DE1116851B - Kohlenwasserstoffheizoel - Google Patents
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Description
INTERNAT. KL. C 10 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
E 16492 IVc/23b
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
9. NOVEMBER 1961
Die Erfindung betrifft die Stabilisierung von Kohlenwasserstoffölen,
insbesondere von Destillaten mittlerer Siedelage, gegen Verfärbung und Sedimentbildung bei
der Lagerung mit Hilfe von Zusätzen, die den Abbau derartiger öle inhibieren und gleichzeitig zur Dispergierung
sedimentbildenden Stoffe dienen, die sich etwa in dem Heizöl gebildet haben. Diese Zusätze sind von
besonderem Wert, da sie bei der Verbrennung der Öle keine Asche und keinen Rückstand bilden.
Die Kohlenwasserstoffheizöle, auf die sich die Erfindung bezieht, umfassen im weitesten Sinne Erdöldestillate,
wie sie gewöhnlich in verschiedenen Brennersystemen, als Treibstoffe für Dieselmotoren,
als Düsentreibstoffe sowie als Haushalt- oder Industrieheizöle Verwendung finden. Derartige Heizöle lassen
sich allgemein dadurch kennzeichnen, daß sie aus einem überwiegenden Anteil von Kohlenwasserstoffen
eines Siedebereichs von etwa 177 bis 482° C bestehen. Heizöle neigen zur Zersetzung bei der Lagerung,
besonders wenn sie durch Spaltung entstandene Kohlenwasserstoffe enthalten, wie es heute allgemein
üblich ist. Wenn 10% oder mehr des Heizöls aus Spaltprodukten bestehen, wird die Bildung von
Schlamm oder Sediment bei der Lagerung merklich erhöht, was zur Verstopfung oder Verschmutzung von
Ölleitungen, Filtern und Brennerdüsen führt.
Man hat bereits versucht, des Problems der Sedimentbildung dadurch Herr zu werden, daß man den
Heizölen Zusatzstoffe beigibt. Viele dieser Zusatzstoffe, insbesondere Metallsalze, wie Metallnaphthenate,
Metallsulfate und Metallsalze von Alkylphenolsulfiden,
weisen jedoch die ungünstige Eigenschaft auf, daß sie bei der Verbrennung Asche hinterlassen.
Erfindungsgemäß läßt sich die Neigung von Erdölkohlenwasserstoffen
und insbesondere von Heizölen zur Sedimentbildung bedeutend vermindern, indem man den ölen eine geringe Menge, und zwar etwa
0,001 bis 0,2 °/0, eines Polymerisats zusetzt, welches eine Azomethingruppe enthält und ein Reaktionsprodukt
eines primären Amins mit einem Mischpolymerisat eines Vinylesters einer kurzkettigen Fettsäure,
eines Esters eines langkettigen Alkohols mit einer ungesättigten Dicarbonsäure mit konjugierten
Doppelbindungen und eines N-Vinylamides ist. Vorzugsweise ist das primäre Amin ein tertiäres Alkylamin.
Geeignete Vinylester sind z. B. Vinylacetat und Vinylpropionat. Der Dicarbonsäureester kann ein Ester der
Maleinsäure, der Fumarsäre, der Itaconsäure, der Aconitsäure sein.
Vorzugsweise ist die Dicarbonsäureesterkomponente des Mischpolymerisats ein Ester der Fumarsäure oder
Kohlenwasserstoffheizöl
Anmelder:
Esso Research and Engineering Company,
Elizabeth, N. J. (V. St. A.)
Elizabeth, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: E. Maemecke, Berlin-Lichterfelde West,
und Dr. W. Kühl, Hamburg 36, Esplanade 36 a,
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 15. Oktober 1957 (Nr. 690 184)
V. St. v. Amerika vom 15. Oktober 1957 (Nr. 690 184)
Joel R. Siegel, Irvington, N. J. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
eines Gemisches von Fumarsäure und Maleinsäure mit einem langkettigen Alkohol, der etwa 8 bis 24
C-Atome im Molekül enthält, wie Octylalkohol (C8), Laurylalkohol (C12), Tridecylalkohol (C13), Arachidylalkohol
(C20), Behenylalkohol (C22) oderTalgalkoholen
(Cle_18), die durch Hydrierung von Talgsäuren
erhalten werden.
Die N-Vinylamidkomponente des Mischpolymerisats ist durch die allgemeinen Strukturformeln
HC = CH2
JdLC =
C = O
R'
gekennzeichnet, bei denen in der ersten Formel R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis
18 C-Atomen und R' eine Alkylgruppe mit 1 bis 18 C-Atomen bedeutet und in der zweiten Formel η eine
ganze Zahl von 1 bis 4 und die Reste R" Wasserstoffatome oder Alkylgruppen bedeuten können. R und R'
sind vorzugsweise Alkylgruppen mit 1 bis 8 C-Atomen. Die zweite Formel stellt Verbindungen gemäß der
ersten Formel dar, bei denen R und R' durch einen einzigen zweiwertigen fcohlenwasserstoffrest mit 2 bis
5 C-Atomen unter Bildung eines cyclischen Amides ersetzt sind.
109 738/378
Zu den erfindungsgemäß verwendbaren N-Vinylamiden
gehören N-Vinyl-N-methylacetamid, N-Vinyloleinsäureamid,
N-Vinylpyrrolidon, N-Vinyl-N-isopropyl-2-äthylcapronsäureamid,
N-Vinylpiperidon, N-Vinyl-/?-methylpyrrolidon und N-Vinyl-e-valerolactam.
Vorzugsweise werden die Mischpolymerisate aus Gemischen der Monomeren im Verhältnis von etwa
1 bis 1,5 Mol Vinylester,- etwa 0,5 bis 0,7 Mol Dicarbonsäureester
und etwa 0,5 bis 0,3 Mol N-Vinylamid hergestellt. Vorzugsweise sollen die Mengen der beiden
letzteren Komponenten zusammen etwa 1 Mol auf je 1 bis 1,5 Mol Vinylester betragen. Die Polymerisation
wird in Lösung bei 15 bis 1000C durchgeführt und
läßt sich durch y-Bestrahlung, Peroxydkatalysatoren oder Azokatalysatoren beschleunigen. Das Polymerisat
soll ein Staudinger-Molekulargewicht von 1000 bis 100000, vorzugsweise von 2000 bis 20000 besitzen und
wird anschließend mit einem primären tertAlkylamin mit etwa 4 bis 20 C-Atomen im Molekül, wie primärem
tertOctylamin, primärem tert.Dodecylamin oder einem handelsüblichen Gemisch von primären tertAlkylaminen
mit 12 bis 15 C-Atomen im Molekül umgesetzt, indem man es in einem nichtwäßrigen Lösungsmittel
mit 1 bis 3, vorzugsweise 1,25 bis 2,5 Mol Amin je Amidgruppenäquivalent des Mischpolymerisats
mischt und die Lösung unter Stickstoff mit einem Wasserabspaltungsmittel, wie geschmolzenem Zinkchlorid
oder Aluminiumchlorid, zum Rückfluß erhitzt. Bei dieser Umsetzung reagiert die Amingruppe mit der
Amidgruppe des Polymerisats unter Bildung von Wasser und einer Azomethingruppe >
C = N — R.
Für die Herstellung der Umsetzungsprodukte wird hier kein Patentschutz beansprucht.
35 Beispiel
Vinylacetat, Fumarsäureester von aus Talg gewonnenen Alkoholen und N-Vinylpyrrolidon werden im
Molverhältnis 1,4: 0,635: 0,365 zu einer 50gewichtsprozentigen
Lösung in Benzol gelöst. Dann wird 1,0 % Benzoylperoxyd zugesetzt und die Polymerisation
20 Stunden bei 43 0C unter Bestrahlung mit y-Strahlen
einer Intensität von 1 Megaröntgen je Stunde durchgeführt. Hierauf wird 0,7 Mol (d. h. ein Überschuß)
an tertOctylamin zusammen mit einer der Menge des Polymerisatgemisches gleichen Gewichtsmenge an
Xylol zugesetzt. Das Gemisch wird 4,5 Stunden unter Stickstoff in Gegenwart von 8,8 % wasserfreiem Zinkchlorid,
bezogen auf die Menge des Polymeren, zum Rückfluß erhitzt. Die Lösung wird filtriert, dasLösungsmittel
und der Aminüberschuß unter vermindertem Druck abgedampft und das Polymerisat in 50 % seines
Gewichts an Benzol gelöst. Durch Ultrarotspektroskopie wird festgestellt, daß das Polymerisat die
Amidingruppe enthält.
Für die Stabilitätsprüfungen wird ein im Handel erhältliches Heizöl ausgewählt, und die Prüfungen
werden mit dem Öl selbst sowie mit einem Gemisch des Öles mit dem nach der obigen Vorschrift hergestellten
Zusatz durchgeführt. Das Öl besteht zu 50% aus einem ungespaltenen Destillat und zu 50% aus
Spaltgut. Typische Kennwerte dieses Öles sind die folgenden:
Spezifisches Gewicht 0,876 bis 0,860
Farbe (Tag Robinson) 10
Flammpunkt, 0C 54
Schwefel, % 1,0
Anilinpunkt, 0C 57,8
Destillation: Siedebeginn 0C 157
10% 200
50% ..."... 248
90% 305
Siedeende 349
Das unvermischte Heizöl und das mit dem Zusatz versehene Gemisch werden auf ihre Stabilität geprüft,
indem die Heizöle 16 Stunden bei 99° C gelagert werden. Hierauf wird das Heizöl filtriert und die
Menge an Sediment, die sich während der Lagerung gebildet hat, quantitativ bestimmt.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Beschleunigte | Prüfung auf Lagerungsbeständigkeit | nach obigem | Unlösliches Sediment nach 16 Stunden bei99° C mg/600 g Öl |
Zusatz | 12,6 1,7 |
||
Keiner | |||
0,01 % Produkt Beispiel |
|||
Aus der vorstehenden Tabelle ergibt sich, daß das Polymerisat die Neigung des Heizöls zur Sedimentbildung
in sehr wirksamer Weise verringert.
Claims (7)
1. Kohlenwasserstoffheizöl auf der Grundlage eines Kohlenwasserstoffgemisches vomSiedebereich
von etwa 177 bis 482° C, dadurch gekennzeichnet, daß es ein eine oder mehrere Azomethingruppen
enthaltendes Reaktionsprodukt eines primären Amins mit einem Mischpolymerisat eines Vinylesters
einer kurzkettigen Fettsäure, eines Esters eines langkettigen Alkohols mit einer ungesättigten
Dicarbonsäure mit konjugierten Doppelbindungen und eines N-Vinylamides in ausreichender Menge
enthält, um die Sedimentbildung in dem Öl zu inhibieren.
2. Heizöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das primäre Amin ein primäres
tert.Alkylamin ist.
3. Heizöl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Reaktionsproduktes
in dem Kohlenwasserstoffgemisch im Bereich von etwa 0,001 bis 0,2 % liegt
4. Heizöl nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymerisat die Monomerenkomponenten
im Verhältnis von etwa 1 bis 1,5 Mol Vinylester, 0,5 bis etwa 0,7 Mol Dicarbonsäureester
und etwa 0,5 bis 0,3 Mol N-Vinylamid enthält.
5. Heizöl nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das primäre Amin 4 bis etwa
20 C-Atome im Molekül enthält.
6. Heizöl nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt das
Umsetzungsprodukt von 1 bis 3 Mol primärem Amin mit je einem Amidgruppenäquivalent des
Mischpolymerisats ist.
5 6
7. Heizöl nach Anspruch 1 bis 6, dadurch ge- In Betracht gezogene Druckschriften:
kennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt das Deutsche Patentschrift Nr. 947 186.
Umsetzungsprodukt von tertOctylamm mit einem
Mischpolymerisat aus Vinylacetat, Fumarsäure- τ _ „
estern von aus Talg gewonnenen Alkoholen und 5 In Betracht gezogene altere Patente:
N-Vinylpyrrolidon ist. Deutsches Patent Nr. 1 025 670.
® 109 738/378 10.61
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