DE1176536B

DE1176536B - Flexible Sprengstoff-Formkoerper

Info

Publication number: DE1176536B
Application number: DED37140A
Authority: DE
Inventors: Werner Kegler
Original assignee: Institut Franco Allemand de Recherches de Saint Louis ISL
Current assignee: Institut Franco Allemand de Recherches de Saint Louis ISL
Priority date: 1961-09-28
Filing date: 1961-09-28
Publication date: 1964-08-20

Description

Flexible Sprengstoff-Fornikörper Die vorliegende Erfindung betrifft eine vorteilhafte Weiterentwicklung des Gegenstandes der Patentanmeldung D 36038 VI b 7 78 c.
Gegenstand der Hauptpatentanmeldung ist eine flexible Sprengstoffmasse, welche einen durch Vulkanisation von Latex erhaltenen inerten Träger enthält, wobei etwa 40 bis 90 1/o fester Brisanzsprengstoff, etwa 10 bis 30% Gummi und etwa 0 bis 3011/o sauerstoffliefernde Stoffe vorgesehen sind. Die Korngröße dieser Brisanzsprengstoffe liegt vorzugsweise unter 100 Mikron. Die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Produkten niedrigen Gummigehalts läßt sich durch ein Verpressen der Mischung erzielen. Hierzu sind Drücke von 150 bis 200 kg/CM2 geeignet.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird bei einem Verfahren der vorgeschriebenen Art, wobei also flexible Sprengstoffmassen enthaltende Formkörper durch Mischen des Sprengstoffs mit einer vulkanisierbaren Kautschukzubereitung und Vulkanisationshilfsmitteln und anschließendem Vulkanisieren unter gleichzeitiger Formgebung hergestellt werden, der Latex durch eine benzolische Lösung von Kautschuk ersetzt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann natürlicher und/oder synthetischer Kautschuk verwendet werden. Nach Entfernung des Benzols kann dann in üblicher Weise die Vulkanisation durchgeführt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Erzeugnisse zeigen vorteilhafte mechanische Eigenschaften.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die üblichen Stoffe zugesetzt werden, insbesondere Vulkanisationsmittel und Vulkanisationshilfsmittel, z. B. 0,2 bis 0,3 % Schwefel, 0,2 bis 0,3% Zinkoxyd, 0,5 bis 0,211/o. Vulkanisationsbeschleuniger, bezogen auf den fertigen Sprengstoff.
Als Vulkanisationsbeschleuniger werden bevorzugt Dithiocarbamatbeschleuniger, die bei Raumtemperatur bzw. bei wenig erhöhter Temperatur bereits wirken, verwendet.
Weiter ist der Zusatz von Weichmachern wie Phthalsäureestern, insbesondere Diäthylphthalat, z. B. 0,5 bis 1 l)/o, oder von Alterungsschutzmitteln, z. B. bis 1,%, möglich.

Schließlich können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Produkte mit Gewebe artniert werden. So zeigt beispielsweise ein textilarmiertes Produkt mit etwa 10% vulkanisiertem Kautschuk und etwa 90% Sprengstoff eine Elastizität von über 20011/o und eine Reißfestigkeit von über 80 kg/CM2. Beispiel In einem Knetwerk werden unter Kühlung 90 g Naturkautschuk (smoked sheet), welches in der dreifachen Menge Benzol gequollen ist, mit 890 g benzolfeuchtem Nitropenta, Hexogen oder Oktogen vermischt, hierauf werden 5 g Diäthylphthalat, 3 g kolloidaler Schwefel, 5 g Zinkoxyd (aktiv) und 6 g Alterungsschutzmittel hinzugefügt. Nach etwa 10 Minuten Mischzeit wird 1 g Vulkazit P (N-Pentamethylen- ammonium-pentamethylen-dithiocarbamat) zugegeben und weitere 10 Minuten geknetet. Es entsteht eine brotteigartige Masse, die auf Walzen oder durch Pressen zwischen Metallplatten zu Folien oder Bändern geformt werden kann. Bei Platten von 4 mm Dicke ist nach 3tägiger Trockenzeit bei Raumtemperatur die größte Menge Benzol verdampft. Die Platten werden nunmehr mit 50 kg/CM2 gepreßt und anschließend 2 Stunden bei 501 C getrocknet und ausvulkanisiert. Die entstandenen Platten sind steif und brüchig, durch Kalandem oder Pressen mit etwa 200 kg/CM2 erhalten die Platten ihre endgültige Flexibilität und Elastizität.

Dichte Querschnitt Detonations- Elastizität

Sprengstoffkomponente der Meßstrecke geschwindigkeit Flexibilität

g/CM3 mrn M/s 0/0

Nitropenta .................. 1,38 15-3,1 7230 mehr als fünfzig recht-

Hexogen .................... 1,32 15-3,1 7180 um 2011 winklige Abkanlungen

ohne Bruch

Oktogen ..................... 1,46 15-3,4 7670

Die Mischungen, wie im Beispiel beschrieben, können einseitig oder beidseitig durch Aufwalzen mit Textilien beschichtet werden, es kann aber auch die Textilie in die Mitte der Sprengstoffplatte eingearbeitet werden. Die Detonationsgeschwindigkeit wird nicht wesentlich verändert, die Reißfestigkeit beträgt je nach Beschichtung und Art der Textilien 50 bis 100 kg/cm2.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von flexiblen Sprengstoffmassen enthaltenden Fonnkörpern durch Mischen eines Sprengstoffs mit einer vulkanisierbaren Kautschukzubereitung und Vulkanisationshilfsmitteln und anschließendes Vulkanisieren unter gleichzeitiger Formgebung nach PatentanmeldungD36038V1b/78c, dadurch gekennzeichnet, daß der Latex durch eine benzolische Lösung von Kautschuk ersetzt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise zur Vulkanisation 0,2 bis 0,3% Schwefel, 0,2 bis 0,501o Zinkoxyd und 0,5 bis 0,2% Vulkanisationsbeschleuniger, bezogen auf das Gewicht des Endprodukts, zugesetzt wird. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise Weichmacher vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 1% und/oder Alterungsschutzmittel vorzugsweise bis 1114, bezogen auf das Gewicht des Endprodukts, zugesetzt werden. 4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gewebearinierung eingebracht wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 534 616.