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Verfahren zur Behandlung von Holzmehl mit bituminosen Stoffen für
dessen Benutzung als Unterschicht für Bodenbekleidungen Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Behandlung von Holzmehl mit bituminösen-Stoffen für dessen Benutzung
als Unterschicht für Bodenbekleidungen.
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Zum Schutz vont Holispanplatten gegen Schädlinge ist Natripm-Pentachlorphenol
als Schutzmittelzusatz bekannt. Dieses Schutzmittel soll mit einem Bindemittel in
Lösung angewendet werden Dabei wird vorgeschlagen, daß die Holzspäne bei der Aufsprühung
des Schutzmittels trocken sein sollen, d. h. daß vorher eine Trocknung stattfinden
muß, wenn änschließend Bindemittel und Schutzmittel getrennt aufgebracht werden.
Hierbei ist zu berücksichtigen, daß eine schlechte Absorption der Späne bekannt
ist, weshalb die Zufügung eines Netzmittels empfohlen wird.
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Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, gemäß welchen das
Sägemehl oder die Holzteilchen mit verschiedenen Produkten und in gewissen Fällen
in Gegenwart von Wasser behandelt werden, um ihr Zusammenbacken zu erzielen.
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Für gewisse Anwendungen, insbesondere zur Herstellung von Unterschichten
von Bodenbekleidungen, ist es jedoch nötig, die Pulverförmigkeit und Nachgiebigkeit
des Holzmehls beizubehalten, indessen es gleichzeitig unverfaulbar zu machen.
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Es wird überdies angestrebt, das Sägemehl gegen die Einwirkung von
äußeren Einflüssen, wie Feuchtigkeit und Pilze, möglichst unempfindlich zu machen.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von Sägemehl,
welches diesen Bedingungen entspricht. Dieses Verfahren vermeidet ein Zusammenbacken
der Teilchen miteinander.
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Erfindungsgemäß wird Holzmehl der gleichzeitigen Einwirkung eines
Gemisches von Wasser mit einer Lösung bituminösen Stoffes, dessen organisches Lösungsmittel
nicht mit Wasser mischbar ist, unterworfen. Gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform wird zu dem Holzmehl ungefähr der dem Holzmehl entsprechende Rauminhalt
des Gemisches zugesetzt, wobei der bituminöse Stoff im Verhältnis zwischen 5 und
10'0/o des Holzmehlvolumens vorhanden ist.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt somit darin, daß sich
das Wasser und der bituminöse Stoff in verschiedenen Zuständen derart befinden,
daß sie ihre Wirkung getrennt ausüben und ohne daß eine Veränderung der Zusammensetzung,
die sich aus den verschiedenen Absorbtionseigenschaften des Holzes einerseits für
Wasser und andererseits für den Stoff ergibt, einen Einfluß auf den
Zustand ausübt,
in dem sich der bituminöse Stoff befindet.
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Wenn das erfindungsgemäße Verfahren beginnt, wird das Wasser zunächst
von dem Holzmehl absorbiert, weil dieses eine größere sogenannte Affinität für Wasser
hat. Da das Wasser und der bituminöse Stoff zwei unterschiedliche Zustände bilden,
verändert diese Absorbtion des Wassers nicht den Zustand des bituminösen Stoffes.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, daß sowohl das
Wasser als auch das bituminöse Erzeugnis ihre größtmögliche Wirkung ausüben.
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Mit dem erfindungsgemäßen Gemisch kann das Wasser seine ganze Fähigkeit
zur Benetzung des Holzes bewähren. Dieses quillt daher bis zum äußersten auf, so
daß die besten Voraussetzungen zur Aufnahme des bituminösen Stoffes geschaffen werden.
Dieser bituminöse Stoff bleibt in seinem Lösungsmittel gelöst und somit in dem Zustand,
in welchem er am leichtesten von den aufgequollenen Holzpartikeln absorbiert werden
kann. Somit kann das pilztötende und wasserabstoßende Tränkungsmittel dann infolge
der Osmose tief in das Sägemehl eindringen und die Zellwände auskleiden.
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Die so getränkten und in ihrem Zustand größter Ausdehnung ausgekleideten
Teilchen behalten dieses größte Volumen nach der Trocknung.
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Die durch diese Behandlung erzielten Ergebnisse sind ganz verschieden
von denen, welche'durch die nicht gleichzeitige Wirkung der beiden Behandlungen
mit Wasser und einem undurchlässig machenden Produkt erhalten werden Beispielshalber
sei angegeben, daß die erfindungsgemäße Behandlung bei frischem Sägemehl so vorgenommen
werden-- kann, daß das Sägemehl mit einem etwa gleichwertigen Wasservolumen getränkt
wird, welches ein bituminöses Produkt-in einem"An teil von etwa 10 10°/o des Sägemehlvolumens
enthält.
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Gemäß den Eigenschaften des benutzten Tränkungsmittels sowie entsprechend
den nach der Behandlung gewünschten Eigenschaften des Sägemehls, insbesondere der
Nachgiebigkeit, können jedoch die obigen Anteile verändert werden.
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Das Verfahren ist insbesondere dazu bestimmt, den pulverförmigen
Zustand des Sägemehls aufrechtzuerhalten, es ist jedoch klar, daß man, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen, anschließend bekannte Behandlungen vornehmen
kann, welche das Zusammenbacken der Holzteilchen durch Verwendung von hydraulischen
Bindemitteln oder anderen Verfahren ermöglichen.
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Man kann z. B. mittels eines bituminösen Stoffs Holzspäne oder andere
zellulosehaltige holzartige Teilchen, natürliche oder künstliche Fasern, welche
in der oben angegebenen Weise behandelt wurden, zusammenbacken.
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Eine mittels des erfindungsgemäßen -Materials hergestellte Schicht
kann nicht nur als Unterlage für Parketts dienen, sondern auch zur Herstellung einer
inneren oder äußeren Bodenfläche benutzt werden, welche für Sportzwecke od. dgl.
bestimmt ist.
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In diesem letzteren Fall wird sie mit einem starren kontinuierlichen
Werkstoff überzogen, z. B. einem Zementbelag, oder mit vorgefertigten Platten, z.
B.
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Platten aus zusammengebackenen Holzfasern, Asphaltplatten usw.
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Man kann auch zur Bildung einer Bodenfläche einer in der angegebenen
Weise behandelten Sägemehlschicht zusammengebackene Elemente überlagern, welche
ebenfalls in der oben angegebenen Weise hergestellt sind, wobei auf die Anordnung
eine dünne Schicht aus flüssigem, pigmentiertem
Zement aufgebracht wird, um die Wirkungen
der Sonnenstrahlen zu vermeiden Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Weise
= durchgeführt werden, daß ein oben offenes Gefäß mit einer Bodenfläche von 3 3
m und einer Höhe von 0,50 m zur Hälfte mit Wasser gefüllt wird, dem 101 Verschnittbitumen
(Mischung aus Erdölbitumen und Mittelölen des Steinkohlenteers), z. B. das bei der
Esso Standard-Herstellung entstehende, unter dem Qualitätszeichen 01 bekannte Bitumen
zugesetzt werden. Es wird sodann etwa ein Sechstel des Wasservolumens Sägemehl unter
Umrühren allmählich zugesetzt und die Mischung etwa 5 Minuten lang gerührt. Danach
ist däs - Sägemehi gut durch tränkt, und es wird der Inhalt des Gefäßes auf einen
leicht geneigten Boden ausgekippt, wovon das über--schüssige Wasser abläuft. (Das
ablaufende Wasser ist nicht gefärbt.) Das verbleibende Sägemehl kann zur Herstellung
von Sportplätzen od. dgl. unmittelbar, d. h. ohne Trocknung verwendet werden. Soll
es zur Herstellung von Parkettfußböden verwendet werden, so wird es etwa 24 Stunden
lang an der freien Luft getrocknet.