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Siebdruckverfahren und -vorrichtung Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Siebdruckverfahren sowie eine Siebdruckvorrichtung zum absatzweisen Bedrucken
einer Materialbahn mit sich wiederholenden Dessins.
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Beim Siebdruck wird gewöhnlich in Abhängigkeit von der Art des Materials,
dem Endprodukt oder der vom Drucker erwünschten Wirkung in Kettfädenrichtung,
d. h. in Längsrichtung des Materials, oder in Schußfädenrichtung,
d. h. quer zur Materialrichtung, gedruckt.
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Beim Siebdrucken eines Dessins auf eine Materialbahn in Längs- oder
Querrichtung war es bisher üblich, das Anlegen des Materials und das nachfolgende
Bedrucken in aufeinanderfolgenden Schritten oder Arbeitsgängen vorzunehmen. Selbst
bei Ilochleistungsmaschinen erfordert jeder Arbeitsgang eine vorbestimmte Zeit,
bevor der nächste Arbeitsgang durchgeführt werden kann. Die zum Drucken eines gegebenen
Dessins mit bekannten Maschinen und Verfahren benötigte Zeit entspricht daher der
Summe der benötigten Zeit zur Durchführung jedes einzelnen der aufeinanderfolgenden
Arbeitsgänge, wie z. B. Anlegen des Materials, Einrichten des Siebes und der zugehörigen
Rakel auf dem Material, Bedrucken des Materials durch Bewegen entweder der Rakel
oder des Siebes und des Materials relativ zueinander während des Druckvorganges,
Abheben des Siebes und der Rakel vom Material, Rückführen des Siebes und der Rakel
in die Ausgangsstellung und erneutes Anlegen des Materials zur Vorbereitung für
den nächsten Arbeitsgang. So ist beispielsweise eine Vorrichtung zum rapportweisen
Bedrucken von Textilbahnen beschrieben worden, bei welcher der Vorschub jeweils
nach dem Druck-vorgang stattfindet. Es ist also ein unabhängiger msätzlicher
Schritt erforderlich, bei welchem der die Druckunterlage bildende Zylinder ausgekuppelt
wer-,Jen muß. Nach dem Auskuppeln wird der Zylinder zusammen mit dem zu bedruckenden
Gewebe ein ausreichendes Stück gedreht, um dann den Druckvorgang wiederholen zu
können. Dazu ist es notwendig, die Zylinderwalze wiederum mit der restlichen Vorrichtung
zusammenzukoppeln.
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Auch bei den bekannten Siebdruckmaschinen für durchgehende Bahnen
wurde das Material für jeden Abzug (repeat) durch Auflegen des Materials auf ein
hauptsächlich direkt durch eine Bandantriebswalze angetriebenes Band angelegt. Bei
*derartigen Maschinen beobachtet man, daß der direkte Bandantrieb eine Dehnung des
Bandes und dadurch auch eine Dehnung des mitgeführten Materials verursacht. Die
sich bei einem derartigen direkten Bandantrieb ergebende Gesamtdehnung des Bandes
und des Materials führt zu Verzerrungen, und geringerer Genauigkeit beim Anlegen
und Drucken des Dessins.
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Darüber hinaus sind Siebdruckmaschinen bekanntgeworden, a bei denen
entweder das Sieb oder das Sieb und die Auflagefläche für das zu bedruckende Material
eine konvexe Form aufweisen, so daß das zu bedruckende Material und das Sieb nur
an der der Stellung der Rakel gegenüberliegenden Linie berührt. Bei diesen Maschinen
ist deshalb die Rakel während des Druckvorganges stationär angeordnet.
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Auch war es bisher nicht möglich, das Bedrucken von Materialbahnen
in Längs- oder Querrichtung auf im wesentlichen der gleichen Maschine durchzuführen.
Die bekannten Maschinen sind zur Durchführun(y entweder eines oder der anderen Druckart
konstruiert und eingerichtet und können nicht wechselseitig zum Bedrucken des Materials
in Längs- oder in Querrichtung verwendet werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Siebdrucken sich wiederholender Dessins auf Materialbahnen in Längs-
oder Querrichtung des Materials vorzuschlagen, bei dem das Anlegen und das Bedrucken
gleichzeitig durchgeführt werden, um die Nachteile der bisherigen Vorschläge zu
vermeiden und insbesondere die Druckgeschwindigkeit zu erhöhen, ohne dabei Verzerrungen
des Druckes in Kauf nehmen zu müssen. Demgemäß wird mit der vorliegenden
Erfindung
ein Verfahren zum absatzweisen Bedrucken einer auf dem oberen Trum eines endlosen
Förderbandes liegenden Materialbahn vorgeschlagen, bei welchem ein Sieb mit einem
Schablonenteil und einer zugeordneten Rakel auf dem zu bedruckenden Material in
Stellung gebracht werden, worauf das Sieb und das zu bedruckende Material mit dem
Band gekuppelt werden und das Sieb zum Vorschub des mit dem Band gekuppelten Materials
um ein vorbestimmtes Maß angetrieben wird, so daß sich das Sieb mit dem zu bedruckenden
Material und dem Band mit gleicher Geschwindigkeit und in gleicher Richtung bewegt,
und welches dadurch gekennzeichnet ist, daß gleichzeitig mit der Vorschubbewegung,
der aus Sieb, zu bedruckendem Material und Band gebildeten Einheit die Rakel quer
zur Vorschubrichtung der Einheit bewegt wird, um die Bedruckung durchzuführen.
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Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagene
Vorrichtung ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß die Rakel quer zum Sieb
senkrecht beweglich zwischen einer drukkenden und einer nicht druckenden Stellung
angeordnet ist, wobei eine Greifvorrichtung zum Zu-sammenkuppeln des Wagens
einschließlich Druckvorrichtung und Sieb mit dem Förderband in Druckstellung vorgesehen
ist. Die Erfmdung betrifft somit ahgemein ein verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung
zum Siebdrucken sich wiederholender Dessins auf eine Materialbahn aus z. B. Papier,
Pappe, Metall, Glas, Kunststoff, gewebtem Stoff od. dgl. Die hierin verwendete Bezeichnung
»sich wiederholendes 1)essin« soll sowohl das Drucken eines einzelnen fortlaufenden
bestimmten Musters in aufeinanderfolgenden Abschnitten als auch das mehrfache Drucken
eines gegebenen Dessins auf eine Materialbahn bezeichnen.
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Bei der später im einzelnen beschriebenen bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird einer kontinuierlichen Zuführung kontinuierlich
und aufeinanderfolgend ein Abschnitt eines Materialbogens entnommen und auf ein
bewegliches- Anlegeband aufgebracht. Wenn das zu bedruckende Material porös ist,
wie z. B. ein Gewebe, wird es auf dem Anlegeband mittels eines geeigneten Klebstoffes
oder Gummis in seiner SteRung festgehalten. Wenn das Material nicht porös
ist, wird ein Anlegeband mit einer perforierten Oberfläche verwendet, welches über
eine Unterdruck erzeugende Vorrichtung geführt wird, so daß das Material durch Absaugen
der Luft unterhalb des Bandes und des Materials fest auf dem Band gehalten wird.
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Während das Material und das Band festgehalten werden, wird ein zur
Mitführung einer Druckvorrichtung und eines Siebes eingerichteter hin- und hergehender
Druckwagen über das Material gebracht, wobei die Druckvorrichtung und das Sieb vertikal
zwischen einer druckenden und einer nicht druckenden Stellung beweglich sind.
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Mit dem Sieb ist eine unabhängig davon bewegliche Rakel verbunden.
Bei der Druckstellung wird das Sieb der Druckvorrichtung und die zugehörige Rakel
auf das Material gesenkt und der die Druckvorrichtung tragende Wagen auf diese Weise
an dem Band und dem darauf befindlichen Material festgehalten. Der Druckwagen, das
Sieb, das Band Lind das auf diese Weise festgehaltene Material werden dann als Ganzes
um eine dem Abzug des Dessins gleiche Strecke in Richtung der Bandbewegung bewegt.
Die unabhängig bewegliche Rakel wird gleichzeitig über das Sieb geführt, entweder
entgegen oder quer zur Bewegungsrichtung des Bandes, -je
nachdem, ob das Drucken
in Längs- oder in Querrichtung des Materials bewirkt werden soll. Somit, wird das
Anlegen und Bedrucken des Materials gleichzeitig durchgeführt, wobei das Bedrucken
durch das Bewegen der Rakel relativ zum Sieb bewirkt wird, und die Bewegung der
Rakel mit dem# Anlegen des Bandes synchronisiert ist. Während des, Druckens wird
das Sieb fortschreitend vom Material abgehoben, d. h. das eine Ende wird
in dem Maße, in dem die Rakel den Druckvorgang bewirkt, vor dem anderen Ende abgehoben,
so daß bei Beendigung des Druck- und Anlegevorganges das Sieb vollständig vom Material
abgehoben ist. Nach Beendigung des Druck- und Anlegevorganges wird die Rakel ebenfalls
vom Material abgehoben. Der Druckwagen wird dann vom Band und dem darauf befindlichen
Material gelöst. Während das Band und das Material in ihrer Stellung festgehalten
werden, wird der Druckwagen mit der Druckvorrichtung und dem Sieb und die zu-ehörige
Rakel zur Vorbereitung des neuen Arbeitsganges in ihre Ausgangsstellungen zurückgeführt.
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Obwohl es theoretisch möglich ist, das vorstehend beschriebene Verfahren
von Hand durchzuführen, erfordert die praktische, kommerzielle Anwendung, daß das
beschriebene Verfahren automatisch mittels einer im folgenden beschriebenen Apparatur
ausgeführt wird.
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Die Erfindung wird nur beispielartig unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben, in denen Fig. 1 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Siebdruckmaschine,
Fig. 2 eine teilgeschnittene Ansicht längs der Linie 2-2 der F i g. 1,
F i
g. 3 eine Teilansicht einer anderen Ausführungsform der Erfindung und F i
g. 4 eine geschnittene Ansicht längs der Linie 4-4 der F i g. 3 darstellt.
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In F i g. 1 und 2 ist eine Siebdruckmaschine 10
dargestellt,
bestehend aus einem Rahmen 11. mit rechteckig angeordneten senkrechten Beinteilen
12, die durch in Längs- und Querrichtung angeordnete Rahmenteile 13 und 14
verbunden sind. In an jedem Ende des Rahmens 11 angebrachten geeigneten Lagern
15 sind Walzen 16 und 17 drehbar gelagert, über die ein endloses
Transportband 18 gespannt ist. Das zu bedruckende Material liegt dementsprechend
auf der Oberschicht 18 A des Bandes 18 auf.
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Unter der Oberschicht 18 A des Bandes 18 ist
eine mit dem Rahmen 11 verbundene Unterstützungsffäche 19 angeordnet.
Längs des Mittelteiles der Unterstützungsfläche 19 ist eine sich über deren
Längsrichtung erstreckende feststehende Vakuumgreifvorrichtung 20 vorgesehen, welche
bei Betätigung das Band 18, wie im folgenden beschrieben, nach jedem Druck-
oder Einstellvorgang in der angelegten oder festgelegten Stellung genau festhält.
Die Vakuumgreifvorrichtung 20 besteht aus einer ,estreckten, mit einer geeigneten
nicht gezeigten C
Vakuumpumpe verbundenen Absaugleitung 20 A
mit
perforierter Oberseite 20 B, die unmittelbar unter der Oberschicht 18
A des Bandes 18 angeordnet ist. Beim Betrieb der Vakuumpumpe wird
die
Luft aus der Absaugleitung 20 A abgesaugt, und der unter
dem Band 18 erzeugte niedrige Druck hält das Band 18 sicher auf der
feststehenden Greifvorrichtung 20 fest.
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Auf dem Rahmen ist ein Druckwagen 21 mit einer Druckvorrichtung 22
hin- und herbewegbar angebracht. Der Wagen 21 besteht aus rechtwinklig angeordneten
Seiten- und Endteilen 21 A und 21 B
und ist mit geeigneten Rollen 21
C ausgerüstet, die im rollenden Eingriff mit den an den Seiten des Rahmens
11 angeordneten Schienen stehen. Auf diese Weise ist der Wagen 21 in der
Längsrichtung des Rahmens 11 hin- und herbewegbar angeordnet.
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Längs beider Seiten des Wagens 21 erstrecken sich Vakuumgreifvorrichtungen
24, welche gemäß F i g. 1
und 2 jeweils aus einer unmittelbar unter den Randkanten
des Bandes 18 angeordneten und mit einer nicht gezeigten Vakuumpumpe verbundenen
gestreckten Absaugleitung 24 A mit perforierter Oberseite 24 B besteht. Bei
Betätigung der Vakuumpumpen für die Vorrichtungen 24 wird die Luft aus den entsprechenden
Absaugleitungen 24 A abgesaugt und dadurch die Randbereiche des Bandes
18 an den Wagengreifvorrichtungen 24 festgehalten. Daraus ergibt sich, daß
eine Bewegung des Wagens 21 in Längsrichtung des Rahmens bei Betätigung der Antriebsvorrichtungen
25, wie im folgenden beschrieben, bei Betätigung der Greifvorrichtungen 24
eine Bewegung der Bahn 18 bewirkt.
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Auf dem Wagen 21 ist eine damit bewegliche Druckvorrichtung 22 so
angebracht, daß sie senkrecht zwischen einer druckenden und einer nicht druckenden
Stellung beweglich ist. Wie in den Figuren gezeigt, besitzt die Druckvorrichtung
22 längs der beiden Seiten des Wagens 21 ein inneres und ein äußeres Paar paralleler
Schienen 26 A und 26 B sowie 27 A und 27 B. Jede Schiene
26 A, 26 B,
27 A und 27 B besteht gemäß F i
g. 1 und 2 aus einem im wesentlichen U-förmig gebogenen Körper mit sich in
Längsrichtung erstreckenden einwärts gebogenen Flanschen 28 längs der nach
oben gerichteten Schenkelbereiche. Die Schienen 26 A, 26 B,
27
A und 27 B sind jeweils auf dem Wagen 21 durch entsprechende Kolben-
und Zylinderanordnungen 29 und 30 senkrecht beweglich angebracht.
Die inneren Schienen 26 A und 26 B sind in der Nähe ihrer Enden auf
Kolben- und Zylinderanordnungen 29 und die äußeren Schienen 27 A und
27 B durch Kolben- und Zylinderanordnungen 30 gegen den Wagen 21 senkrecht
beweglich angebracht.
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Das innere Schienenpaar 26 A und 26 B und das äußere
Schienenpaar27A und 27B werden mit einem Abstand in Längsrichtung des Wagens21
durch die zusammenarbeitenden Kreuzköpfe 31 und 32 der Druckvorrichtung
22 verbunden, wobei sich der vordere Kreuzkopf zwischen den äußeren Schienen
27 A und 27 B und der hintere Kreuzkopf 32 zwischen den inneren
Schienen 26 A und 26 B
erstreckt. Zwischen den zusammenarbeitenden
Kreuzköpfen 31 und 32 wird das mit dem zu druckenden Dessin schablonierte
Sieb 33 gehalten. Dementsprechend sind die Kreuzköpfe 31 und
32
des Siebes 33 an in den zugehörigen Schienen geführten Streben schwenkbar
befestigt.
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In F i g. 1 sind zwei derartige Siebe gezeigt. Wenn die Druckvorrichtung
22 mehr als ein Sieb aufweist, entspricht der Abstand zwischen ihnen natürlich der
Anlagelänge des Abzuges. Obwohl in der Figur nur zwei Siebe 33 gezeigt sind,
kann die Druckvorrichtung 22 selbstverständlich jede vernünftige Anzahl von Sieben
enthalten. So sind Maschinen mit bis zu 14 Sieben leicht möglich.
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In der in den F i g. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform arbeitet
eine Rakel 34 mit dem Druckwagen 21 zusammen. Die Rakel 34 besteht aus rechtwinklig
angeordneten Teilen 34 A und 34 B und ist auf dem Rahmen
11 in der Längsrichtung relativ zum Druckwagen 21 beweglich angebracht. Auf
jeder Seite des Rakelwagens sind Schienen 35 A,
35
B, 36 A und 36 B angeordnet, deren Konstruktion den Schienen
26 A, 26 B, 27 A und 27 B des Druckwagens ähnlich ist.
Die inneren Schienen 35 A und 35 B der Rakel
34 sind jeweils auf vorderen und hinteren Kolben- und Zylinderanordnungen
37 senkrecht beweglich angeordnet und die äußeren Schienen 36
A und 36 B an der Rakel 34 befestigt. Zwischen den inneren Schienen
35 A und 35 B erstreckt sich die Rakel
38 und zwischen den äußeren Schienen 36 A und 36 B eine Benetzungsleiste
(flood bar) 39. Wie gezeigt, besitzt jedes Sieb 33 eine zugehörige
Rakel 38 und eine Benetzungsleiste 39. Daraus ergibt sich, daß auch
bei Betätigung der Kolben- und Zylinderanordnung 37 die Rakel 38 entsprechend
in eine druckende Stellung gesenkt oder in eine nicht druckende Stellung gehoben
werden kann.
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Der Rakelwagen 34 ist während des Druckvorganges gegen den Druckwagen
21 durch eine Antriebsvorrichtung 40 beweglich. In der gezeigten Ausführungsform
wird der Rakelwagen 34 durch eine Kolben- und Zylinderanordnung 40 A angetrieben,
jedoch kann statt dessen jedes andere geeignete Mittel verwendet werden. Bei Betätigung
der Rakelantriebsvorrichtung 40 wird der Rakelwagen 34, wie im folgenden beschrieben,
relativ in einer zum Druckwagen 21 und dessen Sieb 33 entgegengesetzten Richtung
hin- und herbewegt. So bewegt sich der Waaen 21 z. B. während eines Druckvorganges
gemäß dem Pfeil A in der Richtung der Bandbewegung und die Rakel 34 gemäß
dem Pfeil B in die entgegengesetzte Richtung.
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Die Benetzungsleiste 39 ist nicht senkrecht beweglich, sondern
wird in einer festen Stellung über dem zugehörigen Sieb 33 gehalten. Die
Benetzungsleiste 39 ist jedoch auch am Rakelwagen 34 relativ zum Sieb beweglich
befestigt. Im Betrieb werden die Benetzungsleisten 39 nach Beendigung des
Druck-oder Anlegevorganges arbeitsfähig gemacht. Ihre Zusammenarbeit mit den zugehörigen
Sieben 33
besteht darin, daß sie mit diesen in der gehobenen Stellung der
Siebe im Eingriff stehen und die Siebe 33 durch die Benetzungsleisten
39 mit Druckfarbe benetzt werden, während der Druckwagen 21 in seine Ausgangsstellung
zurückgeführt wird. Im wesentlichen führt die Benetzungsschicht die Druckfarbe oder
den Farbstoff in die Ausgangsstellung zurück und füllt gleichzeitig die Maschen
des Siebes mit Druckfarbe.
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Erfindungsgemäß wird das Band 18 und das darauf befindliche
Material während des Druckvorganges durch eine neue Antriebsvorrichtung angelegt,
welche unmittelbar auf den Wagen 21 und die Endwalzen 16 und 17 einwirkt,
um den Antrieb zu unterstützen.
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Wie in F i g. 1 gezeigt, ist eine Leitwelle 42 drehbar auf
dem Rahmen 11 gelagert. Mit der Leitwelle ist ein Hauptantriebskettenrad
43 verbunden,
welches durch einen geeigneten Kettenantrieb 45 mit
einem Motor 44 mit umkehrbarem Drehsinn in Antriebsverbindung steht. An beiden Enden
der Leitwelle 42 befinden sich an den Seiten des Wagens Kettenräder 46.
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Die Kettenräder 46 der Leitwelle 42 stehen in Antriebsbeziehung zu
- den Kettenrädern 47, die mit der Achse 48 der Endwalze 17 durch
Kettentriebe 49 bzw. 50 verbunden sind. Ein Kettenrad 51 steht in
Antriebsbeziehung zu Kettenrädern 52, die mit der Achse 53 der Endwalze
16 durch einen geeigneten Kettentrieb 54 in Verbindung stehen. Der Druckwagen
21 ist seinerseits mit dem oberen Teil des an beiden Seiten angeordneten Kettentriebes
49 und 50 verbunden. Daraus ergibt sich, daß ein Betätigen des Motors 44
das Hauptkettenrad 43 zu einer entsprechenden Drehung der Leitwelle 42 veranlaßt,
welche ihrerseits eine Bewegung des Wagens 21 und durch Nettentriebe 45,
50 und 54 den Antrieb der Endwalzen 16 und 17 bewirkt,
um den Antrieb des Bandes 18 zLi unterstützen.
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Mit der Achse 53 der Endwalze 16 ist eine nur in einer
Richtung antreibende Kupplung 56 verbunden, die zum Anlegen des Bandes
18 betätigt werden kann, jedoch unwirksam ist, wenn der Motor 44 zur Rückführung
des Wagens 21 in die Ausgangsstellung in umgekehrtem Drehsinn betrieben wird. Mit
der Achse 48 der hinteren Walze 17 ist eine nur in einer Richtung wirkende
Haltekupplung 57 arbeitsfähig verbunden, welche bei Betätigung ein Übersteuern
des Bandes 18 verhindert.
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Zur Veränderung der Anlagefläche oder der Bandbewegung ist eine geeignete
Anlagevorrichtung 60 vorgesehen, welche aus einem festen, an der Seite des
Rahmens 11 befestigten Anlagehalteblock 60 A und einem in einem Abstand
dazu angebrachten verstellbaren Halteblock 60 B besteht. Der Druckwagen 21
trägt einen Anlagehalteblock 60 C.
Beim Betrieb wird die Anlagelänge
oder die Abzuglänge durch Einstellen des verstellbaren Halteblockes 60 B
auf die richtige Entfernung zu dem festen Block60A entsprechend der gewünschten
Anlagelänge geregelt. Die Bewegung des Wagens 21 und des daran festgehaltenen Bandes
18 ist daher begrenzt durch den daran befestigten Anlageblock 60
C, welcher mit den begrenzenden Blöcken 60 A
und 60
B im Eingriff steht, die in den Steuerstromkreis der Maschine eingeschaltet
sind, so daß ihre Berührung oder Betätigung eine entsprechende Betätigung des Motorantriebs
44 bewirkt.
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Die nunmehr beschriebenen wesentlichen Elemente der Maschine arbeiten
in der folgenden Weise: Zunächst wird die gewünschte Anlagelänge oder Abzuglänge
des zu druckenden Dessins durch richtige Einstellung des Abstandes der begrenzenden
Blöcke 60 A und 60 B der Einstellvorrichtung
60
bestimmt. Nachdem diese Einstellung vorgenommen wurde, wird das zu bedruckende
Material auf das Band 18 gebracht. In der dargestellten Ausführungsform wird
der Betrieb unter Bezugnahme auf ein gewebtes Textiltnaterial beschrieben, und bei
dieser Ausführungsforin der Erfindung erfolgt das Bedrucken in Längsrichtung des
Materials.
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Während sich der Druckwagen 21 in der Ausgangsstellung und die Siebe
33 und die zugehörigen Rakeln 38 in der angehobenen Stellung befinden,
werden die Druckvorrichtung 22 und die zugehörigen Rakeln 38 durch Betätigung
der zu den entsprechenden Sieben und Rakeln gehörenden Kolben-und Zylinderanordnungen
29, 30 und 37 in Druckstellung gesenkt.
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Während sich die Siebe 33 über dem Material befinden, sind
die zugehörigen Rakeln 38 anfänglich in den vorderen Wannenbereichen der
zugehörigen Siebe. Nach dem Senken der Siebe 33 und der Rakeln
38 in Druckstellung werden die Wagengreifvorrichtungen 24 betätigt, um den
Wagen 21 und die zugehörige Druckvorrichtung 22 sicher auf dem Band 18 und
dem darauf befindlichen Material festzuhalten. Während die Bahn 18 und das
Material so festgehalten werden, wird die feststehende Vakuumgreifvorrichtung 20,
welche das Band 18
auf dem tragenden Tisch befestigt, abgestellt, um das Band
18 zur Bewegung freizugeben.
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Zu diesem Zeitpunkt wird die Wagenantriebsvorrichtung 25 betätigt,
d. h. der Motor 44 wird in Betrieb gesetzt, um den Druckwagen 21, die Bahn
18 und das darauf befindliche Material um eine der Abzugslänge des Dessins
entsprechende Strecke anzulegen. Dabei bewegen sich die Siebe 33 in Richtung
der Bandbewegung an ihren zugehörigen Rakeln 38 vorbei. Zur sicheren Vermeidung
eines Schlupfes des Wagens 21 relativ zum Band 18 und dem darauf befindlichen Material
für den Fall, daß die Vakuumgreifvorrichtungen 24 den Wagen 21 aus irgendeinem Grunde
nicht sicher auf dem Band 18
festhalten, bewirken die Wagenantriebsvorrichtungen
25 einen zwangläufigen Antrieb oder eine Umdrehung der Endwalzen
16 und 17, um den Antrieb des Bandes 18 zu unterstützen. Auf
diese Weise ist stets eine zwangläufige Einrichtung (registration) des Wagens 21,
des Siebes 33, des Bandes 18 und des Materials gewährleistet.
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Durch Bewegung der Siebe 33 relativ zu den zugehörigen Rakeln
38 wird die Farbe im Bereich der vorderen Wanne der Siebe 33 durch
die schablonierten Teile des Siebes auf das Material gebracht, um das vorgegebene
Dessin zu drucken.
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In dem Maße, in dem sich der Wagen 21, das Sieb 33, das Band
18 und das Material im Druckvorgang fortbewegen, wird das vordere Ende der
Siebe durch Betätigung der auf die Schienen27A und 27B
wirkenden Kolben- und
Zylinderanordnung 30 vom Material abgehoben. Wie zu ersehen ist, heben die
Kolben- und Zylinderanordnungen 30 die Schienen 27A und
27B und damit den vorderen Kreuzkopf 31 des zugehörigen Siebes
33 an.
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Am Ende des Druckvorganges werden die auf den Schienen26A und 26B
arbeitenden Kolben- und Zylinderanordnungen 21 betätigt, um den hinteren Kreuzkopf
32 des Siebes 33 anzuheben, so daß nach Beendigung des Druckvorganges
die Siebe33 alle über dem Material in die nicht druckende Stellung angehoben sind.
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In der Ausführungsform der F i g. 1 und 2 wird der Rakelwaaen
34 während des Druck- und Anb legevorganges durch die Betätigung der Rakelencresetzt
zur Richtung antriebsvorrichtung 40 entgeg, " des Druckwagens 21 bewegt. Die Anordnung
der Rakelantriebsvorrichtung 40 ist dergestalt, daß sich der Rakelwagen 34 um ein
hinreichendes Stück bewegt, so daß die Rakeln 38 am Ende des Druckvorganaes
auf den hinteren Wannenbereichen der zugehörigen Siebe ruhen. So bewegen sich der
Druckwagen 21, die Druckvorrichtung 22, das Band 18 und das Material in Richtung
der Bandbewegung
gleichzeitig mit der Bewegung der Rakel
38, welche sich um ein relativ kürzeres Stück in der entgegengesetzten Richtung
bewegt, Die Geschwindigkeit der Bewegung der Rakel 38 ist geringer als die
des Bandes, und des Wagens 21. Die relative und entgegengesetzte Bewegung des Rakelwagens
34 und des Druckwagens 21 stellt das notwendige überstreichen der Rakel
38 über das gedruckte Dessin und damit einen genauen Druck sicher. Die beschriebene
Anordnung ermöglicht ein gleichzeitiges Drucken und Anlegen, so daß der gesamte
Vorgang in einem Minimum an Zeit durchgeführt werden kann, Bei Beendigung des Druckvorganges
wird die feststehende Vakuumgreifvorrichtung 20 betätigt, um das Band
18 und das Material in ihrer genauen Stellung festzuhalten. In diesem Augenblick
wird die Druckwagengreifvorrichtung 24 abgestellt, um den Druckwagen 21 von dem
Band 18 zu lösen. Durch die Betätigung der Kolben- und Zylindergnordnungen
37 der Rakeln 38 werden diese aus der Druckstellung angehoben. Auf
diese Weise können der Druckwagen 21 und der Rakelwagen 34 in ihre Ausgangsstellung
zurückkehren, unabhängig von jeder Bewegung des Bandes, welches durch die feststehende
Greifvorrichtung 20 festgehalten wird. Die Vorrichtung wird auf diese Weise in eine
zur Wiederholung des Arbeitsvorganges geeignete Stellung gebracht. Bei der Rückführung
des Wagens 21 in die Ausgangsstellung werden die entsprechenden Kupplungsvorrichtungen
56 und 57 unwirksam gemacht, so daß der Wagenantrieb 25 den
Wagen 21 zurückführen kann, ohne eine Umdrehung der Endwalzen 16 und
17 zu bewirken.
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Soweit in dem Rakelwagen 34, wie hierin gezeigt, Benetzungsleisten
39 angebracht sind, erfolgt der Benetzungsvorgang während der Rückführung
des Rakelwagens 34 in die Ausgangsstellung.
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F i g. 3 und 4 zeigen eine zur Durchführung des Druckvorganges
quer zur Bandbewegung geeignete modifizierte Form der hierin beschriebenen Vorrichtung.
In dieser Ausführungsform der Erfindung C
sind die strukturellen Einzelheiten
des Rahmens 70
und des Druckwagens 71 identisch mit den unter Bezugnahme
auf die F i g. 1 und 2 beschriebenen entsprechenden Teilen 11 und
21, so daß deren Beschreibung nicht wiederholt zu werden braucht. In der Ausführungsform
der F i g. 3 und 4 ist die Apparatur durch den Ersatz der unter Bezugnahme
auf die F i g. 1 und 2 beschriebenen Druckvorrichtung 22 durch eine Hauptdruckvorrichtung
72 modifiziert, welche an Streben an den inneren Schienen 74 und
75 des Druckwagens 71 befestigt ist. Jede Schiene 74 und
75 ist durch ein Paar getrennter Kolben- und Zylindervorrichtungen
76 und 77 gegenüber dem Wagen 71 getrennt senkrecht beweglich
angeordnet. Mit jeder Schiene 74 bzw. 75 ist ein Paar Kolben- und Zylinderanordnungen
76 und 77
verbunden. Zwischen zwei sich quer zwischen den Schienen
74 und 75 erstreckenden Kreuzköpfen 78
und 79 ist ein Drucksieb
80 angebracht.
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Zwischen den Führungsschienen 74 und 75 ist auf beiden Seiten
des Siebes 80 je eine Haltestange 81
und 82 angebracht, welche
zwischen sich eine Rakel oder eine Benetzungsleiste 83 tragen. In übereinstimmung
mit dieser Anordnung ist die zwischen den Haltestangen 81 und 82 über
dem Sieb 80 angeordnete Rakel oder die Benetzungsleiste 83 gegenüber
dem Sieb in der in F i g. 3 durch den Pfeil C
angedeuteten Richtung
quer zur durch den Pfeil B angedeuteten Bewegungsrichtung des Bandes beweglich.
Wenn z. B. das Band während des Anlegens in die durch den Pfeil B angedeutete Richtung
bewegt wird, ist die Rakel bei dieser Ausführungsform so angeordnet, daß sie quer
dazu in die durch den Pfeil C angedeutete Richtung bewegt wird.
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Zur Erzielung dieser relativen Bewegung der Rakel 83 trägt
der Rakelhalter 82 eine unabhängige Rakelantriebsvorrichtung 85, die,
wie gezeigt, aus einem Motor 86 besteht, der mit einem in jeden der Rakelhalter
81, 82 eingebauten Kettenzug 87, 88
verbunden ist. Mit der Motorachse
ist eine Kupplungswelle 89 antreibend verbunden, welche an jedem Ende ein
Antriebskettenrad 90 trägt, das mit jeweils im Rakelhalter drehbar gelagerten
angetriebenen Kettenrädern 91 verbunden ist. Je eine Kette 87 bzw.
88 ist über ein Antriebskettenrad 90 und ein zugehöriges angetriebenes
Kettenrad 91 geführt. Die Rakel 83 ist wiederum mit den entsprechenden
Kettenantrieben 87 und 88 verbunden. Bei Betätigung des Kettenantriebsmotors
86 bewirkt die Bewegung der Kette eine Bewegung der Rakel quer zum Sieb
80. Zur Regelung des Motors 86 zum Synchronisieren der Bewegung der
Rakel 83 relativ zur Bewegung des materialtragenden Anlegebandes
93 kann ein geeignetes nicht gezeigtes Relais in die Stromzuführung des -Motors
eingebaut sein.
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Während des Druck- und Anlegevorganges werden die die Schiene 74 tragenden
Kolben und Zylinder 76 im Winkel betätigt, um während des Druckvorganges
ein Ende des Siebes anzuheben. Am Ende des Druckvorganges werden die die andere
Schiene 75 tragenden Kolben und Zylinder 77 betätigt, um das andere
Ende des Siebes anzuheben, so
daß nach Beendigung des querverlaufenden Druckvorganges
das Sieb 80 vollständig vom Material abgehoben ist.
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Die in den F i g. 3 und 4 dargestellte Ausführungsform stimmt
mit der der F i g. 1 und 2 überein mit der Ausnahme, daß gegenüber der Druckvorrichtung
der F i g. 1 und 2 von den inneren Schienen 74 und 75 des Druckwagens
70 eine Hauptdruckvorrichtung 72 getragen wird. In der in den F i
g. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird kein Rakelwagen
gemäß F i g. 1 und 2 verwendet, da die Hauptdruckvorrichtung 72 die
Rakelantriebsvorrichtung 86 enthält. In jeder anderen Ainsicht ist die Arbeitsweise
der beiden Ausführungsformen mit Ausnahme der hierin beschriebenen Merkmale einander
ähnlich.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß in beiden Ausführungsformen
der Druckvorgang gleichzeitig mit dem Anlegevorgang des Materials erfolgt. Aus diesem
Grunde wird die Geschwindigkeit der Ausführung des Siebdruckens stark beschleunigt.
Es muß auch betont werden, daß in allen Formen der Erfindung durch das Zusammenwirken
der Kolben- und Zylinderanordnungen, welche die Druckvorrichtungsschienen der zugehörigen
Druckwagen tragen, die Siebe während des Druck- und Anlegevorganges schrittweise
im Winkel abgehoben werden. Weiter ist darauf hinzuweisen, daß zur Durchführung
des Druckens sowohl in Längsrichtung gemäß F i g. 1 und 2 als auch in Querrichtung
gemäß F i g. 3 und 4 die beschriebene Maschine leicht durch einfaches Auswechseln
der
Form der Druckvorrichtung und eine leichte Veränderung im Steuerstromkreislauf
der auf die zugehörigen Druckvorrichtungen der Fig. 1 und 2 sowie
3 und 4 wirkenden Kolben- und Zylindervorrichtungen modifiziert werden kann.
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In der in F i g. 1 und 2 gezeigten Form werden die Kolben-
und Zylinderanordnungen29 der inneren Schienen so betrieben, daß sie beide inneren
Schienen26A und 26B gleichzeitig anheben. Bei der Form der F i g. 3 und 4
werden die die Schiene 74 tragende Kolben- und Zylindervorrichtung76 und die die
Schiene 75 regelnde Kolben- und Zy-
lindervorrichtung 77 unabhängig
voneinander angehoben, so daß ein Ende des Siebes 80 vor dem anderen angehoben
wird.