DE1239082B

DE1239082B - Schutzbauanlage mit absenkbarem Wohngebaeude

Info

Publication number: DE1239082B
Application number: DE1964D0045131
Authority: DE
Inventors: Josef Dedial; Gerhard Boldt
Original assignee: GERHARD BOLDT; JOSEF DEDIAL
Current assignee: GERHARD BOLDT; JOSEF DEDIAL
Priority date: 1964-08-07
Filing date: 1964-08-07
Publication date: 1967-04-20

Description

Schutzbauanlage mit absenkbarem Wohngebäude Die Erfindung betrifft eine Schutzbauanlage mit einem absenkbaren Wohngebäude, das bei Gefahr von einer Schutzgrube aufgenommen wird.
Eine bekannte Schutzbauanlage der in Frage stehenden Gattung weist im unteren Teil des Wohngebäudes diejenigen Einbauten auf, die zur Versorgung des Gebäudes im abgesenkten Zustand notwendig sind. Die Abmessungen der bekannten Schutzbauanlage sind im Hinblick darauf, daß die Aufwendungen für Hubeinrichtungen in einem vertretbaren Verhältnis zum Gesamtaufwand stehen müssen, so gewählt, daß zwar ein Schutz gegen konventionelle Waffeneinwirkung, jedoch kein Vollschutz gegen atomare Waffen gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schutzbauanlage zu schaffen, bei der den Schutzbauinsassen in Spannungszeiten und nach einem Katastrophenfall der gewöhnliche Wohnkomfort bei einem Schutz gegen konventionelle Waffenwirkung und im Katastrophenfall Vollschutz gegen atomare Waffenwirkung zur Verfügung steht.
Die Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung in der Kombination eines absenkbaren, gegen leichtere Waffenwirkung geschützten Wohnteils mit einem Vollschutz bietenden, festgegründeten Schutzbauteil gesehen.
Eine über dem Wohnteil angeordnete Schutzdecke schützt dabei nicht nur den Wohnteil gegen leichtere Waffenwirkungen, sondern verstärkt auch noch die Schutzwirkung des Schutzbauteils.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist es ferner vorteilhaft, den Wohnteil im abgesenkten Zustand vom Schutzbauteil her zu belüften. Dadurch kann die Belüftungsanlage kleiner bemessen werden, und es ist auch nicht erforderlich, die Hubeinrichtung, wie bei der bekannten Vorrichtung, mit - dem Gewicht dieses Anlageteils zu belasten.
Um einen schnelleren Wechsel der Aufenthaltsräume unabhängig von der Lage des Wohnteils zu ermöglichen, ist es ferner zweckmäßig, den Wohnteil und den Schutzbauteil durch einen gemeinsamen, geschützten Zugang zu verbinden.
Die Schutzbauanlage nach der Erfindung ermöglicht somit den Bewohnern sowohl einen beschränkten als auch einen vollen Schutz in Anspruch zu nehmen. Dabei können sich die Bewohner in Spannungszeiten und schon kurze Zeit nach einem Katastrophenfall, z. B. bei radioaktivem Niederschlag, in dem Wohnteil unter Beibehaltung ihrer gewohnten Räumlichkeiten aufhalten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die Schutzbauanlage besteht aus einem Schutzbauteil l und einem geschützten Wohnteil 2, die über die von den Abschlüssen 27 geschützten Treppenläufe 5 und durch die Abschlüsse 4 zugänglich und miteinander verbunden sind. Der Wohnteil 2 wird von einer Schutzdecke 21, von Tragwänden 23 und von der Geschoßdecke 24 umschlossen und kann von einer Hub- und Senkvorrichtung 25, die in den Führungen 26 läuft, abgesenkt oder angehoben werden. Im abgesenkten Zustand stützt sich der Wohnteil 2 auf den Schutzbauteil 1 mit der Geschoßdecke 3 und auf die seitlichen Schutzwände 22 mit den auskragenden Teilen der Schutzdecke 21 ab und gewährleistet so einen gasdichten Abschluß des Wohnteils 2. Übel die Luftfilter 7 wird nicht nur der Schutzbauteil 1, sondern auch der Wohnteil 2 mit überdruck gegenüber der Außenluft belüftet. Die Schutzbauanlage weist ferner einen Notausstieg 6 auf.

Claims

Patentansprüche: 1. Schutzbauanlage mit absenkbarem Wohngebäude, das bei Gefahr von einer Schutzgrube aufgenommen wird, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h die Kombination eines gegen leichtere zerstörende Einwirkungen geschützten Wohnteils (2) mit einem Vollschutz bietenden, festgegründeten Schutzbauteil (1).
2. Schutzbauanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wohnteil (2) eine Schutzdecke (21) aufweist.
3. Schutzbauanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der geschützte Wohnteil (2) im abgesenkten Zustand vom Schutzbauteil (1) aus belüftbar ist.
4. Schutzbauanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der geschützte Wohnteil (2) unabhängig von seiner Lage in oder über der Schutzgrube mit dem Schutzbauteil (1) durch einen gemeinsamen, gesicherten Zugang (5) verbunden ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Belgische Patentschrift Nr. 563 026; USA.-Patentschriften Nr. 2 189 486, 2 653 468; »Die Ziegelindustrie«, H. 9, 1963, S. 326.