DE1226020B

DE1226020B - Greifvorrichtung zum Abheben von Formlingen

Info

Publication number: DE1226020B
Application number: DED31847A
Authority: DE
Inventors: Heinz Brand
Original assignee: AG MASCHF; DORSTENER EISENGIESSEREI
Current assignee: AG MASCHF; DORSTENER EISENGIESSEREI
Priority date: 1959-11-03
Filing date: 1959-11-03
Publication date: 1966-09-29
Also published as: GB905167A

Description

Greifvorrichtung zum Abheben von Formlingen Die Erfindung betrifft eine Greifvorrichtung zum Abheben von Formlingen, insbesondere vom Drehtisch einer Presse, deren Greifer, die den Formling an seinen gegenüberliegenden Seiten erfassen, um waagerechte Achsen schwenkbar an einem Träger gelagert und durch ein an diesem Träger angeordnetes gemeinsames Verstellorgan in die Offen- und Schließstellung bringbar sind.
Die bekannte Ausführung einer solchen Greifvorrichtung, die mehrere Formlinge gleichzeitig vom Pressentisch auf den nachgeordneten Weiterförderer abhebt, weist Greifer auf, die durch um Horizontalachsen schwenkbare Platten gebildet werden, welche gemeinsam durch einen hydraulischen Hubmotor und durch eine Rückstellfeder betätigt werden. Die Platten sind auf der Innenseite mit Schaumkunststoff ausgekleidet und verlaufen parallel zu den sich gegenüberliegenden Seitenflächen der Formlinge. Im Betrieb stellen sich jedoch hauptsächlich durch Formverschleiß bei den Formlingen Maßabweichungen ein, die zur Folge haben, daß die Greifer den Formling nicht mehr über seine ganze Fläche erfassen, sondern nur noch an einem Teil dieser Fläche mit entsprechend erhöhtem spezifischem Anpreßdruck aufliegen.
Die Schaumstoffauskleidungen wirken zwar in einem solchen Falle dämpfend und ermöglichen einen Ausgleich bei Parallelitätsabweichungen der Formlingsseitenflächen. Sie sind jedoch starkem Verschleiß unterworfen.
Es ist weiter eine Greifvorrichtung mit Greifer backen bekannt, an welchen pneumatisch betätigte Haftorgane angeordnet sind. Hierbei sind Druckluftleitungen zu jeder Greiferbacke erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile einer wegen ihrer relativ einfachen Konstruktion vorteilhaften mechanischen Greifvorrichtung mit Schaumkunststoffverkleidungen an den Platten zu vermeiden und die Neigungsmöglichkeit der Greiferplatten so zu gestalten, daß sie sich den während des Preßbetriebes einer Drehtischpresse durch den natürlichen Formverschleiß bedingten Neigungsänderungen der Formlingsseitenflächen sofort anzupassen vermag und dabei im Bereich der beim praktischen Betrieb auftretenden Nachstellnotwendigkeiten nachstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Greifer zum Erfassen der Formlinge Backen aufweisen, die mit in den Greifern gleitend geführten Haltemitteln, beispielsweise Bolzen, verbunden sind, welche unter dem Druck elastischer Elemente, z. B. Federn, die Backen während der Offenstellung der Greifer so verschwenken, daß ihre unteren Längskanten um einen einstellbaren Betrag aufeinander zubewegt werden, und daß das Verstellorgan für die Greifer über in der Länge einstellbare Zwischenglieder mit diesen verbunden ist. Diese Ausgangslage der Greifer bewirkt in vorteilhafter Weise, daß die Backen zunächst an dem unteren, festeren Teil und anschließend an der übrigen Fläche der Längs- oder Stirnseiten der Formlinge zur Anlage kommen. Weiter ist durch die mit gleitend geführten Haltemitteln verbundenen Oreiferbacken selbst bei größeren im Betrieb auftretenden Maßabweichungen an den Formlingsseitenflächen stets eine zuverlässige Anlage der Backen über die ganzen Formlingsseitenflächen möglich. Da das für je zwei Greifbacken gemeinsame Verstellorgan, z. B. ein doppelseitig beaufschlagbarer Kolben, über in der Länge einstellbare Zwischenglieder mit diesem verbunden ist, ist die Ausgangsstellung der Greifer einstellbar.
Um die vorteilhafte Ausgangslage der Backen zu erreichen, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß die Backen, über ihre Höhe gemessen, etwa im oberen Drittel gelenkig mit axial verschiebbar im Greifer gelagerten, durch Federn nach außen bewegbaren Bolzen verbunden sind und in halber Höhe unter dem Druck von Federn stehen, die sie nach innen drücken.
Eine Nachstellmöglichkeit ist gemäß der Erfindung dadurch gegeben, daß als Widerlager für die in halber Höhe der Backen angeordneten Federn in Wirkrichtung der Federn einstellbare Büchsen an den Greifern befestigt sind und daß an den Backen Bolzen angebracht sind, welche jeweils die zugeordnete Feder und ihre Büchse durchdringen.
Die Erfindung ermöglicht es somit, Formlinge mit großen Maß- und Formtoleranzen zuverlässig und mit einer minimalen Flächenpressung abzuheben.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht der Greifvorrichtung teilweise im Schnitt, F i g. 2 die Greifvorrichtung in der Draufsicht.
Der Träger 1 für die Greifvorrichtung ist um eine lotrechte Achse schwenkbar an einem nicht dargestellten Traggerüst gelagert. Das Traggerüst ist in einer lotrechten Ebene schwenkbar, um die von dem Drehtisch 2 abzuhebenden Formlinge 3 auf einen nicht dargestellten Förderer ablegen zu können. Die Greifer 4 sind um die Achse 5 schwenkbar und gelenkig mit einem in der Länge einstellbaren Zwischenglied 6 verbunden, das an eine Lasche 7 angelenkt ist, die fest auf dem als Kolbenstange ausgebildeten Verstellorgan 8 eines in dem Zylinder 9 geführten doppeltwirkenden Kolbens sitzt. Zum Erfassen der Formlinge sind die Backen 10 vorgesehen, in denen, über ihre Höhe gemessen, etwa im oberen Drittel Bolzen 11 in nicht dargestellter Weise gelenkig gelagert und im Greifer 4 axial verschiebbar sind. Die Bolzen 11 tragen jeweils eine Feder 12, die sich am Greifer 4 und an einer Ringscheibe 11 a abstützt, welche an einer auf dem Bolzen 11 sitzenden Mutter 11 b anliegt. Etwa in halber Höhe stehen die Backen 10 unter dem Druck von Federn 14, deren Widerlager jeweils eine in Wirkrichtung der Federn 14 einstellbare Büchse 15 bildet. An den Backen 10 sind weitere Bolzen 13 angebracht, die jeweils die zugeordnete Feder 14 und ihre Büchse 15 durchdringen.
Die Büchse 15 hat einen kugelförmigen Absatz 15 a, an den eine mit einer entsprechenden Ausnehmung 16 a versehene und mit dem Bolzen 13 verbundene Mutter zur Anlage kommt, wenn die Greifer 4 in die Offenstellung geschwenkt sind.
Durch Links- oder Rechtsdrehung der Büchse 15, die mit einem Außengewinde in ein Muttergewinde der Greifer 4 läuft und durch die Überwurfmutter 17 gehalten ist, kann eine gewünschte Schräglage der 13acken 10 in der Offenstellung erreicht werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Greifvorrichtung zum Abheben von Formlingen, insbesondere vom Drehtisch einer Presse, deren Greifer, die den Formling an seinen gegenüberliegenden Seiten erfassen, um waagerechte Achsen schwenkbar an einem Träger gelagert und durch ein an diesem Träger angeordnetes gemeinsames Verstellorgan in die Offen- und Schließstellung bringbar sind, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß die Greifer(4) Backen (10) aufweisen, die mit in den Greifern gleitend geführten Haltemitteln (Bolzen 11 und 13) verbunden sind, welche unter dem Druck elastischer Elemente (Federn 12 und 14) die Backen während der Offenstellung der Greifer so verschwenken, daß ihre unteren Längskanten um einen einstellbaren Betrag aufeinander zubewegt werden, und daß das Verstellorgan (8) für die Greifer über in der Länge einstellbare Zwischenglieder (6) mit diesen verbunden ist.
2. Greifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (10), über ihre Höhe gemessen, etwa im oberen Drittel gelenkig mit axial verschiebbar im Greifer (4) gelagerten, durch Federn (12) nach außen bewegbaren Bolzen (11) verbunden sind und in halber Höhe unter dem Druck von Federn (14) stehen, die sie nach innen drücken.
3. Greifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Widerlager für die in halber Höhe der Backen (10) angeordneten Federn (14) in Wirkrichtung der Federn einstellbare Büchsen (15) an den Greifern (4) befestigt sind und daß an den Backen Bolzen (13) angebracht sind, welche jeweils die zugeordnete Feder (14) und ihre Büchse (15) durchdringen.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 469 089, 889 423, 1 058 705; deutsche Auslegeschriften Nr. 1 012 241, 1058911.