DE123121C - - Google Patents

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DE123121C
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hydrocellulose
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cellulose
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chlorine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B15/00Preparation of other cellulose derivatives or modified cellulose, e.g. complexes
    • C08B15/02Oxycellulose; Hydrocellulose; Cellulosehydrate, e.g. microcrystalline cellulose

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
- M 123121 — KLASSE 12 o.
in HAMBURG.
Gemäfs Patent 123122 kann man in einfacher Weise in kurzer Zeit groise Mengen Cellulose in Hydrocellulose überführen, indem man Cellulose mit Salzsäure und. sehr geringen Mengen von chlorsaurem Kali bei 50 bis 6o° behandelt. Die nach diesem Verfahren erhaltene Hydrocellulose unterscheidet sich von •der nach den bisher bekannten Darstellungsweisen gewonnenen nicht allein durch ihre schöne weiise Farbe und Reinheit, sondern auch durch ihre zur weiteren technischen Verwerthung besonders geeignete Form und die Möglichkeit, sie. mit grofser Leichtigkeit aufs Feinste pulverisiren zu können.
Im weiteren Verfolg des Studiums der Hydrocellulose ist es nun gelungen, eine von der obengenannten vollkommen verschiedene Hydrocellulose zu erhalten, welche mit ganz besonders werthvollen chemischen Eigenschaft ten ausgestattet ist. Insbesondere unterscheidet sie sich von der erstgenannten durch die Eigenschaft, nach einem besonderen Verfahren Acetyl'derivate zu ergeben, welche sich durch ihre Wasser- bezw. Alkohollöslichkeit in hohem Maise auszeichnen und sich dadurch von allen bis jetzt bekannten gleichartigen Verbindungen unterscheiden.
Das Verfahren besteht darin, dafs man anstatt Salzsäure und chlorsaures Kali anzuwenden, die Reaction sich in Eisessig vollziehen läfst, welcher mit Chlor nahezu gesättigt ist.
Es wird dabei zweckmäfsig in folgender Weise verfahren: ,
In Eisessig wird so lange Chlor eingeleitet, bis derselbe eine gelbe Farbe angenommen hat. Eine vollkommene Sättigung ist hierbei nicht nöthig, denn es werden nur äufserst geringe Mengen von Chlor verbraucht. Nachdem man den Eisessig auf 65 bis 70° erwärmt hat, trägt man die. trockene, zerfaserte Cellulose . ein. Da nach dem Eintragen die gesammte Masse sehr voluminös und nur schwer mittels Rührwerk zu bewegen ist, thut man gut, den Eisessig in der vier- bis fünffachen Menge der zu verarbeitenden Cellulose anzuwenden. Wenn man nun die Temperatur gleichmäfsig auf 65 bis 70° hält und durch ein geeignetes Rührwerk die Masse gut durch einander mischt, so findet man, dafs nach ganz kurzer Zeit ein Zusammenfallen der Masse eintritt.
Ein Ueberschreiten der Temperatur ist nicht rathsam, da sonst Oxydationsvorgänge stattfinden, welche am Braunwerden des. Eisessigs bemerkbar werden. Die Dauer der Einwirkung ist verschieden, je nachdem man eine weiche oder eine harte, eine gut oder weniger gut zerfaserte Cellulose anwendet. Beendet ist der Procefs, wenn die Masse vollkommen zu einem dünnen feinen Brei zergangen ist, welcher beim ruhigen Stehen zu Boden sinkt. Die weitere Verarbeitung sowie Reinigung geschieht in bekannter Weise, so wie sie bei dem Verfahren der Darstellung mit Salzsäure (Patent 123122) angegeben worden ist. Der hierbei wiedergewonnene Eisessig kann sofort,· ohne erst mit Chlor wieder behandelt
zu werden, für andere Chargen Verwendung finden.
Die auf diese Weise gewonnene Hydrocellulose stellt ein rein weifses, sandig sich: anfühlendes Pulver dar, welches grofse Widerstandskraft gegen Säuren und Alkalien besitzt. Mit der mittels Salzsäure und chlorsaurem Kali hergestellten Hydrocellulose hat sie überaus groise Aehnlichkeit, und dennoch unterscheidet sie sich in einigen Punkten; sehr wesentlich von dieser. So lassen sich . mit grofser Leichtigkeit verschiedene Acetylderi-, vate von ganz besonderen chemischen und physikalischen Eigenschaften herstellen, während die mittels Salzsäure und chlorsaurem Kali hergestellte Hydrocellulose unter den gleichen Bedingungen überhaupt nicht reagirt. Auch im Verhalten gegen concentrirte rauchende ^ Salpetersäure zeigen sich dieselben Unterschiede. Die mittels Eisessig erhaltene Hydrocellulose löst sich sofort zu einer klaren rothbraunen Flüssigkeit, aus welcher Wasser eine prachtvolle, an der Oberfläche wie Elfenbein glänzende Nitroverbindung fällt. Die mittels Salzsäure gewonnene Hydrocellulose löst sich auch in Salpetersäure, aber viel schwerer, und die erhaltene Nitroverbindung ist von weniger ansehnlicher Erscheinung.
Die mittels Eisessig erhaltene Hydrocellulose soll namentlich auch als Zwischenproduct zur weiteren Darstellung von Acetyl- und Nitroderivaten Verwendung finden.
Es ist allerdings auch schon der Versuch gemacht worden, durch Behandlung von Cellulose mit Essigsäure allein, ohne Chlorzusatz, Hydrocellulose zu erzeugen (s. Annales de Chimie et de Physique. 5. Serie, Band 24, Seite 352). Nach dem daselbst erwähnten, von Girard angegebenen Verfahren wird die Reaction im geschlossenen Raum im Essigsäuredampf bei iio° veranlafst, und ergiebt sich eine Hydrocellulose, die stets mehr oder weniger braun gefärbt ist, sich daher beispielsweise für photographische Zwecke nicht benutzen läfst, während beim Zusatz von Chlor/ eine blendend weifse, leicht pulverisirbare'Hydrocellulose schon bei viel niedrigerer Temperatur und in offenen Gefäfsen erhalten wird.
Wenn man das Chlor durch Jod ersetzt (s. Cross-Bevan, Cellulose, London 1895, Seite 37), so mufs man die Essigsäure in der Form des Säureanhydrids verwenden, und man erhält dabei eine ein Triacetat vorstellende Acetylverbindung, welche in Aceton löslich ist. Der hohe Preis des Essigsäureanhydrids Und des Jodes, sowieder Umstand, dafs die bei dem Verfahren zur Verwendung kommenden Agentien keine wiederholte Benutzung zulassen, empfiehlt das Verfahren nicht zur praktischen Anwendung. Nimmt man statt des Säureanhydrids Eisessig und Jod, so erhält man überhaupt keine Acetylverbindung, wohl aber eine Hydrocellulose, welche sich jedoch äufserlich in keiner Weise von der ursprünglichen Cellulose unterscheidet, vor allem eine faserige Structur zeigt und sich nicht pulverisiren läfst. Ebenso mufs auch bei diesem Verfahren bei hohen Temperaturen und geschlossenen Gefäfsen gearbeitet werden; auch ist das erhaltene Product durch das Jod stark gefärbt und nur schwer zu reinigen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Hydrocellulose aus Cellulose, dadurch gekennzeichnet, dafs man die rohe Cellulose in freies Chlor enthaltenden Eisessig einträgt und auf 60 bis 700 unter Umrühren erwärmt.
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