DE1219596B - Kernreaktor-Brenn- bzw. Brutstoffelement und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents

Kernreaktor-Brenn- bzw. Brutstoffelement und Verfahren zur Herstellung derselben

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DE1219596B
DE1219596B DEK49431A DEK0049431A DE1219596B DE 1219596 B DE1219596 B DE 1219596B DE K49431 A DEK49431 A DE K49431A DE K0049431 A DEK0049431 A DE K0049431A DE 1219596 B DE1219596 B DE 1219596B
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fissile material
nuclear reactor
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Dipl-Phys Johannes Spies
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KERNFORSCHUNG MIT BESCHRAENKTE
Gesellschaft fuer Kernforschung mbH
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KERNFORSCHUNG MIT BESCHRAENKTE
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    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
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    • G21C3/42Selection of substances for use as reactor fuel
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Description

  • Kernreaktor-Brenn- bzw. Brutstoffelement und Verfahren zur Herstellung derselben Die Erfindung bezieht sich auf ein Kernreaktor-Brenn- bzw. Brutstoffelement aus elektrisch schlechtleitenden körnigen Spaltstoffen, denen zum besseren Wärmetransport gut wärmeleitende Materialien beigegeben sind.
  • Da die Wirtschaftlichkeit moderner Hochtemperaturreaktoren unter anderem von der spezifischen Leistung in ihrer Spaltzone abhängt, ist es wichtig, Kernbrennstoffe mit guter Wärmeleitfähigkeit herzustellen. Je besser die Wärmeleitfähigkeit der Kernspaltstoffelemente ist, um so mehr Wärme kann pro Zeiteinheit aus dem Brennstoff abgeführt werden und um so höhere spezifische Leistungen lassen sich in der Spaltzone erzeugen.
  • Es gibt Kernspaltstoffe, die zwar hochtemperaturbeständig sind, jedoch nur eine verhältnismäßig geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Ein solcher bekannter, zur Zeit oft verwendeter Spaltstoff ist z. B. Urandioxyd.
  • Nun ist es bekannt, eine verbesserte Wärmeableitung aus schlecht wärmeleitenden Spaltstoffen, wie z. B. Urandioxyd, dadurch zu erreichen, daß diese in einem Metall dispergiert werden. Hierzu verwendet man entweder Urandioxydkörner von 40 bis 100 #t Durchmesser und dispergiert diese in einem nichtspaltbaren Metall, oder man geht von kleineren Urandioxydkörnern von etwa 2 bis 20 #t Durchmesser aus, die dann in geringen Prozentsätzen in einem spaltbaren Metall, wie z. B. Uran, dispergiert werden. Im letzten Falle soll aber nicht die Wärmeleitfähigkeit des ohnehin genügend gut wärmeleitenden Uranmetalls beeinflußt, sondern durch die Zugabe geringer Mengen von Urandioxyd soll eine mechanische Deformation durch im Innern der Brennelemente entstehende Spaltgase verhindert werden. Die Wärmeleitfähigkeit des Kernbrennstoffelementes am Uranmetall wird hierbei durch das schlecht wärmeleitende Urandioxyd herabgesetzt.
  • Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit von schlecht wärmeleitenden Spaltstoffen besteht darin, andere gut wärmeleitenden Stoffe, wie etwa Berylliumoxyd oder Molybdän, beizumischen. Diese Beimischungen werden in verschiedenen Formen in den Spaltstoff eingebracht, beispielsweise durch Mischung des Spaltstoffpulvers mit Pulver der beizumischenden Substanz und Weiterverarbeitung dieser Mischungen. Auch kann man die Spaltstoffkörner mit einer dünnen Haut aus der beizumischenden Substanz umhüllen und diese umhüllten Spaltstoffkörner als Ausgangspunkt für die Brenn- bzw. Brütelernentherstellung verwenden. Körner aus Urandioxyd werden z. B. mit Molybdän bedampft, dabei sollen gleichzeitig auch die Spaltgase im Brennstoffkorn zurückgehalten werden.
  • Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß der Wärmetransport in! Innern von verschiedenen Eigenschaften und Bestandteilen des Festkörpers abhängig ist. Bei Metallen tragen unter anderem die elektrischen Ladungsträger in ganz erheblichem Umfange zum guten Wärmetransport bei. Aufgabe der Erfindung ist es, die Ladungsträgerdichte, d. h. die Dichte der freien Elektronen oder der Defektelektronen in körnigen, elektrisch schlechtleitenden Spaltstoffen so zu steigern, daß eine erhebliche Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit gewonnen- wird, ohne daß dem Kernspaltstoff zuviel Fremdstoffe zugeordnet werden müssen. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren soll hierdurch die Beigabemenge auf ein Minimum herabgedrückt werden. Gemäß der Erfindung liegt die Korngröße des Spaltstoffes in der Größenordnung der doppelten effektiven »Eindringtiefe« der Ladungsträger. Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß sich an der Grenzschicht zwischen Metallen und schlechten Leitern, insbesondere Halbleitern, in einer gewissen Schichtdicke (d. h. also der »effektiven Eindringtiefe«) die Dichte der Ladungsträger erhöht, da ein Teil der Elektronen aus dem Metall in den Halbleiter eindringt.
  • Die Tiefe dieser Eindringzone mit höherer Ladungsträgerdichte ist allerdings relativ klein und liegt in der Größenordnung von 0,1 @t bei Zimmertemperatur (ohne Anlegen einer Spannung zwischen Halbleiter und Metall): Für eine wirksame Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit der Spaltstoffe nach der Erfindung genügt es dann, relativ geringe Mengen des elektrisch gut leitenden Zusatzstoffes beizumengen, da die Ladungsträgerkonzentration im Spaltstoff praktisch über dessen ganzes Volumen durch die angelagerten Metalle erhöht wird. Bei Verwendung von Urandioxyd kann man Molybdän oder Berylliumoxyd zugeben. Man hat im Rahmen der Erfindung verschiedene Möglichkeiten, diese Zusatzstoffe den Spaltstoffen zuzuordnen. Günstig kann es z. B. sein, die Spaltstoffkörner mit Metallkörnern kleinerer, maximal gleicher Größe zu vermischen.
  • Auch kann man vorteilhaft durch intensive Mischung der Kernspaltstoffkörner mit einer z. B. flüssigen, chemischen Verbindung die Zusatzstoffe einbringen. In diesem Falle werden die chemischen Verbindungen den Spaltstoffkörnern beispielsweise durch Auftrocknen angelagert, worauf mit bekannten Maßnahmen, wie z. B. durch Reduktion, die Verbindung in den leitenden Zusatzstoff umgewandelt wird.
  • Bei den Korngrößen, die bei dem Verfahren nach der Erfindung in Frage kommen, ist es schwierig, die Stoffe intensiv genug beizumischen bzw. die Zusatzstoffe auf die Spaltstoffkörner aufzubringen, da die Körner bei diesen Korngrößen koagulieren.
  • Sehr zweckmäßig ist daher ein Verfahren, bei dem die Brennstoffkörner mit einer Mahl- oder Mischvorrichtung in einer Lösung der chemischen Substanz, aus der später die Zusatzstoffe erzeugt werden, gemahlen und/oder gemischt werden. Hierauf wird das Gemisch getrocknet und durch chemische Reaktion die Zusatzsubstanz aus der aufgetrockneten Verbindung hergestellt. Der-Mahlvorgang, bei dem die Kernspaltstoffteilchen (z. B. Urandioxyd) auf die entsprechende Korngröße herabgemahlen werden, ist also mit dem Mischvorgang vereinigt, wenn man als Mahlflüssigkeit eine Lösung ' der chemischen Verbindung verwendet, aus der die Zusatzsubstanz (z. B. Molybdän) erzeugt wird. Eine solche Lösung; die sich für die Herstellung einer Molybdänbeimischung bzw. -umhüllung der Urandioxydkörner und damit als Mahlflüssigkeit eignet, besteht aus: 15 ml H20 21,5 g 4)2M004 3 g LiOH 25 ml NH40H Das in dieser Lösung gemahlene und anschließend getrocknete Mahlgut wird bei hohen Temperaturen in der Größenordnung von 900°C im feuchten Wasserstoffstrom geglüht. Es kann vorteilhaft sein, anschließend bei Erhöhung der Temperatur auf etwa 1100° C weiterzuglühen, so daß das gebildete Molybdän-auf dem Mahlgut festsintert. Weiterhin ist es zweckmäßig, die aneinandergesinterten Körner nochmals diesem Verfahren (Mahlung, Trocknung, Reduktion, Sinterung) zu unterwerfen. Es ist ohne weiteres einzusehen, daß man bei dem vorbeschriebenen Verfahren durch Konzentrationsänderung der chemische Verbindung ein Mittel in der Hand hat, um die Schichtdicke des aufgetragenen Stoffes zu beeinflussen.
  • Bei Verwendung von Zusatzstoffen auf keramischer Basis, wie ä. B. Berylliumoxyd, empfiehlt es sich, neutrale Flüssigkeiten als Mahlflüssigkeit zu verwenden, wie z. B. Alkohol. Selbstverständlich kann man auch bei Verwendung von 'metallischen Zusatzstoffen den letzten Mahlvorgang in einer neutralen Flüssigkeit vollziehen.
  • Die Ausführungsmöglichkeiten des Verfahrens nach der Erfindung sind nicht auf die beschriebenen Beispiele beschränkt. So wird es in vielen Fällen zweckmäßig sein, Fliehkraftkugelmühlen als Mahlvorrichtungen zu verwenden, bei denen das feste Mahlgut in einer Flüssigkeit suspendiert einem um eine lotrechte Achse umlaufenden, Mahlkugeln enthaltenden Mahlgefäß aufgegeben werden. Das Mahlgefäß läuft bei diesen Mühlen außer um seine eigene Achse noch um eine zweite Achse um, wobei die Drehzahlen, mit denen das Mahlgefäß um die eigene Achse und um die zweite Achse umläuft, so gewählt werden, daß die das Mahlgut enthaltende Flüssigkeit im Mahlgefäß einen umlaufenden Ring bildet. Das Mahlgut wird dabei einer zentrifugenartigen Wirkung unterworfen, die die gröberen Teilchen an die Innenwand des Mahlgefäßes drängt, wo sie der Mahlwirkung von wenigen größeren, in dem Mahlgefäß enthaltenen Kugeln unterworfen sind.
  • Um Brennelemente aus den relativ feinen Körnern herstellen zu können, wird es sich in den meisten Fällen empfehlen, die Körner zunächst zusammenzusintern oder in einer anderen geeigneten Weise zu größeren Stücken zusammenzuformen und diese Stücke dann auf die für die Brennelementherstellung günstigste Form und Größe zu vermahlen. Hierbei. kann es durchaus vorteilhaft sein, die Stücke auf verschiedene Größe herabzumahlen, da es beispielsweise bei der Herstellung von Brennelementen unter Einwirkung mechanischer Schwingungen meist günstig ist, Körner verschiedener Größe miteinander zu verpressen.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Kernreaktor-Brenn- bzw. Brutstoffelement aus elektrisch schlechtleitenden körnigen Spaltstoffen, denen zum besseren Wärmetransport gut wärmeleitende Materialien beigegeben sind, dadurch gekennzeichnet, daßdieKorngröße des Spaltstoffes in der Größenordnung der doppelten »effektiven Eindringtiefe« der Ladungsträger liegt.
  2. 2. Kernreaktor-Brenn- bzw. Brutstoffelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, 'daß die Spaltstoffkörner mit Körnern aus elektrisch gut leitenden Werkstoffen bzw. hoher Ladungsträgerdichte, wie Metall, Berylliumoxyd, kleinerer oder höchstens gleicher Größe vermischt sind.
  3. 3. Kernreaktor-Brenn- bzw. Brutstoffelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltstoffkörner mit einer Schicht aus elektrisch gut leitenden Werkstoffen in der Größenordnung von 30% der »effektiven Eindringtiefe« der Ladungsträger oder geringerer Stärke überzogen sind.
  4. 4. Verfahren zum Herstellen von Kernreaktor-Spaltstoffelementen nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltstoffkörner mit den zugeordneten Körnern bzw. Schichten aus elektrisch gut leitenden Werkstoffen stückig gemacht, z. B. zusammengesintert, und anschließend auf die für die Spaltstoffelemente optimale Größe zerkleinert werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 878 911; Pulvermetallurgie in der Atomkerntechnik, 4. Plansee-Seminar, »De Re Metallica«, Reutte/Tirol, 1962, S. 83 bis 132 und 529 bis 542.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB878911A (en) * 1957-10-14 1961-10-04 Gen Electric Improvements in nuclear fuel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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GB878911A (en) * 1957-10-14 1961-10-04 Gen Electric Improvements in nuclear fuel

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