DE1220604B

DE1220604B - Zweistufiges Verfahren zum Herstellen von Schichtstoffen aus Polyester-Formmassen

Info

Publication number: DE1220604B
Application number: DEC29443A
Authority: DE
Inventors: John R Guenther; Robert B Mesrobian
Original assignee: Continental Can Co Inc
Current assignee: Continental Can Co Inc
Priority date: 1962-04-06
Filing date: 1963-03-22
Publication date: 1966-07-07
Also published as: BE630470A; US3246054A; NL291123A; GB1006849A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

C08g

Deutsche Kl.: 39 b - 22/10

Nummer: 1 220 604

Aktenzeichen: C 29443IV c/39 b

Anmeldetag: 22. März 1963

Auslegetag: 7. Juli 1966

Es war bekannt, Polyester-Formmassen, die ungesättigte Polyester, an diese anpolymerisierbare Monomere sowie Peroxyde enthalten, mit Energiestrahlen anzuhärten und danach durch Hitzebehandlung auszuhärten. Die bekannten Formmassen wiesen jedoch den Nachteil auf, daß sowohl die Dosis als auch die zum Anhärten erforderliche Zeit wirtschaftlich unannehmbar war. In der britischen Patentschrift 828 717 ist eine Bestrahlungsdosis von 2 bis 3 oder gar mehr Megarad angegeben worden. Im Beispiel 1 der britischen Patentschrift wird nur von einem Gemisch von 30 Teilen Styrol auf 100 Teile Polyester gesprochen. Da allen übrigen Beispielen die gleiche Mischung zugrunde liegt, wird einem Fachmann ein nur sehr enger Bereich für das Verhältnis von Polyester und Styrol angegeben. Über die Härte, die die Fonnmasse nach dem Anhärten besitzt, ist weder in der Beschreibung noch in den einzelnen Beispielen etwas ausgesagt worden. Ein, wie es im Beispiel 2 heißt, ungehärtetes flexibles Material kann gummielastisch, es kann jedoch auch sehr zähelastisch, also mehr oder weniger flexibel sein, d. h. eine größere oder eine kleinere Barcol-Härte aufweisen.

Nach der britischen Patentschrift 828 717 kann die Polyester-Formmasse in zwei oder mehr Schritten ausgehärtet werden, wobei mindestens ein Schritt durch Energiebestrahlung zu erfolgen hat. Das endgültige Aushärten kann nach den Angaben der britischen Patentschrift sowohl durch Energiebestrahlung als auch durch einen Katalysator erfolgen.

Erfindungsgegenstand ist ein zweistufiges Verfahren zum Herstellen von Schichtstoffen durch

a) Anhärten mit Energiestrahlen von mit Polyester-Formmassen getränkten Glasfasermatten, wobei die Polyester-Formmassen ungesättigte Polyester, an diese anpolymerisierbare Monomere sowie Peroxyde enthalten, und

b) endgültiges Aushärten dieser Schichtstoffe durch Hitzebehandlung.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man Polyester-Formmassen, die aus 100 Gewichtsteilen eines ungesättigten Polyesters, aus Äthylenglykol und Maleinsäureanhydrid, 8 bis 10 Gewichtsteilen Styrol und tertiärem Butylperbenzoat als Katalysator bestehen, mit einer Betabestrahlung von 1 MEV bei einer Dosis von einem Megarad anhärtet, wobei man den Schichtstoff mit einer Geschwindigkeit von höchstens 9 m/min an der Bestrahlungsquelle vorbeibewegt, und die Bestrahlung bei einer Barcol-Härte von 10 beendet, daß man den angehärteten Schichtstoff, in üblicher Weise,

Zweistufiges Verfahren zum Herstellen von
Schichtstoffen aus Polyester-Formmassen

Anmelder:

Continental Can Company, Inc.,

New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr. phil. A. Mentzel und Dipl.-Ing. W. Dahlke,

Patentanwälte,

Refrath bei Köln, Frankenforst 137

Als Erfinder benannt:

John R. Guenther, Mequon, Wis.;

Robert B. Mesrobian, Hinsdale, Wis. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 6. April 1962 (185 536)

in die gewünschten Formen bringt und daß man den geformten Schichtstoff dann endgültig aushärtet durch Erhitzen auf 120 und 150° C während 1,5 bis 3 Minuten.

Um, nach Kenntnis der britischen Patentschrift, zu dem erfindungsgemäßen Verfahren zu gelangen, bedurfte es einer gewissen erfinderischen Leistung, da die technische Lehre in ihrer Gesamtheit nicht einfach durch Reihenversuche zu ermitteln war. Der Autor der britischen Patentschrift 828 717 hat zwar erkannt, daß ein Gemisch aus ungesättigtem Polyester und Styrol durch Energiestrahlen in einer ersten Stufe angehärtet und in einer weiteren durch weitere Behandlung mit Energiestrahlen oder durch einen Katalysator endgültig ausgehärtet werden kann. Er gibt jedoch einem Durchschnittsfachmann nicht die ausreichenden Hinweise, um zu einer wirtschaftlich verwertbaren technischen Lehre zu gelangen. Ohne erfinderisches Handeln konnte man zu der im neuen Patentanspruch angegebenen technischen Lehre nicht gelangen.

Beispiel

Ein Polyester von mittlerer Viskosität wurde mit Styrol im Gewichtsverhältnis 100:8 gemischt. Der Polyester bestand aus einem Maleinsäureanhydrid-

609 588/447

und Äthylenglykolkondensat; als Lösungszusatzmittel verwendete man handelsübliches Styrol. Das flüssige Gemisch hat eine Wichte von 1,14 und ein dm³ wiegt entsprechend 1,14 kg; Säurezahl 35; Viskosität zwischen 2000 und 2500 Cp oder Y-2 nach der Gardner-Holt-Skala; Farbe unter eins. Die zulässige Lagerzeit belief sich auf mehr als sechs Monate, wobei keine schädliche Vorkondensierung eintrat. Die SPI-Gelierungszeit betrug 3 bis 4 Minuten, die SPI-Aushärtungszeit 5 bis 6 Minuten, und die ι ο größte SPI-Wärmeabgabe (exotherm) lag bei 205 bis 210° C. Vor dem Durchtränken fügte man 1 Gewichtsprozent Butylperbenzoat als Härter hinzu. Das Gemisch ließ sich fünf Tage lang bei Raumtemperatur verwenden. Das obige Gemisch diente zum Durchtränken eines verzierten Papiers. Man ließ auf das gesättigte ^Material 1 MEV Betastrahlen bei 1,5 Mikroampere, für eine Dosis von 1 Megarad einwirken, der Vorschub betrug dabei 9 m/min. Das flüssige Harzgemisch gelierte schnell und ergab ein gutes Gel. Nach dem Heraustreten aus der Bestrahlungszone führte man das Gut durch auf 150° C erwärmte Luft und erreichte eine vollständige Aushärtung bis auf eine Barcolhärte von mindestens 40 in einundeinhalb Minuten, d. h., das so gewonnene Erzeugnis ist mit dem vorgenannten, langsam ausgehärteten ,oder durch starke Bestrahlung erstellten vergleichbar.

Der technische Fortschritt: Wird vergleichsweise die nicht ausgehärtete Bahn in einen auf 150° C erwärmten Luftofen gebracht, dann zeigen sich starke Blasen und deshalb erwärmt man hierbei allmählich bis auf den Gelierpunkt, ohne 94° C zu überschreiten; dann folgt die vollständige Aushärtung bei einer höheren Temperatur, z. B. 150° G.

Als Schichtträger kann außer Papier auch Glasgewebe, Asbesttuch und -filz, Baumwoll- und Leinengewebe und Seidengewebe verwendet werden.

Claims

Patentanspruch:

Zweistufiges Verfahren zum Herstellen von Schichtstoffen durch

a) Anhärten mit Energiestrahlen von mit Polyester-Formmassen getränkten Glasfasermatten, wobei die Polyester-Formmassen ungesättigte Polyester, an diese anpolymerisierbare Monomere sowie Peroxyde enthalten, und

b) endgültiges Aushärten dieser Schichtstoffe durch Hitzebehandlung,

dadurch gekennzeichnety- daß .man Polyester-Formmassen, die aus IQO Gewichtsteilen eines ungesättigten Polyesters, aus Äthylenglykol und Maleinsäureanhydrid, 8 bis 10 Gewichtsteilen Styrol und tertiärem Butylperbenzoat als Katalysator bestehen, mit einer Betabestrahlung von 1 MEV bei einer Dosis von einem Megarad anhärtet, wobei man den Schichtstoff mit einer Geschwindigkeit von höchstens 9 m/min an der Bestrahlungsquelle vorbeibewegt, und die Bestrahlung bei einer Barcol-Härte von 10 beendet, daß man den angehärteten Schichtstoff, in üblicher Weise, in die gewünschten Formen bringt und daß man den geformten Schichtstoff dann endgültig aushärtet durch Erhitzen auf 120 und 150° C während 1,5 bis 3 Minuten.. ·

In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 828 717.

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