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Doppeltrommelantrieb mit Spannvorrichtung für Gurtförderbänder Die
Erfindung geht aus von einem Doppeltrommelantrieb mit Spannvorrichtung für Gurtförderbänder.
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Durch die Erfindung soll ein solcher Doppeltrommelantrieb so verbessert
werden, daß die Schwierigkeiten beseitigt werden, die sich bei Gurtbandanlagen mit
hoher Belastung und größeren Bandlängen, z. B. solchen von mehr als 300 m, für die
dann notwendige Erzeugung des hohen Reibungsschlusses zwischen Gurt und Antriebstrommel
ergeben.
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Diese Aufgabe läßt sich durch die üblicherweise zum Spannen des Gurtes
verwendeten Spannvorrichtungen in Gestalt einer im Bandgerüst angeordneten Umkehrtrommel
und einer in einem Spannwagen, der seinerseits an das Spannmittel, z. B. einen oder
mehrere Preßluftzylinder angeschlossen ist, verfahrbaren Spanntrommel nur unter
Inkaufnahme erheblicher Schwierigkeiten, nämlich einmal der außerordentlichen Aufwendigkeit
und des großen Platzbedarfs dieser Spannvorrichtungen, ferner der Notwendigkeit,
bei der üblichen Oberbandförderung den Spannwagen unterhalb des Spanngerüstes anzuordnen,
lösen.
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Für Gurtförderbänder von kurzer Länge mit Eintrommelantrieb ist es
bekannt, die Antriebstrommel selbst gegenüber einer Umlenkrolle verschieblich auszubilden
und damit diese nach Art einer Spannrolle zu benutzen. Durch diese Anordnung kann
aber der für große Gurtlängen erforderliche Reibungsschluß nicht erzielt werden.
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Bei einem Doppeltrommelantrieb, wie er für größere Gurtlängen erforderlich
ist, läuft normalerweise der Gurt auf die erste der beiden Antriebstrommeln mit
voller Spannung auf, jedoch ungespannt von diesem ab und im ungespannten Zustand
auf die zweite Trommel auf. Der sich demzufolge ergebende Schlupf zwischen der Ablaufstelle
des Gurtes zu der ersten und seiner Auflaufstelle auf die zweite Trommel ist außerordentlich
nachteilig.
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Durch die Erfindung wird die eingangs gekennzeichnete Aufgabe unter
Vermeidung der Nachteile und Schwierigkeiten, die sich bei der Verwendung der bekannten
Spannvorrichtungen ergeben, in denkbar einfacher Weise dadurch gelöst, daß das Gehäuse
wenigstens einer der Antriebstrommeln verschieblich an das ständig wirkende, durch
ein Druckmittel betätigte Spannmittel angeschlossen ist.
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Im Falle von Gurtförderbändern von besonders großer Länge sind beide
Antriebsgehäuse relativ zueinander und zum Bandtraggerüst verschieblich gelagert
und an je eine Spannvorrichtung angeschlossen.
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Durch die hierdurch ermöglichten Verschiebungen zwischen der Auflauf-
und der Ablaufstelle des Gurtes wird ständig die gleiche Spannwirkung erzielt, wobei
beide
Trommeln sich zu jedem Zeitpunkt addierende Antriebsmomente abgeben und für die
Beseitigung des Schlupfes nur genau die halbe Kraft erforderlich ist, die im Falle
von Spannvorrichtungen der üblichen Bauart aufzuwenden ist.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die den Gegenstand der Erfindung
bildende Maßnahme nichts mit der bei Doppeltrommelantrieben für Gurtförderbänder
bekannten Lagerung jeder der beiden Antriebstrommeln in einem besonderen Gehäuse
zu tun hat, welche lediglich dem Zwecke dient, die getrennten Gehäuse für sich transportieren
zu können, worauf sie an Ort und Stelle zusammengebaut werden. Auch bei solchen
bekannten Anlagen wird zum Spannen des Gurtes der übliche Spannwagen verwendet.
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Der oben gekennzeichnete Grundgedanke der Erfindung kann sowohl verwirklicht
werden, indem das Gehäuse der in der Gesamtanordnung hinteren Antriebstrommel verschieblich
an die Zylinderkolbenanordnung der Spannvorrichtung angeschlossen wird, während
das vordere Antriebsgehäuse fest gelagert ist, wie auch, indem das vordere Antriebsgehäuse
verschieblich ausgebildet und an das Zylinderkolbensystem der Spannvorrichtung angeschlossen
ist. Im Falle der ersten Möglichkeit läßt sich der Gurt in dreifacher Länge anspannen.
Im letzteren Falle ergibt sich eine günstigere Wirkung der Zylinderkolbenanordnung,
jedoch wird hierbei der Gurt nur in zweifacher Länge angespannt.
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Man wird also die eine oder andere dieser beiden Möglichkeiten je
nach den örtlichen Verhältnissen in Abhängigkeit von der Leistung und dem Hub der
Spannvorrichtung anwenden.
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Im Falle der oben bereits grundsätzlich erläuterten Möglichkeit,
beide Antriebsgehäuse relativ zueinander und zum Bandtraggerüst verschieblich auszubilden,
können beide Antriebe zum Anspannen des Gurts benutzt werden. In diesem Falle wird
das Bandtraggerüst zweckmäßig außerhalb der Antriebsstation abgestützt
oder
aufgehängt und steht nicht mehr mit den beiden Antriebsgehäusen in Verbindung. Durch
das Verschieben des vorderen Antriebsgehäuses wird der Schlupf im Untertrum und
durch Verschieben des zweiten Antriebsgehäuses der Schlupf im Obertrum des Bandes
beseitigt.
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Grundsätzlich kann die Verschieblichkeit.eines oder beider Antriebsgehäuse
in verschiedener Weise erzielt werden. Zu diesem Zweck können -an den Antriebsgehäusen
Spurkranzrollen angebracht werden, die in zusätzlichen U-Eisen laufen. Eine solche
Anordnung hat den Vorteil, daß den Reaktionskräften durch die Antriebsgehäuse in
zwei Richtungen Widerstand entgegengesetzt wird, also-ein Verkippen der Antriebsgehäuse
nicht möglich ist.
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Die dadurch gewonnene feste- Verlagerung der Antriebsgehäuse kann
noch dadurch verbessert werden, daß die Seitenbleche der Antriebsgehäuse mit seitlichen-
Führungsrollen ausgerüstet werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht des Doppëltrommelantriebs nach einer Ausführungsform,
F 1 g. 2 eine Aufsicht auf Fig. 1, F i g. 3 eine andere AusführungSform. des Doppeltrommelantriebs
und 7.. -Fig. 4 eine Aufsicht auf F ig. 3.
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In den Figuren ist mit 1 das Obertrum und mit 2 das Untertrum des
Gurtförderbandes bezeichnet, das auf dem Traggerüst 3 und über die Antriebstrommeln
5 a und 10 a läuft, die in den zugeordneten Antriebstrommelgehäusen 5 und 10 untergebracht
sind.
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Das rückwärtige AntnebstrommelgehäUse 5 ist auf Führungsschienen
6 verschiebbar gelagert und an die Zylinderkolbenanordnung 4 angeschlossen.
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Das vordere Antriebstrommelgehäuse 10 ist fest mit dem Bandtraggerüst
3 bei 11 verbunden. Die -pneumatische Spannvorrichtung 4, die gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus zwei nebeneinander angeordneten Zylindern besteht, von denen -in Fig. 1 nur
einer sichtbar ist, greift mit ihren Kolbenstangen 7, die mit ihren gegabelten Enden
7 a die Endkanten der Seitenbieche des Antriebsgehäuses 5 umfassen, an dem Gehäuse
5 an. Die Zylinder 4 sind auf U-Trägern 8 und 9 gelagert, die auf Führungsschienen
6 abgestützt sind.
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Bei dieser Ausführungsform wird infolge der Umführung des Untertrums
2 des Gurtes um die Trommeln 5 a und 10a der Gurt um die dreifache Länge des Hubraumes
der Zylinder 4 angespannt.
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Falls, was in den Figuren im einzelnen nicht dargestellt ist, statt
dessen das vordere Antriebsgehäuse 10 a verschiebbar und an die Zylinderkolbenanordnun
4 angeschlossen ist, während das hintere Antriebsgehäuse 5 festgelegt und entsprechend,
wie in Fig. 1 dargestellt, mit einer Anlenkung 11 an das Bandtraggerüst 3 versehen
ist, ergeben sich andere
Verhältnisse. Dann wird nämlich unter der. :Voråussetzung
gleicher Zylinderlänge der Gurt 2 nur um die zweifache Länge des Hubraum angespannt.
Man wird diese Anordnung wählen, wenn man bei hohen Vorspannkräften. entsprec3iend
verlängerte Kolbenwege benötigt. - - - -Im Falle der F i g. 3 und 4, in welcher
für gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen wie in den F i g. 1 und 2 verwendet
sind, dargestellten Ausführungsform sind beide Antriebsgehäuse 5 und 10 relativ
zueinander und zum Bandtraggerüst 3 verschieblich gelagert, und die Antriebsgehäuse
5 und 10 sind jeweils an Zylinder 20 und 21 angeschlossen. Bei dieser Anordnung
ist das Bandtraggerüst3 außerhalb des Bandantriebs in bekannter und daher nicht
dargestellter Weise entweder abgestützt oder aufgehängt. Man kann mit dieser AnordnurigstOb-er-
wie Untertrum wahlweise einzeln wie áuch usammen spannen und den Antrieb mit voller
Léishlug anfahren5 ohne daß ein Bandrutsch auf den Troinm ln 5 a und 10 a zu befürchten
ist.
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Im Falle beider Ausführungsbeispiele sind die Antriebsgehäuse über
an diesen angebrachte Spurkranzrollen 23, 24, die in mit einem Unterbau, der gemäß
den dargestellten Ausführungsbeispielen aus Querträgern 25 besteht, verbundenen
U-Eisen 26, von denen in den AbbildUngen nur die an einer Seite der Antriebsstation
vorgesehenen U-Eisen erkennbar sind, laufen, verfahrbar.
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Die Möglichkeit, die Seitenbleche der Antriebs-. gehäuse mit seitllchen
Führungsrollen zu versehen und dadurch eine weitere Sicherung der Antriebsgehäuse
gegen Verkippen unter dem Einfluß der Bandkräfte zu schaffen, ist in den Abbildungen
nicht dargestellt.