DE1239704B - Verfahren zur Herstellung von 4, 9-Dihydrothieno-[2, 3-b]-benzo[e]-thiepinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4, 9-Dihydrothieno-[2, 3-b]-benzo[e]-thiepinenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 'ASDWWSt PATENTAMT
Int. Cl.:
C07d
Deutsche Kl.: 12 q -
Nummer: 1 239
Aktenzeichen: S 92895 IV b/12 q
Anmeldetag: 29. August 1964
Auslegetag: 3. Mai 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren ?.ur Herstellung von 4,9-Dihydrothieno[2,3-b]benzo[e]thieptnen der
allgemeinen Formel
CHR' — CHR2 — CHR3 — NXX'
in der die Substituenten R und R' gleich oder verschieden
sind, ein Wasserstoff-, ein Halogenatom, einen Alkyl-, Alkoxy- oder Alkylmercaptorest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Trift* uormcthylgruppe bedeuten, R1, R2 und R5 entweder Wasserstoffatome
oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten und NXX' für den Rest eines
aliphatischen oder eines gesättigten heterocyclischen Amins mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen steht oder zwei
von den Substituenten R1, R2 und R3 Wasserstoffatome
darstellen und der dritte mit X zusammen verknüpft eine gerade Alkylenkette mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
bildet, wobei X' einen Alkylrest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und deren Säureadditionssalzen bzw. quaternären Salzen.
Erfindungsgemäß lassen sich die Verfahrensprodukte so herstellen, daß man in an sich bekannter
Weise Phtalide der allgemeinen Formel Verfahren zur Herstellung von 4,9-Dihydrothieno-[2,3-b]-benzo[e]-thiepinen
Anmelder:
Spofa,
Sdruzeni podniku pro zdravotnickou vyrobu, Prag
Vertreter:
Dipl.-Phys. Dr. W. Junius, Patentanwalt.
Hannover, Abbestr. 20
Als Erfinder benannt: Dr. Miroslav Protiva, Miroslav RajSner, Prag
Beanspruchte Priorität:
Tschechoslowakei vom 31. August 1963 (4850)
phosphorsäure zu 4,9-Dihydrothieno[2,3-b]benzo[e]-thicpin-4-onen
der allgemeinen Formel
O O
in Gegenwart einer äquivalenten Menge Natrium-
äthylat mit 2-Mercaptothiophenen der allgemeinen eyelisiert, die so erhaltenen Ketone mit einem
Formel n§N κ§ 4o Grignard-Rcagenz der allgemeinen Formel
J-
zu 2-(2-ThienylmercaptomethyI)-benzoesäuren der
allgemeinen Formel ClMgCHR1 — CHR2 — CHR3 — NXX'
in tertiäre Alkohole der allgemeinen Formel
umsetzt, diese Säuren durch Einwirkung von PoIy-
HO CHR1 - CHR2 - CHR3 - NXX
709 57»/330
überführt, diese dehydratisierl und die erhaltenen
Basen in üblicher Weise in die Säureadditionssalze oder quaternären Ammoniumsalze überfuhrt.
Bei der Realisierung des erfindungsgcmäßcn Verfahrens
führt man in erster Stufe die Reaktion des Phtalids mit Mercapiothiophen vorteilhaft in einer
siedenden äthanolischen Lösung, die eine äquivalente
Menge an Natriumäthylat enthält, durch, wobei man in einer ausgezeichneten Ausbeute die 2-(2-Thienylmercaptomethyl)-benzoesäuren
erhält. Diese Säuren sind kristallisierbar und lassen sich durch Kristallisation
aus Benzol oder aus einer Benzol-Petrolälhcr-Mischung reinigen. In zweiter Stufe der Synthese
cyelisiert man die Säuren durch Einwirkung\on PoIyphosphorsäure,
wobei man mit Vorteil alsilcaktionsmedium
einen aromatischen Kohlenwasserstoff (z. B. Toluol) verwendet. Die Reaktion verläuft bei Siedetemperatur
des Reaktionsgemisches. Dabei entsteht das 4,9- Dihydrothieno[2,3 -b)benzo[e]lhiepin-4-on
oder ein entsprechendes Derivat. Diese Ketone kann man durch Vakuumdestillation reinigen, wonach sie
meistens kristallinisch erstarren. Ferner kann man sie z. B. aus Äthanol Umkristallisieren. Die dritte
Stufe bildet die Reaktion der Ketone mit einem Grignard-Reagens, das man in üblicher Weise aus
entsprechenden Aminoalkylchloriden. z. B. aus 3-Dimelhylaminopropyl-,
3-Diäthylaminopropyl-, 3-Pyrrolidinopropyl-, 3-Piperidinoprop>l-. 3-Morpholinopropyl-,
3 - (N - Mcthylpiperazino) - propylchlorid,
2-(N-Melhyl-3-piperidyl)-äthylch1orid, N-Methyls'piperidyl-methylchlorid, N -methyl-4-piperidylchlorid
oder 2-(N-Methyl-2-p>rroJidyl)-äthylchlorid,
herstellt. Das geeignetste Medium für diese Reaktion stellt das Tetrahydrofuran dar: man kann auch
Äther oder ein Äther-Benzol-Gcmisch verwenden. Dabei erhält man in ausgezeichneter Ausbeute
4-(3-Dimelhylaminopropyl)-4,9-dihydiOthieno[2,3-b]-benzo[e]lhiepin-4-ol
oder dessen Analoge Die tertiären Alkohole sind sämtlich kristallinisch und lassen
sich durch Kristallisation aus Äthanol reinigen. Sie
verlieren sehr leicht ein Molekül Wasser, wodurch die letzte Stufe des synthetischen Verfahrens gekennzeichnet
ist. Die Dehydratisierung führt man am besten durch Erwärmen mit verdünnten Mineralsauren
durch; man kann dazu auch andere Dehydratisierungsmillcl. wie Allylchlorid in Äther. Thionylchlorid
oder Phosphoroxychlorid in Pyridin, verwenden. Auf diese Weise erhält man die Endprodukte,
worunter das 4-(3-Dimethylaminopropyliden)-4,9-dihydrothieno[2,3-b]bcnzo[e]thicpin
den einfachsten Stoff darstellt. Diese Verbindungen in Form von Basen liegen als ölartige Flüssigkeiten, welche sich
durch Hochvakuumdestillation reinigen lassen, vor. Man kann sie aber auch direkt m rohem Zustand
durch Ncutralisierung mit Säuren in Salze überführen. Unter den Salzen sind insbesondere die
Hydrochloride gut kristallisierbar und verhältnismäßig gut wasserlöslich. Die quaternären Salze lassen
sich durch Addition von nicdrigmolekularen Alkylhalogeniden,
z. B. Methyljodid oder Melhylbromid, herstellen.
Diese Stoffe, deren Säuresalze und quaternäre Salze zeigen bedeutsame neurotropc und psychotropc
Wirksamkeit. Die Säuresalze besitzen z. B. insbesondere psychosedative, antidepressive, histaminantagonistische
und antiemetische Aktivität, während die quaternären Salze spasmolytisch, cnnglioplegisch
und hypotensiv wirksam sind.
Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind aus dem Ausführungsbeispiel ersichtlich.
In 45 ml absolutem Äthanol löst man 2,9 g Natrium und gibt zu dieser Natriumäthylatlösung zuerst
14,7 g 2-Mercaptothiophen und dann 17 g Phtalid. Das Reaktionsgemisch kocht man 2 Stunden unter
ίο Rückfluß, kühlt dann ab, verdünnt es mit 200 ml
Wasser und säuert die entstandene Lösung mit verdünnter Salzsäure an. Den ausgeschiedenen kristallinischen
Niederschlag saugt man ab. wäscht ihn mit Wasser und kristallisier! ihn aus verdünnten Äthanol
um. Man gewinnt 22,5 g (71%) 2-(2-Thienylmercaptomcthyl)-benzoesäure
vom F. 116 bis 1170C nach weiterer Kristallisation aus Benzol—Petroläther.
Nun versetzt man unter Rühren 115 ml 85°/<ngc
Phosphorsäure mit 173 g Phosphorpentoxid und gibt nach vollkommener Homogenisierung 570 ml
absolutes Toluol und 57,6 g 2-(2-Thienylmercaptomethyl)-benzoesäure
zu. Das Reaktionsgemisch rührt man und kocht unter Rückfluß 4'/-2 Stunden. Nach
dem Abkühlen trennt man die Toluolschicht ab und extrahiert die Polyphosphorsäureschicht mit weiterem
Toluol. Die vereinigten Extrakte wäscht man mit einer 10%igen NaOH-Lösung, trocknet sie mit
wasserfreiem Kaliumcarbonat und dampft sie unter vermindertem Druck ein. Den Rückstand reinigt
man durch Vakuumdestillation; Kp.0.25 — 1780C.
Man erhält so das 4,9-Dihydrothieno[2,3-b]beiizo[e]-thiepin-4-on,
welches beim Stehen kristallinisch erstarrt. Nach dem Umkristallisieren aus Äthanol
schmilzt es bei 53 bis 55' C.
Zu einem Gemisch aus 10 ml absolutem Tetrahydrofuran
und 2,4 g Magnesium gibt man einen Kristall .Iod und einige Tropfen Äthylbromid zu.
Nach Beginn der Reaktion tropft man eine Lösung von 12 g 3-Dimethylaminopropylchlorid in 20 ml
absolutem Tetrahydrofuran unter Rückfluß zu. Das Reaktionsgemisch kocht man unter Rühren noch
I1Zi Stunden, kühlt man die entstandene Lösung des
Grignard-Reagens mit Eiswasser ab und tropft unter Rühren innerhalb 25 Minuten eine Lösung vom
11,5 g 4,9-Dihydrothieno[2,3-b)benzo[e]thicpin-4-on in weiteren 20 ml absolutem Tetrahydrofuran zu.
Man rührt das Gemisch 1 Stunde bei Zimmertemperatur, zersetzt es dann unter äußerem Kühlen
durch Zutropfcn einer Lösung von 15 g Ammonium-Chlorid in 100 ml Wasser, gibt 50 ml Chloroform zu
und extrahiert nach dem Abtrennen der organischen Phase die wäßrige Schicht mit weiterem Chloroform.
Die vereinigten Extrakte trocknet man mit wasserfreiem Kaliumcarbonat und dampft das Chloroform
ab. Den Rückstand (17 g) löst man in 12 ml Benzol und bringt ihn durch Zusatz von 35 ml Petroläther
zur Kristallisation. Man erhält 11,1 g 4-(3-Dimethylaminopropyl) - 4,9 - dihydrothieno[2,3 - b]benzo[e]lhicpin-4-ol
vom F. 118 bis 119':C (Äthanol). Ausbeute:
70% der Theorie.
In 70 ml verdünnter Schwefelsäure (1 : 9) löst man 7,2 g 4-(3-Dimethylaminopropyl)-4,9-dihydroihieno[2,3-b]benzo[c]thiepin-4-ol
und kocht die Lösung 15 Minuten unter Rückfluß. Man filtriert sie
mit wenig Aktivkohle, alkalisiert das Filtrat mit 40 ml konzentrierter Ammoniaklösung, extrahiert die
ausgeschiedene Base mit Chloroform, trocknet den Extrakt mit wasserfreiem Kaliumcarbonat und dampft
das Lösungsmittel ab. Den ölartigen Rückstand (5,7 g) löst man in 10 ml absolutem Äthanol und
säuert die Lösung mit einer wasserfreien ätherischen Chlorwasserslofflösung an. Das ausgeschiedene
4-(3-Dimethylaminopropyliden)-4,9-dihydrothieno-[2,3-b]benzo[e]thiepin-hydrochlorid
saugt man nach Stehen über Nacht ab und wäscht es mit Äthanol und Äther. F. 243 bis 244'-C. Ausbeute: 5,9 g -- 78%
der Theorie.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 4,9-Dihydrolhieno[2,3-b]benzo[e]lhiepinen der allgemeinen Formel>5CHR1 — CHR- — CIIR* - NXX'in der R und R' gleich oder verschieden sind, ein Wasserstoff-, ein Halogenatom, einen Alkyl-, Alkoxy- oder Alkylmercaptorest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine Trifluormethylgruppe bedeuten. R', R- und R' entweder Wasserstoffatome oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen und NXX' für den Rest eines aliphatischen oder eines gesättigten heterocyclischen Amins mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen steht oder zwei von den Substitucnten R', R- und R:! Wasserstoffalome darstellen und der dritte mit X zusammen verknüpft eine gerade Alkylenketle mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bildet, wobei X' einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und deren Säureadditionssalzen bzw. qualernä'rcn Ammoniumsalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich be- kannter Weise Phtalide der allgemeinen Formel45in Gegenwart einer äquivalenten Menge Nalrium-äthylat mit 2-Mercaptothiophenen der allgemeinen FormelHS\ / S \R'zu 2-(2-Thicnylmercaptomethyl)-benzocsäuren der allgemeinen FormelCH2SCOOHumsetzt, diese Säure durch Einwirkung \on Pohpho&phorsäure zu 4,9 - Dihydrothieno[2,3 - b]-benzo[elthiepin-4-onen der allgemeinen Formelcyclisiert, die so erhaltenen Ketone mit einem Grignard-Reagens der allgemeinen FormelClMgCHR1 — CHR2-CHR;- NXX'
in tertiäre Alkohole der allgemeinen FormelHO CHR' - CHR- -CHRf - NXX'überführt, diese dehydratisierl und die erhaltenen Basen in üblicher Weise in die Säurcadditionssalze oder quaternären Ammoniumsalze überführt, wobei in den allgemeinen Formeln R, R. R1, R2. R3, X und X' die angegebene Bedeutung haben.In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 332 145;
Monatshefte für Chemie, 1962, S. 891, Abs. 4.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Versuchsbericht (vier Seiten) ausgelegt worden.
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