DE1232969B - Verfahren zur Herstellung von trockenen Alkalidichlorisocyanuraten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von trockenen AlkalidichlorisocyanuratenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07d
Deutsche Kl,: .12 ρ-10/05
Nummer: 1232 969
Aktenzeichen: D-48606IV d/12 ρ
Anmeldetag: 9. November 1965
Auslegetag: 26. Januar 1967
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von trockenen Alkalidichlorisocyanr
uraten.
Es sind verschiedene Methoden bekannt, nach denen die Alkalisalze der Dichlorisocyanursäure hergestellt
werden können. Besonders gebräuchlich ist die Umsetzung des Kaliumhydroxids mit Dichlorisocyanursäure
in wäßrigem Medium in einem bestimmten Temperatur- und pH-Bereich. Schwankungen des
pH-Wertes können die teilweise Zersetzung des Endproduktes — bei hohem pH-Wert — oder das Freiwerden
von gebundenem Chlor als unterchlorige Säure — im niedrigen pH-Bereich — zur Folge
haben. Darüber hinaus treten auch bei der Aufarbeitung des Endproduktes, z. B. beim Trocknen, leicht
Zersetzungen unter Chlorabgabe auf, wodurch die Ausbeuten, bezogen auf chlorierte Cyanursäure, nur
relativ gering sind.
Die vorgenannten Schwierigkeiten lassen sich teilweise umgehen, wenn man einmal das aus der Umsetzung von Dichlorisocyanursäure mit Alkalilauge
kristalline Kaliumdichlorisocyanurat ständig abtrennt und die verbleibende Lösung wieder mit den Ausgangsprodukten
anreichert. Die Verweilzeit des Endproduktes in der Lösung wird auf diese Weise relativ
kurz gehalten, wodurch Zersetzungen des gebildeten Salzes weitgehend vermieden werden. Bei einer solchen
Arbeitsmethodik kann der erforderliche pH-Wert besser eingehalten werden. Die Gewinnung des
wasserfreien Salzes ist jedoch schwierig, da die Chloratome des Moleküls sehr labil gebunden sind und
sehr leicht unter Zersetzung des Cyanursäuremoleküls reagieren. Schon bei einer Temperatur über etwa
20° C kommt es sehr rasch zu einer irreversiblen Reaktion, die auf Kosten des aktiven Chlors des Dichlorisocyanurats
und unter Bildung von Sekundärprodukten vor sich geht.
Nach einer anderen Methode werden Trichlorisocyanursäure und Trikaliumcyanurat im wäßrigen
Medium unter bestimmten Bedingungen zur Reaktion gebracht. Bei dieser Reaktion muß ein pH-Wert
zwischen 7 und 7,5 eingehalten werden, was durch gesteuerte Zugabe der Komponenten geschehen
kann. Anschließend muß unter vermindertem Druck (20 mm Hg) aufkonzentriert und bei 150° C getrocknet
werden. Die Ausbeute, bezogen auf das eingesetzte Trikaliumcyanurat, beträgt bei diesem Verfahren
auch nur 89,5%.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man die vorstehend geschilderten Nachteile vermeiden
kann, wenn man bei dem Verfahren zur Herstellung von trockenen Alkalidichlorisocyanuraten durch
Verfahren zur Herstellung von trockenen
Alkalidichlorisocyanuraten
Alkalidichlorisocyanuraten
Anmelder:
Dynamit Nobel Aktiengesellschaft,
Troisdorf (Bez. Köln)
Troisdorf (Bez. Köln)
Als Erfinder benannt:
Dr. Ferdinand Lengenhoff, Ranzel;
Dr. Arnold Lenz, Köln-Stammheim
Umsetzen von Dichlorisocyanursäure mit äquimolaren Mengen eines Alkalihydroxids bei einer
Temperatur im Bereich von 0 bis 35° C, vorzugsweise 5 bis 20° C, und Abtrennen und Trocknen des
ao Reaktionsproduktes in an sich bekannter Weise so
verfährt, daß man die gegebenenfalls in aliphatischen, chlorierten, flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis
3 Kohlenstoffatomen suspendierte Dichlorisocyanursäure mit einer Aufschlämmung von Alkalihydroxiden
in einem aliphatischen, chlorierten, flüssigen Kohlenwasserstoff mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise in dem gleichen, den man auch zur Suspendierung der Dichlorisocyanursäure verwendet,
verrührt.
Die wesentlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen in dem Fortfall
1. der pH-Wert-Kontrolle,
2. der Eindickung und
3. der Trocknung von stark wasserhaltigen Alkalidichlorisocyanuraten.
Weiterhin kann die auftretende Neutralisationswärme vorteilhaft durch Verdampfen des Suspendiermittels
abgeführt werden, wodurch sich lokale Überhitzungen der Reaktionsmasse leicht vermeiden
lassen. '
Als Alkalihydroxide können für das erfindungsgemäße Verfahren sowohl die Hydroxide des Natriums,
Kaliums und Lithiums als auch die des Caesiums und Rubidiums eingesetzt werden. Geeignete
Suspensionsmittel im Sinne der Erfindung sind
alle aliphatischen, partiell- und/oder perchlorierten flüssigen Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 3 C-Atomen
(ζ. Β. Methylendichlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, 1,1-Dichloräthan, 1,2-Dichloräthan, Propylchlorid
u. a.), die sich durch Trocknung leicht aus dem Endprodukt entfernen lassen. Besonders vorteilhaft
ist die Verwendung von Chloroform und
' ■■-..■-■ - . 609 759/399
Tetrachlorkohlenstoff als Suspendiermittel. Es können aber auch Mischungen der vorgenannten Suspendiermittel
eingesetzt werden.
Eine besonders zweckmäßige Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß
unter Rühren in eine Suspension aus Dichlorisocyanursäure und Tetrachlorkohlenstoff (oder einem ähnlichen
aliphatischen, chlorierten Kohlenwasserstoff) bei Temperaturen zwischen 0 und 35° C, vorzugsweise
zwischen 5 und 20° C, unter Tetrachlorkohlenstoff vermahlenes Alkalihydroxid zudosiert. Die Anfangsmenge
des Alkalihydroxids wird so gewählt, daß sie etwa 10% der Gesamtmenge beträgt. Erst nachdem
die Reaktion unter Temperaturanstieg eingesetzt hat, wird die Restmenge allmählich zugegeben. Die
Menge des Suspensionsmittels wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß nach der Reaktion eine breiige
Konsistenz vorhanden ist. Die Reaktionspartner werden in stöchiometrischen Mengen eingesetzt. Nach
dem Abpressen des gebildeten Alkalidichlorisocyanurates wird die Restfeuchte in an sich bekannter
Weise im Luftstrom oder durch Anlegen von Unterdruck entfernt. Die Ausbeute ist bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nahezu quantitativ.
Zur Beschleunigung des Reaktionsbeginns der Umsetzung
des festen Alkalihydroxids mit der suspendierten Dichlorisocyanursäure kann eine kleine
Menge Wasser zugesetzt werden. Die Wassermenge soll möglichst nicht mehr als 15 Molprozent, bezogen
auf eingesetztes Alkalihydroxid, betragen. Vorzugsweise wird nur so viel Wasser verwendet, wie der
Löslichkeit des Wassers in dem jeweiligen aliphatischen, chlorierten Kohlenwasserstoff entspricht.
Diese sehr geringe Menge zugesetzten Wassers und des Neutralisationswassers kann bei der Trocknung
ohne Zersetzung des Salzes leicht entfernt werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Alkalichlorisocyanurate finden als Bleich-, Reinigungs- und Desinfektionsmittel
vorwiegend in Kombinationspräparaten Einsatz. Weiterhin können die Verbindungen auch als Zwischenprodukte für weitere Umsetzungen
dienen.
Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beispiele erläutert.
45
In 2 1 Tetrachlorkohlenstoff wurden 400 g NaOH (10 Mol) verrieben und dieses Gemenge in ein Rührgefäß
gegeben. Nach Kühlung auf 5° C wurden unter intensiver Rührung 1,48 kg Dichlorisocyanursäure
(10 Mol) zudosiert.
Man hält die Temperatur zunächst auf 5° C, bis sich durch Auftreten eines Temperatursprunges die
Reaktion anzeigt. Gleichzeitig läßt man nach und nach so viel CCl4 verdampfen — unter Anlegen
eines geringen Vakuums —, daß eine halbbreiige Konsistenz entsteht und die Temperatur nicht über
15° C ansteigt. Es wurden durch Kondensation 1,45 1 CCl4 wiedergewonnen. Der Rührprozeß wurde
bei Räumtemperatur bis zum Abklingen der Wärmeentwicklung fortgesetzt.
Das Reaktionsprodukt wurde abgesaugt, mit CCl4
gewaschen und im Luftstrom getrocknet.
Die Ausbeute betrug 2,19 kg Natriumdichlorisocyanurat. Der theoretische Chlorgehalt betrug
32,2%; gefunden wurden 31,1%.
800 g Natriumhydroxid (20 Mol) wurden in 1 1 CCI4 verrieben. Zunächst wurden 100 bis 200 ml
dieser Hydroxidsuspension (entsprechend etwa 100 g Hydroxid) mit 45 ml = 2,5 Mol Wasser versetzt und
unter Rühren bei 0 bis 5° C in eine Mischung von 3,96 kg Dichlorisocyanursäure (20 Mol) in 4 1 CCl4
gegeben.
Nach Anspringen der Reaktion wurde langsam der Rest der Alkalihydroxidsuspension unter Aufrechterhaltung
einer Temperatur von 15 bis 20° C zugesetzt.
Nach dem Aufarbeiten des Reaktionsproduktes wurden 4,38 kg Natriumdichlorisocyanurat in quantitativer
Ausbeute erhalten.
Chlorgehalt beträgt theoretisch 32,2%; gefunden wurde 30,4%.
In 1 1 CCl4 wurden 280 g KOH (5 Mol) suspendiert
und in einem Rührgefäß unter Vorkühlung auf bis 10° C bei guter Durchmischung 990 g Dichlorisocyanursäure
eingetragen. Nach Anspringen der Reaktion läßt man so viel CCl4 verdampfen —· unter
Anlegen eines geringen Vakuums —, daß eine Temperatur von 15 bis 20° C nicht überschritten wird.
Nach Beendigung der Reaktion wurde noch etwa Stunde gerührt, das Produkt abgesaugt und im
Luftstrom getrocknet.
Ausbeute: 1,15 kg Kaliumdichlorisocyanurat.
Chlorgehalt beträgt theoretisch 30,1%; gefunden wurde 28,9%.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von trockenen Alkalidichlorisocyanuraten durch Umsetzen von
Dichlorisocyanursäure mit äquimolaren Mengen eines Alkalihydroxids bei einer Temperatur im
Bereich von 0 bis 35° C, vorzugsweise 5 bis 20° C, und Abtrennen und Trocknen des Reaktionsproduktes
in an sich bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß man die gegebenenfalls
in aliphatischen, chlorierten, flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
suspendierte Dichlorisocyanursäure mit einer Aufschlämmung des Alkalihydroxids in
einem aliphatischen, chlorierten, flüssigen Kohlenwasserstoff mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
in dem gleichen, den man auch zur Suspendierung der Dichlorisocyanursäure verwendet,
verrührt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Suspension der Dichlorisocyanursäure
bzw. des Alkalihydroxids Wasser in einer solchen Menge zusetzt, daß sie maximal 15 Molprozent des eingesetzten Alkalihydroxids
entspricht, vorzugsweise in einer Menge, die der Löslichkeit des Wassers in dem Suspensionsmittel entspricht.
609 759/399 1.67 © Bundesdmckerei Berlin
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