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Ausbildung einer Tür mit Rahmen für den gasdichten Abschluß von Schutzräumen
usw. ohne festes Schwellenwiderlager Die Erfindung betrifft eine Türausbildung mit
Zarge zum gasdichten Abschluß von Schutzräumen o.,dgl. Türen für diese Zwecke sind
an sich in verschiedenen Ausführungen bekannt, allen ist aber gemeinsam, daß das
Türblatt zum vollkommenen Abdichten unter Benutzung eines Dichtungsmittels im geschlossenen
Zustande auf einen Widerlagerrahmen (Zarge) trifft, der in sich geschlossen ist,
d. h. rund umläuft, und der am Boden ein Widerlagerstück oder Schwellenwiderlager
besitzt, das allgemein eine Mindesthöhe von ioomm hat.
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Solche Schwellenwiderlager sind sehr hinderlich, wenn, wie in Warenhäusern,
Fabriken, Kasernen und ähnlichen Gebäuden, die als Luftschutzräume umgeänderten
Keller in normalen Zeiten als Lagerräume, Küchen, Heizungskeller usw. dienen sollen;
denn in solche Räume erfolgt der Transport von Gütern im allgemeinen durch Transportkarren.
Die Schwellenwiderlager bei solchen für Luftschutzaufenthaltszwecke vorbereiteten
oder eingerichteten Räumen müssen in normalen Zeiten abgedeckt sein. Diese Abdeckungen
haben zum freien Durchgang aber Nachteile.
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Eine ähnliche Lage ergibt sich auch bei Krankenhäusern, wo im Luftgefahrfalle
die Kranken schnell und ohne Schwierigkeiten in die Schutzräume unter Umständen
auf Wagen geschafft werden müssen. Ein nicht minder großes Hindernis bildet das
Schwellenwiderlager auch für den Fußgänger, der im Falle der Luftgefahr einen Schutzraum
in Eile aufsucht.
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Besonders bei groß enSammelräumenbraucht nur einer der Schutzsuchenden
zu fallen, um
eine Panikstimmung und Gefährdung der übrigen beim Eintreten
hervorzurufen.
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Die Erfindung hilft diesem Mangel ab durch die besondere Ausbildung
der Schutzraumtür mit Zarge ohne daß den freien Durchgang behindernde Schwellenwiderlager,
welches nur beim Schließen der Tür unter Umständen auch dann nur im Bedarfsfalle
als unteres zusätzliches Abdichtungsmittel vor-'banden ist.
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Mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes zeigen die
Fig. i bis 9 der Zeichnung. Es lassen erkennen: Fig. i einen Teillängsschnitt einer
Einrichtung nach der Erfindung bei geöffneter und Fig. 2 einen gleichen Schnitt
bei geschlossener Schutzraumtür mit dem am Türblatt befestigten neuen Schwellenwiderlager
mit Abdichtungen nach unten und nach den Seiten.
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Fig.3 zeigt einen Grundriß ,gemäß der Einrichtung der Füg. 2, Fig.
q. einen Teilschnitt einer Schutzraumtür mit aus dem Boden ausschwenkbaren Widerlager,
jedoch unausgeschwenkt,
Fig. 5 den gleichen Schnitt wie F.ig.4,
jedoch im ausgeschwenkten, d. h. im Benutzungszustand bei geschlossener Tür im Luftgefahrfalle.
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Fig.6 läßt einen Grundriß zur Fig. 5 erkennen, während Fig. 7 einen
Teilschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem das Widerlager aus dem
Boden herausgelegt wird, angibt.
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Fig.8 zeigt wiederum einen Türrahmen in Ansicht mit angelenktem Widerlager
im Benutzungszustand, also im Luftgefahrfalle.
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Fg. 9 läßt -einen Schnitt der Fig. 8 erkennen.
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Allen Ausführungsbeispielen des Erfindungsgegenstandes ist gemeinsam
die Ausbildung einer Schutzraumtü.r mit Zarge ohne festes Schwellenwiderlager, bei
der aber die notwendige Abdichtung nach unten und nach den Seiten durch ein jederzeit
ergänzbares Schwellenstück erreicht wird, so daß das auf den so geschlossenen Rahmen
auftreffende Türblatt ;auf diesen rundum laufenden Rahmen aufgepreßt wird.
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Bei den Ausführungen nach den Fig. r bis 3 ist die Wirkungsweise folgende:
Die oben und an den Seiten im :Mauerwerk fest eingebaute Zarge (Winkeleisen) erhält
am unteren Ende eine Profilleiste (Z-Eisen) i9, die eine Dichtung 2o erhält. Das
fehlende Schwellenwiderlager ist am Türblatt 15 angelenkt. Es besteht aus einem
flachen Hauptstück 16, das auf der unteren Kante eine Profilleiste (Z-Eisen) mit
Dichtung 17 besitzt. Bei geöffneter Tür wird das Schwellenwiderlager durch
eine Feder 18 abgeschwenkt, damit die notwendige Bodenfreiheit erzielt wird.
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Wird das Türblatt zum Schließen beigedrückt, so trifft zuerst das
Schwellenwiderlager gegen die Zarge und nimmt in der Endlage die in Fig. 2 und 3
gezeichnete Stellung ein. Das Schwellenwiderlager hat also in der Endstellung des
Türblattes die Gasamtzarge vervollständigt. Dies ist dadurch erreicht, daß das Widerlager
mit der Dichtung 17 gegen den Boden und mit den beiderseitigen Dichtungen
2o gegen die Seitenstücke zu einem vollkommenen dichten Abschluß führt. Zum endgültigen
Anpressen des Türblattes gegen die so rundum dichte Zarge ist ein beliebiger Verschluß
notwendig.
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Eine weitere Ausführungsmöglichkeit des losen Schwellenwiderlagers
ist in den Abb. 4 bis 7 angegeben. Hierbei bildet das Widerlager gleichzeitig bei
geöffneter Tür einen Teil des Bodens. Es ist nicht not-,vendig, beispielsweise in
normalen Zeiten, die Schwelle einzuschwenken, sie kann im Boden verbleiben. Wird
sie aber benötigt, so bewegt man sie durch ein Handhebelgestänge 22, 23 in die Lage
nach Fig. 5 und 6. Bei dieser Überführung stellt sich die vordere Kante des Widerlagers
21 hinter einen Steg 24, der bei weiterer Bewegung des Handhebels 22 den Drehpunkt
bildet. Durch die Überwindung der Totpünktlage im Gestänge 23 wird das Wider-Lager
2 1 in die Endlage bis gegen die beiderseitigen Anschläge 26 gedrückt und in dieser
Lage festgehalten. Dadurch ist ein geschlossener, nach vorn glatter Zargenrahmen
hergestellt. Das Türblatt wird dann beigedrückt durch besondere Verschlußeinrichtung
und gegen die in sich rundum laufende kampfstoffdicht gemachte Zarge. Die gewählten
Bewegungseinrichtungen für das Schwellenwiderlager sind nur Ausführungsmöglichkeiten.
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Bei der in Ab!b.7 gezeigten Ausführung wird das Schwellenwiderlager
aus einem T-Profil 27 gebildet, das im Nichtbedarfsfalle, also bei geöffneter Tür,
so weit abgesenkt ist, däß die Stegkante den Spalt im Boden abschließt. Im Gefahrfalle
wird das Widerlager beispielsweise durch eine Hand- oder Fußhebelvörrichtung -ähnlich
der Ausführung nach Fig. 4. bis 6 hochbewegt, und zwar zur Abdichtung nach unten
gegen einen rundum laufenden Dichtungsstreifen 28. Seitlich ist der Steg des Widerlagers
27 abgeschrägt, damit er auch seitlich bei der Bewegung nach oben gegen eine entsprechende
Dichtung abschließend angedrückt wird. Es wird also wieder. in der Endstellung des
Schwellenwiderlagers in Verbindung mit den Zargenstücken seitlich und oben ein vollkommen
in sich dichter und geschlossener Zargenrahmen gebildet. Das Türblatt kann damit
in üblicher Weise gegen die Zarge gepreßt werden.
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Um eine Sonderbedienung des Schwellenividerlagers sowohl bei der Ausführung
nach Fig. 4 bis 6 als auch nach Fig. 7 zu umgehen, kann man die Betätigung desselben
auch von derBewe'ung des Türblattes abhängig machen, beispielsweise durch entsprechend
angeordnete Seilzüge oder durch einen mitbewegten durchgehenden Scharnierbolzen.
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Weitere Ausführungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes zeigen
die Fig. 8 und 9. Ein winkelförmiges Widerlager 29 mit seitlich und unten vorbeilaufender
Dichtung 32 ist am Zargenrahmen 3o angelenkt, und zwar so, daß es im Bedarfsfalle
nach dem Herunterlegen nur noch durch einen Keilriegel 31 angepreßt wird, um auf
diese Weise den Zargenrahmen kampfstoffdächt zu ergänzen.
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Das Widerlager kann - aus Zweckmäßigkeitsgründen angelenkt sein oder
auch vollständig herausnehmbar angeordnet sein, wobei es durch Riegel o: dgl. angepreßt
wird.
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Schließlich kann das Widerlager zweiteilig aneinander anienkbar ausgebildet
sein, so daß durch ein einfaches Darauftreten eine Schwelle mit gasdichtem Abschluß
gebildet wird.
Mit der Einrichtung nach der Erfindung ist es auch
möglich, normale Türen, Feuertüren usw. dicht abzuschließen, um Kampfgase aller
Art fernzuhalten, so daß die abgedichteten Räume ohne weiteres auch als Schutzräume
zum Aufenthalt benutzt werden können. Zu diesem Zwecke wird im Türrahmen seitlich
und oben und im herausnehmbaren Schw ellcnwiderlager ein Dichtungsträger, etwa in
Form eines Z-Eisens, angebracht, welcher die Dichtung hält und so weit vorstehen
läßt, daß beim Schließen des Türblattes dieses auf die rundum laufende Dichtung
trifft.
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Sämtliche genannten Ausführungsmöglichkeiten sind nicht nur ein-,
sondern auch für zweiflüglige Schutzraumtüren anwendbar.