-
-
Feuerschutzaufzug Bei einem Brand in hohen Bauwerken wirft die Bergung
von insbesondere in den oberen Stockwerken durch den Brandherd von den Rettungswegen
abgeschnittenen Personen sowie auch die Brandbekämpfung erhebliche Probleme auf.
-
Zur Rettung von Personen sind in den Gebäuden in feuergeschützten
Schächten angeordnete Treppenaufgänge und Aufzüge bekanntgeworden. Neben einer aufwendigen
Konstruktion, insbesondere für derartige Aufzugschächte, bieten diese bekannten
Schächte keinen ausreichenden Schutz vor den Brandwirkungen, vor allem nicht gegen
die sich dabei entwickelnden gefährlichen Rauchgase. In dieser Hinsicht bieten zwar
die bereits bekannten außenliegenden Feuertreppen einen etwas besseren Schutz, trotzdem
sind diese, insbesondere bei sehr hohen Gebäuden, mit so vielen Nachteilen verbunden,
daß sie von den zuständigen Behörden meist nicht zugelassen werden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Feuerwehraufzug für
ein Hochbauwerk zu schaffen, bei dem gegenüber den bekannten Einrichtungen die Rettung
von Personen und die Brandbekämpfung sicherer gestaltet wird.
-
Diese Aufgabe wurde gelöst durch die Verwendung eines Aufzugs, der
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 der Anmeldung aufweist. Solche außenliegenden
Aufzüge sind insbesondere als Bauaufzüge bekanntgeworden, die auch Personen befördern
können. Diese Bauaufzüge sind jedoch wegen ihres mangelnden Schutzes gegen Brandwirkungen
als Feuerschutzaufzug nicht zu verwenden. Dagegen hat der neue Feuerschutzaufzug
den Vorteil, daß er wie ein Bauaufzug während der Bauzeit als ein solcher verwendet
wird und dementsprechend mit dem Gebäude wächst.
-
Der neue Feuerschutzaufzug soll an einer besonders gestalteten und
von den nicht zu beeinflussenden Faktoren, wie z.B. Windrichtung und umliegender
Bebauung, her besonders geeigneten Stelle des Hochbauwerks errichtet werden. Die
besondere Gestaltung des Hochbauwerks bezieht sich auf eine möglichst fensterlose
Fläche und für den Fall, daß der Mast des Feuerschutzaufzugs fest mit dem Hochbauwerk
verankert ist und das Hochbauwerk zur Stützung des Mastes erforderlich ist, auf
eine besonders stabile und feuersichere Gestaltung des Hochbauwerks im Bereich des
Feuerschutz aufzugs.
-
Auf dem Topp des Mastes angeordnete Aufzugsteile, insbesondere Antriebsteile
für den Fahrkorb, aber auch Umlenkrollen für die . den Fahrkorb und Gegengewichte
verbindenden Seile sollen, da diese Stelle etwaigen Brandeinwirkungen in erster
Linie ausgesetzt wäre, vermieden werden. Als Antrieb für den somit ohne Gegengewichtsausstattung
fahrenden Fahrkorb ist in erster Linie der bekannte und bewährte sogenannte Zahnstangenantrieb
und mögliche Varianten
vorgesehen. Aber auch andere mit einer Schiene
zusammenwirkende Antriebe, z.B. der Linearmotor, sind verwendbar. Es besteht jedoch
die Möglichkeit, beim Einsatz des Feuerschutzaufzugs als Bauaufzug Gegengewichte
zu verwenden, die dann bei der Umrüstung des Aufzugs auf einfache Weise entfernt
werden können. An Stelle der Gegengewichte können während der Bauzeit selbstverständlich
auch zwei Fahrkörbe über Seile an diesen pendelnd aufgehängt miteinander verbunden
werden.
-
Die Anzahl der beim Feuerschutz auf zug nach der Erfindung eingesetzten
Fahrkörbe richtet sich nach den jeweiligen Erfordernissen. Der Einsatz von zwei
Fahrkörben hat gegenüber der Verwendung von nur einem Fahrkorb den Vorteil, daß,
während der eine Fahrkorb für die Rettung von Personen eingesetzt wird, der andere
Fahrkorb gleichzeitig von der Feuerwehr für die Brandbekämpfung herangezogen werden
kann.
-
Für die Herstellung einer begehbaren Verbindung zwischen dem Bauwerk
und insbesondere dem Fahrkorb gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, wobei größtmögliche
Sicherheit beim übergang der Personen und ausreichender Schutz gegen Brandeinwirkungen
im Brandfalle und Sicherung der Gebäudeöffnungen gegen Mißbrauch während der übrigen
Zeit zu gewährleisten ist.
-
Der neue Feuerschutzauf zug hat den weiteren Vorteil, daß er bei Bedarf
auch als Lastenaufzug, z.B. für sperrige Güter während eines Umzugs, dienen kann.
-
Dieser zwischenzeitliche Einsatz würde dann gleichzeitig einer Funktionskontrolle
im Rahmen der periodischen Überwachung dienen können.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Feuerschutzaufzugs
besteht darin, daß der Mast mindestens teilweise aus hohlem Gestänge besteht, durch
das ein Kühlmedium leitbar ist, und daß das hohle Gestänge mit verschließbaren und/oder
unverschließbaren Durchtrittsöffnungen für das Kühlmedium versehen ist. Durch die
unverschließbaren Durchtrittsöffnungen erfolgt ein Besprühen des Aufzugs und vorteilhafterweise
auch des Gebäudes, vor allem aber der begehbaren Verbindungen mit dem Kühlmedium,
wobei es sich in erster Linie um Wasser handelt. Die Kühlung der Gestänge kann jedoch
auch durch Gas oder andere geeignete Kühlmedien erfolgen.
-
Wenn der Mast aus Einzelteilen vermittels Steckverbindungen hergestellt
ist, so sind Undichtigkeiten an den Verbindungsstellen des mit Wasser beaufschlagten
hohlen Gestänges unschädlich, da auf diese Weise lediglich zusätzliche unverschließbare
Durchtrittsöffnungen entstehen. Die verschließbaren Durchtrittsöffnungen sind Ventile
zur Entnahme von Wasser oder einem anderen Kühlmedium in erster Linie über anschließbare
Feuerwehrschläuche. Diese Ventile befinden sich über den Mast verteilt in ausreichender
Anzahl an gut und insbesondere vom Fahrkorb aus zugänglichen Stellen.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß wenigstens
eine dem Transport von Kühlmedium dienende Verbindung zwischen dem Mast und dem
Bauwerk vorgesehen ist und daß darüberhinaus diese Verbindung(en) jeweils einem
Stockwerk des Hochbauwerks zugeordnet ist (sind) und mit der/den Vorrichtung(en)
zur Herstellung einer begehbaren Verbindung koppelbar ist (sind).
-
Durch diese Maßnahmen können der dem Feuerschutzaufzug gegenüberliegende
Teil des Hochbauwerks sowie die be-
gehbaren Verbindungen noch besser
geschützt werden.
-
Ferner ist es mit diesen Maßnahmen möglich, das Kühlmedium auch vom
Hochbauwerk aus ausschließlich oder wahlweise in den Mast einzuleiten, was eine
größere Anpassungsfähigkeit sowohl an örtliche Gegebenheiten als auch an mögliche
Notfälle schafft.
-
Besonders zweckmäßig ist es auch, den Aufzug mit mindestens einem
im wesentlichen dem Bauwerk zugewandten Hitzeschild zu versehen, wobei in erster
Linie der Mast und/oder der Fahrkorb mit Hitzeschilden zu versehen sind, welche
möglichst nahe an diesen Gegenständen angeordnet sind. Die Hitzeschilde bestehen
aus geeigneten handelsüblichen hitzebeständigen Stoffen. Im Bereich der begehbaren
Verbindungen sind in den Hitzeschilden Öffnungen vorgesehen, die möglichst mit Türen,
Klappen o. dgl. verschließbar sind. Die Anordnung von Hitzeschilden kann im Einzelfall
als einzige Schutzeinrichtuna zur Abwehr von Brandwirkungen einen ausreichenden
Schutz des Feuerschutzaufzugs bewirken.
-
Weiter ist es besonders vorteilhaft, wenn der Mast in seinem Inneren
mit mindestens einer Leiter und mit öffnungen versehen ist, die den Durchstieg von
Personen zu den begehbaren Verbindungen sowie in jeder Höhenlage zum Fahrkorb ermöglichen.
Das Vorhandensein der Leiter bietet einen weiteren Schutz, insbesondere bei einem
Ausfall des Fahrkorbs. Im Inneren des Mastes sind die die Leiter bzw. Leitern benutzenden
Personen gegen Absturz besonders leicht zu sichern.
-
In der Zeichnung sind schematisch einige Ausführungsbeispiele des
Feuerschutzaufzugs nach der Erfindung dargestellt. Dabei zeigen
Fig.
1 ein Hochbauwerk mit seitlich angeordnetem Feuerschutzaufzug in Ansicht, Fig. 2
einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 in größerem Maßstab, Fig. 3 ebenfalls
in größerem Maßstab, einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1, Fig. 4 - 6
andere Ausführungsformen des Feuerschutzaufzugs entsprechend der Darstellung in
Fig. 3.
-
Das in Fig. 1 dargestellte Hochbauwerk ist ein Hochhaus 1 mit elf
angedeuteten Stockwerken und einem umzäunten Dach 2. Der Mast 3 des Feuerschutzaufzugs
ist der Wand 4 des Hochhauses 1 gegenüberliegend mit Abstand angeordnet. Der Mast
3 ist in Fachwerkkonstruktion ausgeführt und aus einzelnen Schüssen 5 zusammengesetzt.
Er ist mit Einrichtungen für den Verkehr von zwei Fahrkörben 6 und 7 sowie über
Halterungen 8 mit einem dem Hochhaus 1 zugewandten Hitzeschild 9 ausgestattet. Zwischen
dem Hochhaus 1 und dem Mast 3 befinden sich hohle Verbindungselemente 10, die von
Wasser durchflossen werden können und gleichzeitig der Aufnahme einer plattform
11 zur Herstellung einer begehbaren Verbindung zwischen dem Hochhaus 1 und dem Mast
3 einerseits sowie den Fahrkörben 6 und 7 andererseits dienen. Die Fahrkörbe 6,
7 sind entweder mit Steuermitteln für den Selbstfahrbetrieb ausgestattet oder werden
von einer Bodenstation 12 aus bedient. Über die Bodenstation 12 werden auch die
Wasseranschlüsse zum Mast 3 hergestellt und zweck-
mäßigerweise
gesteuert. Verbindungselemente 10 und diesen zugeordnete mit den Plattformen 11
verbindbare Türen 13 sind am Fuße jedes zweiten Stockwerks angeordnet. Diese Plattformen
11 stellen einen Notausstieg dar. In den übrigen Stockwerken befinden sich größere
Türen 14, die dex Fahrkorb 6 direkt gegenüberliegen und den Transport entsprechend
größerer Gegenstände ermöglichen.
-
Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß die diagonalen Gitterstäbe 15 des Mast-Fachwerks
eine quadratische Öffnung freigeben, durch die eine im Inneren des Mastes 3 angeordnete
Leiter 16 über die mit Geländern 17 gesicherte Plattform 11 vom Hochhaus 1 aus erreicht
werden kann. Ferner ist erkennbar, daß ein Überstieg von der Plattform 11 auf das
Dach 0 des Fahrkorbs 6 möglich ist. Von hier aus kann über eine verschließbare Öffnung
19 und eine Leiter 20 das Innere des Fahrkorbs 6 erreicht werden. Vom Dach 18 des
Fahrkorbs 6 aus können, durch ein Gelände 21 gesichert, Feuerwehrleute die Brandbekämpfung
von einer verhältnismäßig nahen und gesicherten Position aus betreiben.
-
Wie Fig. 3 zeigt, kann der Fahrkorb 6 über die Plattform 11 auch durch
eine seitlich angeordnete Schiebetür bestiegen werden. Durch diese Schiebetür 22
ist ferner das an den hohlen, wasserführenden Holm 23 des Mastes 3 angeschlossene
Ventil 24 erreichbar.
-
Ferner ist erkennbar, daß der Hitzeschild 9 zum Durchstecken der Plattform
11 mit den Geländern 17 einen verschließbaren Durchbruch 25 aufweist. Die Öffnung
25 ist durch eine am Geländer 17 angelenkte Schutztür 26 wieder verschließbar. Durch
eine ausklapp- oder ausfahrbare Plattform 27 des Fahrkorbs 6 ist die mit den
Türen
14 verschließbare Öffnung 28 des Hochhauses 1 mit dem Fahrkorb 6 verbindbar. Der
Fahrkorb 6 ist ferner mit einem Hitzeschild 29 und einem Antriebsmotor 30 versehen,
dessen Ritzel 31 an der am Mast 3 befestigten Zahnstange 32 kämmt.
-
Der in Fig. 4 gezeigte Fahrkorb 6' weist eine Bühne 33 auf, die nach
einem Durchstieg durch den Mast 3 zu erreichen ist. Hierzu wird die in diesem Falle
seitlich angeordnete Leiter 16' zur Hilfe genommen.
-
Innerhalb des Mastes 3 sind ferner Wasserrohre 34 verlegt. Ferner
weist hier die Wand 4 des Hochhauses 1 Vorsprünge 35 auf, die als Verbindungsplattform
zum Fahrkorb 6' dienen, wodurch eine entsprechende Klappe des Fahrkorbs 6' entfallen
kann.
-
Durch eine Anordnung des Mastes 3, bei der eine seiner Ecken dem Hochhaus
1 zugewandt ist, ist trotz guter Abschirmung durch den Hitzeschild 36 die Verwendung
eines verhältnismäßig großen Fahrkorbes 6'' möglich.
-
(Fig. 5). Ein aus zwei parallelen Gerüsten 37 und 38 und Verbindungsstäben
39 zusammengesetzter Mast 3' entsprechend der Darstellung nach Fig. 6 kann für den
Fall gewählt werden, wo eine Verbindung des Mastes mit dem Hochhaus 1 nicht möglich
oder nicht zweckmäßig ist. Zwischen den Gerüsten 37 und 38 wird dann der Fahrkorb
6 angeordnet und hier besonders sicher und durch die Gerüste und den Hitzeschild
40 gut geschützt geführt.
-
Am Aufzug sind Kunststoffteile, insbesondere an solchen Stellen, wo
sie durch Brandwirkungen zerstört oder beschädigt werden könnten,zu vermeiden.
-
Entsprechend sind gummi- oder kunststoffisolierte Kabelteile an besonders
geschützten Stellen zu verlegen
bzw. zu führen. ??är die Zuleitungskabel
des Bahrkorbs heißt das, daß diese möglichst an der dem Bauwerk abgewandten Seite
des Mastes hinter einer besonderen Abschirmung entlang zu führen sind.
-
Aus Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel einer entserechenden Anordnung
einer mit dem Fahrkorb 6 verbundenen Kabelführungsrolle 41 hinter einer Abschirmung
42 zu entnehmen.