DE1229816B - Anode fuer kathodische Schutzeinrichtungen - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. CL:
C23f
Deutsche Kl.: 48 dl -13/00
Nummer: 1229 816
Aktenzeichen: E18708 VI b/48 dl
Anmeldetag: 30. Dezember 1959
Auslegetag: 1. Dezember 1966
Die Erfindung betrifft eine Anode für kathodische Schutzeinrichtungen, insbesondere zum Schutz von
Schiffsrümpfen und Rohrleitungen, die aus einem Kern aus Titan und/oder einer Legierung mit mindestens
90% Titan und einem diesen Kern umgebenden, als Stromaustrittsfläche dienenden, festhaftenden
Platinüberzug aufgebaut ist.
Beim Bau einer kathodischen Schutzeinrichtung mit Fremdstrom müssen viele Bedingungen berücksichtigt
werden. Von großer Bedeutung ist der Umstand, daß die Stromdichte des zugeführten Stroms
an der Oberfläche des zu schützenden Metalls so hoch sein muß, daß eine Korrosion verhindert wird.
Bei Berücksichtigung dieser Notwendigkeit zusammen mit der wirtschaftlichen Forderung der Ver-Wendung
einer Anode, welche den kleinstmöglichen Flächeninhalt hat, der mit einem angemessenen
Schutz vereinbar ist, ergibt sich, daß das Anodenmaterial zur Aufnahme einer großen Anodenstromdichte
geeignet sein muß. Um das häufige Aus- so wechseln der Anode zu vermeiden, sollte die Anode
aus einem Material hergestellt werden, das sich praktisch nicht verzehrt. Ferner muß die Anode,
damit sie in der Praxis verwendet werden kann, dauerhaft und widerstandsfähig gegen mechanische
Beanspruchungen sein.
Es sind bereits Anoden zum Schutz von Schiffsrümpfen und Rohrleitungen bekanntgeworden, die
zur Verhinderung von Korrosion aus Platin bestehen, da Anoden aus Gußeisen, Stahl oder Graphit im
Laufe der Zeit verbraucht werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei unangreifbaren Anoden aus
Graphit oder Platin aggressive gasförmige Elektrolyseprodukte auftreten, insbesondere Chlor, die
den Anstrich in Anodennähe teilweise erheblich angreifen.
Derartige Anoden bestehen aus einem Stab aus Kupfer oder Silber, welcher mit einem Platinüberzug
versehen ist. Die Verwendung eines Kerns aus Silber statt aus Kupfer erfolgte dabei zur Verhinderung
eines Versagens der Anode als Folge einer Beschädigung des Platinüberzugs.
Um die hohen Kosten zu verringern, welche Platin als Anodenmaterial verursacht, wurde ferner bereits
die Verwendung von Platin in Verbindung mit einem Kern aus Titan vorgeschlagen. Eine derartige Kombination
verträgt hohe Stromdichten, ohne Zersetzungserscheinungen zu zeigen. Die verwendeten
Platinüberzüge hatten dabei teilweise eine Stärke von etwa 2,5 μ, jedoch mindestens von 0,127 μ.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Titan-Platin-Anode weiter zu verbessern
Anode für kathodische Schutzeinrichtungen
Anmelder:
Engelhard Industries, Inc.,
Newark, N. J. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
Rodney B. Teel,
Deerfield, JIl. (V. St. A.)
Rodney B. Teel,
Deerfield, JIl. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Dezember 1958
(784 273)
V. St. v. Amerika vom 31. Dezember 1958
(784 273)
und eine derartige Anode mit geringerem Strombedarf und entsprechend erhöhter Wirtschaftlichkeit
zu schaffen.
Zur Losung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße
Anode dadurch gekennzeichnet, daß der Kern einen Überzug aufweist, der aus einer Metalllegierung
der Platingruppe besteht, die mindestens 50% Platin, mindestens 50% Rhodium oder mindestens
50% Platin zusammen mit Rhodium enthält.
Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Metallegierung konnte in überraschender Weise eine
Verbesserung gegenüber reinem Platinmetall erzielt werden. Dies ergab sich aus einer Versuchsreihe, bei
welcher Scheiben aus Titanmasse von 2,54 cm Durchmesser mit einer Metallpaste der Platingruppe überzogen
wurden. Bei einer Gruppe A von Titanscheiben wurden dieselben lediglich mit Platinmohr
überzogen. Bei zwei weiteren Gruppen B und C wurden die Scheiben mit einer Paste aus einer Platin-Iridium-Legierung
überzogen, welche mehr als 50% Platin enthielt. Bei einer weiteren Gruppe D wurden
die Scheiben mit einer Paste aus einer Metallegierung der Platingruppe überzogen, welche mehr als 50%
Platin plus Rhodium enthielt. In jeder Gruppe wurde die gleiche Anzahl von Scheiben untersucht. Die
überzogenen Titanscheiben wurden von Zimmertemperatur auf 500° C erhitzt und dann bei 500° C
für 15 Minuten an Luft gehalten. Die so erzielten Proben wurden sodann als Anoden in Salzlauge-Zellen
zur Herstellung von Chlorgas durch Elektro-
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lyse geprüft und die Sauerstoff-Überspannungen der Anoden jeder Gruppe wurden gemessen. .Sodann
wurde die mittlere Sauerstoff-Überspannung für jede Anodengruppe errechnet und diese Überspannungen
miteinander verglichen. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten: · ■
Anoden | Mittlere Sauerstoff- Überspannung |
Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D |
1,47 1,32 1,30 1,41 |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die Gruppen B, C und D der Gruppe A überlegen sind, da die
Anoden dieser Gruppen wesentlich niedrigere Über-Spannungen ergeben als die Anoden der Gruppe A.
Die erfindungsgemäßen Anoden sind wirkungsvoller und wirtschaftlicher, da sie geringere elektrische
Ströme erfordern, beispielsweise in der Elektrolysezelle, welche bei den geschilderten Versuchen verwendet
wurde. ;*■---.- .- - ■
Die erfindungsgemäße Anode kann mit Stromdichten bis mindestens etwa 96 A/cm2 betrieben
werden.
Die Metallegierungen der Platingruppe können bis etwa 10% andere Elemente 'enthalten, die nicht
nachteilig- deren Korrosionsbeständigkeit beeinflussen. Die Platinlegierung kann durch galvanischen Überzug,
Plattieren, Aufsprühen, durch Punktschweißung, Vakuumbedampfüng* oder durch Widerstandsschweißung
aufgetragen oder in beliebiger anderer Weise auf das Titan aufgebracht werden, solange es
metallischen elektrischen Kontakt in der Titanunterlage hat. Besonders vorteilhafte Verfahren zum Aufbringen
des Platinmetalls sind Vakuumsublimation und Kathodenzerstäubung. Als Legierung für den
Überzug sind auch Platm-Ruthenium-Legierungen geeignet, die bis etwa 5% Ruthenium enthalten und
Platin-Iridium-Legierungen, die bis etwa 10% Iridium enthalten.
Im allgemeinen ist es sehr vorteilhaft, reines oder handelsübliches reines Titan als Grundkörper für das
Platinmetall zu verwenden. Titanlegierungen, die mindestens etwa 90% Titan enthalten, sind im allgemeinen
zufriedenstellend, obwohl sie gewöhnlich einen höheren spezifischen elektrischen Widerstand
als reines Titan haben.
-.■ Die Form der Anode kann in beliebiger Weise ausgebildet sein und z. B, die Forni eines ^Knopfes,
eines Drahtes, eines Stabes oder einer Platte aufweisen.
Der Titankern kann ferner selbst einen Innenkern aus anderem Material, wie Kupfer, Silber, Aluminium,
aufweisen. Jedoch soll die Titanschicht mindestens etwa 0,254 mm dick sein, um die Gefahr auf
ein Mindestmaß herabzusetzen, daß der darunter befindliche Kern unbeabsichtigt freigelegt wird. _...._
Die Mindestdicke der Platinlegierungsschicht sollte in der erfindungsgemäßen Elektrode etwa 0,127 μχπ
betragen. Die obere Grenze der Schicht wird durch wirtschaftliche Erwägungen bestimmt. .ir- . ,-·:·
Der Platinüberzug braucht jedoch nicht unbedingt zusammenhängend zu sein.
Claims (3)
1. Anode für kathodische Schutzeinrichtungen, insbesondere zum Schutz vonSchiffsrümpfen und
Rohrleitungen,, die aus einem Kern·, aus.-Titan und/oder einer Legierung mit mindestens" 90?/o
Titan und einem diesen Kern umgebenden, als Stromaustrittsfläche . dienenden, festhaftenden
Platinüberzug aufgebaut ist, dadurch;; gekennzeichnet,
daß der Überzug aus einer Metallegierung der Platingruppe besteht; die
mindestens 50%.Platin, mindestens 50% Rhodium oder mindestens 50% Platin zusammen mit
Rhodium enthält. ■
2. Anode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Kern ein Metall hoher elektrischer
Leitfähigkeit eingebettet ist.
3. Anode nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall hoher elektrischer Leitfähigkeit
Kupfer und/oder Silber ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Houston, »Corrosion«, 1957, Bd. 13,
Houston, »Corrosion«, 1957, Bd. 13,
bis 61;
»Schiff und Hafen«, 1954, H. 3, S. 136 und 138; »Platinum Metals Review«, April 1958, H. 2,
S. 45 bis 47.
609 729/389 11.66 © Bundesdruckerei Berlin
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