DE3022505C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Aus der DE 30 00 248 A1 ist eine Maschine zum Anbringen eines Einsatzteiles insbesondere in Kreisform an einem schlauchförmigen Gegenstand, wie z. B. einer gesondert gefertigten Strumpfhose, die im Schrittbereich keine Naht aufweist, bekannt. In dieser Druckschrift werden weder besondere Einrichtungen für die Bildung und die Zufuhr der Einsatzteile noch besondere Einrichtungen für den Zuschnitt entsprechend der Naht­ linie des Gegenstandes und des Einsatzteils vor deren Vernähen beschrieben.

Demgegenüber ist zwar der DE 25 44 166 A1 eine Vorrich­ tung der eingangs genannten Art entnehmbar, die aber dazu dient, Herrenslips mit einem Spickel herzustellen. Die beiden Gewebestücke, die dabei miteinander vernäht werden, bestehen aus dem gleichen gewebten Material, das so schwer ist und eine so große Eigensteifigkeit aufweist, daß es ohne besondere Greif- und Haltevorrichtungen maschinell transportiert und abgeschnitten werden kann. Überdies er­ folgt das Abschneiden der kleineren, den späteren Spickel bildenden Gewebestücke erst nachdem sie mit zwei geraden Nähten mit dem größeren, den späteren Slip bildenden Ge­ webestück vernäht worden sind.

Eine völlig andere Situation ergibt sich, wenn Teile aus unterschiedlichen, sehr leichten Materialien entlang ge­ krümmter Nahtlinien miteinander vernäht werden müssen, wie dies z. B. bei der Herstellung von Damenstrumpfhosen der Fall ist. Das die spätere Strumpfhose bildende Teil wird aus einem sehr dünnen Material, z. B. Nylonfasern, ge­ strickt und der Zwickel, der aus einem ebenfalls sehr leichten, keinerlei Eigensteifigkeit aufweisenden Baum­ wollgewebe besteht, wird zur Schließung des zunächst offen gebliebenen Schrittbereiches an den Rändern des Hauptteils der Strumpfhose entlang einer kreisförmigen Nählinie angenäht. Das erfordert, daß jedes einzelne Zwickelteil vor dem Annähen an das Hauptteil der Strumpf­ hose von dem zugehörigen Gewebeband abgeschnitten wird. Dieses sehr feine und leichte Gewebeband kann durch Er­ greifen seiner vorauslaufenden Querkante nicht gezogen und gefördert werden. Auch ist es nicht möglich, es frei vorstehend auf darunterliegende Förderbänder vorzuschieben.

Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vor­ richtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu schaffen, mit der auch ein leichtes, feines Gewebe, wie es z. B. bei einer Damenstrumpfhose Verwendung findet, ver­ arbeitbar ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die im An­ spruch 1 zusammengefaßten Merkmale vor.

Diesen Maßnahmen liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es nicht genügt, das feine und wenig steife Gewebe mit Hilfe eines mit Klemmbacken versehenen Schlittens intermittierend vorwärtszubewegen, während des Abschneidevorganges fest­ zuhalten und es dann mit Hilfe eines Greifers auf eine Trägerplatte zu überführen, sondern daß es darüber hinaus auf eine sehr genaue, sorgfältig auf die Bewegung der je­ weils anderen Teile abgestimmte Bewegungssteuerung der ein­ zelnen Komponenten ankommt, wie dies durch die im Kenn­ zeichen des Anspruches 1 zusammengefaßten Merkmale erfolgt.

Auf diese Weise wird eine höhere Verarbeitungsgenauigkeit bei gleichzeitiger Steigerung der pro Zeiteinheit herge­ stellten Stücke erzielt.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 bis 9 beispielsweise erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung, aus der die Einrichtungen zur Bildung der Einsatzteile aus einem kontinuierlichen Gewebeband und für ihre Übertragung auf Trägerplatten einer zum An­ bringen dieser Einsatzteile an einem schlauch­ förmigen Gegenstand wie einer Damenstrumpfhose dienenden Maschine hervorgehen,

Fig. 2 den Mechanismus zur Hin- und Herbewegung des Schlittens, der die Einrichtungen für den inter­ mittierenden Vorschub des Bandes für die Einsatz­ teile trägt,

Fig. 3 die Einrichtungen für den intermittierenden Vor­ schub des Bandes für die Einsatzteile,

Fig. 4 den Mechanismus für die Hin- und Herbewegung des Greifers zur Übertragung der Einsatzteile auf die Trägerplatten,

Fig. 5 die Einrichtungen zum Öffnen und Schließen des Greifers,

Fig. 6 die Stellungen des Greifers beim Vorlauf (unten) und beim Rücklauf (oben),

Fig. 7 eine Vorderansicht der Schneidklinge zum Bilden der Einsatzteile,

Fig. 8 eine Seitenansicht der Schneidklinge, und

Fig. 9 die Einrichtungen zum Zerschneiden des schlauch­ förmigen Gegenstandes und des Einsatzteils vor dem Vernähen.

Die Fig. 1 bis 8 zeigen die Einrichtungen zur Bildung von Einsatzteilen 12 bzw. Zwickeln aus einem kontinuierlichen Band 52 und zu deren Übertragung auf Trägerplatten 11 der in der DE 30 00 248 A1 beschriebenen Maschine.

Fig. 1 und 2 zeigen eine Spule 51 mit dem Band 52, dessen intermittierende Abwicklung, die mittels einer Einrichtung durchgeführt wird, die von einer Fotozelle 53 gesteuert wird, die Bildung eines Durchhangs 152 bewirkt, um eine übermäßige Spannung des Bandendes auf der Schneidebene zu vermeiden. Das Ende des Bandes 52 wird auf eine hori­ zontale Auflagefläche 54 aufgelegt, die mit einer Quernut 55 entsprechend dem Bandschneidbereich versehen ist. Auf einem hin- und herverfahrbaren Schlitten 56 sind mehrere Backen 59 zum Ziehen des Bandes 52 angeordnet. Der Vorlauf des Schlittens 56 wird von einer Kurvenscheibe 57 und der Rücklauf von einer Feder 58 gesteuert, wobei die Backen 59 über den Längsrändern der Bandauflagefläche 54 angeordnet sind und von zwei Kurvenscheiben 60, 61 gesteuert werden, die von einer einzigen abgeflachten Welle 62 angetrieben werden, um die Backen 59 zu öffnen oder unter Einklemmung des Endes des Bandes 52 zu schließen (Fig. 3).

Über der Auflage 54 ist ein Greifer 63 angeordnet, der ho­ rizontal hin- und herbeweglich ist und beim Vorlauf von einer Kurvenscheibe 64 zur Übertragung eines Einsatzteils 12 von der Auflagefläche 54 auf eine Trägerplatte 11 und beim Rücklauf im Leerzustand von einer Rückholfeder 65 ge­ steuert wird. Der Greifer 63 ist außerdem bezüglich der Fläche 54 mittels eines Hebels 66 verschwenkbar, der sein Öffnen am Ende des Hinlaufs und sein Schließen am Ende des Rücklaufs bestimmt, wodurch das gerade auf die Trägerplatte 11 übertragene Einsatzteil 12 freigegeben und das freie Ende des Bandes 52 vor dem Schnitt für die Bildung des Einsatz­ teils festgeklemmt wird (Fig. 4 und 5).

In den Fig. 6 bis 8 ist eine Schneideinrichtung gezeigt, die eine kreisförmige Schneidklinge 67 mit einer Gegenklinge 68 aufweist, deren Halterung 69 durch eine an sich bekannte Ein­ richtung gesteuert wird, um auf einer Führung 70, die über und quer zu der Auflagefläche 54 des Bandes 52 verläuft, eine horizontale Hin- und Herbewegung durchzuführen. Die Einrich­ tung weist ein Zahnrad 71 auf, das die Welle der Klinge 67 mit einer Zahnung 72 verbindet, um die Drehung während der Verschiebung der Halterung 69 sicherzustellen.

Die zuvor beschriebenen Einrichtungen können in einer Sta­ tion C der Maschine gemäß der DE 30 00 248 A1 angeordnet sein.

Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Jedesmal, wenn einer der Träger 2, die den zu fertigenden schlauch­ förmigen Gegenstand 3 tragen, in der Station C anhält, und sich die Trägerplatte 11 vor dem Ende der Auflagefläche 54, auf der das Band 52 aufliegt, befindet und koplanar zu die­ ser verläuft, rückt der Greifer 63 vor und überträgt das Einsatzteil 12, das zuvor durch die Klinge 67 geschnitten wurde, auf die Trägerplatte 11. Der Greifer 63 öffnet sich nun, gibt das Einsatzteil 12 frei und kehrt in dieser Reihen­ folge zurück. Am Ende des Rückhubs schließt sich der Greifer 63 am freien Ende des Bandes 52, das durch die Backen 59 um eine bestimmte Strecke vorgerückt wurde, die gleich der Ein­ satzteillänge ist. Danach öffnen sich die Backen 59, kehren in dieser Reihenfolge zurück und schließen sich am Rücklauf­ ende wieder am Band 52. Anschließend führt die Schneidklinge den Schnitt durch, während das Band von den Backen 59 und dem Greifer 63 festgehalten wird.

Die Einrichtung, mit der der Zuschnitt des Einsatzteils 12 und des zu fertigenden schlauchförmigen Gegenstandes 3 vor dem Vernähen durchgeführt wird, zeigt die Fig. 9. Die Ein­ richtung weist eine gebogene Führungsplatte 81 auf, die vor einem Teilbereich des unteren Endes des Trägers 2, jedoch unabhängig von diesem angeordnet ist. Das eine Ende der Führungsplatte 81 verläuft tangential zum Träger 2, während ihr anderes Ende 82 von diesem entfernt ist und einen Zwi­ schenraum 83 zwischen sich und dem unteren Ende des Trägers 2 bildet. Auf diese Weise wird am Rand des schlauchförmigen Gegenstandes 3, der zuvor auf den Träger 2 aufgespannt wurde, ein kurzes, gerades festgespanntes Stück 33 gebildet, das bezüglich der Tangente an den Träger 2 und der Schnittebene der Schneidklingen 15 stark geneigt ist, so daß die Schneid­ klingen 15 leicht einschneiden können.

Weiterhin ist eine Saugeinrichtung 84 mit einer sich vor­ teilhafterweise verjüngenden Saugrohröffnung vorgesehen, die dazu dient, die Gewebeteile von der Nahtlinie zu ent­ fernen, die von den Schneidklingen 15 während der Drehbewe­ gung der Halterung 2 abgeschnitten wurden. Außerdem dient die Saugeinrichtung 84 dazu, die in der Schneidzone befind­ lichen Bearbeitungsteile, d. h. den schlauchförmigen Gegen­ stand 3 und den betreffenden Einsatzteil 12 auszubreiten. Mit Hilfe bekannter Einrichtungen können die Schneidklingen 15 und die Saugeinrichtung 24 relativ zum Träger 2 verschoben werden.

Die oben beschriebenen Einrichtungen können in einer Station D der Maschine gemäß der DE 30 00 248 A1 angeordnet sein.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Abtrennen und Zuführen von Einsatz­ teilen (12) zu einer Maschine zum Anbringen dieser Einsatzteile an einem schlauchförmigen Gegenstand wie einer Damenstrumpfhose,
mit einer horizontalen Auflagefläche (54) zum Auflegen eines von einer Spule (51) abziehbaren Gewebebandes (52),
mit einem mit Klemmbacken (59) versehenen, ent­ lang der Auflagefläche (54) hin- und herbeweg­ baren Schlitten (56) zum intermittierenden Vor­ schieben des Gewebebandes (52) und zum Bereit­ halten desselben für einen Abtrennvorgang, mit einer quer zur Bandrichtung verfahrbaren, kreisförmigen Schneidklinge (67) zum Abschneiden jedes Einsatzteils (12) vom Gewebeband, und
mit einem Greifer (63), der in einer zur Auflage­ fläche (54) parallelen Ebene hin- und herbewegbar und für eine gegen die Auflagefläche (54) gerich­ tete Bewegung schwenkbar angeordnet ist, um jedes vom Gewebeband abgetrennte Einsatzteil (12) auf eine Trägerplatte (11) der Maschine zu überführen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (56) durch das gegeneinander gerichtete Zusammenwirken einer Kurvenscheibe (57) und einer Rück­ holfeder (58) angetrieben ist, wobei der Hub des Schlit­ tens (56) gleich der Länge der zu bildenden Einsatzteile (12) ist,
daß die Klemmbacken (59) durch zwei von einer abgeflach­ ten Welle (62) angetriebene Kurvenscheiben (60, 61) so gesteuert sind, daß sie während des Rücklaufs des Schlittens (56) in eine Offenstellung und vor dem Abtrenn­ vorgang und während des Vorlaufs des Gewebebandes (12) in eine Schließstellung gebracht werden, und
daß der Greifer (63) zur geradlinigen Hin- und Herbewegung von einer Kurvenscheibe (64) und einer Rückholfeder (65) und für die Schwenkbewegung von einem Hebel (66) ge­ steuert ist, der die Freigabe des Einsatzteils (12) am Ende des Vorlaufs des Greifers (63) und das Erfassen des Endes des Gewebebandes (52) am Ende des Rücklaufs des Greifers (63) bewirkt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schneidklinge (67) über ein Zahnrad (71) mit einer Zahnung (72) in Eingriff steht, die die Drehung der Schneidklinge (67) während des quergerichteten Verfahrens bewirkt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zu der Schneidklinge (67) eine Gegenklinge (68) vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge­ webeband (52) von der Spule (51) mittels einer durch eine Fotozelle (53) gesteuerten Einrichtung unter Bil­ dung eines Gewebedurchhangs (152) intermittierend ab­ wickelbar ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer sich an die Trägerplatte (11) anschließenden Einrichtung zum Zuschneiden des Einsatzteiles (12) und des auf einem drehbaren Träger (2) aufgespannten schlauchförmigen Gegenstandes (3) entlang einer Naht­ linie vor dem Vernähen, dadurch gekenn­ zeichnet,
daß vor einem Teilbereich des unteren Endes des Trägers (2) unabhängig von diesem eine gebogene Führungsplatte (81) angeordnet ist, deren eines Ende (82) vom Träger (2) entfernt ist und einen Zwischenraum (83) bildet, in welchem der aufgespannte schlauchförmige Gegenstand (3) mit einem Teilstück eine Lage einnimmt, die bezüglich der Schnittebene der den Zuschnitt ausführenden Schneidklingen (15) stark geneigt ist,
daß eine Saugeinrichtung (84) mit einer sich verjüngenden Saugrohröffnung vorgesehen ist, um die in der Schneidzone befindlichen Bearbeitungsteile (3, 12) auszubreiten und Schnittabfall abzuführen, und
daß Einrichtungen vorgesehen sind, die zum Bewegen der Schneidklingen (15) und der Saugeinrichtung (84) relativ zur Schneidzone dienen.