DE122935C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bisher wurden Blechscheiben, aus denen Cylinder, Töpfe, Geschirre u. dergl. gedrückt und gezogen wurden, bezw. diese durch eine oder mehrere Arbeitsbewegungen vorgezogenen oder geprefsten Töpfe und Geschirre von Hand in ihre bestimmte Lage gebracht und so lange unterhalb des Stempelwerkes gehalten und ausgerichtet, bis sie richtig standen, wobei in diesem Augenblicke der heruntergehende Stempel der Maschine die Finger gefährdete. Aufserdem war noch der Nachtheil vorhanden, dafs das zu bearbeitende Werkstück (die Scheibe oder das vorgezogene Geschirr) sich verschob und hierdurch ganz oder theilweise unbrauchbar wurde. Diese sämmtlichen Mängel sollen durch vorliegende Vorrichtung behoben werden, indem durch dieselbe ■ die Blechscheibe oder auch das vorgezogene, zur weiteren Bearbeitung unter die Maschine gehaltene Geschirr centrisch zur Stempelachse oder auch excentrisch zu derselben festgehalten wird. Hierbei ziehen sich Arme, welche durch das Hoch- und Niedergehen der Maschine selbstthätig bewegt werden, dem Mittelpunkt der Maschine zu und von demselben ab.

Diese Vorrichtung erledigt also sämtliche Arbeit, welche früher von Hand vollzogen wurde, selbstthätig, und braucht das betreffende Werkstück nur noch in dieselbe hineingelegt zu werden. Selbst wenn beim Auflegen des Werkstückes die Hände auf die Arme gelegt werden, werden dieselben bei Niedergang des Stempels selbstthätig aus dem Bereich desselben entfernt. In beiliegender Zeichnung ist die Vorrichtung dargestellt; es zeigt:

Fig. 1 die Vorrichtung an einer schematisch dargestellten Geschirrziehpresse mit hoch- und niedergehendem Tisch und Blech- bezw. Geschirrniederhalter nebst Stöfsel und Matrize,

Fig. 2 eine Oberansicht der Schutzvorrichtung,

Fig. 3 einen Schnitt nach A-B der Fig. 1,

Fig. 4 eine theilweise Ansicht der Schutzvorrichtung von vorn gesehen,

Fig. 5 die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung nach Hochgang des Tisches.

Auf dem Tische α sind U - förmige oder der betreffenden Maschine angepafste und dementsprechend geformte Böcke b befestigt, deren oberer Schenkel c eine schwalbenschwanzartige Nuth d besitzt (Fig. 3). In dieser Nuth d bewegt sich der eine Schenkel des Winkelstückes f, so dafs also der andere Schenkel g vertical zum Tische α steht. Mit dem Schenkel y ist ein Bügel In starr verbunden, gegen dessen untere Verbindungsstange i (Fig. 3. und 4) eine Blattfeder k drückt, so dafs also das Winkelstück f g stets nach der Mitte der Maschine zu gedrückt wird. Um den verticalstehenden Schenkel g greift von vorn und seitlich der Schenkel / eines zweiten Winkelstückes, dessen horizontaler Schenkel η eine gebogene Feder m trägt, welche bei Arbeitsgang der Maschine und bei Anwendung von niedrigeren Blechniederhaltern sich nach unten drückt (Fig. 5). Eine Schraube 0 läfst die beiden Federarme in ihrem Abstande zu einander einstellen. Auf dem oberen Federarm m ist eine Greiferplatte ρ (Fig. 2) verstellbar befestigt, welche zwei Haltestifte r besitzt.

Der Arbeitsgang der Vorrichtung ist folgender;

Die Blechplatte s oder das vorgezogene, zur Weiterbearbeitung eingesetzte Geschirr wird auf die Matrize t gelegt, wobei die Haltestifte r der Greiferplatten ρ ein centrisches, oder auch wenn nöthig, ein excentrisches Einsetzen des Arbeitsstückes s ermöglichen bezw. erleichtern (Fig. i). Hierbei halten die Stifte r, welche gleichsam die Hände des die Maschine Bedienenden ersetzen, das Arbeitsstück 5 (Blechplatte oder vorgezogenes Geschirr) fest. Bei Hochgang des Tisches α stofsen die Zapfen ν der Bügel h gegen die schräge Gleitbahn w der an den Ständern χ befestigten Bügel y, schieben sich mit Ueberwindung des Druckes der Feder k nach hinten und ziehen so die Schenkel f und die Federn m mit den Greifern ρ und den Stiften r zurück. Hierdurch gelangt die Vorrichtung aufser Bereich des Stempelwerkes, so dafs sie in die Stellung, wie Fig. 5 zeigt, gelangt. Die Verschiebbarkeit ; des Schenkels / auf dem Schenkel g, vertical, soll erzielen, dafs die Vorrichtung für verschieden hohe Werkzeuge verwendbar ist. Die Verschiebbarkeit des Greifers ρ auf der Feder m bezweckt, die Stifte r für Werkzeuge und Blechplatten bezw. Geschirre verschiedener Gröfse einzustellen.

Claims (1)

1. Patent- Anspruch :
   Vorrichtung zum Festlegen des Werkstückes vor der Bearbeitung bei Zieh- und Prägepressen, dadurch gekennzeichnet, dafs das Werkstück in der gewünschten Lage von in Höhe und Abstand zu einander verstellbaren, federnden Greifern (p) festgehalten wird, welche bei Näherung des Stempels und der Matrize durch Anstofsen an eine schräge Gleitbahn (w) zurückgezogen werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.