DE1216161B

DE1216161B - Schaltungsanordnung zur Begrenzung des Einschaltstromstosses in einer elektronisch arbeitenden Blinkanlage

Info

Publication number: DE1216161B
Application number: DES85745A
Authority: DE
Inventors: Erich Gelder
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1963-06-20
Filing date: 1963-06-20
Publication date: 1966-05-05

Description

Schaltungsanordnung zur Begrenzung des Einschaltstromstoßes in einer elektronisch arbeitenden Blinkanlage Blinkanlagen, wie sie beispielsweise als Richtungsanzeiger in Kraftwagen verwendet werden, bestehen heute in der Regel aus einer Multivibratorschaltung, deren impulsförmige Ausgangsspannung eine Glühlampe speist.
Nun zeigen Glühlampen Kaltleiterverhalten, d. h., ihr Widerstandswert ist zu Beginn beim Einschalten klein, und erst bei Stromfluß steigt infolge zunehmender Temperatur ihr Widerstand an.
Diese Tatsache bedingt in einer Schaltungsanordnung nach der oben beschriebenen Art unangenehm hohe Einschaltstromstöße, die zu überbeanspruchungen der Transistoren im Multivibrator führen.
Um diese Schwierigkeit zu umgehen, sind mehrere schaltungsmäßige Lösungen angegeben worden, die aber letzten Endes unbefriedigend geblieben sind. Beispielsweise hat man dem Transistor des Multivibrators, in dessen Kollektorleitung die Glühlampe liegt, einen Widerstand zur Kollektor-Emitter-Strecke parallel geschaltet. Dieser Widerstand hat die Aufgabe, die Glühlampe vorzuheizen. Diese Schutzmaßnahme wirkt jedoch nur im Dauerbetrieb. Beim Einschalten eines solchen Blinkers ist die Glühlampe trotzdem kalt, und der hohe Einschaltstromstoß tritt auf.
Es ist zwar auch grundsätzlich bekannt, das Temperaturverhalten eines Kaltleiters durch die Zusammenschaltung mit einem Heißleiter zu kompensieren. Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß ein Kaltleiter und ein Heißleiter elektrisch in Reihe geschaltet werden, wobei durch geeignete Dimensionierung im Bedarfsfall ein nahezu konstanter Widerstandsverlauf erreicht werden kann.
Dabei treten jedoch bei Verwendung einer Multivibratorschaltung schaltungstechnische Probleme auf, welche das Schaltverhalten des Multivibrators betreffen. Denn die Widerstandswerte gehen in die zeitbestimmenden Größen des Multivibrators mit ein, d. h., die Einschaltung der Kaltleiter- und Heißleiterkombination muß so vorgenommen werden, daß die das Schaltverhalten bestimmenden Zeitkonstanten zu den gewünschten Werten für die anderen Parameter, wie beispielsweise die Blinkfrequenz, führen.
Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung werden diese Schaltungsprobleme in vorteilhafter Weise dadurch gelöst, daß die Kaltleiter- und Heißleiterkombination derart mit den übrigen Elementen des Multivibrators zusammengeschaltet werden, daß der Gesamtwiderstand der Kombination aus temperaturabhängigen Widerständen als Konstante in die zeitbestimmenden Glieder des Multivibrators eingeht. Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Begrenzung des Einschaltstromstoßes in einer elektronisch arbeitenden Blinkanlage, in der ein mit wenigstens zwei Transistoren aufgebauter astabiler Multivibrator Verwendung findet, wobei zu der die Lichtsignale abgebenden Glühlampe in der Kollektorleitung eines Transistors der Multivibratorschaltung ein temperaturabhängiger Widerstand, insbesondere ein Heißleiter, in Reihe geschaltet ist, mit dem Kennzeichen, daß der Rückkopplungszweig vom Kollektor des Transistors, welcher die Glühlampe an seinem Ausgang enthält, auf die Basis des anderen Transistors zwischen einem Pol des temperaturabhängigen Widerstandes und der Kollektorelektrode liegt.
Die Erfindung wird an Hand eines als Ausführungsbeispiel zu wertenden Schaltschemas nach der anliegenden Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt einen gebräuchlichen astabilen Multivibrator, gebildet aus den Transistoren T1 und T2, die über die Kondensatoren C1 und C2 wechselweise rückgekoppelt sind. Über die Widerstände R1, R2 und R3 wird die Gleichspannung an die Transistoren geführt; an den Klemmen 1 und 2 liegt die zum Betrieb erforderliche Gleichspannung mit der eingezeichneten Polarität (Punkt 1 negativ gegenüber Punkt 2).
In der Kollektorzuleitung des Transistors T2 liegt die Reihenschaltung des Heißleiters HL und der Glühlampe L.
Die Wirkungsweise bei dieser Schaltungsanordnung ist die folgende: Wird eingeschaltet, so hat die Glühlampe L einen kleinen und der Heißleiter HL einen großen Widerstand. Der Heißleiter verhindert den hohen Einschaltstromstoß, der den Transistor gefährden würde. Mit dem Stromdurchgang steigt die Temperatur sowohl des Heißleiters als auch der Glühlampe. Der Heißleiterwiderstand nimmt ab, der Widerstand der Lampe nimmt zu.
Die Glühlampe übernimmt praktisch die gesamte Spannung. In der folgenden Blinkpause kann der Heißleiter abkühlen, und bei der Wiederholung des Vorganges kann der oben beschriebene Ablauf sich wieder einstellen.
Damit sich der Vorgang des Aufheizens und Abkühlens des Heißleiters während eines Impulses und der nachfolgenden Pause vollziehen kann, muß der Heißleiter eine kleine Zeitkonstante haben, d. h., das Verhältnis der Aufheizzeit zur Abkühlungszeit muß in der Größenordnung des reziproken Wertes der Impulsfolgefrequenz liegen.
Diese Zeit kann durch geeignete konstruktive Maßnahmen für den Heißleiter festgelegt werden.

Claims

Patentanspruch: Schaltungsanordnung zur Begrenzung des Einschaltstromstoßes in einer elektronisch arbeitenden Blinkanlage, in der ein mit wenigstens zwei Transistoren aufgebauter astabiler Multivibrator Verwendung findet, wobei zu der die Lichtsignale abgebenden Glühlampe in der Kollektorleitung eines Transistors der Multivibratorschaltung ein temperaturabhängiger Widerstand, insbesondere. ein Heißleiter, in Reihe geschaltet ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Rückkopplungszweig vom Kollektor des Transistors (T2), welcher die Glühlampe (L) an seinem Ausgang enthält, auf die Basis des anderen Transistors (T1) zwischen einem Pol des temperaturabhängigen Widerstandes (HL) und der Kollektorelektrode liegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1149 648, 1050 808, 1148 257; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1825 754; »Elektronik in der Fernsprechvermittlungstechnik«, VEB Verlag- Technik, Berlin, Porta Verlag, München, 1956, S. 85; »British Communications and Electronics«, Mai 1960, S. 352 und 353.