DE122686C - - Google Patents

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DE122686C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/14Wool

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Ersatz des Blauholzes in der Wollfärberei durch Theerfarbstoffe ist ein Ziel, welches von den Farbenfabriken schon seit vielen Jahren verfolgt wird, jedoch für einen sehr wichtigen Zweig der Wollfärberei, nämlich die Stückfärberei von Damenkleiderstoffen aus Kammgarnen, bislang noch nicht erreicht worden ist.
Die Theerfarbenindustrie hat diesem Ziel in verschiedenen Richtungen nahezukommen versucht. Die besten Ergebnisse hat man durch die Herstellung von dunkel färbenden Disazofarbstoffen erzielt; den zahlreichen Patenten, welche in dieser Richtung genommen worden sind, liegt meistens derselbe Erfindungsgedanke zu Grunde; die hierhergehörigen Farbstoffe haben die allgemeine Zusammensetzung
R' — N — N — R" — N — N — -R"',
wobei jR' eine diazotirbare Base, R" a-Naphtylamin, a-Naphtylaminsulfosäure 1,6, ι, η- u. s. w. und R"' ein Phenol oder Amin oder eine ihrer Sulfo- oder Garbonsäuren bedeuten. Zu dieser Gruppe von Farbstoffen gehören Naphtolschwarz, Brillantschwarz, Victoria-, Neuvictoriaschwarz, Wollschwarz, Diamantschwarz, Biebricher Säureschwarz, Naphtylaminschwarz D u. s. w.
Ein anderer Weg, welcher eingeschlagen wurde, beruhte auf dem Erfindungsgedanken, durch Angliederung zweier Molecule von Diazoverbindungen an ein. Molecül einer doppelt kuppelnden Substanz zu dunkel bis schwarz färbenden Disazofarbstoffen zu gelangen; zu dieser Gruppe gehört das Naphtolblauschwarz, Naphtylblauschwarz sowie (in Mischung mit einem Disazofarbstofif der 1. Gruppe) Naphtylaminschwarz 4B, Biebricher Säureschwarz 4BN u. s. w.
Schliefslich wurde versucht, das Blauholz durch dunkelfä'rbende Beizenfarbstoffe oder Chromentwicklungsfarbstoffe zu verdrängen, ein Bestreben, welches durch Alizarinschwarz in der einen, durch die Chromotrope in der anderen Richtung eingeleitet wurde und zur Herstellung dieser Farbstoffe sowohl als auch verschiedener anderer Chromentwicklungsfarbstoffe führte. Alle diese Bestrebungen — so erfolgreich sie auch in anderen Zweigen der Wollfärberei waren — haben in der Stückfärberei von Damenkleiderstoffen, welche einen, hervorragend grofsen Verbrauch vori Blauholz hat, nicht zum Ziele geführt. Die Färbemethoden der Beizen- und Chromentwicklungsfarbstoffe waren nicht einfach genug und nicht sicher genug zu handhaben, um die Industrie zum Verlassen des Blauholzes zu bewegen. Die Disazofarbstoffe aber — und zu dieser Farbstoffgruppe gehören sämmtliche bislang auf den Markt gebrachten Säureschwarz mit Ausnahme des Azosäureschwarz Höchst — konnten sich keinen Eingang verschaffen, weil ihnen allen die Eigenschaft gemeinsam ist, die leichten Kammgarnstoffe nicht in der Gleichmäfsigkeit anzufärben, wie es die Industrie verlangt und wie es das Blauholz thut.
Erst durch das Azosäureschwarz, welches im Jahre 1894 auf den Markt gebracht wurde, ist den Stückfärbereien ein Farbstoff geboten worden, welcher den Bedürfnissen dieser Industrie
in Bezug auf die Leichtigkeit und Sicherheit der Anwendung, auf die Gleichmä'fsigkeit der Durchfärbung und auf die Schönheit der Nuance voll entsprach. Der hier zum Ausdruck gebrachte Erfindungsgedanke war durchaus neu und schlug eine von den bisherigen Wegen gänzlich verschiedene Strafse ein: das Ziel, das Blauholz zu verdrängen, wurde hier durch die Verwendung von Monoazofarbstoffe!!, welche auch im kochenden Bade vollkommen egalisiren, angestrebt. Nur die ungenügende Lichtechtheit (das Azosäureschwarz verschiefst unter der Einwirkung des Lichts nach Roth) war die Ursache, dafs das erst in den Handel gebrachte Azosäureschwarz nicht im vollen Umfange, sondern nur für einzelne Artikel das Blauholzschwarz verdrängen konnte.
Es ist uns nun gelungen, diesen einzigen Uebelstand zu beseitigen. Wir haben in den Einwirkungsproducten der diazotirten Pikraminsäure auf die ι, 8-Amidonaphtolsulfosäuren bezw. die in der Amidogruppe alkylirten i, 8-Amidonaphtolsulfosäuren dunkel färbende Monoazofarbstoffe aufgefunden, welche durch ihr Egalisirungsvermögen, ihre Farbkraft und ihre sonstigen Färbeeigenschaften für die Färberei der Kammgarndamenstoffe geeignet sind. Aufserdem ist ihnen die Eigenschaft gemeinsam, dafs ihre Ausfärbungen durch die Einwirkung des Sonnenlichts sich nach Grün verändern.
Wir verwenden nun zum Färben der Wollstoffe die beiden Gruppen von Monoazofarbstoffen gleichzeitig und erzielen unter Mitverwendung geeigneter Nüancirfarbstoffe dadurch, dafs sich die unliebsame Eigenschaft des Verschiefsens gegenseitig aufhebt, Schwarznüancen von einer Lichtechtheit, welche den Ansprüchen der beregten Industrie im vollen Mafse genügt.
Von der Gruppe der nach Roth verschiefsen-.den Monoazofarbstoffe sind die Farbstoffe vom Typus des Victoriavioletts und des nahe verwandten Azosäureblaus geeignet, und es können alle diejenigen Producte Verwendung finden, welche als Base einseitig diazotirtes p-Phenylendiamin sowie jene Toluylen-, Xylylendiamine^ Amidophenetidine und Amidoanisidine, deren Amidogruppen zu einander in ParaStellung stehen, ferner die Sulfosäuren und die Halogenderivate dieser Basen, sowie die in der einen Amidogruppe einfach oder doppelt substituirten Alkylirungsproducte derselben, enthalten und mit irgend einer i, 8-Dioxynaphtalinsulfosäure oder einer in der Amidogruppe acetylirten i, 8-Amidonaphtolsulfosäure gekuppelt worden sind. Durch das gegensätzliche Verhalten der beiden Gruppen von Farbstoffen im Lichte heben wir die ungünstigen Eigenschaften des Verschiefsens nach Roth bezw. Grün auf und erzielen auf Grund des vorzüglichen Egalisirungsvermögens und der Gleichmäfsigkeit der Durchfärbung jene schönen Schwarznüancen, welche dem Blauholzschwarz ebenbürtig sind und welche man bisher mit keinem künstlichen Schwarz erzielen konnte. Durch das einfache Arbeiten auf nur einem Bade und die Leichtigkeit des Abmusterns — weil die verwandten Farbstoffe dem Farbbade auch in kleinen Mengen in der Kochhitze zugesetzt werden können — bieten wir Vortheile in. der praktischen Verwendung, welche mit Blauholz nicht zu erreichen sind.
Wir erläutern die Arbeitsweise an folgenden Beispielen:
Beispiel I.
Mittelblauschwarz auf ioo kg Cachemir =
io Stück.
Man bestellt das Farbbad mit: 4,5 kg Schwefelsäure, 100 kg Glaubersalz, 1 kg 560 g Blauschwarz H, ι kg 680 g Azosäureblau B dick, 240 g Naphtolgelb S und etwa 2500 1 Wasser; man läfst das Farbbad aufkochen, geht mit der gut genetzten und vorappretirten Waare ein und färbt bei Kochhitze in etwa 1 '/2 Stunden aus. Bei Fortbenutzung der Bäder sind nur die gewöhnlichen Mengen von 4kg Schwefelsäure und 10 pCt. Glaubersalz oder 10 ρCt. Weinsteinpräparat erforderlich. 'Statt die Farbstoffe getrennt dem Farbbade zuzusetzen, ist es vorteilhafter, dieselben im geeigneten Verhältnisse gemischt anzuwenden bezw. in den Handel zu bringen.
Beispiel II.
Für 100 kg Wollstoff wird das Farbbad wie folgt bestellt: 4,5 kg Schwefelsäure, 100 kg Glaubersalz, 2 kg 300 g des Farbstoffs aus diazotirter Pikraminsäure und Aethyl-i, 8-amidoriaphtol-3, 6-disulfosäure, 1 kg 300 g des Farbstoffs aus ρ - Amidobenzol - azo - 1, 8 - acetylamidonaphtol-3, 6-disulfosäure, 105 g Naphtolgelb S.
Die Ausfärbung erfolgt in derselben Weise, wie bei Beispiel I angegeben wurde.
Beispiel III.
Für 100 kg Wollstoff wird das Farbbad wie folgt bestellt: 4,5 kg Schwefelsäure, 100 kg Glaubersalz, 2 kg 300 g des Farbstoffs aus diazotirter Pikraminsäure und Aethyl-i,8-amidonaphtol-4-monosulfosäure, ι kg 500 g des reducirten Farbstoffs aus diazotirtem Nitro-p-xylidin.
(F. P. 1430C; N02,NH„CHs)
und i, 8-Dioxynaphtalin-3, 6-disulfosäure, 130g Naphtolgelb S.
Die Ausfärbung erfolgt in derselben Weise, wie in Beispiel I angegeben wurde.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Färben von Schwarz und Dunkelblau auf Wolle im sauren Bade, dadurch gekennzeichnet, dafs man die Wolle mit solchen Monoazofarbstoifen, die als eine Componente einseitig diazotirtes p-Phenylendiamin oder ein Homologes oder ein Derivat desselben, als zweite Componente eine i, 8-Dioxynaphtalinsulfosäure oder Acetyl-1, 8-Amidonaphtolsulfosäure enthalten, und mit solchen Monoazofarbstoffen, die durch Einwirkung diazotirter Pikraminsäure auf i, 8-Amidonaphtolsulfosäure oder deren Alkylderivate entstehen, gleichzeitig ausfärbt.
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