DE1219225B - Verfahren zur Herstellung von Derivaten der Oxime von Polyacroleinen oder Acroleinmischpolymerisaten - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 45J37WW PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. σ.:

C08f

Deutsche Kl.: 39 c-25/01

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

1 219 225
D43618IVd/39c
13. Februar 1964
16.Juni 1966

Bei der Umsetzung von Formaldehyd mit Polyacroleinen in Gegenwart von Alkalien entstehen makromolekulare Polyalkohole, deren Hauptbestandteil etwa die Zusammensetzung

CHoOH

---CH₂- C η

CH₂OH

hat, wobei η eine größere Zahl sein kann. Neben der Reaktion mit Formaldehyd finden auch Cannizzaro-Reaktionen statt, so daß die Kettenmoleküle noch COOH- bzw. COO-Metall-Gruppen enthalten.

Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Derivaten der Oxime von PoIyaoroleinen oder Acroleinmischpolymerisaten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Oxime von Polyacroleinen oder Acroleinmischpolymerisaten in Wasser, in mit Wasser unbegrenzt verdünnbaren Lösungsmitteln oder in solchen, mit Wasser verdünnten Lösungsmitteln suspendiert, Formaldehyd oder Formaldehyd abgebende Substanzen zusetzt, bei einer Temperatur von O bis etwa 90° C, vorzugsweise zwischen etwa 50 und 8O⁰C, eine Lösung oder eine Suspension von Alkali- oder Erdalkalihydroxyden zudosiert und die Mischung bei diesen Temperaturen hält, bis die Reaktion beendet ist.

Diese neuen wasserlöslichen Polymeren haben vorwiegend folgende Struktur

CHoOH

-CH₂-C-

= NOR

(R = H oder Alkalimetall)

Verfahren zur Herstellung von Derivaten der
Oxime von Polyacroleinen oder
Acroleinmischpolymerisaten

Anmelder:

Dynamit Nobel Aktiengesellschaft, Troisdorf

Als Erfinder benannt:

Dr. Ilse Ursula Nebel, Oberlar;
Dr. Gerhard Bier, Troisdorf

2

pendiert sind, Formaldehyd oder Formaldehyd abgebende Substanzen, wie z. B. Paraformaldehyd oder Hexamethylentetramin, unter dem Einfluß von Alkali oder Erdalkali bei einer Temperatur von O bis zu etwa 90° C, vorzugsweise zwischen etwa 50 und 80° C, einwirken und hält weiter bei diesen Temperaturen. Man arbeitet zweckmäßig in der Weise, daß man nach Beendigung der Reaktion das Wasser im Vakuum weitgehend entfernt und die Polymeren mit wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln, z.B. Methanol oder Lösungsmittelgemischen, z. B. Methanol—Äthyläther ausfällt. Dadurch erhält man wasserlösliche Polymerisate der Formel

CH₂OH

CH₂-C-

CH = NO Metall

Bringt man nach Beendigung der Reaktion das Reaktionsgemisch auf ein pH = 6 und arbeitet wie oben beschrieben auf, so erhält man wasserlösliche Polymerisate der Formel

Ein besonderer Vorteil ist es, daß außer den reaktionsfähigen Alkoholgruppen noch reaktionsfähige Oximgruppen in den Polymeren enthalten sind, die zu weiteren Umsetzungen, z.B. einer Spaltung zu Aldehydgruppen oder einer Reduktion zu Aminogruppen fähig sind.

Zur Herstellung dieser Polymeren läßt man z.B. auf Polyacroleinoxime, die in Wasser, in mit Wasser unbegrenzt verdünnbaren Lösungsmitteln oder in solchen mit Wasser verdünnten Lösungsmitteln sus-CH₂OH

CH₂-C-

CH = NOH

Die Umsetzung läuft bei Normaldruck ab, es kann aber auch unter vermindertem oder erhöhtem Druck gearbeitet werden.

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Claims (3)

1 219 Beispiel 1 Beispiel 2 1 g Polyacroleinoxim, hergestellt gemäß Houb en—Weyl, Makromolekulare Stoffe, Teil 2 (1963), S. 733, wird mit 62,5 ml .Wasser versetzt und, auf 600C erwärmt. Dann werden 2,1 g Formaldehyd in Form einer 37°/iiigen. wässerigen Lösung und anschließend 5 ml 2n-NaOH zugetropft... Es tritt eine klare Lösung ein. Sie wird noch weitere 21 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Das Wasser wird im Vakuum abdestilliert, bis das Reaktionsprodukt im Kolben zähflüssig zurückbleibt. Das Polymere wird mit Methanol gefällt, isoliert und mit Methanol gewaschen; es ist vollkommen wasserlöslich. 15 1 g Polyacroleinoxim wird.mit 62^5, ml Wasser versetzt und auf 60° C erwärmt. Dann werden 2,1 g Formaldehyd in Form einer 37ö/oigen wässerigen Lösung und anschließend 5 ml 2 n-NaOH zugetropft. Es ao tritt -eine klare Lösung ein.- Sie-wird-noch weitere · 21 Stunden bei dieser Temperatur .gerührt. Der pH-Wert der Lösung wird nun auf 6 eingestellt. Das Wasser wird: darauf im Vakuum abdestilliert, bis das Reaktionsprodukt im Kolben zähflüssig zurückbleibt. Das Polymere wird mit. Methanol gefällt, isoliert und mit Methanol gewaschen; ,es.ist vollkommen wasserlöslich. -.-.·■-«.., Die neuen Produkte können sehr vielseitig eingesetzt werden. Sie können aus der Lösung oder thermoplastisch verarbeitet werden. Sie eignen sich z. B. zur Herstellung von Folien und Fäden, -und-' sie"können anderen hochmolekularen^Substanzen zugesetzt werden, um deren Eigenschaften' abzuändern. Sie sind auch als Ionenaustauscher verwendbar. .J : Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Derivaten . \ der; Oxime von Polyacroleinen oder Acroleinmischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxime von Polyacroleinen oder Acroleinmischpolymerisaten in Wasser, in mit Wasser unbegrenzt verdünnbaren Lösungsmitteln oder in solchen, mit Wasser verdünnten Lösungsmitteln suspendiert, Formaldehyd oder Formaldehyd abgebende Substanzen zusetzt, bei einer Temperatur von 0 bis zu etwa

v' 90° C, vorzugsweise zwischen etwa 50 und 80^p C, eine Lösung oder eine Suspension von'Alkali-

' - oder Erdalkalihydroxyden zudosiert; und die Mischung bei diesen Temperaturen hält^ bis die Reaktion beendet ist.,

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die. Polymerisate mit wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen fällt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,, daß man nach Beendigung der Reaktion das Reaktionsgemisch auf pH = 6 einstellt und die Polymerisate mit wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen fällt. .-■.■.-■

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