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Einrichtung zur Verhütung der Ausbreitung von Grubenexplosionen.
Die vorliegende Erfindung hat eine Einrichtung in Gruben zum Gegenstande, welche die Ausbreitung von Explosionsgasen in der Grube verhütet. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass an den für geeignet befundenen Stellen, in Stollen und Gängen zweigeschossige, Stollen-oder Gangstrecken voneinander trennende Stollen erweiterungen vor. gesehen sind, deren Obergeschoss in der Ruhe geschlossene Türen aufweist, die in die an der Erweiterung zusammentreffenden Strecken führen und von denen jede mit einer im Untergeschoss angeordneten, in dieselbe Strecke führenden Tüle derart zwangläufig verbunden
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getroffen, um zu ermöglichen, dass sich Leute an den geschlossenen Türen vorbeischleusen, sei es, um sich zu flüchten, oder um Rettungsarbeiten zu verrichten.
In der Zeichnung ist Fig. i ein senkrechter Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht einer beispielsweisen Ausführungsform der Erfindung.
An geeigneten Stellen der Stollen und Gänge, zweckmässig in der Nähe der Förder- schächte oder Bunker, sind in die Stollen 1 zweigeschossige Erweiterungen eingebaut, deren an der Stollensohle liegendes Untergeschoss 2 vom Obergeschoss 3 durch eine feste gemauerte
Wand 4 getrennt ist. Vom Obergeschoss fühlt ein Schlagwetterschacht 5, der durch eine Längswand 6 in zwei parallel zueinander verlaufende Hälften geteilt ist, über Tag. Jede dieser Hälften ist in der Ruhe durch eine Türe 7 mit der einen der an der Erweiterung zusammentreffenden Stollenstrecken verbunden, desgleichen ist das Untergeschoss 2 mit jeder der Stollenstrecken durch eine Tür 8 verbunden. Die derselben Stollenstrecke zugewendeten Türen 7, 8 sind derart zwangläufig miteinander verbunden, dass wenn sich die obere 7 uffnet, die untere 8 sich schliesst.
In der Ruhe sind die Obergeschosstüren 7 geschlossen und die Untergeschosstüren offen, w : e FJg. 1 rechts zeigt. Im Falle einer Explosion z. B. auf der linken Stollenstrecke wird die linke Tür des Obergeschosses durch den Druck aufgestossen und hierdurch die untere Tür 8 geschlossen, wie Fig. i links zeigt. Die Explosionsgase und Nachschwaden ziehen durch die linke Hälfte des Schlagwetterschachtes ab, ohne in die rechte Stollenstrecke gelangen und diese gefärden zu können. Das gleiche geschieht auf der rechten Seite der Stollenerweiterung, wenn eine Explosion auf der rechten Stollenstrecke stattfindet.
In jedem Falle und selbst wenn auf beiden Stollenstrecken Explosion sich gleichzeitig ereignen, bleibt die Verbindung zwischen dem Untergeschoss der Stollenerweiterung und dem zum Földerschaft, Bunker o. dgl. führenden Gang 9 (Fig. 2) frei und ungefährdet, um Rettungsmannschaften den Zugang zu ermöglichen. In der Ruhe hingegen sind die Türen 8 offen und behindern daher nicht den Verkehr im Stollen.
Im Nebenschluss zur Stollenerweiterung ist eine gemauerte Kammer oder ein Gang 10 vorgesehen, der zur Aufbewahrung von Rettungsgeräten u. dgl. dienen kann und zu beiden Seiten des Untergeschosses der Stollenerweiterung in den Stollen mündet, gegen den er durch eine Schleuse, d. i. zwei hintereinanderstehende Türen 11, 12 abgeschlossen ist, die derart miteinander verbunden sind, dass die eine nur dann geöffnet werden kann, wenn die andere
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strecke in die Kammer 10 hinein schleussen und von da in die andere Stollenstrecke hinausschleussen oder umgekehrt, kurz an der Stollencrweiterung vorbeigelangen, um sich zu
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flüchten oder rettend einzugreifen, ohne dass erhebliche Mengen Rauch oder Nachschwaden in die freie Stollenstrecke oder auch nur in die Kammer oder den Gang 10 gelangen könnten.
Die Kammer 10 kann auch zum zeitweiligen Aufenthalt für Rettungsmanschaften dienen und mit allen gewünschten Alarm-und Fernsprechvorrichtungen ausgestattet sein. Die vorliegende Einrichtung ist verhältnismässig billig ausführbar, gewährt die grösste erreichbare Betriebsicherheit und verhindert vollkommen das Übergreifen der Wirkung von Explosionen und Nachschwaden von einer Stollenstrecke zur anderen.
Die Türen müssen kräftig genug sein, um dem Druck der Gase in den Strecken zu widerstehen, dabei ist es erforderlich, um eine sichere selbsttätige Wirkung zu erzielen die Türen 7 des Obergeschosses der Stollenerweiterung grösser zu machen als die zugehörigen Türen des Untergeschosses. Werden Stollenerweiterungen an Treffpunkten von mehr als zwei Strecken eingebaut, so ist für jede Strecke ein Türpaar 7, 8 anzubringen und das Obergeschoss mit einer der Zahl der Strecken gleichen in den Schlagwetterschacht sich fortsetzenden Wänden 6 auszustatten.
Schlagwettertüren können. auch dann vorteilhaft Anwendung finden, wenn Wetterschächte zu Abfuhr der Brandgase nicht vorhanden sind.
In einem solchen Falle ist es notwendig, die Stollenerweiterung so gioss anzulassen, dass der zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Türen 7 vorhandene Raum gross genug ist, die Gasmenge aufzunehmen, welche in den ersten Sekunden bis zur erfolgten Schliessung der unteren Türen 8 in den Raum tritt, ohne dass eine die Bewegung der Türflügel 7 hemmende Kompression eintritt.
Die übrigen Anordnungen sind den Eingangs beschriebenen gleich, insbesondere ist die Anlage eines Ganges wie 10 auch hier erwünscht.
Der rauchsichere Abschluss des von der Explosion betroffenen Stollens und den übrigen Grubenteilen wird auch bei der eben beschriebenen minder vollkommenen Schutzeinrichtung erreicht, die sehr wichtige Abfuhr der Brandgase kann durch Schlagwettertüren, die nicht mit Wetterschächten in Verbindung stehen, allerdings nicht erreicht werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Einrichtung zur Verhütung der Ausbreitung von Grubenexplosionen, dadurch gekennzeichnet, dass an den für geeignet befundenen Stellen in Stollen und Gängen zweigeschossige Stollenerweiterungen vorgesehen sind, deren Obergeschoss (3) in der Ruhe geschlossene Türen (7) aufweist, die in die an der Erweiterung zusammentreffenden Strecken führen und von denen jede mit einer im Untergeschoss angeordneten, in die gleiche Strecke führenden Türe (8) derart zwangläufig verbunden ist, dass wenn die obere Türe sich öffnet, die untere sich schliesst.
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