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Richtmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Richtmaschine mit
mehreren Oberwalzen, die mittels eines Verstellmotors über ein Schneckenradgetriebe
mit Druckspindeln anstellbar sind, welche sich zum Richten von Normalblechen und
Keilblechen eignet.
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In der Industrie werden neben Normalblechen, d. h. Blechen
mit konstanter Dicke für Spezialzwecke auch sogenannte Keilbleche, das sind Bleche
mit ansteigender Dicke, benötigt. Die Konizität dieser Bleche ist im allgemeinen
gering und liegt zwischen 1 bis 0,025 %. Solche Bleche lassen sich
bisher nur richten durch Veränderung des Walzenspaltes mittels Zentralhöhenverstellung
der oberen Walzengruppe, d. h. durch Veränderung des Walzenspaltes bei stetigem
Ablesen der Größe derselben. Diese Einstellung kann nur empirisch, d. h.
von Hand erfolgen. Hierbei kann der Richtdruck leicht größer werden, so daß das
betreffende Blechstück nicht mehr plan wird oder aber der Druck wird für eine kurze
Strecke zu gering, und das Blech wird nicht mehr gerichtet. Wird der Druck so groß,
daß Brüche in der Maschine eintreten, so fällt die ganze Anlage aus und es entstehen
große Schäden.
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Es ist auch bekannt, zum Richten von Keilblechen mehrere hintereinandergeschaltete
Richtmaschinen zu verwenden. Dies erfordert jedoch einen teuren Maschinenpark und
läßt kein einwandfrei kontinuierliches Richten von Keilblechen zu, da die Einstellung
der drei Richtinaschinen bezüglich Walzenabstand und damit des Richtdruckes jeweils
nur für drei Mittelwerte stimmt. Demgegenüber wird durch die vorliegende Erfindung
eine Richtmaschine geschaffen, welche eine einwandfreie Kontinuität auch bei unterschiedlichsten
Keilblechen gewährleistet und überdies zuläßt, daß sie auch zum Richten von Normalblechen
verwendet werden kann, so daß eine vielseitige Verwendung und Ausnutzung gewährleistet
wird.
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Die Richtmaschine mit mehreren Oberwalzen, die mittels eines Verstellmotors
über ein Schneckenradgetriebe mit Druckspindeln anstellbar sind, kennzeichnet sich
gemäß der Erfindung, nun dadurch, daß zur Anpassung an die Keilform des Blechs eine
zusätzliche Walzenanstellung kontinuierlich erfolgt, und zwar durch den Walzenantrieb
mittels übersetzungsgetriebe und zwischengeschalteter Kupplung. Hierdurch wird einerseits
die übliche Anstellung der Oberwalzen zum Einfahren des Blechs und die anschließende
Einstellung des Richtdrucks mittels Verstellmotor ermöglicht, während andererseits
das Anheben der Oberwalzen entsprechend dem Blechanstieg sowie der zunehmenden Blechstärke
selbsttätig durch entsprechende Einstellung (Untersetzung) an den übersetzungsgetrieben
erfolgt. Da hierbei entsprechend dem Keilanstieg eine unterschiedliche Blechstärke
zu richten ist, werden die Richtwalzen im Durchmesser - bei Richtmaschinen
sind mit zunehmender Blechdicke auch größere Walzendurchmesser zu wählen
- auf den dünneren Blechteil abgestellt, welcher stets mehr Spannungen und
Unebenheiten als der dickere Teil aufweist. Besonders der dünnere Blechteil erfordert
demnach eine exakte Richtarbeit, während der dickere Blechteil nicht so stark durchgeknetet
zu werden braucht, so daß mit den dünneren Walzen - eventuell unter zusätzlichem
öffnen des Walzenspaltes - hier lediglich eine Art Ausbügeln erfolgt, was
völlio, genügt.
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Im einzelnen kann für die kontinuierliche Walzenanstellung ein zusätzliches
Schneckenradgetriebe vorge sehen sein. Hierbei wirken beim Antrieb der einen Schneckenradreihe,
welche auf Vielkeilwellen der Druckspindeln sitzen, die zweite Schneckenradreihe
für die Druckspindeln als Muttern und beim Antrieb der zweiten Schneckenradreihe
dient die erste mittels Vielkeilwellen der Längsführung der Druckspindeln.
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Auch können für die kontinuierliche Walzenanstellung ein Planeten-
oder Differentialgetriebe vor das übliche Schneckenradgetriebe eingeschaltet sein.
Hierbei können die Schneckenräder auf Vielkeilwellen der Druckspindeln sitzen und
diese im Maschinenständer bei Drehung schraubverstellbar gelagert sein, oder aber
die Schneckenräder schrauben die am Oberwalzenträger drehfest gelagerten Druckspindeln
hoch bzw. nieder.
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Des weiteren können für die kontinuierliche Walzenanstellung drehbar
gelagerte Schraubenmuttern auf den Druckspindeln vorgesehen sein, die mittels Schneckengetriebe
betätigbar sind, oder aber die drehbar gelagerten Schraubenmuttern auf den Druckspindeln
sind
mittels Zahnstange und Ritzel betätigbar. Im letzteren Fall können diese ein- oder
beidseits einer gemeinsamen Zahnstange liegen; je nachdem, ob es sich um
eine Richtmaschine mit zwei oder vier Druckspindeln handelt.
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Schließlich können für die kontinuierliche Walzenstellung der Keilsteigung
des Blechs angepaßte, auf die Druckspindeln wirkende Verschiebekeile vorgesehen
sein, wobei der Oberwalzenträger vermittels Federbolzenhalterungen gegen die Verstellkeile
gedrückt wird, welche zweckmäßigerweise zahnstangenartig verschiebbar sind.
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Ausführunasformen der erfindungsgemäßen Richtmaschine mit weiteren
Einzelheiten sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen F i g. 1
a und 1 b die schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Antriebsanordnung,
F i g. 2 a und 2 b die schematische Darstellung der Walzenkippung, F i g.
3 a und 3 b die schematische Darstellung der Fühlerrollensteuerung
und F i g. 4 bis 7 die schematischen Ansichten weiterer Antriebsanordnungen
gemäß der Erfindung.
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Wie aus der Zeichnung in F i g. 1 a und 1 b ersichtlich
wird, sind im Maschinenständer 1 die Ober- und Unterwalzengruppen 2 und
3 gelagert, wobei die Oberwalzengruppe 2 zum Einstellen des Walzenspaltes
und Walzendruckes zum Richten des Keilblechs 4 mittels Druckspindeln 5 und
6 höhenverstellbar ist. Hierzu dient ein Verstellmotor 7, welcher
über ein Schnecken- und Kegelradgetriebe 8 und 9 die Schneckengetriebe
10 und 11 an den Druckspindeln 5
und 6 betätigt. Diese
(10 und 11) sitzen auf Vielkeilwellen 12 und 13 derselben
(5 und 6) und verschrauben diese (5 und 6) bei Betätigung
in den darunterlie '-enden Schneckengetrieben 14 und 15,
welche hierbei als
Muttern wirken. Die letzteren (14 und 15) werden vom Walzenantrieb
16 aus über eine Kupplung 17 sowie ein Differentialgetriebe
18 und Stufengetriebe 19, sowie wiederum ein Schneckengetriebe 20
und Kegelradgetriebe 21 angetrieben. Somit erfolgt diese zweite Walzenanstellung,
welche der ersteren überlagerbar ist, in Untersetzung zum Walzenantrieb
16. Die Untersetzung ist hierbei auf die Keilsteigung der Bleche abgestellt.
Bei Betätigung der unteren Schneckengetriebe 14 und 15 dienen die darüberliegenden
(10 und 11) mittels Vielkeilwellen 12 und 13 der Längsführung
der Druckspindeln 5 und 6,
so daß diese hoch- oder tiefgeschraubt werden.
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Wie aus F i g. 2 a und 2 b ersichtlich ist, wird die
zum Richten notwendige Kippung der Oberwalzengruppe 2 gegenüber der Unterwalzengruppe
3 - zur Erreichung des gewünschten Richtdrucks am Walzeneingang und einer
weniger drückenden Ausgangsführung - von der Steigung der Keilbleche 4 als
Nulllage 0-0 ausgehend, eingestellt. Hiermit wird erreicht, daß diese Kippung
der Oberwalzen bei Normalblechen 4 a und bei Keilblechen 4 in den bisher
bekannten Verhältnissen an der Kippanzeigung 22 einstellbar ist. Des weiteren ist
es notwendig, daß dem durchlaufenden Keilblech 4, wie aus F i g. 3 a und
3 b
ersichtlich wird, eine Fühlerrolle 23 aufliegt, welche beim Anhalten
desselben infolge Schlupfs über eine elektrische Steuerung die Kupplung
17 zum Walzenantrieb 16 löst, damit das Anheben der Oberwalzen 2 beirn
Weiterfahren und Wiedereinschalten der Kupplung 17 der Keilsteigung entspricht.
Hierzu ist die Fühlerrolle 23 bei 24 schwenkbar gelagert; sie (23)
treibt
ein Dynamo 25, welcher über einen Verstärker 26 mittels Relais
27 den Schalter 28 betätigt und damit die Kupplung 17 während des
Laufs eingeschaltet hält und bei Stillstand abschaltet.
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In den F i g. 4 bis 7 sind noch weitere Ausführungsformen
dargestellt, wobei jeweils die willkürliche Walzenanstellung zur Einstellung auf
das einlaufende Blech 4 sowie des Richtdruckes vom Verstellmotor 7 aus erfolgt.
Die Walzenanstellung entsprechend dem Keilanstieg des Blechs 4 erfolgt vom Walzenantrieb
16, wie beim ersten Ausführungsbeispiel, über die Kupplung 17, die
stufenlos regelbaren Getriebe 18 und 19 sowie die Schnecken- und Kegelradgetriebe
20 und 21. Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 wirkt der Verstellmotor
7 mittels Ritzel 29 auf den Zahnkranz des am Antrieb der Schneckengetriebe10,
11, welche auf den Vielkeilwellen 12, 13 der Druckspindeln
5, 6 sitzen, zwischengeschalteten Differentialgetriebes 30, so daß
dieser Verstellbewegung der Oberwalzen die Verstellung zufolge des Keilanstiegs
überlagerbar ist.
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Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 und 6
wirkt der
Verstellmotor 7, wie beim ersten Ausführungsbeispiel, über Schnecken- und
Kegelradgetriebe 8, 9 auf die Schneckengetriebe 10, 11. Diese
(10, 11) sitzen sodann wiederum auf den Vielkeilwellen 12, 13 der
Druckspindeln 5, 6 zu deren willkürlicher Höhenverstellung. Die Walzenantriebsverstellung
entsprechend dem Keilwinkel wirkt von 16
bis 21 aus bei der Ausführung nach
F i g. 5 über die Schnecke 31 auf die drehbar gelagerte Schraubmutter
32 mit Antriebsrad 33 in Form eines Schneckenrades. Bei der Ausführung
nach F i g. 6 wird die Schraubmutter 32 mit einem Zahnrad 34 als Antriebsrad
ausgerüstet, welches von einer Zahnstange 35 von 16
bis 21 aus entsprechend
dem Keilwinkel angetrieben wird. Bei Verwendung von vier Druckspindeln
5, 6
greifen die Antriebszahnräder 34 zweckmäßigerweise beidseits an
der Zahnstange 35 ein, wie dies nicht be,-sonders dargestellt ist.
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Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 7 entspricht die Walzenanstellung
vom Verstellmotor 7 aus über 8 bis 10, 11 dem bei der ersten
Ausführung geschilderten. Die Verstellung entsprechend dem Keilanstieg erfolgt vom
Walzenantrieb 16 aus über 17 bis 21 ebenfalls wie bei der ersten Ausführung
geschildert. Das Kegelradgetriebe 21 wirkt hier sodann mittels Gelenkwelle
36 auf ein weiteres Kegelradgetriebe 37,
welches über den Zahnstangentrieb
38, 39 die beiden Keile 40 und 41 verschiebt und damit die Walzenverstellung
entsprechend dem Keilanstieg bewirkt. In diesem Falle muß die Jochbrücke 42 und
der Oberwalzenträger 43 mittels Federbolzenhalterung 44, 45 gegen die Verstellkeile
gedrückt werden.