisatoren wurde im Rahmen von Untersuchungen fünf verschiedener
Düsentreibstoffe ermittelt. Die untersuchten Düsentreibstoffe wurden mit A. B. C. D und E bezeichnet.
Sie bestanden aus:
Mischung verschiedener handelsüblicher Treibstoffe vom Typ JP-5 gemäß USA.-Militärvorschrift
Mil-J-5624 D "und Vorschrift ASTM D 1655-59 T, bestehend aus einem Kerosin mit
hohem Flammpunkt (60 C).
Treibstoff B
Handelsüblicher Treibstoff vom Typ JP-5.
Treibstoff C
Handelsüblicher Treibstoff vom Typ JP-6 gemäß USA.-Militärvorschrift Mil-J-5624 D und Vorschrift
ASTM D 1655-59 T, bestehend aus einem Kerosin mit breitem Siedebereich.
Treibstoff D
Treibstoff vom Typ JP-4 gemäß USA.-Militärvorschrift Mil-J-5624 D und Vorschrift ASTM
D 1655-59 T, bestehend aus 35 Teilen Kerosin und 65 Teilen Fliegerbenzin.
Treibstoff E
Ein Treibstoff vom Typ JP-5, wie bei Treibstoff A beschrieben.
Die wichtigsten physikalischen Kenndaten der Treibstoffe B, C und D sind in der folgenden Tabelle II
zusammengestellt:
Düsentreibstoff B
Spezifisches Gewicht
Destillation
Anfangssiedepunkt,
10'\, verdampft. C
50" „ verdampft. C
90" „ verdampft, C
Endpunkt. C
Schwefel, Gewichtsprozent
Gefrierpunkt, C
Aromaten, Volumprozent .
Olefine, Volumprozent ...
Flammpunkt, C
0.8175
199
222 252 287
0,178
-46
19
-46
19
3.37 61
Düsentreibstoffe
0,7950
160 172 181 192 207
0,02 57 9.6
1.5
Düsentreibstoff D
0,7583 98 63,5
196
0,043 62 16,9
1,1
Die beim Rußbildungstest angewandten Bedin- In der folgenden Tabelle III sind die Ergebnisse
gungen waren wie folgt: 55 der Rußbildungsteste der Treibstoffe A, B, C, D und E
mit und ohne Zusätze zusammengestellt.
Treibstoffdruck, kg cm2 ..
Treihstoffströmiingsiieschwindiakeit.
ks Std.
Düsentreibstoff D
10.5
1.Ϊ41 Vorheizofentemperatur. C j
S iltertemperatur. C ' 204.5
Düsentreibstoff B und C
10.5
2,72 204.5 260
60
Stabilisator Art
65 Keiner (Vergleichsversuche)
Ergebnisse des Rtißbildungstestes
Stabilisator-
Düsentreibstoff
A
B
C
D
B
C
D
konzentration kü 1000 hl
Ciüteeinheiten
40 155 198 230
9 Fortsetzung |
Stabilisator | Ergebnisse des Rußbildungstestes | Stabilisator konzentration kg/1000 hl |
Güteein heiten |
Art | Düsentreib stoff |
3,81 | 870 | |
a | B | 0,76 | 828 | |
b | A | 0,76 3,81 |
812 750 |
|
C | A B |
0,76 9,52 7,62 1,90 |
609 800 820 700 |
|
d | A B C D |
0,76 | 385 | |
e | A | 0,76 | 750 | |
f | A | 1,90 9,52 |
680 850 |
|
g | B E |
Aus den in Tabelle III zusammengestellten Ergebnissen
ergibt sich eindeutig, daß die neuen Stabilisatoren die thermische Beständigkeit der Düsentreibstoffe
außerordentlich erhöhen. Es zeigte sich weiterhin, daß bei Zusatz der neuen Stabilisatoren auch die
Abscheidungen im Vorheizofen bedeutend vermindert werden.
Die neuen, aus ÄDTE-Aminreaktionsprodukten bestehenden Stabilisatoren haben sich solchen Produkten
als bedeutend überlegen erwiesen, die vorwiegend aus Aminosalzen bestehen. Die erfindungsgemäß
verwendeten Stabilisatoren haben z. B. den wesentlichen Vorteil, daß sie weniger leicht durch
Wasser, saure oder alkalische Lösungen aus den Kohlenwasserstoffölen extrahierbar sind als diejenigen
Produkte, die vorwiegend aus Aminosalzen bestehen. Außerdem fördern Produkte mit mehr als
einer Salzgruppe pro Molekül die Bildung von Öl-Wasser-Emulsionen in einem solchen Ausmaß, daß
sie praktisch nicht verwendbar sind.
Treibstoff-Wasser-Gemische sollen sich bekanntlich schnell und vollständig trennen können.
Es hat sich gezeigt, daß Reaktionsprodukte der ÄDTE mit Aminen, die mehr als eine Salzgruppe
pro Molekül oder eine Säurezahl von über 60 enthalten, keine schnelle Treibstoff-Wassertrennung zulassen,
was bei Verwendung der erfindungsgemäß verwendeten Stabilisatoren jedoch der Fall ist.
Die geringere Extrahierbarkeit der erfindungsgemäß verwendeten Stabilisatoren aus Kohlenwasserstoffen
gegenüber ÄDTE-Amin-Reaktionsprodukten mit mehr als einer Salzgruppe ergibt sich aus den
Ergebnissen folgender Versuche: Für die Versuche verwendet wurden drei verschiedene Reaktionsprodukte
A, B und C der ÄDTE mit einer handelsüblichen Aminmischung. Das Reaktionsprodukt A
besaß eine Säurezahl, entsprechend der sämtliche Carboxylgruppen der ÄDTE in Aminosalzgruppen
umgewandelt worden waren. Das Reaktionsprodukt B besaß eine etwas niedrigere Säurezahl, entsprechend
der Carboxylgruppen der ÄDTE zu Amidsalzgruppen umgewandelt und zwei in die Amid- oder
Imidform umgesetzt worden waren. Das Reaktionsprodukt C entsprach einem Stabilisator nach der
Erfindung. Es besaß eine Säurezahl, entsprechend der drei Carboxylgruppen der ÄDTE in der Amid-
oder Imidform und nur eine in der Aminosalzform vorlag.
Zu 100 ml Isooctan wurden jeweils 0,2 g der Reaktionsprodukte zugefügt. Anschließend wurden
die Isooctanproben kräftig mit einem gleichen Volumen Leitungswasser geschüttelt. Nach Abscheidung
der Isooctanschichten von den Wasserschichten wurden jeweils 50 ml Isooctanschicht in
tarierte 100-ml-Becher abpipettiert. Von den abpipettierten
Flüssigkeiten wurden bei 110cC mittels eines 20 Minuten lang einwirken gelassenen Preßluftstromes
das Isooctan verdunstet. Durch Auswiegen des Becherrückstandes wurde dann die extrahierte
Stabilisatormenge berechnet. Bei Vergleichsversuchen mit Proben ohne Stabilisatorzusatz wurden
keine Rückstände bei der Verdunstung des Isooctans ermittelt. Die Teste wurden mit l°/oigen wäßrigen
Lösungen von HCl und l%igen wäßrigen Lösungen von NaOH wiederholt. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt.
25 | Stabilisator (Säurezahl) |
0O Stabilisator, die nach 5 Minuten Schütteln mit gleicher Volumina der angegebenen Extraktionsmittel aus Isooctan extrahiert wurden |
1% HCl in Wasser |
1% NaOH in Wasser |
Leitungs wasser |
97 | 99 | ||
30 | A (180) | 99 | 21 | 89 |
B (84) | 32 | 9 | 6 | |
C (54) | 15 |
Aus den in der Tabelle IV zusammengestellten Ergebnissen ergibt sich eindeutig, daß das Reaktionsprodukt
C viel widerstandsfähiger gegenüber Extraktionen ist als die Reaktionsprodukte A und B.
4c Die angewandten Stabilisatorkonzentrationen hängen
ab von der Zusammensetzung des Düsentreibstoffes und dem erwünschten thermischen Stabilitätsgrad. Gewöhnlich genügen Konzentrationen von
etwa 0,286 bis 28,6 kg pro 1000 hl Treibstoff (etwa 0,00038 bis 0,038 Gewichtsprozent). Gegebenenfalls
können auch größere oder kleinere Konzentrationen verwendet werden, z. B. 0,0001 bis 0,05 Gewichtsprozent.
Die Stabilisatoren können allein oder mit anderen Zusätzen, wie Farbstoffen, Dispergiermitteln, Metalldesaktivatoren,
Alterungsschutzmitteln, Korrosionsschutzmitteln und Antiklopfmitteln, Verwendung
finden. Sie können den Treibstoffen in reiner Form oder als Konzentrate in Lösungsmitteln, beispielsweise
Alkoholen oder Kerosin, zugesetzt werden.
III. Vergleichsversuche
a) Der beschriebene Rußbildungstest wurde mit dem Reaktionsprodukt aus 1,6 -Hexandiamin und
ölsäure, das durch Umsetzung der Ausgangsstoffe in einem molaren Verhältnis von 1 : 2 erhalten wurde,
wiederholt. Das vollständig amidisierte Reaktionsprodukt wurde in einem Düsentreibstoff vom Typ D
bei einer Konzentration von etwa 5,72 kg pro 1000 hl Treibstoff geprüft. Es wurde eine Gütezahl
von 90 gemessen. Die Gütezahl einer Vergleichsprobe des Treibstoffes ohne Zusätze betrug 82.
709 580/220
b) In einer weiteren Versuchsreihe wurden die in der folgenden Tabelle angegebenen Zusätze getestet,
wobei die in der Tabelle ebenfalls angegebenen Güteeinheiten ermittelt wurden. Bei den Versuchen
wurden folgende Versuchsbedingungen eingehalten:
Vorerhitzungsofentemperatur 2060C
Filtertemperatur 2600C
Treibstoffströmungsgeschwindigkeit 1,8 kg/Stunde
Testdauer 5 Stunden
Treibstoff-Typ C
Konzentrationen der Zusätze im Treibstoff 11,4 g/hl
Zusätze
4. Monoamid, erhalten durch Umsetzung eines Gemisches von primären
Alkylaminen mit 18 bis
24 Kohlenstoffatomen im Molekül
mit ölsäure bei einem Molverhältnis
von 1 : 1 (nach H ο u b e η —
W e y 1, Methoden der organischen
Chemie. Bd. 11, «2 [1958], S. 4) ...
24 Kohlenstoffatomen im Molekül
mit ölsäure bei einem Molverhältnis
von 1 : 1 (nach H ο u b e η —
W e y 1, Methoden der organischen
Chemie. Bd. 11, «2 [1958], S. 4) ...
Güteeinheiten
100
Zusätze
1. Keiner
2. Imid-Amid-Reaktionsprodukt gemäß d)
Güteeinheiten
205 650
Diamid aus 1,2-Propylendiamin und ölsäure bei einem Molverhältnis von
1 : 2 (nach Houben — Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. 11, 2 [1958], S. 4)
Il
/C-H2Cx
RNv
O RNH-C-H2Cx
X-C-H2C O O
I!
RNH-C-H2Cx
X — C — HoC-7
Il ο
98
Bei Verwendung der Zusätze 3 und 4 waren ferner die Niederschläge im Vorerhitzungsofen beträchtlich
höher als bei Verwendung des Zusatzes 2 oder gar keines Zusatzes.
Claims (3)
1. Düsentreibstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,0001 bis 0,05 Gewichtsprozent
eines Reaktionsproduktes enthalten, das durch mindestens 3stündiges Erhitzen eines Gemisches
aus mindestens einem aliphatischen primären Amin mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen und Äthylendiamintetraessigsäure in einem Molverhältnis
von mindestens 2 : 1 auf Temperaturen von mindestens 2000C erhalten worden ist und
aus Verbindungen der Formeln
CH2 — CH2 — N
Il
,CH2-Cv
Il
O
O
Il
/CH2-C
— CH2 — CH2 —
CH2 — CH2
O
O
Il
/CH2 — C — NHR
^CH2-C-NHR
^CH2-C-NHR
Il
ο
(III)
besteht, worin R einen aliphatischen Rest mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen und X einen Rest der
Formeln -NHR, -OH-R-NH2 oder
— OH, wobei das Reaktionsprodukt im Durchschnitt nicht mehr als eine Aminosalzgruppe
oder Carboxylgruppe pro Molekül enthält, bedeutet.
2. Düsentreibstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Reaktionsprodukt
aus Äthylendiamintetraessigsäure und einer Mischung von verzweigten primären Alkylaminen
mit 6 bis 15 Kohlenstoffatomen, deren Aminogruppe mit einem tertiären Kohlenstoffatom verbunden
ist, enthalten.
3. Düsentreibstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Reaktionsprodukt
aus Äthylendiamintetraessigsäure und aliphatischer Amine mit 12 bis 15 Kohlenstoffatomen
pro Molekül sowie einem Molekulargewicht von etwa 200, das durch Umsetzung der Reaktionskomponenten in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
bei einer Temperatur von 200 bis 2200C sowie einem Molverhältnis von Amin zur Säure
von mindestens 3:1 erhalten worden ist, enthalten.
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