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Geräuscharme Kinokamera Vorliegende Erfindung betrifft eine geräuscharme
Kinokamera mit verspiegelter Unilaufblende für Synchron-Aufnahmen von Bild und Ton
mit einer schallschluckenden Box und einem gesonderten Kassettenaufwicklerantrieb.
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Kinokameras mit verspiegelter Umlaufblende für Synchron-Aufnahmen
von Bild und Ton sind bekannt. Bei ihnen wird zwecks Verminderung des Geräuschpegels
im Kameragehäuse vor dem Aufnahmeobjektiv ein Glas eingesetzt, das zur Dämpfung
des Geräusches der arbeitenden Kamera bestimmt ist.
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Das Einsetzen eines solchen Glases in das bildwichtige Lichtstrahlenbündel
bewirkt eine beträchtliche Herabsetzung der Güte des am Film erhaltenen Bildes (senkt
Auflösungsvermögen, Bildschärfe, Bildkontrast, Farbwiedergabe u. dgl.), begrenzt
den Satz der zur Auswahl kommenden Aufnahmeobjektive und verschlechtert die Betriebsgüte
der Kamera.
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Die Anwendung einer verspiegelten Umlaufblende hat das Problem einer
Geräuschverminderung der arbeitenden Kinokamera bedeutend kompliziert. Kameras mit
unterhalb des Bildfensters angeordneter Umlaufblende sowie den Wellen der Blende,
der Filmfortschalt- und Transportmechanismen, die unter einem Winkel zueinander,
in relativ großen Entfernungen aufgestellt sind, erfordern komplizierte kinematische
Verbindungssysteme zwischen den erwähnten Elementen. Durch Einführung von Zwischengetrieben
sowie Vergrößerung der Zahnraddurchmesser wird eine Verschlechterung des Wirkungsgrades
des Getriebes hervorgerufen, wobei auch eine Erhöhung der Laufwerkleistung erforderlich
wird. Hierdurch wird die Anzahl sowie die Intensität der Geräuschquellen vergrößert.
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Es sind Versuche unternommen worden, die vorher erwähnten Nachteile
zu überwinden, die jedoch, sobald es sich um industrielle Massenerzeugung handelte,
nicht von Erfolg begleitet wurden.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin, eine Kinokamera zu schaffen,
mit der diese Nachteile vermieden werden. Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht
darin, daß der Geräuschpegel des arbeitenden Apparats herabgesetzt wird und daß
das größte Geräusch in den Niederfrequenzbereich (50 bis 60 Hz) abgeleitet
wird.
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Ein noch weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, daß die Verschleißfestigkeit
und die Arbeitsstabilität der Einrichtung erhöht wird.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird bei einer Kamera der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die sich mit der Geschwindigkeit des Synchronantriebes drehende
Hauptwelle der Kamera mit den Elementen des Filmaufnahmemechanismus durch Zahnradgetriebe
mit nicht teilbaren übersetzungszahlen verbunden ist, daß die Funktion aller Elemente
mit der Geschwindigkeit von 24 U/Sek. oder einem Vielfachen dieser Zahl gewährleistet
ist und daß die Hauptwelle unter einem spitzen Winkel zur optischen Achse der Kamera
angeordnet ist.
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Durch die Verwendung dieser Merkmale wird der Vorteil erzielt, daß
es dadurch, daß die mit der Geschwindigkeit des synchronen Antriebs von
25 U/Min. umlaufende Hauptantriebswelle mit den übrigen Zahnrädern der Vorrichtung
durch ein nicht teilbares übersetzungsverhältnis in Verbindung steht und somit sämtliche
Teile mit der erforderlichen Geschwindigkeit, die 24 Bildfolgen in der Sekunde entspricht,
umlaufen, ermöglicht wird, daß die Zahl der benötigten Zahnräder gesenkt werden
kann, so daß der Geräuschpegel ungeachtet der Verwendung einer komplizierte, kinematische
Verbindungsglieder erfordernden verspiegelten Umlaufblende sinkt und daß durch Verwendung
des Merkmals der Schrägstellung der Antriebsachse in bezug auf die optische Achse
der Vorteil einer direkten Schräg- bzw. Kegelverzahnung erzielt wird, wobei die
Kegelverzahnung im Vergleich mit Verzahnungen stirnseitig kämmender paralleler Zahnräder
einen weit geringeren Geräuschpegel aufweist.
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Der Hauptvorteil vorliegender Erfindung besteht in der Herstellung
einer geräuschschwachen Kinokamera mit verspiegelter Umlaufblende für Synchronaufnahmen
von Bild und Ton, die es gestattet,
durch Vermeidung der Verwendung
eines Schutzglases die Güte der Kinoaufnahme zu erhöhen und eine naturgetreue Tonaufzeichnung
mit Hilfe eines in unmittelbarer Nähe von der Kinokamera aufgestellten Mikrophons
zu erhalten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 den Getriebeplan der erfindungsgemäßen
geräuscharmen Kinokamera, F i g. 2 das Geräuschpegel-Spektrogramm einer Musterkamera
gemäß F i g. 1.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, wird die Drehbewegung vom
Synchron-Elektromotor 1 über eine elastische Kupplung 2 an die Hauptwelle
3 übertragen, welche die Drehung auf Welle 4 der verzahnten Trommel
5 (die für den Filmtransport dient) und Welle 6 des Greifergetriebes
sowie Zwischenwelle 7 weiterleitet. Von Welle 7 wird die Drehbewegung
auf Welle 8 der verspiegelten Umlaufblende 9 übertragen.
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Die Kinokamera-Hauptwelle 3 ist winklig zur optischen Achse
angeordnet, die im Bild strichliert angeführt und mit 10 bezeichnet ist.
Diese Anordnung der Welle 3 in bezug auf die optische Achse 10
gestattet
Zahnräder 11, 12, 13, 14, 15 und 16 zu verwenden, die
einen kleinen Durchmesser und eine kleine Umfangsgeschwindigkeit aufweisen.
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Wie ersichtlich, -ist die Hauptwelle 3 mit der Welle
des mit Wechselstrom (z. B. 50 Hz) gespeisten Elektromotors verbunden und
erhält eine Drehung gleich 25 U/Sek., während der Welle 6 des Greifergetriebes
sowie der Welle 8 der verspiegelten Umlaufblende eine solche gleich 24 U/Sek.
und der Welle 4 der verzahnten Trommel 5 bis 3 U/Sek. erteilt
werden muß. Demzufolge wird die Verbindung dieser Elemente mit der Hauptwelle über
Räderpaare mit nicht teilbaren übersetzungszahlen 24: 25 und 3: 25
bewerkstelligt.
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Sämtliche vorher erwähnten Maßnahmen ermöglichen die Herstellung einer
geräuschschwachen Kinokamera und das Maximum des Geräuschpegels in den Niederfrequenzbereich
zu verlegen sowie von der Aufstellung eines Schallschutzglases vor dem Aufnahmeobjektiv
Abstand zu nehmen.
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Die in F i g. 2 angeführte Aufzeichnung des Geräuschpegel-Spektrogramms
der arbeitenden Kinokamera wurde in einem für Meßzwecke geeigneten, schalldämpfenden
Raum mit Hilfe von Geräten der Firma Buell und Kerr aufgenommen. Dabei sind an der
horizontalen Achse die Logarithmenwerte der Frequenz in Hz und an der vertikalen
die Geräuschpegel in Dezibel abgezählt; die Skala selbst ist für 25 db berechnet.
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Aus dem Spektrogramm ist klar ersichtlich, daß das Maximum des Geräuschpegels
in den Frequenzbereich unter 150 Ilz verlegt ist. In anderen Frequenzbereichen
sind die Geräuschspitzen ganz unbedeutend.