DE1226572B - Verfahren zur Herstellung von 4beta, 19-Oxido-5alpha-steoriden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 4beta, 19-Oxido-5alpha-steoriden

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DE1226572B
DE1226572B DEC27984A DEC0027984A DE1226572B DE 1226572 B DE1226572 B DE 1226572B DE C27984 A DEC27984 A DE C27984A DE C0027984 A DEC0027984 A DE C0027984A DE 1226572 B DE1226572 B DE 1226572B
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DE
Germany
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oxido
hydroxy
steroid
steroids
androstane
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Pending
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DEC27984A
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English (en)
Inventor
Dr Albert Wettstein
Dr Georg Anner
Dr Karl Heusler
Dr Jaroslav Kalvoda
Dr Charles Meystre
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Novartis AG
BASF Schweiz AG
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Ciba Geigy AG
Ciba AG
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    • C07J11/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 3
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    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
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    • C07J7/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms
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    • C07J71/00Steroids in which the cyclopenta(a)hydrophenanthrene skeleton is condensed with a heterocyclic ring

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Description

DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche KL: 12 ο-25/02
Nummer: 1226 572
Aktenzeichen: C 27984IV b/12 ο
Anmeldetag: 20. September 1962
Auslegetag: 13. Oktober 1966
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 4/U9-Oxido-5a-steroiden aus 19-unsubstituierten 4ß - Hydroxy - 5α - steroiden. Die genannten Oxidosteroide können z. B. zur Herstellung pharmakologisch wichtiger 19-Nor-steroide (Anabolika oder Progestativa), wie Derivaten des 19-Nortestosterons und 19-Nor-progesterons und deren 3 - Desoxoverbindungen, wie J4 - Πβ - Hydroxy-17a-äthinyl-19-nor-androsten, verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man in an sich bekannter Weise ein 19-unsubstituiertes 4j8-Hydroxy-5a-steroid, das keine weitere freie Hydroxygruppe aufweist, mit einem oxydierend wirkenden Bleiacylat in einem gegenüber dem Oxydationsmittel inerten Lösungsmittel, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, umsetzt und, falls erwünscht, in dem erhaltenen 4/J,19-Oxido-5a-steroid vorhandene Acyloxygruppen hydrolysiert und/oder die erhaltene Verbindung insbesondere mit einem starken Oxydationsmittel oxydiert.
Die verfahrensgemäßen Umsetzungen werden z. B. durch das nachstehende Partialformelschema veranschaulicht :
H3C
H2C
Verfahren zur Herstellung von
4/?,19-Oxido-5a-steoriden
worin Ri zwei Wasserstoffatome, ein Wasserstoffatom und eine verätherte oder veresterte Hydroxylgruppe oder eine ketalisierte Oxogruppe bedeutet und R2 für ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder eine verätherte oder veresterte Hydroxylgruppe steht, wobei Ri und R2 zusammen auch den Rest einer zweibasigen Säure oder eines niederen aliphatischen oder araliphatischen Diols darstellen können.
Als Nebenprodukte werden, insbesondere im Falle von Ausgangsstoffen, die in den Stellungen 3 und 5 Anmelder:
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. Dr. jur. F. Redies,
Dr. rer. nat. B. Redies und Dr. rer. nat. D. Türk,
Patentanwälte, Opladen, Rennbaumstr. 27
Als Erfinder benannt:
Dr. Albert Wettstein, Riehen;
Dr. Georg Anner,
Dr. Karl Heusler,
Dr. Jaroslav Kalvoda,
Dr. Charles Meystre, Basel (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 22. September 1961 (11072),
vom 25. Mai 1962 (6358),
vom 13. August 1962 (9683),
vom 28. August 1962 (10173)
keinen Substituenten aufweisen,4a,9a-Oxido-5ß-steroide gebildet, die jedoch leicht von den gewünschten Verfahrensprodukten abgetrennt· werden können, z. B. durch chromatographische Reinigung des Rohproduktes.
Es war bekannt, daß bei der Behandlung von 20- bzw. 6/3-Hydroxy-steroiden mit Bleitetraacylaten 18,20- bzw. 6ß,19-Oxido-steroide erhalten werden. In diesen Verbindungen befindet sich das in die Oxidobrücke eingehende Sauerstoffatom an dem stabilen Ring B bzw. in stabiler Lage an Ring D. In den erfindungsgemäß einzusetzenden Ausgangsverbindungen befindet sich das entsprechende Sauerstoffatom dagegen am labilen Ring A, der in die nur wenig energiereichere Bootsform umklappen kann, wobei sich dann das in Rede stehende Sauerstoffatom in bezug auf die anguläre 10-Methylgruppe bereits in sehr ungünstiger Entfernung befindet, was auch durch Untersuchungen an Dreiringmodellen bestätigt wird. Es war deshalb überraschend, daß sich die nach dem beanspruchten Verfahren einzusetzenden Ausgangsstoffe in sehr hohen Aus-
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3 4
beuten in die gewünschten 4/S,19-Äther überführen essig, oder durch hydrolytische Spaltung von
ließen. 4,5-Epoxyden herstellen.
Als Ausgangsstoffe für das Verfahren der Er- Die für das erfindungsgemäße Verfahren ver-
findung eignen sich entsprechende 4/S-Hydroxyver- wendeten oxydierend wirkenden Bleiacylate sind
bindungen der Androstan-, Pregnan-, Cholan-, 5 z. B. Bleitetraacylate, deren Säurekomponente sich
Cholestan-, Stigmastan-, Spirostan- und Cardanolid- z. B. von einer niederen aliphatischen, cycloalipha-
reihe, welche im Ringsystem, insbesondere in einer tischen, araliphatischen oder aromatischen Säure
oder mehreren der Stellungen 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 11, ableitet, wie der Essig-, Propion-, Trifluoressig-,
12, 14, 15, 16, 17, 20 und 21 weitere Substituenten Hexahydrobenzoe-, Phenylessig- oder Benzoesäure,
aufweisen können, wie freie oder funktionell ab- io Ferner können Dialkylbleidiacylate, wie Diäthyl-
gewandelte Oxogruppen, veresterte oder verätherte bleidiacetat, oder Anhydride der Metableisäure mit
Hydroxylgruppen, niedere Alkyl- oder Alkenyl- den obigen Carbonsäuren, wie Diacetoxybleioxyd,
gruppen, wie Methyl-, Äthyl-, Vinyl- oder Allyl- verwendet werden.
gruppen, und/oder Halogenatome. Unter funktionell Die verfahrensgemäße Umsetzung wird z. B. abgewandelten Oxogruppen werden ketalisierte oder 15 so vorgenommen, daß man die Ausgangsstoffe, in Enolderivate, z. B. Enoläther oder Enolester, gegebenenfalls unter Zugabe einer schwachen anübergeführte Oxogruppen verstanden. Außerdem organischen oder organischen Base, z. B. von Erdkönnen die Ausgangsstoffe auch Doppelbindungen alkalicarbonaten, wie Calcium-, Barium- oder Stronti- oder Oxidogruppen aufweisen, z. B. in 9,11- oder umcarbonat, oder von tertiären Aminen, wie Pyridin, 16,17-Stellung. 20 zusammen mit einem Überschuß an oxydierendem
Geeignete Ausgangsstoffe sind z. B. solche 4/3-Hy- Bleiacylat, vorzugsweise in einem apolaren, gegen-
droxy-steroide, welche in 3- und gegebenenfalls über dem Oxydationsmittel inerten Lösungsmittel,
auch in 5-Stellung die oben für Ri und R2 ange- z. B. auf dessen Siedetemperatur, vorzugsweise aber
gebenen Substituenten aufweisen. Diese ermöglichen über 6O0C erwärmt und nach üblichen Methoden
nach der öffnung der 4/3,19-Oxidobrücke die Aus- 25 das als Verfahrensprodukt anfallende 4/S,19-Oxido-
bildung einer zl4-3-Oxogruppierung. Solche Ver- 5a-steroid isoliert.
bindungen sind z. B. Derivate von 3α,4β,5α-Τή- Als Lösungsmittel eignen sich insbesondere ali-
hydroxy-steroiden, wie cyclische Carbonate, Suhlte, phatische, cycloaliphatisdhe und aromatische Kohlen-
Acetonide oder Benzalverbindungen, oder insbe- Wasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Cyclohexan, Me-
sondere 3-Ester und 3-Äther von 3,4/3-Dihydroxy- 30 thylcyclohexan, Dimethylcyclohexan oder Benzol.
5a-halogen-steroiden oder Ketale von 3-Oxo-4/S-hy- Die Reaktionsdauer ist im allgemeinen von der
droxy-5a-halogen-steroiden. Reaktionstemperatur abhängig und beträgt vorzugs-
Spezifische Ausgangsstoffe sind z. B. die folgenden weise 4 bis 20 Stunden.
Verbindungen: 3^,17^-Diacetoxy-4/S-hydroxy-andro- Falls erwünscht kann in den verfahrensgemäß
stan, 3/S,17/S-Diacetoxy-4/S-hydroxy-17a-methyl-an- 35 erhaltenen 19-unsubstituierten 4/S,19-Äthern die oxy-
drostan, das 3,5-Carbonat des 3a,4^,5a-Trihydroxy- genierte anguläre C-10-Methylgruppe unter dra-
17-oxo-androstane, 3)S,17/S-Diacetoxy-4/S-hydroxy- stischeren Bedingungen weiter oxydiert werden.
5a-chlor-androstan, 3|8,17jS-Diacetoxy-4/S-hydroxy- Dies kann z. B. geschehen, indem man die genannten
5a-brom-androstan, 3/S,17/3-Diacetoxy-4^-hydroxy- 4/S,19-Äther mit starken Oxydationsmitteln, z. B.
5a-chlor-17a-methyl-androstan, 3/3,17/3-Diacetoxy- 40 mit Rutheniumtetroxyd oder besonders mit Deri-
- hydroxy - 5α - brom - 17α - methyl - androstan, vaten des sechswertigen Chroms, wie Chromsäure
3/3,20/3 - Diacetoxy - 4/3 - hydroxy - 5α - chlor - pregnan, oder tertiär-Butylchromat, in Lösungsmitteln, z. B.
3/5,20/5-Dipropionyloxy-4ß-hydroxy-5α-brom-pre- niederen Fettsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure,
gnan, das 3^-Acetoxy-4|8-hydroxy-5a-chlor-20-oxo- oder in chlorierten Kohlenwasserstoffen, wie Tetra-
pregnan oder 3jS-Acetoxy-4/S-hydroxy-5a-chlor-spiro- 45 chlorkohlenstoff, insbesondere bei erhöhter Tempe-
stan. ratur, z. B. zwischen 50 und 1000C, behandelt.
Besonders wichtige Ausgangsstoffe zur Herstellung Man erhält so durch Einführung einer Oxogruppe
der in 3-Stellung unsubstituierten 4/S,19-Oxido- in 19-Stellung Lactone von 4/S-Hydroxy-steroid-
5a-steroide sind i. B. die in 3-Stellung unsubsti- 19-säuren.
tuierten 4/S-Hydroxy-5a-steroide, wie 4/S-Hydroxy- 50 Andererseits können in den verfahrensgemäß
androstane, welche in 17-Stellung eine Oxogruppe erhaltenen 4/3,19-Äthern vorhandene Acyloxygruppen,
oder eine veresterte oder verätherte Hydroxygruppe z. B. in 3- und 17- oder 20-Stellung, hydrolysiert
aufweisen, z. B. 4/S-Hydroxy-5a-chlor-17-oxo-andro- und die erhaltenen Hydroxyverbindungen zu 3-Ke-
stan, das 4/3-Hydroxy-17-oxo-androstan, 17-Ester tonen, 3,17-Diketonen oder 3,20-Diketonen oxydiert
des 4/S,17/3-Dihydroxy-5a-chlor-androstans und des 55 werden.
4/3,17/S-Dihydroxy-androstans, wie das 17-Acetat, Die Umwandlung der verfahrensgemäß erhaltenen
17-Propionat oder 17-Benzoat, 17-Ester des 4/3,17(S-Di- 4/3,19-Oxido-steroide in pharmakologisch wirksame
hydroxy-Sa-chlor-Ha-methyl-androstans und des Verbindungen ist in der Patentanmeldung C 27983
4/S,17/S-Dihydroxy-17a-methyl-androstans. Die ge- IVb/12o beschrieben.
nannten Ausgangsstoffe sind bekannt oder werden 60 Als Verfahrensprodukte seien insbesondere ge-
falls neu, nach bekannten Methoden hergestellt. nannt: gesättigte und ungesättigte 4/?,19-Oxido-
Die 4/3-Hydroxy-5a-halogen-steroide können z. B. 5a-steroide der Androstan- und Pregnanreihe, so
durch Anlagerung von unterhalogeniger Säure an z. B. S-Hydroxy-Sa-halogen-oder-hydroxy^/S^-oxi-
die entsprechenden 4(5)-ungesättigten Verbindungen do-androstane und Ester derselben, wie 3/3,17/3-Di-
hergestellt werden. 4;S-Hydroxy-5a-steroide lassen 65 hydroxy-Sa-chlor^/S^-oxido-androstan. Weiter seien
sich auch besonders leicht durch katalytische Hy- genannt: entsprechende Verbindungen mit · einer
drierung der entsprechenden 4-Ketone mit einem 3-Oxogruppe an Stelle einer 3-Hydroxylgruppe und
Platinkatalysator in saurer Lösung, z. B. in Eis- Ester derselben sowie die in 3-Stellung unsubsti-
tuierten 4ß,19-Oxido-androstane, wie 4ß,19-Oxido-17/3-hydroxy-androstan, und 4j8,19-Oxido-5a-halogenandrostane.
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft ferner die Herstellung von S-Hydroxy-Sa-halogen- oder -hydroxy-4/3,19-oxido-pregnanen und Ester derselben, z. B. solchen, die in 20-Stellung eine freie oder veresterte Hydroxylgruppe oder eine freie oder ketalisierte Oxogruppe aufweisen, außerdem von entsprechenden 3-Oxo-5a-halogen-pregnanen und Estern derselben sowie von entsprechenden, in Stellung 3 oder 3 und 5 unsubstituierten 4^,19-Oxido-5a-pregnane.
Besonders wertvolle Verfahrensprodukte sind solche der allgemeinen Formeln I und II
R4
worin Ri für zwei Wasserstoffatome, ein Wasserstoffatom zusammen mit einer freien, veresterten oder verätherten Hydroxylgruppe, eine Oxogruppe oder eine Niederalkylendioxygruppe, R2 für ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder eine freie, veresterte oder verätherte Hydroxylgruppe, Ri und Ra zusammen auch für den Rest einer zweibasigen Säure oder eines niederen aliphatischen oder araliphatischen Diols, R3 für eine Oxogruppe, eine Niederalkylendioxygruppe, ein Wasserstoffatom oder einen niederen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, wie eine Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylgruppe, zusammen mit einer in ^-Stellung befindlichen freien, veresterten oder verätherten Hydroxylgruppe, X für zwei Wasserstoffatome oder eine Oxogruppe, R4 für zwei Wasserstoffatome, ein Wasserstoffatom zusammen mit einer freien oder veresterten Hydroxylgruppe oder eine Oxogruppe, R5 für ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine freie, veresterte oder verätherte Hydroxylgruppe, R5 und Rö zusammen auch für den Rest eines niederen aliphatischen oder araliphatischen Diols, R6 und Rs für ein Wasserstoffatom oder eine freie, veresterte oder verätherte Hydroxylgruppe und R7 für ein Wasserstoffatom zusammen mit einer freien oder veresterten Hydroxylgruppe, eine Oxogruppe oder eine Niederalkylendioxygruppe stehen.
Die in den obengenannten Estern enthaltenen Acylgruppen sind insbesondere solche von aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Carbonsäuren mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen, wie Ameisen-, Methyl- oder Äthylkohlen-, Essig-, Trifluoressig-, Propion-, Butter-, Trimethylessig-, Valerian-, Capron-, Oenanth-, Decan-, Hexahydrobenzoe-, Cyclopentylpropion-, Phenylpropion- oder Furancarbonsäure. Verätherte Hydroxylgruppen sind z. B. Niederalkoxygruppen oder die Tetrahydropyranyloxygruppe.
Das Verfahren der Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher erläutert. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
Zu einer kurz auf 80° erwärmten Suspension von 5,0 g vorgetrocknetem Blei(IV)-acetat und 1,50 g Calciumcarbonat in 150 ml Cyclohexan werden 500 mg 4ß-Hydroxy-17ß-propionyloxy-5a-androstan zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird anschließend unter Rühren während 16 Stunden am Rückfluß gekocht, dann abgekühlt, von anorganischen Anteilen abfiltriert, das Filtrat mit 50 ml einer 10°/qigen Kaliumiodid- und mit 50 ml einer 10%igen Natriumthiosulfatlösung gewaschen, getrocknet und im Wasserstrahlvakuum eingedampft. Man erhält 490 mg eines kristallinen Rohproduktes, das gemäß Dünnschichtchromatogramm aus drei Komponenten besteht. Durch Chromatographie des Gemisches an Aluminiumoxyd (Aktivität II) werden 216 mg reines 4/S,19-Oxido-17/S-propionyloxy-5a-androstan erhalten, das nach Umlösen aus Methanol bei 109 bis 110° schmilzt. [a]D = +22°; im IR.-Spektrum der Verbindung treten unter anderem Absorptionsbanden bei 5,78, 8,37, 9,26, 9,66, 9,82, 9,94, 10,02 und 11,90 μ auf. Das NMR-Spektrum ist im Einklang mit der genannten Struktur der Verbindung. Durch erneute Chromatographie der Mutterlaugen an Silicagel und anschließende Kristallisation der entsprechenden Fraktionen werden weitere 130 mg des gleichen Produktes vom F. 112 bis 114° neben etwa 10% von 4-Oxo-17ß-propionyloxy-5a-androstan (F. 119 bis 121°) und etwa 15% des amorphen 4a,9a-Oxido-17;S-propionyloxy-5/3-androstans gewonnen.
Das als Ausgangsstoff verwendete 4^-Hydroxy-17jS-propionyloxy-5a-androstan kann wie folgt hergestellt werden:
5,0 g zl4-17j8-Propionyloxy-androsten werden in 75 ml Eisessig gelöst, mit 30 ml konzentrierter Salpetersäure und 3,0 g Natriumnitrit umgesetzt und das anfallende zl4-4-Nitro-17^-propionyloxyandrosten ohne Reinigung in 34 ml Eisessig und 5 ml Wasser mit 10 g Zink während 4 Stunden bei 100° reduziert. Durch chromatographische Reinigung des anfallenden Rohproduktes an Aluminiumoxyd wird das reine, bei 119 bis 121° schmelzende 4-Oxo-17ß-propionyloxy-5a-androstan {[a]D = +3,5°). gewonnen. Die katalytische Hydrierung der Verbindung mit Platinoxyd in Eisessig liefert das 4ß - Hydroxy -17β - propionyloxy - 5α - androstan, das nach Umlösen aus Äther—Petroläther bei 157 bis 159° schmilzt; [a]D = +5,1°.
Beispiel 2
Unter den im Beispiel 1 angegebenen Bedingungen wird aus 1,0 g 4ß-Hydroxy-5a-brom-20/S-acetoxypregnan neben etwa 5% 4-Oxo-5a-brom-20/?-acetoxypregnan in 65 bis 70%iger Ausbeute das 4/?,19-Oxido-5a-brom-20jö-acetoxy-pregnan in nicht kristalliner Form erhalten. Zur näheren Charakterisierung wurde diese Verbindung ohne Reinigung in 15 ml Eisessig mit 3 g Zinkpulver während 20 Minuten bei 50° reduziert und das dabei erhaltene rohe /I4-19-Hy-
droxy-200-acetoxy-pregnen in an sich bekannter Weise mit Chrom(VI)-oxyd in Eisessig drastisch oxydiert. Das erhaltene Produkt ist identisch mit dem bekannten, bei 143 bis 145° schmelzenden 19-Nor-progesteron.
Das als Ausgangsstoff verwendete 40-Hydroxy-5a-brom-2O0-acetoxy-pregnan wird aus J4-3-Oxo-200-acetoxy-pregnen durch Umsetzung mit Äthylendithioglykol, Entschwefelung des erhaltenen 3-Thioketals mit Natrium in flüssigem Ammoniak, Nachacetylierung und Anlagerung von unterbromiger Säure an die ^-Doppelbindung durch Einwirkung von N-Brom-succinimid hergestellt.
Beispiel 3
500 mg des nach Beispiel 1 erhaltenen 40,19-Oxido-170-propionyloxy-5a-androstans werden in 10 ml Eisessig während 30 Minuten bei 90° mit einer Lösung von 700 mg Chrom(VI)-oxyd in 0,7 ml Wasser und 6 ml Eisessig behandelt. Das abgekühlte Reaktionsgemisch wird anschließend mit Wasser verdünnt und mit Methylenchlorid extrahiert. Die Methylenchloridlösung wäscht man nacheinander mit Wasser, gesättigter Natriumbicarbonatlösung und mit Wasser, trocknet und dampft sie im Wasserstrahlvakuum ein. Nach einmaligem Umkristallisieren des Rohproduktes aus Methylenchlorid—Petroläther erhält man 210 mg reines 40,19-Lacton der 40-Hydroxy-170-propionyloxy-5a-androstan-19-säure vom F. 188 bis 190°; [o]D = -17°.
Beispiel 4
2,2 g vorgetrocknetes Blei(VI)-acetat, 700 mg Bariumcarbonat und 200 mg 3jS,17jS-Diacetoxy-4/?-hydroxy-5a-chlor-androstan in 50 ml Benzol werden unter Rühren während 16 Stunden am Rückfluß gekocht. Die abgekühlte Reaktionslösung wird anschließend filtriert, der Rückstand mit etwa 100 ml Benzol nachgewaschen, die vereinigten Filtrate mit 10%iger Kaliumiodid- und Natriumthiosulfatlösung gewaschen, getrocknet und im Wasserstrahlvakuum eingedampft. Das erhaltene Rohprodukt wird an 30facher Menge neutralem Aluminiumoxyd (Aktivität II) chromatographiert, wobei 125 mg reines 30,17/? - Diacetoxy- 40, 19 - oxido - 5a - chlor - androstan (charakteristische IR.-Banden unter anderem bei 5,78, 7,28, 8,15, 9,71 und 9,90 μ) anfallen. Durch lstündiges Erwärmen einer Lösung der genannten Verbindung in 5 ml Methanol und 1 ml Wasser mit 200 mg Kaliumhydroxyd auf 60° wird sie in das rohe 3)9,17/5- Dihydroxy - 40,19 - oxido - 5 a - chlor - androstan übergeführt, das durch Ausfällen mit Wasser aus der abgekühlten Reaktionslösung gewonnen wird. Ohne weitere Reinigung wird die letztgenannte Verbindung (70 mg) in 4 ml Aceton gelöst und bei etwa 0° tropfenweise mit 0,2 ml einer 8 n-Chrom(VI)-oxydlösung in Schwefelsäure versetzt. Nach 30 Minuten bei gleicher Temperatur verdünnt man die Reaktionslösung mit 20 ml Wasser und extrahiert sie mit Äther - Methylenchlorid - (4 : 1) - Gemisch. Der mit Wasser, Natriumbicarbonatlösung und erneut mit Wasser neutral gewaschene und mit Natriumsulfat getrocknete Rückstand liefert nach Eindampfen im Wasserstrahlvakuum 58 mg rohes 3,17-Dioxo-40,19-oxido-5a-chlor-androstan (IR.-Banden unter anderem bei 5,87 und 7,25 μ).

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von 40,19-Oxido-5a - steroiden, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ein 19-unsubstituiertes 40-Hydroxy-5a-steroid, das keine weitere freie Hydroxygruppe aufweist, mit einem oxydierend wirkenden Bleiacylat in einem gegenüber dem Oxydationsmittel inerten Lösungsmittel, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, umsetzt und, falls erwünscht, in dem erhaltenen 40,19-Oxido-5a-steroid vorhandene Acyloxygruppen hydrolysiert und/oder die erhaltene Verbindung insbesondere mit einem starken Oxydationsmittel oxydiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als oxydierend wirkendes Bleiacylat ein Bleitetraacylat, insbesondere Bleitetraacetat, verwendet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Ausgangssteroids in Gegenwart einer schwachen anorganischen Base, insbesondere eines Erdalkalimetallcarbonats, durchführt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Ausgangssteroids in einem apolaren Lösungsmittel, insbesondere in einem aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff, durchführt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Ausgangssteroids bei einer Temperatur über 6O0C durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das erhaltene 19-unsubstituierte 40,19-Oxido-5a-steroid mit einem Derivat des sechswertigen Chroms oxydiert.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man 19-unsubstituierte 40-Hydroxy-5a-steroide der Androstan- oder Pregnanreihe als Ausgangsstoffe verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Chemistry and Industry, 1960, S. 1299;
HeIv. Chim. Acta, Bd. 42 (1959), S. 1124 bis 1127.
609 670/437 10.66 © Bundesdruckerei Berlin
DEC27984A 1961-09-22 1962-09-20 Verfahren zur Herstellung von 4beta, 19-Oxido-5alpha-steoriden Pending DE1226572B (de)

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