DE1221109B - Vorrichtung zum Vorschieben, Abschneiden und Festhalten der von einer Vorratsrolle abzutrennenden Klebestreifenstuecke - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Vorschieben, Abschneiden und Festhalten der von einer Vorratsrolle abzutrennenden Klebestreifenstücke Beim Herstellen von Schuhwerk ist es mitunter erforderlich, dünne oder schwache Schuhteile durch aufzuklebendes Unterlagsmaterial oder fertige Klebestreifen zu verstärken. Klebestreifen haben den Vorteil größerer Einfachheit und Sauberkeit gegenüber mit frischem Klebstoff zu bestreichende Unterlagen, bei denen eine verhältnismäßig lange Zeitspanne zum Trocknen und Abbinden des Klebstoffes benötigt wird. Vorrichtungen zum Zuführen und Aufpressen fertiger Klebestreifen sind bekannt. Sie sind jedoch meist sehr verwickelter Bauart und umständlich zu handhaben, da die verhältnismäßig weichen und in Stücke verschiedener Länge abzuschneidenden Teile gewöhnlich von Zangen oder Rollen ergriffen und frei durch die Maschine oder nach einer anderen Vorrichtung zum Aufkleben auf ein Werkstück bewegt werden müssen, und diese Werkzeuge viel Raum für ihren Antrieb und ihre Bewegungen benötigen.
• Demgegenüber sieht die Erfindung eine Vorrichtung vor, die unter einem Saugluftstrom arbeitet, der den auf die erforderliche einstellbare Länge vorgeschobenen und dann abgeschnittenen Klebestreifen auf einem mit Saugöffnungen versehenen Träger während des Abschneidens zunächst in seiner Einführungsebene festhält, worauf dieser eine Drehbewegung um seine Längsachse ausführt und das abgeschnittene Stück des Streifens dabei in eine um beispielsweise 900' versetzte zweite Ebene bewegt, in welcher es von einem Stempel od. dgl. auf das Werkstück aufgepreßt oder von Abnahmewerkzeugen beliebiger Art erfaßt und zum Aufbringen auf das Werkstück weitergegeben wird, während gleichzeitig ein neues Stück des Klebestreifens auf den Träger in dessen Einführungsebene vorgeschoben, abgeschnitten und während der nunmehr erfolgenden Drehbewegung durch die auf ihn einwirkende Saugluft festgehalten wird.
• Gemäß der Erfindung hat der Träger vorzugsweise die Form eines vierseitigen Parallelprismas mit für die Aufnahme und zum Verschieben des Klebestreifens eingearbeiteten Führungsflächen, in denen sich die in Reihen angeordneten Öffnungen zum Ansaugen desselben befinden. Diese Öffnungen sind zweckmäßig von gegen das Ende des Trägers abnehmenden Durchmessern, um bei kurzen Streifenstücken den Verlust an Saugluft an den von diesen nicht bedeckten Flächen gering zu halten und dadurch mit einer möglichst kleinen Saugpumpe auszukommen. Der Träger ist innen als Hohlzylinder ausgebildet und dreht sich um beispielsweise 900 um einen feststehenden zylindrischen, aber für den Eintritt der Luft abgeflachten Dorn, wodurch ein ununterbrochenes Arbeiten gewährleistet ist. Die Aufnahme des Klebestreifens und die Abnahme der abgetrennten Streifenstücke können auf einer beliebigen der vier Führungsflächen stattfinden. Die Abnahme erfolgt jedoch vorzugsweise auf der jeweils oberen Fläche, da diese am leichtesten zugänglich ist.
• Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung der Vorrichtung gemäß der Erfindung und Fig. 2 einen Querschnitt durch den Träger nach der Schnittlinie A-B in F i g. 1.
• Auf der Grundplatte 2 der Vorrichtung ist in zwei Lagern 4 und 5 eine Welle 6 fest verankert, welche in ihrem mittleren Teil den einseitig abgeflachten Dom 8 bildet, auf dem der mit einer entsprechenden zylindrischen Bohrung versehene als vierseitiges Parallelprisma ausgebildete Träger 10 drehbar gelagert ist. Dieser Träger wird zweckmäßig aus einem zylindrischen Körper hergestellt, in welchen Führungsflächen a, b, c und d eingefräst sind, die zur Aufnahme und Fiihrung der von dem eingeschobenen Klebestreifen 12 abgeschnittenen Stücke 12' und 12" dienen. An seinem freien Ende ist der Träger mit einer verlängerten Nabe 14 versehen, die mit einem durch eine eingebaute Freilaufkupplung bekannter Art nur in einer Richtung drehbaren Schaltrad 16 gekuppelt ist, welches seinerseits von einem Zahnsegmenthebel 17 absatzweise in Bewegung gesetzt wird. Zwischen dem Träger 10 und dem Schaltrad 16 ist eine als Bremse wirkende Feder 18 vorgesehen, welche ein oberteilen der jeweiligen Endlage des Schaltrades verhindert.
• An dem vorderen Lager 4 ist eine Nabe 20 fest angebracht, die in Übereinstimmung mit der jeweils oberen Führungsfläche ebenfalls oben abgeflacht sein kann, um das Abnehmen des Streifenstückes 12" nicht zu behindern. Zwischen der Nabe 20 und dem Träger 10 ist ein Spalt für das Eindringen der Schneide des Messers 22 auf der Zuführungsseite a des Klebestreifens vorgesehen, durch welches von dem Streifen Stücke in der jeweils benötigten Länge abgeschnitten werden. Die Einstellung der Streifenlänge erfolgt durch die beiden Anschläge 24 und 26, die in Richtung von und zum Prisma bewegt werden können, um das Abnehmen der Streifenstücke 1211 nicht zu behindern. Der Anschlag 26 ist zusätzlich noch von Hand in Richtung der Achse der Trägers verstellbar und dient als Anzeiger für die Einstellung der abzuschneidenden Streifenlänge. Beide Anschläge liegen genügend hoch über dem Träger, um den Durchgang des Klebestreifens und des Leders nicht zu behindern.
• Wie aus F i g. 2 ersichtlich, ist der Träger 10 auf allen vier Seiten mit Saugöffnungen 28 versehen, deren Durchmesser am Einführungsende des Klebestreifens größer ist als am freien Ende desselben. Das Ansaugen der Luft geschieht durch das angeschlossene Rohr 30 aus dem durch eine Abschrägung des Domes 8 gebildeten und als Unterdruckkammer wirkenden Hohlraum 32, der im vorliegenden Beispiel ständig mit den Saugöffnungen 28 auf der rückwärtigen und der oberen Seite des Prismas in Verbindung steht. Durch den im Hohlraum 32 herrschenden Unterdruck werden die vom Klebestreifen 12 abgeschnittenen Streifenstücke 12' bzw. 12" auf den Führungsflächen 10 a bzw. 10 b festgehalten. Die Bohrungen auf den Führungsflächen c und d kommen nicht zur Wirkung, weil diese an dem zylindrischen Teil des Dornes 8 anliegen und daher nicht in Verbindung mit dem Hohlraum 32 stehen. Da im Betriebe der Vorrichtung auf diese Weise immer nur einige Bohrungen von geringem Durchmesser offen sein können, findet nur ein unwesentlicher Verlust an Saugluft statt. Andererseits ist aber stets genügend Saugwirkung vorhanden, um den beim Arbeitsbeginn, also bei noch unbedeckten Saugöffnungen, eingeschobenen Klebestreifen sofort fest anzusaugen, jedoch mit so geringer Kraft, daß er auch bei voller Saugwirkung leicht verschoben werden kann. Für eine gegebenenfalls vorzusehende Heizung bei Verwendung von wärmeaktivierbaren Klebestreifen, ist eine Bohrung 34 zur Einführung einer Heizpatrone 36 vorgesehen.
• Der Vorschub des Klebestreifens 12 von der Vorratsrolle auf die Führungsfläche 10 a kann auf beliebige Weise, z. B. durch ein dem Schaltrad 16 entsprechendes und durch eine eingebaute Freilaufkupplungebenfalls nur in einer Richtung drehbares Zahnrag 38, ein auf diesem befestigtes Stachelrad 40 und die lose drehbare Führungsrolle 42 stattfinden, die durch einen dem Seginenthebel 17 entsprechenden Zabnsegmenthebel44 absatzweise angetrieben werden.

Claims (7)

1. Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Vorschieben, Abschneiden und Festhalten der von einer Vorratsrolle abzu- trennenden Klebestreifenstücke zwecks Weitergabe an die Aufpreßmittel einer Klebestreifenauftragemaschine, gekennzeichnet durch einen um seine Längsachse drehbaren, als Hohlzylinder ausgebildeten und an eine Saugleitung angeschlossenen prismatischen Träger (10), dessen Außenfiächen mit Führungen (lOa, 10 b, 10 c, 10 d) für die abgeschnittenen Streifenstücke und diese Führungen mit einen Hohlraum (32) im Innern des Trägers (10) verbindenden Saugöffnungen (28) zum Festhalten des Klebestreifens (12) während des Abschneidens und der abgeschnittenen Streifenstücke (12', 12") während des Drehens des Trägers um seine Achse, versehen sind.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Lagerung des Trägers (10) auf einem festen etwa waagerecht angeordneten Dorn (8), welcher im Wirkungsbereich der ständig unter Saugwirkung stehenden Saugöffnungen (28) zur Bildung einer Unterdruckkammer (32) über einen Teil seines Umfanges ausgefräst ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der den Träger (10) abstützenden Lagerböcke (4) mit einer feststehenden Nabe (20) versehen ist, gegen welche der Träger unter Bildung einer Nut für den Durchtritt des Abschneidemessers drehbar anliegt.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (10) als vierseitiges Parallelprisma ausgebildet ist und durch ein nur in einer Richtung drehbares Schaltgetriebe (16) um jeweils 900 um seine Längsachse drehbar ist.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei die Länge des abzuschneidenden Streifenstückes anzeigende Anschläge (24, 26) außerhalb des Trägers (10) vorgesehen sind, von denen der am Einführungsende befindliche Anschlag (24) nur rechtwinklig, und der nach dem freien Ende zu liegende Anschlag (26) sowohl rechtwinklig als auch parallel zur Längsachse des Trägers verstellbar ist.
6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet durch ein am Binführungsende des Klebestreifens (12) angeordnetes und diesen von einer Rolle abziehendes, aus einem Zahnrad (38), einem gleichachsig angeordneten Stachelrad (40) und einer Gegendruckrolle (42) bestehendes Vorschubgetriebe, welches den Klebestreifen absatzweise über die sich in Wirksamkeit befindlichen Saugöffnungen (28) hinweg auf die sich in der Empfangslage befindliche Führungsfiäche (lOa) einschiebt.
7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Führungsfiächen (10 a, 10 b, 10 c, 10 d) befindlichen Saugöffnungen (28) in Richtung des freien Endes des Trägers (10) abnehmende Durchmesser aufweisen.