DE1225088B

DE1225088B - Flexible Sprengstofformkoerper

Info

Publication number: DE1225088B
Application number: DED44681A
Authority: DE
Inventors: Werner Kegler
Original assignee: Institut Franco Allemand de Recherches de Saint Louis ISL
Current assignee: Institut Franco Allemand de Recherches de Saint Louis ISL
Priority date: 1963-06-19
Filing date: 1964-06-12
Publication date: 1966-09-15

Description

Flexible Sprengstoffoxmkörper Die vorliegende Erfindung betrifft eine vorteilhafte Weiterentwicklung .des Gegenstandes des Patentes 1172 589.
Gegenstand des Hauptpatentes ist eine flexible Sprengstoffmasse, welche einen durch Vulkanisation von Latex erhaltenen inerten Träger .enthält, wobei etwa 40 bis 90% fester Brisanzsprengstoff, etwa 10 bis 30% Gummi und etwa 0 bis 30'% sauerstoffliefernde Stoffe vorgesehen sind. Die Korngröße der Brisanzsprengstoffe liegt vorzugsweise unter 100 Mikron. Die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Produkten niedrigen Gummigehalts läßt sich durch ein Verpressen der vulkanisierten Mischung erzielen. Hierzu sind Drücke von 150 bis 200 kg/cm2 geeignet.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird .bei einem Verfahren der vorgeschriebenen Art, wobei also flexible Sprengstoffmassen enthaltende Formkörper durch Mischen des Sprengstoffs mit einer vulkanisierbaren Kautschukzubereitung und Vulkanisationshilfsmitteln und anschließendem Vulkanisieren unter gleichzeitiger Formgebung hergestellt werden, der Latex durch depolymerisierten Kautschuk ersetzt.
Unter depolymerisiertem Kautschuk wird eine Kautschukzubereitung verstanden, die durch Zusätze von Plastiziermitteln, wie z. B. Renacite (Handelsname der Firma Bayer, Leverkusen; Pentachlorthiophenol), .in eine weiche plastische bzw. flüssige Masse umgewandelt wurde.
Unerheblich für die Erfindung ist, ob die depolymerisierten Elastomere durch Erwärmung z. B. des Kautschuks mit Renacit hergestellt werden oder ob ein im Handel als z. B. »Lorival« (Handelsname der United Ebonit und Lorival Ltd.) bezeichneter depolymerisierter Kautschuk verwendet wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann natürlicher und/oder synthetischer Kautschuk verwendet werden. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Erzeugnisse können auch mit eingebetteten oder unterlegten Verstärkungsschichten .aus einem Trägermaterial, z. B. Textilmaterial, Papier, Glasfaser, Metallsieb u. dgl., versehen werden.
Fernerhin können eine oder mehrere Flächen mit Gebilden aus der erfindungsgemäßen Sprengstoffmasse mit Kleb- oder Haftschichten mit oder ohne abziehbare Schutzschichten versehen werden.
Die erfindungsgemäße Sprengstoffmasse sowie ihre Herstellung wird in den folgenden Beispielen an Hand einiger bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert. Beispiel 1 In 200g depolymerisiertem flüssigem Naturkautschuk (z. B. »Lorival R«) mit einer Viskosität von etwa 5000 cP werden in einem Knetwerk 500 g trokkenes Nitropenta mit ,einer Korngröße <100 #t .eingemischt. Es entsteht eine zähe Masse, die nunmehr auf einem Walzwerk unter Zugabe von weiteren 280 g Nitropenta bearbeitet wird. Nach erfolgter Homogenisierung werden 5 g kolloidaler Schwefel, 5 g Zinkoxyd, 2 g Vulkacit P (Handelsname ;der Firma Bayer, Leverkusen; N-Pentamethylen-ammonium-pentamethylen-dithiocarbomat) und 3 g »Alterungsschutzmittel 4010« (Handelsname der Firma Bayer, Leverkusen; N-Phenyl-N-cyclohexyl-p-phenylendiamin) und die Masse eingearbeitet.
,Die Verformung zu Platten kann auf einem Zweiwalzen-Kalander erfolgen. Nach 48stündiger Lagerung bei Raumtemperatur und einer Warmbehandlung von 15 Minuten bei 80° C ist die Vulkanisation beendet. Das Produkt enthält 20°/o vulkanisierten Kautschuk, 1,5% Vulkanisationsmittel und 78,5% Nitropenta.
Die mechanischen Eigenschaften sind wie folgt: 10 kg/cm2 Zugfestigkeit, 100% Bruchdehnung und 0,45 mm Weichheit. Die Detonationsgeschwindigkeit beträgt bei einer Dichte von 1,45 g/cm3 6900 m/sec. Beispiel 2 147 g depolymerisierter Kautschuk werden in einem Knetwerk mit 600g wasserfeuchtem (z. B. 20 % Wasser) gemahlenem (Korngröße < 100 [,) Nitropenta verknetet. Hierauf werden auf einem Walzwerk weitere 443,5 g wasserfeuchtes Nitropenta in die Masse eingearbeitet. Im Laufe der Walzung wird das Wasser aus der Masse .abgequetscht. Die wasserfreie Mischung wird nun mit 5 ;g kolloidalem Schwefel, 3 g Zinkoxyd »aktiv«, 2 g Vulkacit P und 3 g »Alterungsschutzmittel 4010« versetzt und homogenisiert.
Der fertige Sprengstoff enthält 14,7% vulkanisierten Kautschuk, 1;3% Vulkanisationsmittel und 84% Nitropenta.
Seine Detonationsgeschwindigkeit beträgt bei einer Dichte von 1,51 g/cms 7200 m/sec.
Der Vorteil dieser, nach den oben beschriebenen Herstellungsverfahren gefertigten Sprengstoffmassen ist -die--Lösemittelfreiheit. Es tritt dadurch -nach- der Formung keine Schrumpfung ein, und es können Körper größerer Abmessungen unter Verwendung eines Schneckenextruders oder einer anderen -Anlage zur Verarbeitung von Formmassen hergestellt werden.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Sprengstoffmasse, bestehend aus etwa 40 bis 90% festem Brisanzsprengstoff, etwa 10 bis 30% Gummi und 0 :bis 30% sauerstoffliefernden Stoffen, durch Vulkanisieren einer Mischung von Latex und Sprengstoffkomponenten in Gegenwart von Vulkanisationshilfsmitteln nebst nachfolgender Druckbehandlung nach Patent 1172 589, dadurch gekennzeichnet, daß der Latex durch depolymerisierten natürlichen oder synthetischen Kautschuk ersetzt wird.