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Photographische oder kinematographische Kamera für Kunstlichtfilm
Die Erfindung betrifft eine photographische oder kinematographische Kamera, die
mit einem Kunstlichtfilm geladen wird, der wahlweise in einer Kunstlichtkassette
oder in einer Tageslichtkassette erhältlich ist, wobei die Kassetten Steuermittel
aufweisen, die abhängig von der gewählten Kassettenart einen an der Kamera befindlichen
Lichtfilter selbsttätig aus dem Aufnahmestrahlengang ausfahren oder in diesen el
eintreten lassen.
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Solche Lichtfilter sind als Korrekturfilter dann notwendig, wenn die
spektrale Empfindlichkeit des verwendeten Aufnahmematerials und die spektrale Zusammensetzun-
des Aufnahmelichts nicht miteinander übereinstimmen. Bei Kameras der genannten Gattung,
deren Film als Kunstlichtfilm auf die spektrale Verteilung künstlichen Lichtes abgestimmt
ist, sind daher die die Stellung des Filters beeinflussenden Steuermittel der Filmkassetten
so beschaffen, daß der Filter in den Aufnahmestrahlengang eintritt, sobald eine
mit Kunstlichtfilm geladene Tageslichtkassette in die Kamera eingelegt wird.
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Ein Nachteil dieser automatischen Filtersteuerung besteht darin, daß
der Aufnehmende bei der Wahl seiner Aufnahmen an die in der Kamera befindliche Kassettenart
gebunden ist, d. h., daß er nicht die Möglichkeit hat, mit eingelegter Tageslichtkassette
gelegentlich auch Aufnahmen bei Kunstlicht durchzuführen oder umgekehrt.
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Dieser Nachteil wird nach der Erfindung dadurch beseitigt, daß zusätzlich
zu den Steuermitteln an der Kamera eine von Hand betätigbare Vorrichtung angeordnet
ist, mit welcher sich der Filter unabhängig von der eingelegten Kassettenart ein-
und ausfahren läßt. Hierdurch ist auf einfache Weise erreicht, daß mit ein und derselben
Kassettenart wahlweise sowohl Kunstlichtaufnahmen als auch Aufnahmen bei Tageslicht
'gemacht werden können. Hierzu ist es lediglich erforderlich, den Filter mit der
von Hand betätigbaren Vorrichtung aus dem Strahlengang auszufahren, falls mit einer
Tageslichtkassette Kunstlichtaufnahmen gemacht werden sollen, während bei Verwenduna
einer Kunstlichtkassette für Aufnahmen bei Tageslicht der Filter in den Aufnahmestrahlengang
einzufahren ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Vorrichtung eine
von außen zugängliche Einstellhandhabe für einen beweglichen Filterträger aufweisen,
welcher auf einer in der Kamera gelagerten Welle drehbar angeordnet ist, die ihrerseits
mit einem die Steuermittel der Kassette abtastenden Fühler in Verbindung steht.
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Als Fühler dient zweckmäßigerweise ein Stift, der C
drehfest,
jedoch axial verschiebbar mit der Welle verbunden und durch eine Feder an eine Steuerkante
der Kassette angelegt wird, wobei eine Kurvensteuervorrichtung vorgesehen ist, welche
die Verschiebebewegung des Stiftes in eine Drehbewegung der Welle umwandelt, Eine
besonders kompakte Bauart ergibt sich dadurch, daß der Fühlerstift in einer dessen
Feder aufnehmenden Bohrung der Welle mit Hilfe einer Stift-Schlitz-Verbindung axial
verschiebbar geführt ist und als Teil der Kurvensteuervorrichtung eine Steuernut
trägt, in welche ein ortsfest angeordneter Vorsprung eingreift.
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Damit der Aufnehmende stets darüber informiert ist, welche Kassettenart
eingelegt und für welche Aufnahmeart - Tageslicht oder Kunstlicht
- die Kamera gerade eingestellt ist, können in Weiterbildung der Erfindung
eine von der Kassette gesteuerte Vorrichtung zur Anzeige der eingelegten Kassettenart
und eine weitere Vorrichtung, welche die vom Filter ein-enommene Stellung anzeigt,
angeordnet sein.
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Vorteile in bedienungstechnischer Hinsicht lassen sich ferner dadurch
erzielen, daß Mittel vorgesehen sind, die den Filter nach der Aufnahme gegebenenfalls
selbsttätig wieder in die der eingelegten Kassettenart zugeordnete Endlage überführen.
Hierzu ist der Filter zweckmäßigerweise mit zwei gleich starken, jedoch entgegengesetzte
Wirkrichtung aufweisenden
Federn verbunden, die einen gemeinsamen,
beweglichen Einhängeteil besitzen, welcher durch die Steuermittel der Kassetten
in seiner Lage beeinflußbar ist.
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Eine besonders aufwandsparende und zugleich funktionssichere Ausführungsform
besteht darin, daß die beiden Federn an einem beweglichen Filterträger angreifen,
der auf einer die Steuermittel der Kassetten abtastenden Welle lose drehbar gelagert
und mit dieser in den beiden Endlagen des Filters durch eine Rastenkupplung verbindbar
ist, die beim Loslassen des Kameraauslösers kurzzeitig gelöst wird. Zum Betätigen
der Rastenkupplung kann deren beweglicher Teil drehfest, jedoch axial verschiebbar
auf der Welle angeordnet und mit dem Kameraauslöser auf einseitige Bewegungsmitnahme
verbunden sein.
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In der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung ist die Erfindung
an Hand von zwei Ausführungsbeispielen, die eine Laufbildkamera darstellen, näher
erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine vereinfachte Teilansicht der Kamera von
vorn mit aufgeschnittener Deckkappe, F i g. 2 eine Teilansicht der Kamera
von der Seite, zum Teil im Schnitt, F i o,. 3 eine vereinfachte Teilansicht
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung von vom, F i g. 4 die Anordnung
nach F i g. 3 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt.
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In der Zeichnuner ist mit 1 eine Deckkappe bezeichnet, die
den vorderen Teil des Kameragehäuses bildet. Innerhalb der Deckkappe 1 sitzt
eine Platine 2. Diese hat einen Rohrstutzen 3, in den ein Aufnahmeobjektiv
4 eingesetzt ist. Der Tubus 5 dieses Objektivs trägt an seinem einen Ende
einen Bund 6, der sich mit einem Federring 7 an die Platine 2 anlegt.
Außerdem ist am Bund 6 ein Fixierstift 8 befestigt, der in eine Bohrung
9 der Platine 2 eingreift. Am anderen Ende des Tubus 5 sitzt ein sich
gegen die Stirnfläche des Rohrstutzens 3 abstützender Schraubring
10, mit dem sich das Objektiv 4 zum Justieren in axialer Richtung verschieben
läßt. Zwischen dem Objektiv 4 und einem Objektivvorsatz 11 befindet sich
ein Prisma 11' ' das in an sich bekannter Weise dazu dient, einen Teil des
einfallenden Lichtes dem Kamerasucher zuzuführen.
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Hinter dem Aufnahmeobjektiv 5 liegt eine zweite, mit einem
Bildfenster 12 versehene Platine 13, der sich nach rückwärts ein eine Filmkassette
14 aufnehmender Kameraraum anschließt. In die der Platine 13
zuaekehrte Stirnwand
15 der Kassette 14 ist eine mit einem Fenster 16 versehene Führungsplatte
17 für den Film 18 eingesetzt. Außerdem hat die Kassette 14 eine unter
dem Einfluß einer Feder 19 stehende Andruckplatte 20, die den Film
18 im Bereich des Fensters 16 plan an die Führungsplatte
17 anlegt.
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Bei dem Film 18 handelt es sich um einen Kunstlichtfilm bestimmter
Empfindlichkeit. Die mit diesem Film bestückten Kassetten 14 sind in zwei verschiedenen
Ausführungen, nämlich als Tageslichtkassette zur Benutzung mit einem in die Kamera
eingebauten Korrekturfilter 21 oder als Kunstlichtkassette ohne Filter'oenutzung,
erhältlich. Die Kassetten haben Steuermittel, die abhängig von der gewählten Kassettenart
den Filter 21 selbsttätig aus dem Aufnahmestrahlengang ausfahren oder in diesen
eintreten lassen. Diese bestehen aus einer von der Stirnwand 15 der Kassette
14 gebildeten Steuerkante 22, die bei Tageslichtkassetten glatt verläuft, während
sie bei C
Kunstlichtkassetten mit einer Einbuchtung 23 versehen ist.
Die Steuerkante 22 wird von einem Fühlerstift 24 abgetastet, dessen Bewegung in
nachstehend noch näher beschriebener Weise auf den Filter 21 übertragen wird.
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Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 und 2 ist der zwischen
dem Aufnahmeobjektiv 4 und dessen Vorsatz 11 im Aufnahmestrahlengang angeordnete
Filter 21 auf einem Träger 25 befestigt. Dieser sitzt auf einer Welle
26, die in einer Bohrung 27 der Platine 2 drehbar gelagert und durch
einen Bund 28 sowie eine Wellensicherung 29 gegen ein Verschieben in axialer
Richtung gesichert ist. Die Welle 26 hat eine Bohrung 30, in welcher
der Fühlerstift 24 mit einem Fortsatz 31 geführt ist. Eine gleichfalls in
der Bohrung 30 angeordnete Druckfeder 32 legt den Fühlerstift 24,
der eine Bohrung 33 der Platine 13 durchgreift, an die Steuerkante
22 der Kassette 14 an. Ein am Fortsatz 31 des Fühlerstiftes 24 befestigter
kleiner Stift 34 greift in einen Längsschlitz 35 der Welle 26
ein und
verbindet den Fühlerstift 24 drehfest, jedoch axial verschiebbar mit der Welle
26.
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Der Fühlerstift 24 hat eine schräg ansteigende Stenernut
36, in die ein an der Platine 13 befestigter Vorsprung 37 eingreift.
Diese Kurvensteuervorrichtung wandelt die von der Steuerkante 22 einer Tageslichtkassette
bzw. von der Feder 32 ausgehende axiale Bewegungskomponente in eine schraubenlinienförmige
Bewegung des Fühlerstiftes 24 um und vermittelt dadurch der Welle 26 die
zum Ein- und Ausschwenken des Filters erforderliche Drehbewegung. Die Steuernut
36 weist eine solche Steigung auf, daß innerhalb der dem Fühlerstift 24 zur
Verfügung stehenden Wegstrecke »a« der Filterträger 25 um den in F i
g. 1 eingezeichneten Winkel,--# geschwenkt wird. Dieser Schwenkweg wird durch
zwei ortsfeste Anschlagstifte 50 und 51 begrenzt (F i g. 1.).
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Um den Filter 21 auch unabhängig von der eingelegten Kassettenart
in den Strahlengang ein- bzw. aus diesem ausschwenken zu können, ist der Filterträger
25 reibungsschlüssig mit der Welle 26 verbunden und mit einer Einstellhandhabe
38 versehen, die seitlich aus der Deckkappe 1 herausragt. Der Reibungsschluß
zwischen Filterträger 25 und Welle 26
ist mit Hilfe einer Tellerfeder
39 erzielt. Diese stützt sich gegen eine auf der Welle 26 sitzende
Mutter 40, der eine Kontaktmutter 41 zugeordnet ist. Die Feder 39 drückt
den Filterträ-er mit der Stirnfläche seines Lagerauges 42 gegen den Bund
28 der Welle 26.
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Der Fühlerstift 24 trägt einen Zeiger 43, dessen abgebogenes Ende
44 in einem Fenster 45 der Kameradeckplatte 1 sichtbar ist. Am linken Ende
des Fensters 45 befindet sich der Buchstabe »K« (Kunstlichtkassette), am rechten
Ende der Buchstabe »T« (Tageslichtkassette Außer dieser über die Art der in die
Kamera eingelegten Kassette Auskunft gebenden Anzeigevorrichtung weist die Kamera
noch eine zweite Vorrichtung auf, welche die vom Filter 21 jeweils eingenommene
Stellung anzeigt. Diese umfaßt ein am Filterträger 25
ausgebildetes Schild
46, das hinter einem Sichtfenster 47 der Deckkappe 1 liegt. Das Schild trägt
zwei Markierungen 48 und 49 für Tageslicht- bzw. Kunstlichtaufnahmen.
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Die Arbeits- und Bedienungsweise der beschriebenen Kamera ist wie
folgt: Ist die Kamera nicht geladen, so nimmt der Fühlerstift 24 unter der Wirkung
der Feder 32 die in
F i g. 2 strichpunktiert angedeutete
Lage ein, wobei das Zeigerende 44 im Sichtfenster 45 dem Buchstaben »K« gegenübersteht.
Dieser Lage des Fühlerstiftes 24 ist die in F i g. 1 gleichfalls strichpunktiert
wiedergegebene Stellung des Filterträgers 25 zugeordnet, in welcher der Filter
21 außerhalb des Aufnahmestrahlengangs liegt. Im Fenster 47 ist dabei die auf Kunstlichtaufnahmen
hinweisende Markierung 49 sichtbar, während die Markierung 48 für Tageslichtaufnahmen
verdeckt ist.
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Wird eine l#.'-unstlichtkassette in die Kamera eingelegt, deren Steuerkante
22 die Ausbuchtung 23 aufweist, so behalten die Teile 24 und 25 ihre
vorbeschriebene Einstellage unverändert bei. Die Kamera ist für Kunstlichtaufnahmen
eingestellt.
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Will der Aufnehmende zwischendurch Aufnahmen bei Tageslicht machen,
so ist es hierzu lediglich erforderlich, die Einstellhandhabe 38 niederzudrücken,
so daß der Filter 21 in den Aufnahmestrahlengang eingeschwenkt und im Fenster 47
die Markierung für Tageslichtaufnahmen sichtbar wird. Bei diesem Vorgang dreht sich
der Filterträger 25 relativ zur Welle 26, die ihre ursprünglich eingenommene
Lage, ebenso wie der Fühlerstift 24, beibehält. Soll von Tageslichtaufnahmen wieder
zu Kunstlichtaufnahmen übergegangen werden, so wird der Filterträger 25 mit
der Einstellhandhabe 38 von der ausgezogen gezeichneten Stellung wieder in
die strichpunktiert dargestellte Lage übergeführt, wobei im Fenster 47 die Markierung
für Kunstlichtaufnahmen erscheint.
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Wird anstatt der Kunstlichtkassette eine Tageslichtkassette in die
Kamera eingelegt, so drückt deren glatte Steuerkante 22 das Ende des Fühlerstiftes
24 gegen, die Kraft der Feder 32 in die in F i g. 2 ausgezogen
gezeichnete Lage. Der Fühlerstift 24 wird dabei durch die Kurvonsteuervorrichtung
36, 37 dazu gezwungen, eine schraubenlinienförmige Bewegung auszuführen,
wobei er über die Stift-Schlitz-Verbindung 34, 35 die Welle 26 entgegen
dem Uhrzeigersinn dreht. Dadurch wird der Filterträger 25 in die in F i 1-.
1 ausgezogen gezeichnete Stellung übergeführt, in welcher der Filter 21 im
Aufnahmestrahlengang liegt. Gleichzeitig erscheint im Fenster 47 die Markierung
48 für Tageslichtaufnahmen, während das Ende 44 des mit dem Fühlerstift 24 verbundenen
Zeigers 43 im Fenster 45 dem Buchstaben »T« (Tageslichtkassette) gegenübersteht.
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Sollen bei eingelegter Tageslichtkassette die Aufnahmen mit Kunstlicht
fortgesetzt werden, so muß hierzu der Filter 211 mit der Einstellhandhabe
38 aus dem Strahlengang herausgeschwenkt werden. Dabei dreht sich der Filterträger
25 relativ zur Welle 26,
wobei im Fenster 47 die Markierung 49 für
Kunstlichtaufnahmen sichtbar wird.
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Beim Ausführungsbeispiel nach den F i g. 3 und 4 ist der Filterträger
mit 52 bezeichnet. Er hat eine von außen zugängliche Griffhandhabe
53 und sitzt lose drehbar auf einer Welle 54, die in der Platine 2 gelagert
ist. Ein Bund 55 und eine Scheibe 56 sichern die Welle 54 gegen Verschieben
in axialer Richtung.
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Die Steuermittel der Filmkassetten werden in gleicher Weise wie im
Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und 2 von einem Fühlerstift
57 abgetastet, welcher mit der Welle in Stift-Schlitz-Verbindung
58,
59 steht und in einer Bohrung 60 derselben verschiebbar
geführt ist. Eine den Fühlerstift 57 beeinflussende, in der Bohrung
60 angeordnete Feder ist mit 61 bezeichnet. Der Fühlerstift
57 trägt einen Zeiger 62, dessen abgebogenes Ende 63 in einem
Fenster 64 der Deckplatte 1 sichtbar ist. Je nach der verwendeten Kassettenart
nimmt das Zeigerende 63 im Fenster 64 entweder die Stellung »T« (Tagreslichtkassetten)
oder die Stellung »K« (Kunstlichtkassetten) ein. Der Filterträger 52 hat
ein Schild 63, das hinter einem Fenster 66
der Deckkappe
1 liegt. Das Schild trägt zwei Markierungen 61 und 68 für Tageslicht-
bzw. Kunstlichtaufnahmen.
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Wie aus F i g. 4 ersichtlich, ist der Welle 54 und dem Filterträger
52 eine Rastenkupplung zugeordnet, die dann wirksam ist, wenn sich der Filterträger
in einer seiner beiden Endlagen für Tageslichtaufnahmen oder Kunstlichtaufnahmen
befindet. Die Rastenkupplung weist eine Rastenscheibe 69 auf, die in Schlitzen
70 der Welle 54 axial verschiebbar geführt ist. Außerdem hat die Rastenscheibe
69 zwei Raststifte 71, die unter der Wirkung einer Feder
72 in entsprechende Rastausnehmungen 73 des Filterträgers
52 eingreifen.
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Auf einem ortsfesten Zapfen 74 ist ein einariniger Hebel
75 gelagert, der mit seinem nicht gezeigten, gabelförmig ausgebildeten Ende
die Rastenscheibe 69
hintergreift. Der Hebel 75 wird von einem als
Kameraauslöser dienenden Stößel 76 durchgriffen, der in einer Bohrung
77 der Deckkappe 1 verschiebbar geführt ist. Eine Feder
78, die sich an der Platine 2 abstützt, hält den Auslösestößel in der dargestellten
Ausgangslage. Am Auslösestößel ist ein federnder Mitnehmer 79 befestigt,
der eine Aussparung 80 in dem Hebel 75 durchgreift. Der Mitnehmer
79 ist so ausgebildet, daß er beim Niederdrücken des Auslösestößels
76 den Hebel 75 nicht beeinflußt, während er diesen bei der Freigabe
des Stößels 76
gegen die Wirkung der Feder 72 schwenkt und dadurch
die Rastenkupplung 69 bis 73 kurzzeitig löst.
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Das Schild 65 des Filterträgers 52 hat zwei Finger
81 und 82, an denen Federn 83 bzw. 84 gleicher Stärke mit ihrem einen
Ende eingehängt sind. Das andere Ende der beiden Federn ist am Zeiger
62 des Fühlerstiftes 57 befestigt. Der Zeiger und die beiden Finger
81 und 82 des Schildes 65 sind so zueinander angeordnet, daß
die Federn 83 und 84 gleiche Vorspannung aufweisen, solange sich der Filterträger
in seiner der eingelegten Kassettenart zugeordneten Endlage befindet.
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Ist die Kamera z. B. mit einer Tageslichtkassette geladen, so nehmen
die Teile die in F i g. 3 dargestellte Lage ein, in welcher das Zeigerende
63 dem Buchstaben »T« gegenübersteht, und im Fenster 66
der Deckkappe
1 die Markierung 67 für Tageslichtaufnahmen sichtbar ist. Der Filter
ist dabei in den Aufnahmestrahlengang eingeschwenkt. Wird die belichtete Tageslichtkassette
aus der Kamera herausgenommen, so führen die Welle 54 und der ihr angeschlossene
Fühlerstift 57 eine Drehung im Uhrzeigersinn aus, an welcher der durch die
Rastenkupplung 69 bis 73 mit der Welle verbundene Filterträger
52 teilnimmt. Der Filter wandert dabei aus dem Aufnahmestrahlengang heraus
in eine Endlage, in welcher das Zeigerende 63 dem Buchstaben »K« gegenübersteht
und im Fenster 66 die Markierung 68 sichtbar ist. Diese Stellung behalten
die Teile auch bei, wenn eine Kunstlichtkassette in die Kamera eingelegt wird.
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Sollen mit eingelegter Tageslichtkassette Kunstlichtaufnahmen oder
mit einer Kunstlichtkassette Aufnahmen
bei Tageslicht gemacht werden,
so ist der Filterträ,-er von Hand in seine der jeweiligen Aufnahmeart entsprechende
Endlage zu überführen. Dies bedeutet, daß der Filter bei Tageslichtaufnahmen mit
Kunstlichtkassette in den Strahlengang einzuschwenken, bei Kunstlichtaufnahmen mit
Tageslichtkassette hingegen aus dem Strahlengang auszuschwenken ist. Bei diesem
Vorgang behalten die Welle 54 und der Fühlerstift 57 ihre Lage bei, während
der Filterträger 52 mit seinem Griffstück 53 von der einen in die
andere Raststellung übergeführt wird. Dies hat zur Folge, daß jeweils eine der beiden
Federn 83 und 84 stärker gespannt wird, und zwar ist dies bei Kunstlichtaufnahmen
mit Tageslichtkassette die Feder 83, bei Tageslichtaufnahmen mit Kunstlichtkassette
die Feder 84.
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Wird nun bei einer solchen Einstellung des Filterträggers der Auslösestößel
76 gegen die Wirkung der Feder 78 niedergedrückt, so gibt dieser zunächst
in nicht näher gezeigter, an sich bekannter Weise den Kameraantrieb frei. Gleichzeitig
gleitet der Mitnehmer 79 an der unteren Kante der im Hebel 75 ausgebildeten
Aussparung 80 entlang, wobei sich der Hebel am Filterträger 52 abstiltzt.
Wird der Auslösestößel losgelassen, so drückt ihn die Feder 78 wieder in
die in F i g. 4 gezeigte Ausgangslage zurück. Der Mitnehmer 79 erfaßt
dabei mit seiner vorderen Schrägfläche den Hebel 75 und schwenkt diesen im
Uhrzeigersinn. Dadurch wird die Rastenscheibe 69
in dem Schlitz
70 der Welle 54 gegen die Wirkung der Feder 72 verschoben, so daß
deren Raststifte 71
die Rastausnehmungen 73 des Filterträgers
52 verlassen. Ist dies geschehen, so kehrt der Filterträger unter dem Einfluß
der durch die Handeinstellung gespannten Feder 83 oder 84 wieder in seine
der eingelegten Kassettenart zugeordnete Endlage zurück, d. h., er tritt
bei eingelegter Tageslichtkassette wieder in den Strahlengang ein, während er bei
Benutzung einer Kunstlichtkassette aus diesem herausgeschwenkt wird.
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Der Mitnehmer 79 hat ein begrenztes Schubvermögen, das so bemessen
ist, daß er nach vollzogener Entkupplung von Welle 54 und Filterträger
52 infolge der wachsenden Vorspannung der Feder 72 am Hebel
75 ab,-leitet, so daß die Rastenscheibe 69 unter dem Einfluß der Feder
72 wieder in ihre Kupplungsstellung zurückkehrt.