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Klimaanlage für Lagerräume Die Erfindung betrifft eine Klimaanlage
für Lagerräume, insbesondere für zur Lagerung von Früchten, Fleisch und anderen
leicht verderblichen Waren bestimmte Kühllagerräume in Schiffen. Im Hinblick darauf,
daß die verschiedenen Güter, welche heute auf großen Frachtschiffen transportiert
werden, meist in einem jeweils unterschiedlichen Luftklima gelagert werden müssen,
hat es sich als notwendig erwiesen, die Schiffslagerräume in eine Anzahl voneinander
getrennter Abteilungen zu unterteilen. Jeder dieser Teilräume ist heute mit einer
besonderen Vorrichtung für seine Ventilation und vorzugsweise auch mit einer besonderen
Kühleinrichtung versehen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Kontrolle des Ventilationszustandes
in den verschiedenen Räumen sowie die Regelung der Belüftung und Entlüftung einen
erheblichen Arbeitsaufwand erfordert.
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Ziel der Erfindung ist daher eine zentrale Steuerung der Ventilation
bzw. Klimatisierung aller Lagerabteile mit einfachsten Mitteln zu erreichen. Dies
wird erfindungsgemäß erreicht durch die Kombination von in jedem Kühllagerraum aufgestellten
Einzelklimageräten, ,die der Deckung des jeweiligen Hauptkühlbedarfes dieser Räume
dienen, mit einem für alle Kühlräume gemeinsamen, an zentraler Stelle auf Deck,
vorzugsweise im sogenannten Masthaus, aufgestellten Steuerklimagerät, das durch
eine der Zahl der vorhandenen Kühlräume entsprechende Anzahl von Zu- und Rückführungs-Luftleitungen
mit jedem Kühlraum verbunden ist und mit hoher Geschwindigkeit klimatisierte Luft
ihm zu- bzw. ihm abführt, sowie durch in jeder der Zu- und Rückführungsleitungen
nahe ihrer Anschlußstelle am Steuerklimagerät eingebaute, paarweise zusammenarbeitende
Drosselorgane, mittels derer veränderliche Mengen vortemperierter Außenluft vom
Steuerklimagerät den einzelnen Kühlräumen zwecks individueller Regelung ein Temperatur-
und Feuchtigkeits-Femmeßgerät eine Abweichung von den für jeden Kühlraum entsprechend
seiner Ladung vorher festgelegten Werten anzeigt.
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Bei der Klimatisierung von Wohnräumen ist es bereits bekannt, die
zur Klimatisierung dienende Frischluft in einem Zentralaggregat aufzubereiten und
anschließend in die verschiedenen zu klimatisierenden Räume zu leiten. Das Einführen
der Frischluft in diese Räume erfolgt dabei durch in jedem der Räume befindliche
Einzelklimageräte, in welchen die Frischluft mit Raumluft vermischt wird. Um eine
individuelle Klimatisierung der Räume zu gewährleisten, sind diese Einzelklimageräte
entsprechend einstellbar, wobei die Einstellung in jedem Raum gesondert zu erfolgen
hat. Eine individuelle Regulierung der Klimatisierung der verschiedenen Räume von
einem zentralen Ort aus ist bei diesem bekannten Hochdruckverfahren daher nicht
möglich.
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Ebenfalls bei Klimaanlagen für Wohnräume mit Induktionsgeräten ist
es bekannt, daß die zugeführte Primärluft vollständig den Heiz- oder Kühlbedarf
des jeweiligen Raumes besorgt und Raumluft nur beigemischt wird, um eine bessere
Umwälzung im Raum zu bewirken. Wollte man das gleiche Prinzip bei Klimaanlagen für
Kühllagerräume in Schiffen anwenden, müßte jedem Kühlraum eine sehr große Menge
Primärluft zugeführt werden, was große, schwer unterzubringende Rohrleitungen erfordern
würde und mit hohen Kosten verbunden wäre. Die Verwendung einer gemeinsamen Zuführungsleitung
für die Primärluft hätte dagegen den Nachteil, daß durch eine Regelung in einem
Raum die bereits durchgeführten Regelungen in anderen Räumen wieder verstellt werden
würden, da der statische Druck in der Zufuhrleitung durch jede Regelung beeinfiußt
wird.
Gemäß der Erfindung wird das für Kühllagerräume von Schiffen
gegebene Problem jedoch auf einfachste Weise gelöst. Um die individuelle Regelung
in jedem Lagerraum in gewünschter Weise zu gewährleisten, wird aus dem gemeinsamen
zentralen Steuerklimagerät die klimatisierte Luft in der jeweils gewünschten Menge
zu der Lufteinlaßseite der Einzelklimageräte in den Lagerräumen herangeführt, so
daß das Mischungsverhältnis der von dem Steuerklimagerät herangeführten Frischluft
und der von dem jeweiligen Einzelklimagerät angesaugten Raumluft sich bei jeder
Änderung der Menge der zugeführten Frischluft verändert. Diese Veränderung, durch
die gleichzeitig die Regelung der Klimatisierung gewährleistet wird, wird in einfacher
Weise durch entsprechende Steuerung der von dem Steuerklimagerät ausgehenden Frischluft
gewährleistet. Dadurch ist mittels der Drosselorgane in den Abteilungen des Steuerklimageräts
eine zentrale Steuerung des gesamten Klimatisierungssystems von einem Orte aus möglich.
Eine zusätzliche Steuerung wird noch dadurch erreicht, daß auch die Menge der aus
den zu klimatisierenden Räumen abgeleiteten Raumluft, die jeweils durch die zugeführte
Frischluft ersetzt wird, geregelt wird. Dies kann ebenfalls bei dem zentralen Steuerklimagerät
geschehen, zu dem die abzuführende Raumluft zurückgeführt wird.
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Infolge der Verwendung hoher Ventilationsluftgeschwindigkeiten können
bei Anwendung der Erfindung sehr dünne Rohrleitungen verwendet werden, für die ohne
Schwierigkeit die notwendigen Öffnungen und Durchlässe in den Decks vorgesehen werden
können. Decks und Wände können dabei mit durchgehenden und an diese angeschweißten
Rohren versehen und die zweckmäßig aus Normteilen bestehenden Rohrleitungen mit
den vorerwähnten Rohren verbunden werden, wodurch jede Undichtigkeit zwischen den
verschiedenen Laderäumen vermieden wird.
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Die Rohrleitungen für die Zuleitung von Luft aus dem zentralen Steuerklimagerät
sind zweckmäßig so angeordnet, daß sie dicht neben der Saugseite der Einzelklimageräte
in den einzelnen Laderäumen enden. Bei einer geeigneten Ausführungsform der Erfindung
ist mit der Klimaanlage eine Vorrichtung verbunden, die den statischen Druck in
der Druck- bzw. in der Saugkammer des Steuerklimageräts konstant hält. Hierdurch
wird eine genaue individuelle Regulierung der Luftmengen ermöglicht, so daß eine
für einen Raum vorzunehmende Umstellung keinen Einfuß auf die eingestellte Klimatisierung
der anderen Räume hat. Um eine genügende Belüftung der Laderäume auch dann sicherzustellen,
wenn es nicht notwendig ist, die Einzelklimageräte in den jeweiligen Laderäumen
laufen zu lassen, kann das zentrale Steuerklimagerät so gestaltet sein, daß es in
diesem Falle erheblich mehr Luft fördert, beispielsweise durch den Antrieb der Anlage
mittels eines polumschaltbaren Motors bzw. eines Motors mit zwei Drehzahlen.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
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Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch ein Frachtschiff, mit
einem in verschiedenen Abteilunden 1, 2, 3, 4 und 5 getrennten Schiffsladeraum.
Jeder dieser Teilräume ist mit einem Gerät 6, 7, 8, 9, 10 a und 10b für den Umlauf
und erforderlichenfalls für die Kühlung der Ventilationsluft in dem jeweiligen Raum
versehen. In dem sogenannten Masthaus 11 ist der Erfindung zufolge ein zentrales
Steuerklimagerät 12 untergebracht, welches aus einem Ventilator 14
für die
Frischluft und einem Exhaustor 15 für die Abluft besteht, die in dem dargestellten
Falle von einem gemeinsamen Elektromotor 18 angetrieben werden. Die beiden Gebläse
sind an eine Druckkammer 16 bzw. an eine Saugkammer 17 angeschlossen, in welchen
hier nicht dargestellte Vorrichtungen zum Reinigen, Erwärmen, Kühlen oder Befeuchten
der durch eine Öffnung 13 eintretenden Außenluft angeordnet sind. Die von dem Exhaustor
15 abgesaugte Abluft wird durch eine Rohrleitung 21 hindurch in geeigneter Höhe
über dem Masthaus herausgeblasen. Aus der Druckkammer 16 führt eine Anzahl dünner
Rohrleitungen .19 zu den verschiedenen Ladeteilräumen 1 bis 5. In der gleichen
Weise ist die Saugkammer durch eine entsprechende Anzahl ähnlicher Rohrleitungen
20 mit diesen Laderäumen 1 bis 5 verbunden. Zur individuellen Einstellung
der Luftmengen sind in die Rohrleitungen an deren Anschlußende bei dem zentralen
Steuerklimagerät die Regulier-. schieber bzw. Drosselklappen 22 und 23 eingebaut.
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Ebenso ist es zweckmäßig, die Ablesinstrumente für die in den verschiedenen
Laderäumen angeordneten Meßvorrichtungen an einer zentralen Stelle anzubringen,
um den Zustand der Luft in den verschiedenen Räumen durch eine Änderung der Mengen
der zugeführten Frischluft und der abgeführten Abluft zentral regeln bzw. kontrollieren
zu können.
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Um das Wachstum von Bakterien in den Laderäumen möglichst auszuschließen,
kann mit der Klimaanlage eine Vorrichtung zur Abgabe von Ozon verbunden werden.