DE106538C - - Google Patents

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DE106538C
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air chambers
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21FSAFETY DEVICES, TRANSPORT, FILLING-UP, RESCUE, VENTILATION, OR DRAINING IN OR OF MINES OR TUNNELS
    • E21F11/00Rescue devices or other safety devices, e.g. safety chambers or escape ways
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62BDEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
    • A62B5/00Other devices for rescuing from fire

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mining & Mineral Resources (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Pulmonology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Respiratory Apparatuses And Protective Means (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 61: Rettungswesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juni 1898 ab.
Vorliegende Erfindung hat zum Zweck, den Verlust von Menschenleben bei Brandunfällen und Explosionen in Bergwerken, sowie über Tage zu verhüten bezw. thunlichst zu beschränken. Zu dem Ende werden in oder zwischen solchen Räumen, in denen derartige Unglücksfälle zu befürchten sind, isolirte Räume mit frischer Luft, welche Luftkammern genannt sein mögen, vorgesehen, in welchen die von erstickenden Gasen bedrohten Menschen Unterkunft finden können.
In der nachstehenden Beschreibung sind zwei Anwendungen, erstens auf Bergwerke, zweitens auf Wohnhäuser, als Beispiele beschrieben.
Beim Bergwerksbetrieb kommt, die gefährliche Wirkung der Brandgase und Nachschwaden dadurch zu Stande, dafs die Gase mit dem Wetterzuge in belegte oder der Förderung und Fahrung dienende Baue gelangen und hier von den Arbeitern eingeathmet werden.
Ein Entkommen aus den Gasen in den frischen Wetterstrom ist leider nur selten möglich, sei es, dafs die Gase die fliehenden Arbeiter einholen, sei es, dafs die gefährdeten Leute in der Angst nicht den richtigen Weg einschlagen, sei es endlich, dafs der Brand oder die Explosion, welche die Urheber der Gase sind, solche Aenderungen in dem regelmäfsigen Wetterzuge der Grube herbeiführen, dafs auch der besonnene Mann nicht mehr weifs, wohin er fliehen soll.
In Erkennung dieser Schwierigkeiten hat man die sogen. Pneumatophore (Athmungsapparate mit comprimirtem Sauerstoff) construirt. So gute Dienste diese auch in einzelnen Fällen, besonders beim Vordringen der Rettungsmannschaft in das Brand- oder Explosionsfeld leisten, können sie doch als allgemeines Rettungsmittel kaum gelten, da sie einer sehr sorgsamen, beim Grubenbetriebe nicht durchzuführenden Behandlung bedürfen und immerhin noch schwierig zu bethätigen sind.
Nach vorliegender Erfindung werden nun als ein Rettungsmittel, welches jederzeit und ohne besondere Vorbereitungen gebrauchsfähig und wirksam ist, die sogenannten Luftkammern in Vorschlag gebracht.
In Bergwerken können diese Luftkammern durch unbelegte, gegen den Wetterzug des Bergwerkes dicht abgesperrte Grubenräume, welche mit guter Luft gefüllt und an geeigneten Stellen mittelst doppelter Wetterthüren zugänglich sind, gebildet werden. In diese Luftkammern sollen sich die von Brandgasen oder Nachschwaden bedrohten Arbeiter zurückziehen, um daselbst, von dem Vorrath an frischer Luft zehrend, eine günstige Gelegenheit zur weiteren Flucht oder das Herannahen der Rettungsmannschaft abzuwarten.
Damit beim Eintritt der Leute in die Luftkammern nicht die gefährlichen Gase mit eindringen, darf die zweite Wetterthür der Zugangsstellen erst geöffnet werden, nachdem die erste geschlossen worden ist. Damit die
Thüren nicht aus Versehen offen gelassen werden können, werden dieselben selbstschliefsend eingerichtet. Behufs Dichtung der Verschlüsse der Luftkammern sind in denselben Lehm und andere Materialien niederzulegen.
Die Luft der Kammern wird während des regelmäfsigen Betriebes der Grube von Zeit zu Zeit erneuert, was sich durch vorübergehendes Einschalten der Luftkammern in den Wetterzug leicht bewerkstelligen läfst. Auch liegt es vollständig im Rahmen dieser Erfindung, diese Luftkammern, wenn angängig, ununterbrochen zu lüften.
In diesen Luftkammern finden die Arbeiter einen Schutz gegen die gefährlichen Gase. Ferner ist es aber auch durch dieselben ermöglicht, dafs beherzte Leute sprungweise von Luftkammer zu Luftkammer vorgehen, sich auf diese Weise retten und den Rettungsmannschaften Kunde über den Verbleib der noch im Brand - bezw. Explosionsfelde befindlichen Verunglückten bringen. Eine derartige Selbstrettung läfst sich dadurch noch sehr wirksam unterstützen, dafs man die Luftkammern je nach ihrer Wichtigkeit mit einem oder mehreren Pneumatophoren ausrüstet.
Die Rettungsmannschaft würde bei ihren Arbeiten ebenfalls auf die Luftkammern zuzusteuern haben, da dort die Verunglückten am wahrscheinlichsten aufzufinden sein dürften. Falls ein Rückschlag der Brandgase oder eine neue Explosion erfolgen sollte, und überhaupt in jedem Falle dienen die Luftkainmern auch der Rettungsmannschaft als Stützpunkte, auf welche sie sich im Augenblick der Gefahr zurückziehen kann, um im nächsten geeigneten Augenblick von neuem vorzudringen.
Ein Beispiel für die Anordnung von Luftkammern in einem Steinkohlenbergwerk zeigt die Fig. ι der Zeichnung.
Fig. ι giebt die Darstellung einer Grubenabtheilung im Grundrifs, in welcher bei p1 bis _p4 sogenannte Pfeiler und bei s1 bis ss Strecken im Betriebe sind. Die auf diesen Betriebspunkten gewonnenen Kohlen werden in Wagen gefüllt, welche auf den Bremsschächten VIII und VII in die Grundstrecke und in letzterer nach dem Schacht befördert werden.
Der Wetterzug in dieser Grubenabtheilung ist durch Pfeile angedeutet, und die Luftkammern sind durch einfache Schraffur hervorgehoben.
Vom Bremsschacht V bis Bremsschacht VI ist die der Grundstrecke parallel laufende Strecke als Lüftkammer α ausgebildet und wird in jedem Durchhieb, der sie mit der Grundstrecke verbindet, durch eine Doppelthür zugänglich gemacht, so dafs jeder auf diesem Theil der Grundstrecke Arbeitende nur in den nächsten Durchhieb zu laufen braucht, um in die Luftkammer α flüchten zu können. Zwischen Bremsschacht VI und Bremsschacht VII sind zwei Streckenstücke für die auf den Strecken s1 bis sB beschäftigten Leute- als Luftkainmern b] b2 ausgebildet. Zwischen Bremsschacht VII und Bremsschacht VIII, wo sich die im Abbau begriffenen Pfeiler befinden, sind drei mit einander durch einen Durchhieb in Verbindung stehende Strecken c1 c1 c3 als Luftkammer ausgebildet, welche zusammen einen sehr grofsen und unschwer zu erreichenden Zufluchtsort bilden. Aufserdem ist in diesem Theil die Parallelstrecke zur Grundstrecke als Luftkammer d für die am Fufse der Bremsschächte VIII und VII arbeitenden Leute vorgesehen.
Um bei Bränden von Wohnhäusern, Fabriken und dergl. den von der Feuersbrunst gefährdeten Personen die Rettung zu ermöglichen, insbesondere die Gefahr des Erstickens abzuwenden bezw. zu verringern, werden in den Gebäuden gemauerte Luftschlote hergestellt, welche durch sämmtliche Stockwerke hindurchgehen und sowohl am oberen, wie am unteren Ende eine Verbindung ins Freie haben können.
Diese aufrecht stehenden Luftkammern werden in jedem Stockwerk durch doppelte, feuersichere Thüren zugänglich gemacht und mit feuersicheren Treppen ausgestattet. Die Thüren werden selbstschliefsend eingerichtet.
Damit bei Bränden Rauchgase, welche etwa durch Unvorsichtigkeit in die Luftkammern gelangen, darin nicht stehen bleiben, könnte ein genügend weites Blechrohr in jeder Kammer hochgeführt werden, welches die Gase (nöthigenfalls mit Hülfe eines Ventilationsmechanismus) abzuziehen hätte.
Fig. 2 und 3 der Zeichnungen stellen den Aufrifs bezw. Verticalschnitt und den Horizontalschnitt eines mit einem solchen Luftschlot versehenen Arbeiterwohnhauses dar.
Das Wohnhaus besteht aus zwei getrennten Abtheilungen, deren jede eine solche senkrechte Luftkammer besitzt. , Die Luftkammern führen oben und unten ins Freie. Sorgt man dafür, dafs der am unteren Ende der Luftkammer im Keller vorgesehene Ausgang stets offen ist, so werden etwa in den Luftschacht gelangende Rauchgase ohne Zuhülfenahme einer besonderen Absaugevorrichtung nach oben ins Freie entweichen.
Der Erfindungsgedanke läfst sich überall da anwenden, wo die Aufgabe entsteht, bei Unglücksfällen gefährdeten Personen einen mindestens vorläufig sicheren Zufluchtsort zu verschaffen.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Einrichtung für Arbeits- und Wohnräume zur Rettung vor erstickenden Gasen, bestehend aus zwischen oder in den benutzten Räumen angeordneten Luftkammern,
    welche nach den benutzten Räumen hin mittelst doppelter Thüren so abgeschlossen sind, dafs die die Räume benutzenden Menschen sich im Falle der Gefahr in die Luftkammern flüchten und die gefährlichen Gase ihnen nicht nachdringen können.
    Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch i, bei welcher die Luftkammern mit der freien Luft derart verbunden sind, dafs die Lüftung der Kammern ermöglicht ist.
    Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, dafs die Luftkammern Ausgänge besitzen, welche das ungefährdete Entweichen gestatten.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19919740A1 (de) * 1999-04-30 2000-11-23 Vortex Gmbh & Co Systemtechnik Lebensrettungssystem für umschlossene Räume, insbesondere Tunnel

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19919740A1 (de) * 1999-04-30 2000-11-23 Vortex Gmbh & Co Systemtechnik Lebensrettungssystem für umschlossene Räume, insbesondere Tunnel
WO2001012266A1 (de) * 1999-04-30 2001-02-22 Vortex Gmbh & Co. Systemtechnik Kg Lebensrettungssystem für umschlossene räume, insbesondere tunnel
DE19919740C2 (de) * 1999-04-30 2001-03-08 Vortex Gmbh & Co Systemtechnik Lebensrettungssystem für umschlossene Räume, insbesondere Tunnel

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