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Als Sicherungsvorrichtung gegen Diebstahl eines Kraftfahrzeuges dienendes
Lenkspindelschloß Die Erfindung bezieht sich auf ein als Sicherungsvorrichtung gegen
Diebstahl eines Kraftfahrzeuges dienendes Lenkspindelschloß.
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Es sind Lenkspindelschlösser bekannt, die mit einem in beispielsweise
drei Stellungen einrastenden Schließorgan eines Zylinderschlosses ausgerüstet sind
und bei welchen ein Zünd-Anlaß-Schalter vorgesehen ist. Beim Vorwärtsschließen wird
zwischen den beiden ersten Raststellungen der Riegelbolzen aus seinem Eingriff in
die Lenkspindel zurückgezogen, nach der zweiten Raststellung die Zündung eingeschaltet
und der Anlasser betätigt. Man hat hierbei, um die Gefahr des ungewollten Auslösens
des Verschlusses bei zufälliger oder unbedachter Schlüsselrückdrehung zu verhüten,
eine zusätzliche Axialbewegung mit dem Schlüssel angewendet in dem Sinne, daß diese
nicht ohne ausdrücklichen Willen durchgeführt werden kann. Bei einer bekannten Bauart
ist daher vorgeschlagen, als Schließorgan eine Schaltwelle anzuordnen, die axial
verschiebbar ist; dabei ist eine Anschlagscheibe vorgesehen, welche durch einen
in die Aussparung eines Aufnahmezylinders hineinragenden Nocken die Verschiebung
der Schaltwelle begrenzt. Es ist nun notwendig, in einem Abschnitt der Schließdrehung
die Schaltwelle mittels des Schlüssels vorzuziehen, so daß der auf den Riegel einwirkende
Exzenter der Schaltwelle in eine unwirksame Lage gebracht wird und demzufolge bei
einer weiteren Drehung der Schaltwelle keine Gefahr des Vorschließens des Riegels
gegeben ist. Hierbei wird also stets mit dem Schlüssel der gleiche Weg hin- und
zurückgefahren, wobei auf einer Teilstrecke der Riegel zurückgezogen, bei der entgegengesetzten
Betätigung aber in Sperrlage gebracht wird. Zufolge dieses Umstandes ist eine völlige
Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Blockieren nicht erreichbar, denn es ist kein
willensbetonter Betätigungsabschnitt mehr vorhanden.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, ein narrensicheres Lenkspindelschloß
auszubilden, welches gegen unbeabsichtigtes Sperren bzw. Blockieren der Lenkung
dadurch gesichert ist, daß die axiale Bewegung der mit dem Zylinderschloß gekuppelten
Schaltwalze unter Vermeidung des gleichwegigen Rücklaufes einen zusätzlichen willensbetonten
Bewegungsabschnitt erfordert. Diese Erfindungsaufgabe wird grundsätzlich dadurch
gelöst, daß zur Steuerung der Axialbewegung eine Kulissenführung vorgesehen ist.
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Eine solche Ausbildung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
die Schaltwalze mit zwei sich gegeneinander radial spreizenden Anschlagstiften versehen
ist, die wechselweise in in verschiedenen Querebenen sich diametral im Inneren eines
Kulissenringes gegenüberliegende, mit Endanschlägen versehene Sektornuten eintreten,
an die an ihren Enden axial verlaufende übergangsnuten anschließen und gegenüber
der einen übergangsnut der einen Sektornut in der anderen Sektornut eine Rastausnehmung
vorgesehen ist.
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Zufolge dieser Ausbildung wird eine unbeabsichtigte Blockierung narrensicher
vermieden, weil eine schleifenförmige Betätigung der Schaltwalze notwendig ist,
die noch dazu über voneinander verschiedene Bogengrade verläuft. Hierbei wirken
die im Kulissenring ausgebildeten Endanschläge als Grenzen für die Sperr- und Freigabestellung,
während das Zylinderschloß die Arretierung der Drehung der Zylinderrolle in der
Sperr- und Freigabestellung bewirkt und lediglich nach axialer Verschiebung die
Schließdrehung der Zylinderrolle in die Zünd- und Anlaßstellung ermöglicht. Die
Ausbildung zweier in verschiedenen Ebenen liegender Sektornuten der Kulisse nebst
den übergangsnuten steuert dabei in Einwegführung die die Schaltwalze führenden
Stifte. Hieraus ergibt sich die Schleifenführung und aus letzterer der Vorteil,
daß die Sperrbereitschaft des Riegelbolzens erst beim Versuch des Herausziehens
des Schlüssels, aus dem Schließzylinder in dessen Haltestellung eintritt. Ferner
ergibt die erfindungsgemäße Ausbildung einfache, robuste Bauteile, eine sichere
Wirkungsweise und ein leichtes Auswechseln entsprechender Kulissenringe zwecks Anpassung
an Zünd-Anlaß-Schalter üblicher
Bauart daher vereinfachte Fabrikation
und Lagerhaltung.
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Zwecks leichter Anpassung an die Winkelgrade der Schaltstellungen
des Zünd-Anlaß-Schalters durch Auswechseln des Kulissenringes weist gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung der Kulissenring eine an seiner Umfangfläche sitzende
Nase auf, mittels welcher der Kulissenring in einer entsprechenden Hülse des Lenkschloßgehäuses
auswechselbar gehalten ist.
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Um die axiale Verschieblichkeit des Schließzylinders durch den Zündschalter
nicht zu behindern, ist eine verschiebliche Kupplung mit dem Schalter gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung dadurch erzielt, daß die Walze an ihrem einen Ende
mit einem Flügelzapfen versehen ist, der sich verschieblich in dem mit ihren Winkellagen
den übergangsnuten des Kulissenringes entsprechenden Rasten versehenen drehbaren
Teil des Zünd-Anlaß-Schalters führt.
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Ferner kann durch Schrägstellung des Schließzylinders gegenüber der
Lenkspindel eine bessere Zugänglichkeit und leichtere Betätigung des Verschlusses
erreicht werden, indem gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Schaltwalze
den in an sich bekannter Weise zu einem Rahmen ausgebildeten Riegelschwanz winklig
durchsetzt und letzterer an seiner Innenseite einen sich in den Walzenquerschnitt
einlegenden Zahn aufweist, dessen eine Flanke abgeschrägt ist.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemäß
ausgebildeten Lenkspindelverschlusses dargestellt, und zwar zeigt F i
g. 1 die Vorderansicht, F i g. 2 die Draufsicht, F i g. 3 einen
Längsschnitt, F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der F i g.
3,
F i g. 5 einen Längsschnitt nach F i g. 3 in Offenstellung
des Riegels, F i g. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der F i
g. 5,
F i g. 7 einen Querschnitt nach Linie VII-VII der F i
g. 4 mit dem einen Anschlagstift in der Sicherungsstellung, F 1 g. 8
einen Schnitt in der gleichen Stellung nach Linie VIII-VIII in F i g. 7,
F
i g. 9 einen Schnitt in der gleichen Stellung nach Linie IX-IX in F i
g. 7,
F i g. 10 einen Schnitt nach der F i g. 7 mit der Stellung
der Anschlagstifte bei eingeschalteter Zündung, F i g. 11 einen Schnitt
in der gleichen Stellung gemäß Linie XI-XI und F i g. 12 einen Schnitt in
der gleichen Stellung gemäß Linie XII-XII der F i g. 10.
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Die die Lenkspindel 1 bzw. dessen in einem Futter 2 gelagertes
Lenkstockrohr 3 umfassende Schelle 4 ist zu einem den Tragkörper für das
Lenkspindelschloß bildenden Gehäuse 5 ausgestaltet. Letzteres besteht aus
einer vierkantigeri, radial zur Lenkspindelachse stehenden hohlen Büchse
6, welche in einem Winkel von der runden Hülse 7 gekreuzt wird.
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Am rückwärtigen Ende der Hülse 7 sitzt der Zünd-Anlaß-Schalter
8, der mittels Halteschrauben 9 an der Hülse 7 befestigt ist
und dessen drehbarer Teil in das Innere der Hülse 7 hineinragt.
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Das vordere Ende der Hülse
7 ist durch eine Kappe
10 abgeschlossen, die auf der Vorderfläche Bezeich-
Der vorstehend erläuterte Lenkspindelverschluß weist folgende Wirkungsweise
auf: Aus der in F i
g. 1 und 2 dargestellten Sperrstellung des Riegelbolzens
25 wird durch Rechtsdrehen des Schlüssels
13 die Zylinderrolle
11 und die Schaltwalze
17 gedreht, wobei der Anschlagstift
29 in der Sektornut
33 die Drehung von H
auf G begrenzt,
indem letzterer an dem Anschlao,
33" anstößt. Während dieser Drehung schiebt
der Walzenquerschlitz 20 den Rahmen 21 gegen den Federdruck zurück (vgl. F i
g. 5).
In der erreichten Stellung ist alsdann der Riegelbolzen
25 zurückgezogen,
so daß die Lenkung frei ist. Der Zünd-Anlaß-Schalter tritt hierbei in seine zweite
Rast (Garagestellung).
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Um in die Betriebsstellung (Fahrt) zu gelangen, wird nun der Schlüssel
13 in Achsrichtung des Schlosses unter Druck gesetzt. Dadurch verschiebt
sich der Schließzylinder 12 in der Achsrichtung (vgl. F i g. 6).
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Die Schaltwalze 17 gelangt durch diesen Verschiebungshub mit
den Anschlagstiften aus der Ebene der Sektornut 33 in die Ebene der Sektomut
32. In dieser Sektornut erhält der Anschlagstift 28 die Möglichkeit,
die weitere Drehung der Schließrolle 11 nebst Walze 17 und dem beweglichen
Teil 38 des Zündschalters in die Stellung Z = Zündung (dritte Rast)
zuzulassen und darüber hinaus in die Anlaßstellung zu drehen, während sich der Stift
29 auf der Innenwandung des Kulissenringes ohne Anschlagwirkung bewegt.
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Die Axialverschiebung der Anschlagstifte 28, 29
ermöglicht eine
Rastausnehmung 40 im Kulissenring 31 (s. F i g. 7, 8), in die der
Stift 28 eintritt, während der Stift 29 aus der Sektornut
33 über die Anlauffläche der übergangsnut 35 auf die Innenwandung
des Ringes läuft (s. F i g. 11).
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Die Rückdrehuno, der Zylinderrolle 11 und Schaltwalze
17 nebst Zündschalter aus der dritten Rast der Drehbewegung in die Sperrstellung
H erfolgt durch Rückdrehen des Schlüssels 13 über den ganzen Drehbereich,
wobei jedoch der Anschlagstift 28 die Sektornut 32 bis an deren Anschlag
32" durchlaufen muß, da ein Durchgang durch die Rastausnehmung 40 wegen der
Stufenbildung durch die unterschiedlichen Radien von Innenwand und Sektornut des
Kulissenringes 31 nicht ermöglicht ist. Am Anschlag 32" wird der Benutzer
logischerweise versuchen, den Schlüssel abzuziehen, hierbei bewirkt diese Zu-kraft
die Verschiebung des Schließzylinders 12 nach vom, der Schlüssel ist jedoch in der
Schließrolle 11 des Zylinders noch nicht frei. Durch die Axialverschiebung
des Zylinders wird jedoch auch die Schaltwalze 17 verschoben, und der Querschlitz
20 gelangt in die Ebene des Zahnes 22 des Rahmens 21, der auf der Walze
17
abgestützt war. Der Zahn 22 schnappt hierbei in den Querschlitz 20 der
Walze ein, wodurch der Riegelbolzen 25 federnd in die Sperrbereitschaftsstellung
vorgeschoben wird und bei passender Lage der Schließaussparung 26 in diese
einfällt. Durch den Druck der Feder 18 wird die Schaltwalze 17 vollends
gedreht, und der Schlüsselschlitz bzw. die Schließrolle 11 gelangt in die
Stellung H, in welcher der Schlüssel abgezogen werden kann.
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Der diese Betätigungsbewegung steuernde Anschlagstift 28 wird
bei der Axialbewegung des Schließzylinders nach vom durch die Anlauffläche der übergangsnut
34 auf die Innenwandung 36 des Kulissenringes 31 angehoben, während
der Anschlagstift 29
von der Innenwandung 36 in die Sektomut
33 einspringt, so daß zunächst nur wieder die Drehung der Zylinderrolle
11 von der Haltestellung in die Garagestellung möglich ist.
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Wenn der Schlüssel 13 in der Haltestellung nicht abgezogen
wird, so verbleibt der Anschlagstift 28 in der Sektornut 32, während
der Anschlagstift 29 auf der Innenwandung 36 des Kulissenringes verbleibt.
Der Riegelbolzen 25 kommt alsdann nicht in die Sperrstellung, vielmehr kann
mittels des Schlüssels aus der Haltestellung bis zur Anlaßstellung durchgeschlossen
werden.
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Die Schließzylinderdrehung ist sowohl in der Haltestellung als auch
in der Garagestellung durch die Zuhaltungen im Zylinderschloß 12 bei abgezogenem
Schlüssel gesichert.
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Die durch die Längsverschiebung des Schließzylinders in der Garagestellung
G erzielten zwei Raststellungen (d. h. die eingedrückte und die herausgezogene
Stellung des Schließzylinders) können vorteilhafterweise dazu benutzt werden, Stromverbraucher,
z. B. ein Radiogerät, in der betreffenden Garagestellung entweder eingeschaltet
oder auch ausgeschaltet zu halten und hierbei trotzdem den Schlüssel abzuziehen.