DE1238052B - Verfahren zur Erhoehung der Standfestigkeit und Verhuetung der Lagerungsneigung der Getreide-pflanzen - Google Patents
Verfahren zur Erhoehung der Standfestigkeit und Verhuetung der Lagerungsneigung der Getreide-pflanzenInfo
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Description
BUINÜESKEJPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C 05 c
C05d
Deutsche Kl.: 16-6
Deutsche Kl.: 16-6
Nummer: 1 238 052
Aktenzeichen: L 40569 IV a/16
Anmeldetag: 29. November 1961
Auslegetag: 6. April 1967
Ein Großteil der gebräuchlichen Getreidepflanzen besitzt eine zu geringe Standfestigkeit, um dem Einfluß
von Regen und Wind standhalten zu können. Das Getreide legt sich zur Erde, eine Erscheinung, die man als
»Lagern« bezeichnet. Diese Eigenschaft der Getreidepflanzen zum »Lagern« ist sehr unerwünscht, da sie
eine wesentliche Entwicklungsstörung in der Frucht und damit verbunden eine Ertragsminderung zur
Folge hat. Außerdem ist bei lagerndem Getreide der Einsatz von Erntemaschinen, beispielsweise Mähdreschern,
wesentlich erschwert.
Es hat sich gezeigt, daß diese unerwünschte Lagerungsneigung der Getreidepflanzen in verstärktem
Maße auftritt, wenn mit hohen Gaben an Stickstoffdüngemitteln, vor allem im zeitigen Frühjahr, gedüngt
worden ist. Dies bedeutet, daß eine durch die D üngung eventuell mögliche maximale Ertragssteigerung oft
nicht ausgenutzt werden kann, da die Lagerung des Getreides in zu hohem Maße auftrat und die dadurch
bewirkte Ertragsminderung den Düngeerfolg zum Teil wieder zunichte machte. Man war also angewiesen, die
Düngermenge aus diesem Grunde nicht zu hoch zu wählen. Außer einer Verminderung der Düngergaben
waren es lediglich andere pflanzenbauliche und züchterische Maßnahmen, die zur Verfugung standen,
um der unerwünschten Lagerneigung entgegenzuwirken. So konnte man beispielsweise durch eine
größere Standweite der Pflanzen eine größere mechanische Widerstandskraft der Halme erzielen, mußte
aber gleichzeitig eine Verminderung des Ertrages pro Flächeneinheit in Kauf nehmen. Ferner war es möglich,
durch Züchtung Getreidesorten mit möglichst festen, widerstandsfähigen Halmen zu erzielen, doch diese
Maßnahme bedeutet wiederum großen Zeitaufwand und viel Sorgfalt.
Es ist schon seit längerer Zeit bekannt, daß es Substanzen gibt, die in der Lage sind, das Wachstum
von Pflanzen zu hemmen. Wendet man solche Substanzen, wie beispielsweise Maleinsäurehydrazid oder
Eosin, auf Keimpflanzen oder Pflanzen im Jugendstadium an, so wird eine kurzzeitige Wachstumshemmung
bewirkt, die aber fast immer mit pflanzenschädigender Wirkung verbunden ist. Eine dauernde
Wachstumshemmung kann nur durch wiederholte Verabreichung erzielt werden, doch macht sich hier
der pflanzenschädigende Einfluß auch auf die Entwicklung der Ähren so bemerkbar, daß eine praktische
Anwendung nicht in Frage kommt.
In jüngster Zeit ist es durch die Arbeit von N. E. Tolbert, »Journ. of Biological Chemistry«,
235, S. 475 (1960), auch bekanntgeworden, daß Getreidepflanzen, wenn sie im Glashaus nach Ent-Verfahren
zur Erhöhung der Standfestigkeit und
Verhütung der Lagerungsneigung der Getreidepflanzen
Verhütung der Lagerungsneigung der Getreidepflanzen
Anmelder:
Lentia Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Chem. und pharm. Erzeugnisse-Industriebedarf,
München 15, Schwanthalerstr. 39
Chem. und pharm. Erzeugnisse-Industriebedarf,
München 15, Schwanthalerstr. 39
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Linser,
Dr. Hubert Mayr, Linz;
Dr. Gerhard Bodo, Wien (Österreich)
Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 15. Dezember 1960 (A 9379/60)
wicklung des zweiten Blattes, aber noch vor der Bestockung, mit bestimmten Trimethylammoniumverbindungen,
insbesondere mit Chlorcholinchlorid, behandelt werden, nach 2 Wochen kürzere und kräftigere
Halme entwickelt haben. Über die Weiterentwicklung der so behandelten Pflanzen sind dort keine Angaben
gemacht worden.
Überraschenderweise konnte nun gefunden werden, daß Getreidepflanzen, die gleichzeitig mit der Kopfdüngung
zu Beginn der Vegetationsperiode mit Salzen von quaternären Ammoniumbasen der allgemeinen
Formel (I)
[(CHg)3-N-R]+OH- I
in der R einen Äthyl-, Vinyl- oder Allylrest oder einen
gesättigten oder ungesättigten, halogensubstituierten Kohlenwasserstoffrest mit maximal 3 C-Atomen bedeutet,
behandelt wurden, während der ganzen Vegetationsperiode kürzere und stärkere Halme bei gleichem
Strohertrag liefern, daß aber die Entwicklung der Ähren in keiner Weise negativ beeinflußt, sondern der
Ertrag eher erhöht wird. Solcherart behandelte Getreidepflanzen zeigen auch bei einmaligen hohen
Düngergaben eine weitgehend erhöhte Standfestigkeit gegenüber zwar gedüngten, aber sonst unbehandelten
Getreidepflanzen und neigen praktisch überhaupt nicht mehr zum Lagern. Der erfindungsgemäße Zusatz an
Verbindungen der Formel I hebt also nicht nur die die
709 548/258
3 4
Standfestigkeit vermindernde Wirkung des Dünge- besitzen (z. B. TIBA, 2,4-D und ähnliche Herbicide),
mittels auf, sondern bewirkt eine Standfestigkeitser- Wenn auch eine Halmverkürzung und eine Verdickung
höhung, wie sie beim Getreidebau bei europäischen der Halmbasis theoretisch als Faktoren gelten können,
klimatischen Verhältnissen bisher nicht beobachtet welche die Lagerungsneigung des Getreides herabwurde.
5 setzen könnten, so hat sich doch in zahlreichen VerGegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach suchen immer wieder gezeigt, daß diese Faktoren
ein Verfahren zur Erhöhung der Standfestigkeit der allein nicht ausreichen, um eine Lagerung des Ge-Getreidepflanzen
und Verhütung ihrer Lagerungs- treides tatsächlich zu verhindern. Die Klassifikation
neigung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß mit von 2-Chloräthyltrimethylamrnoniumchlorid und verfesten
oder flüssigen anorganischen oder organischen io wandten Verbindungen als wachstumsfördernde SubStickstoff
düngemitteln gedüngt wird, die 5 bis 15%. stanz hat in keiner Weise voraussehen lassen, daß eine
bezogen auf den Stickstoffgehalt der Düngemittel, günstige Wirkung auf die Verhinderung der Lagerungseines
Salzes der quaternären Ammoniumbasen der neigung des Getreides vorliegen würde. Eine solche
allgemeinen Formel Wirkung war um so weniger zu erwarten, als zahl-
KCH) ·Ν· Rl+OH"" 15 reic^e Wuchsstoffe Wirkungen zeigen, die eher eine
3 3 Förderung der Lagerungsneigung erwarten ließen
in der R einen Äthyl-, Vinyl- oder Allylrest oder einen (Vergeilung, beispielsweise durch Gibberellin, welche
gesättigten oder ungesättigten, halogensubstituierten mit einer Schwächung der Standfestigkeit einherzu-Kohlenwasserstoffrest
mit maximal 3 C-Atomen be- gehen pflegt). In der eingangs erwähnten Arbeit von deutet, mit für Getreide nicht phytotoxischen Säuren, 20 T ο 1 b e r t wurde deshalb auch kein Hinweis darauf
beigemischt enthalten. veröffentlicht, daß eine Beeinflussung der Lagerungs-Ais solche Salze, die die erfindungsgemäße Wirksam- neigung von Getreide durch die genannte Substanz
keit aufweisen, werden beispielsweise genannt: (2-Chlor- oder ähnliche Stoffe erwartet werden könne.
äthyl)-trimethylammoniumchlorid, (2-Bromäthyl)-tri- Der Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens ist methylammoniumbromid, Brommethyl -trimethyl- 25 durchaus überraschend, da eben infolge der Kompliammoniumbromid, __(2-Brom-η-propyl)-trimethyl- ziertheit der das Lagerungsphänomen bedingenden ammoniumbromid, ÄthyJtrimethylammoniumbromid, Faktoren nicht zu erwarten stand, daß eine zugefügte Vinyltrimethylammoniumbromid und Allyltrimethyl- Substanz nicht nur einen einzigen der mitwirkenden ammoniumbromid. morphologischen und physiologischen Faktoren Die Wirkung der Salze der quaternären Ammonium- 30 günstig, andere dagegen ungünstig beeinflussen würde, basen nach vorliegender Erfindung ist allein mit der sondern im gesamten einen günstigen Effekt zeigen Konstitution des Ammoniumkations verknüpft, wäh- würde.
äthyl)-trimethylammoniumchlorid, (2-Bromäthyl)-tri- Der Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens ist methylammoniumbromid, Brommethyl -trimethyl- 25 durchaus überraschend, da eben infolge der Kompliammoniumbromid, __(2-Brom-η-propyl)-trimethyl- ziertheit der das Lagerungsphänomen bedingenden ammoniumbromid, ÄthyJtrimethylammoniumbromid, Faktoren nicht zu erwarten stand, daß eine zugefügte Vinyltrimethylammoniumbromid und Allyltrimethyl- Substanz nicht nur einen einzigen der mitwirkenden ammoniumbromid. morphologischen und physiologischen Faktoren Die Wirkung der Salze der quaternären Ammonium- 30 günstig, andere dagegen ungünstig beeinflussen würde, basen nach vorliegender Erfindung ist allein mit der sondern im gesamten einen günstigen Effekt zeigen Konstitution des Ammoniumkations verknüpft, wäh- würde.
rend die Konstitution des Anions für die Wirkung un- Eine langanhaltende Einwirkung eines Wuchswesentlich ist, sofern das Anion nicht eine pflanzen- stoffes über die gesamte Entwicklungsdauer der
schädigende Wirkung ausübt. Es sind also nicht nur 35 Pflanze in Konzentrationen, welche den Ertrag nicht
die Chloride und Bromide der quaternären Ammonium- schädigen, war keineswegs vorauszusehen, sondern
basen der Formel I als Wirkstoff im erfindungsgemäßen bildet eine durchaus überraschende Beobachtung,
Düngemittel brauchbar, sondern grundsätzlich die aus der erst das erfindungsgemäße Verfahren ent-Salze
dieser Basen mit allen auf Getreide nicht wickelt werden konnte.
schädlich wirksamen Säuren, wie beispielsweise die 40 Nachdem die genannten quaternären Ammonium-Sulfate,
Nitrate, Phosphate, Acetate und die Salze verbindungen völlig überraschende Wirkungen hinverschiedener
organischer Sulfonsäuren. Die Ammo- sichtlich der Verhinderung der Lagerung bei Getreide
niumbasen der Formel I können aber auch mit solchen zeigten, war noch keineswegs anzunehmen, daß eine
Säuren zu Salzen kombiniert werden, die für sich selbst Beimischung solcher Stoffe zu Stickstoffdüngemitteln
eine herbicide, fungicide oder insekticide Wirksamkeit 45 einen für die praktische Landwirtschaft brauchbaren
besitzen. Als Beispiele für solche Säuren werden bei- Erfolg bringen würde. Bekanntlich werden durch
spielsweise die 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, die 2-Me- Stickstoff düngemittel gerade jene Faktoren gefördert,
thyl-4-chlorphenoxyessigsäuren und andere haloge- welche erhöhte Lagerungsneigung der Pflanzen herbeinierte
Phenoxyalkancarbonsäuren genannt. führen. Die Zufügung von Stoffen, welche die Lage-Ais
Düngemittel eignet sich prinzipiell jedes ge- 50 rungsneigung, und zwar der voll entwickelten Pflanze,
bräuchliche feste oder flüssige stickstoffhaltige Dünge- zu hemmen geeignet sind, stellt also ein sehr stark von
mittel, gleichgültig ob es sich um ein anorganisches Mischungsverhältnissen und Dosierungsgrößen ab-Stickstoffdüngemittel
wie beispielsweise Kalkammon- hängiges Zusammenspiel zweier gegensätzlicher Faksalpeter
oder Ammonsulfat, um ein organisches toren dar, und es war keineswegs zu erwarten, daß
Düngemittel, wie Harnstoff, oder um ein N-P- oder 55 eine für die Praxis brauchbare und nebenbei wirt-N-P-K-Mischdüngemittel
handelt. Schließlich kann schaftliche Kombination beider Faktoren gefunden
man die Salze der Basen der Formel I auch stickstoff- werden kann, welche die gewünschten Eigenschaften
haltigen Düngemitteln auf Torfbasis oder auch im Hinblick auf die Lagerung besitzt. Es mußte
Düngemitteln, die aus Großstadtabfällen gewonnen versucht werden, eine Dosierung zu finden, bei welcher
werden, zusetzen. 60 jene Faktoren durch 2-Chloräthyltrimethylammonium-Wie
schon eingangs angedeutet, ist es bereits be- chlorid und ähnliche Verbindungen in gleichem Maße
kannt, daß durch Wuchsstoffe in bestimmten Konzen- gehemmt werden, welche durch die gewünschte
trationen Stengelverdicküngen, welche mit einer Ver- Dosierung von Stickstoff im Düngemittel in gleichem
kürzung der Achsenorgane einhergehen, hervorge- Maße gefördert werden. Die Annahme, daß eine
rufen werden können. 65 Halmverkürzung bei Getreide in allen Fällen auch Es hat sich jedoch1 andererseits gezeigt, daß Wuchs- gleichzeitig eine Verhinderung der Lagerungsneigung
stoffe, welche diese Eigenschaften besitzen, keinerlei bedeutet, wurde, wie die nachfolgende Tabelle deutlich
Wirkung auf die Lagerungsneigung von Getreide zeigt, durch Feldversuche widerlegt:
CCC | N-Gabe | Sorte | Halmlänge in cm | behandelt | Verkürzung | Lagerung | behandelt |
kg/ha | kg/ha | Kontrolle | 102,37 | in cm | Kontrolle | nein | |
4,0 | 160 | WW »Record« | 111,56 | 109,92 | 9,19 | ja | nein |
6,0 | 120 | WW »Record« | 118,30 | 107,85 | 8,38 | ja | ja |
4,0 | 160 | SW »Adur« | 116,91 | 177,2 | 9,06 | ja | ja |
4,0 | 120 | Roggen »Kefermarkter« | 185,60 | 102,70 | 8,40 | ja | ja |
4,0 | 160 | W. Gerste »Engelens Dea« | 108,20 | 5,50 | ja |
Während in den Fällen 1 und 2 etwa die gleiche Halmverkürzung vorliegt wie in den Fällen 3, 4 und 5,
war in diesen letzterwähnten Fällen die Lagerung nicht verhindert worden. Ein solches Ergebnis hätte
nicht eintreten dürfen, wenn die obige Annahme zu Recht bestünde.
Dies zeigt aber auch, daß das erfindungsgemäße Verfahren erst durch zahlreiche Versuche erarbeitet
werden konnte und daß hierbei auch das eingangs erwähnte Vorurteil des Fachmannes überwunden
werden mußte.
Damit ist erwiesen, daß von einer halm verkürzenden Wirkung einer Substanz noch nicht ohne weiteres
auf eine lagerungshemmende Wirkung geschlossen werden kann, insbesondere deshalb, weil die »Lagerung«
des Getreides ein sehr komplexes Phänomen ist, das von einer Reihe verschiedenster physiologischer
Faktoren beeinflußt wird, unter denen die Halmlänge nur einer ist. Tatsächlich haben die obenerwähnten
Feldversuche gezeigt, daß neben der Länge der Halme, dem Gewicht der Ähren und jenem der Körner in
besonderem Maße auch die Zahl der Gefäßbündel im Halm, die Dichte der Parenchymschichten, die
Beschaffenheit der Epidermis und andere morphologische Eigenschaften für die Größe der Lagerungsneigung verantwortlich sind.
In Mitscherlichgefäßen wurde mit je fünf Wiederholungen pro Behandlungsstufe Sommerweizen der
Sorte »Janetzky-Jabo« in sandigem Lehmboden angebaut (19 Pflanzen pro Gefäß) und jedes Gefäß mit
einer Grunddüngung von 1 g P2O5 und 1,5 g K2O
versehen. 2 Wochen nach dem Anbau zeigten die meisten Pflanzen bereits das dritte Blatte waren jedoch
noch nicht bestockt. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte
ao die Kopfdüngung mit Kalkammonsalpeter (20% N) in Form von drei verschieden konzentrierten Mischungen
mit (2-Chloräthyl)-trimethylammoniumchlorid (Chlorcholinchlorid). Es wurden pro Gefäß
je 5 g Kalkammonsalpeter (= 1 g N) mit einem Chlorcholinchloridgehalt
von 0 (Kontrolle), 1,58, 0,158 und 0,0158% gegeben. Die Düngemittel Wurden auf den
Boden aufgebracht, und anschließend wurde mit Wasser (500 ml) nachgegossen. Die Aufwandmengen
pro Gefäß sind demnach: 1 g N und Chlorcholinchloridmengen
von 0, 79,0, 7,9 und 0,79 mg. Im weiteren wurden die Gefäße normal betreut.
Im Erntestadium zeigte sich eine geringe Verzögerung
der Reife bei den behandelten Pflanzen. Nach Ausreifung aller Pflanzen wurde die Ernte
durchgeführt und die Erntegewichte sowie die häufigsten Halmlängen festgestellt.
Die Tabelle gibt einen Überblick über die Ergebhisse.
Milligramm
Chlorcholinchlorid
pro Gefäß
Stroh
Gramm pro Gefäß
Gramm pro Gefäß
M ± m
Korn
Gramm pro Gefäß
Gramm pro Gefäß
Mim
Häufigste Halmlänge (cm)
und deren relative Häufigkeit in °/(
bei ± 1 cm Intervall
und deren relative Häufigkeit in °/(
bei ± 1 cm Intervall
cm
0,00
0,79
7,90
79,00
54,8 ± 0,6
55,6 ± 1,0
55,1 ± 0,5
52,5 ± 1,1
55,6 ± 1,0
55,1 ± 0,5
52,5 ± 1,1
37,6. ± 2,6 43,0 ± 0,6 41,5 ± 0,9 40,7 ± 1,0
Alle angegebenen Gewichte sind Trockengewichte.
M = Mittelwert aus fünf Gefäßen. m = mittlerer Fehler des Mittelwertes.
83
80
72,5
63
80
72,5
63
16,5
15,0
15,5
16,2
15,0
15,5
16,2
Es zeigte sich, daß der Strohertrag erst bei der höchsten Gabe wenig absinkt, der Kornertrag aber
eher erhöht wird. Ein Einfluß auf das 1000-Korngewicht ist nicht gesichert. Die Halmlange — ausgedrückt
als die häufigsten Halmlängen — wird wesentlich verkürzt. So beträgt die Differenz zwischen
unbehandelt und 79 mg Chlorcholinchlorid pro Gefäß etwa 24%· Die relativen Häufigkeiten der häufigsten
Halmlängen sind in allen Fällen gleich. Dies zeigt, daß eine echte Verschiebung der Halmlängenverteilung
in Richtung kürzerer Halmlänge durch die Behandlung eingetreten ist. Wird aus diesem Versuch die Aufwandmenge
an Chlorcholinchlorid errechnet, so ergeben sich Werte zwischen etwa 2 und 8 kg/ha. Das mit
CCC behandelte Getreide erwies sich als sehr standfest.
Aus vorliegendem Beispiel läßt sich entnehmen, daß das praktisch günstigste Mischungsverhältnis von
Kalkammonsalpeter und Chlorcholinchlorid etwa bei einer Zumischung von 1% Chlorcholinchlorid zu
Kalkammonsalpeter erreicht wird. Im Prinzip lassen sich aber alle bekannten Düngemittel mit Chlorcholinchlorid
kombinieren, da Chlorcholinchlorid chemisch sehr stabil ist. Natürlich muß sich der Chlorcholinchloridgehalt
dem N-Gehalt des jeweiligen Düngemittels anpassen. Er soll zweckmäßig etwa 5 bis 15 % des N-Gehaltes
betragen. Die Einbringung des Wirkstoffes in das Düngemittel kann entweder durch einfache Mischung
oder aber in geeigneter Form, z. B. Aufdüsung einer Wirkstofflösung, während des Produktionsvorganges
des Düngemittels geschehen.
In einer Pudertrommel wird auf 99 Gewichtsteile gespritzten Kalkammonsalpeter 1 Gewichtsteil Chlorcholinchlorid
aufgebracht. Der so erhaltene Kalkammonsalpeter kann direkt für Düngezwecke verwendet
werden.
30,8 Gewichtsteile Superphosphat, 8,72 Gewichtsteile Triplesuperphosphat und 25 Gewichtsteile
Kaliumchlorid (mit 60% K2O) werden in einem Mischer miteinander gemischt. Dieser Mischung werden
5,68 Gewichtsteile einer Ammonisierlösung zugesetzt, die 55 Gewichtsteile Ammonnitrat, 27 Gewichtsteile
Ammoniak und 18 Gewichtsteile Wasser enthält, was einem Gehalt von 44% Stickstoff entspricht.
Anschließend wird die Mischung mit 23,80 Gewichtsteilen einer 1250C heißen, 90%igen Ammonnitratschmelze
bedüst. Die dabei entstandene pulverige Mischung wird sodann unter weiterem Rühren mit
6 Gewichtsteilen kaltem Wasser bedüst, das 1 Gewichtsteil Chlorcholinchlorid gelöst enthält, und hierauf
fertiggranuliert. Das dabei erhaltene NPK-Düngemittel 10:10:15 kann nach entsprechendem Trocknen
und Sieben für Düngezwecke eingesetzt werden.
Die in den obigen Beispielen angegebenen Gewichtsmengen an Wirkstoff entsprechen der erfmdungs-
gemäßen Bemessungsregel von 5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf den Stickstoffgehalt des Düngemittels.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Erhöhung der Standfestigkeit der Getreidepflanzen und Verhütung ihrer Lagerungsneigung, dadurch gekennzeichnet, daß mit festen oder flüssigen anorganischen oder organischen Stickstoffdüngemitteln gedüngt wird, die 5 bis 15%, bezogen auf den Stickstoffgehalt der Düngemittel, eines Salzes der quaternären Ammoniumbasen der allgemeinen Formel[(CH3), -N-R)+ OH-in der R einen Äthyl-, Vinyl- oder Allylrest oder einen gesättigten oder ungesättigten, halogensubstituierten Kohlenwasserstoffrest mit maximal 3 C-Atomen bedeutet, mit für Getreide nicht phytotoxischen Säuren, beigemischt enthalten.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 954 927, 930 758, 811, 849 848, 739 624, 701 960, 691 303, 694 549, 177;britische Patentschrift Nr. 762 414;
Journal of Biological Chemistry, Vol. 235, Nr. 2,1960, S. 475 bis 479.709 548/258 3. 67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT937960A AT222145B (de) | 1960-12-15 | 1960-12-15 | Stickstoffhaltiges anorganisches oder organisches Düngemittel mit einer die Standfestigkeit der Getreidepflanzen erhöhenden Wirkung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1238052B true DE1238052B (de) | 1967-04-06 |
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ID=3613639
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEL40569A Pending DE1238052B (de) | 1960-12-15 | 1961-11-29 | Verfahren zur Erhoehung der Standfestigkeit und Verhuetung der Lagerungsneigung der Getreide-pflanzen |
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