DE1205682B

DE1205682B - Verfahren und Vorrichtung zur Beheizung Kuehlung, Be- und Entlueftung von Innenraeumen mit Zuluft

Info

Publication number: DE1205682B
Application number: DEB65388A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Otto Heinz Brandi
Original assignee: OTTO HEINZ BRANDI DIPL ING
Current assignee: OTTO HEINZ BRANDI DIPL ING
Priority date: 1961-12-30
Filing date: 1961-12-30
Publication date: 1965-11-25
Also published as: GB1027774A; US3199432A

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Beheizung, Kühlung, Be- und Entlüftung von Innenräumen mit Zuluft Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Versorgung von Räumen mit Zuluft.
Es ist bekannt, Innenräume zu ihrer Beheizung, Kühlung, Be- und Entlüftung mit Zuhift, z. B. von einem mit dieser überflutet gehaltenen Korridor, zu versorgen und die Raumluft aus dem Raum, vorzugsweise an den Fenstern, abzusaugen. Die Zuluft wird hierbei durch geschlossene Kanäle, die in dem Korridor, vorzugsweise an dessen Decke, verlaufen, zugeführt. Die Rohrleitungen für die Zuführung der Zuluft erhalten je nach der Anzahl der angeschlossenen Räume Abzweigungen, die querschnittsmäßig abgestuft sind. Die Abstufung richtet sich nach der Lage der zentralen Zuführung und nach dem Luftbedarf der zu beheizenden Räume. Bei oft wechselndem Luftbedarf und Wärinebedarf dieser Räume ist es verhältnismäßig schwierig, bei den festliegenden Querschnittsverhältnissen der einzelnen Abzweigleitungen einen Ausgleich herbeizuführen. Bei verzweigten Kanalsystemen können nur Durchschnittswerte für den Luft- und Wärrnebedarf für eine geeignete Druckverteilung innerhalb des Kanalnetzes berechnet und festgelegt werden, damit die Luftmengen der einzelnen Teilstrecken und Verzweigungen auch bei veränderlichen äußeren Druckverhältnissen nahezu konstant bleiben.
Die Erfindung hat eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens und der Vorrichtung zur Versorgung von Räumen zum Gegenstand, die an ein stabiles Absaugsystem angeschlossen sind, mit Zuluft. Gemäß der Erfindung wird in Verbindung mit der an sich bekannten Zuführung der Zuluft unmittelbar von einem mit Zuluft überflutet gehaltenen Korridor zu den zu belüftenden Räumen ein in der Menge begrenzbarer Teil der Zuluft gesondert diesen Räumen zugeführt, und die von dem überfluteten Korridor nachströmende erwärmte oder gekühlte Zuluft deckt den überwiegenden Teil bzw. die Grundlast des Wärme- bzw. Kältebedarfes und die stärker erwärmte oder gekühlte, getrennt zugeführte Regelluft den restlichen Bedarf. Neben dem Anschluß an den mit Zuluft überfluteten Korridor kann ein weiteres Zuluftkanalsystern vorgesehen sein, und zwar je nach Heiz-bzw. Kühlbetrieb mit höherer bzw. tieferer Temperatur für die Zuluft. Hierbei liegt der absolute Druck dieser Zuluft höher als der Druck innerhalb des überfluteten Korridors, so daß jeder Raum sich je nach Heiz- oder Kühllast stärker temperierte Luft aus diesem Kanalsystem zur Erreichung einer bestimmten Raumtemperatur nehmen kann und der dann noch fehlende Anteil an Zuluft aus dem Flur nachströmt. Auf diese Weise erzielt man eine Verstärkung der Heiz- und Kühlleistungen und die Mög- lichkeit einer individuellen Raumtemperaturregelung. Auf Grund der geringen Drücke auf der Zuhiftseite hält sich die Beeinflussung des Abluftkanalsystems in vernachlässigbar kleinen Grenzen. Der Luftwechsel der angeschlossenen Räume bleibt somit praktisch konstant, unabhängig davon, wieviel Luft dem fest angeschlossenen Zuluftkanalsystem entnommen wird.
Gegenüber den bekannten Ein-Kanalanlagen erreicht man eine Vereinfachung und Verbilligung des Zuluftkanalnetzes, da nur ein Zuhiftkanal für eine Teilluftmenge zur Temperaturregelung benötigt wird. Die Einregulierung ist einfacher, da nur das Abluftkanalnetz genau auf den Raumluftwechsel der angeschlossenen Räume einreguliert zu werden braucht. Weiterhin ergibt sich eine einfache örtliche Temperaturregulierung mittels einer Klappe ohne nachgeschaltete Wärmeaustauscher und Wassernetze.
Gegenüber den bekannten Zwei-Kanalanlagen erhält man eine einfachere und billigere Zuluftkanalanlage, da nur ein Zuluftkanal für eine Teilluftmenge, die zur Temperaturregelung benötigt wird, vorzusehen ist. Hinzu kommt der Fortfall der aufwendigen Mischkammern. Gemäß der Erfindung kann eine geeignete Einführung der stärker temperierten Regelluft unter Ausnutzung der Injektion zur Mischung mit der Flurzuluft und/oder der Raumluft zur Angleichung der Einblastemperatur an die Raumtemperatur erfolgen. Weiterhin kommen aufwendige und störanfällige Volumenregler in Fortfall, da bei den geringen Gegendrücken der Flurüberflutung selbst bei veränderlichen Regelluftmengen eine Beeinflussung des Abluftkanalnetzes vernachlässigbar klein ist. Eine Beeinflussung ist auch dann unwesentlich klein, wenn die Regelluft mit hoher Geschwindigkeit und hohem Druck (zur Verkleinerung des Kanalnetzes) zugeführt wird. An Betriebskosten wird durch Senkung des Förderdruckes gespart.
Gegenüber der Flurüberflutung des Korridors allein erzielt man eine individuelle örtliche Temperaturregelung ohne nachgeschaltete Wärmeaustauscher zwischen Korridor und Raum. Weiterhin sind größere Heiz- und Kühlleistungen und damit ein größerer Anwendungsbereich möglich.
Die dem Flur zugeführte Zuhift soll zweckmäßigerweise den Hauptanteil der gesamten Zuluft bilden. Dies bedeutet, daß diese Luft je nach der Außenwitterung im Sommer zu kühlen und im Winter zu erwärmen ist, und zwar so weit, wie dies für einen benutzten Korridor zulässig ist. Die durch das geschlossene Kanalsystem den Räumen direkt zugeführte Luft soll zweckmäßigerweise nur einen kleinen Anteil an dem vorgeschriebenen Luftwechsel darstellen und auf Grund ihrer höheren Heiz- oder Kühlleistung eine individuelle Raumtemperaturregelung ermöglichen und Spitzenlasten übernehmen. Das erfindungsgemäß vorgesehene, zusätzliche Kanalnetz kann somit sehr klein gehalten werden.
Die durch das getrennte Kanalsystem zugeführte Zuluft kann in jedem Raum durch eine von Hand zu bedienende oder automatische Reguliervorrichtung zur Regelung der Raumtemperatur in ihrer Menge verändert werden. Vorteilhaft erfolgt die Temperaturregelung der über den Korridor zugeführten Zuhift in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Die Temperaturregelung der Zuluft über das zusätzliche Kanalsystern, d. h. der Regelluft, wird zweckmäßig in Abhängigkeit von der entnommenen Regelungsmenge vorgenommen, derart, daß bei steigender Luftmenge die Temperaturdifferenz zwischen Raum-Sollwert und Regelluft-Temperatur vergrößert wird.
Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele nachstehend erläutert.
F i g. 1 zeigt einen Schnitt in Vertikalebene durch gemäß der Erfindung zu belüftende Räume eines Gebäudes; in F i g. 2 ist die Vorrichtung der Flurüberflutung mit zusätzlicher Regelluft in größerem Maßstab dargestellt.
Das Gebäude 1, von dem ein Ausschnitt einer Etage dargestellt ist, weist Räume 2 und 3 auf, die zu beiden Seiten eines Korridors 4 angeordnet sind. Dieser Korridor wird mit der Zuluft unter einem bestimmten Überdruck überflutet gehalten. Von dem Korridor führen Durchlässe 5 und/oder 6 zu den Räumen 2 und 3. An der Fensterseite 7 erfolgt eine ständige Absaugung der Raumluft nach unten und/ oder oben gemäß den Pfeilen 8 und 9 zu den Abluftkanälen 10 und/oder 11. Mit 12 ist ein zusätzlicher Zuluftkanal bezeichnet, durch den die Regelluft mit höherer bzw. tieferer Temperatur je nach Heiz- bzw. Kühlbetrieb zugeführt wird. Von dem Zuluftkanal führen einzelne Leitungen 13 bzw. 14 durch getrennte Mauerdurchlässe 15 zu dem zu belüftenden Raum. Die zusätzliche Regelluft läßt man vorteilhaft injektorartig in den Raum eintreten, so daß Zuluft von dem überfluteten Korridor und Raumluft in die Tiefe des Raumes mitgerissen werden.
In dem Durchlaß 15 kann eine Mengeneinstellvorrichtung 19 für die Regelluft, z. B. eine Regelklappe, angeordnet werden, die durch einen Stellmotor 16 betätigt wird, der seine Impulse von dem Raumthennostat 17 erhalten kann. Der Zuluftkanal 12 für die Regelluft kann in dem überfluteten Korridor 4 offen liegend angeordnet werden. Man kann aber auch den Korridor und auch die Räume mit einer abgehängten Decke 18 versehen, so daß im Korridor der Zuluftkanal 12 ' verdeckt ist. Die Zuführungswege für die beiden Zuluftströme erhalten zweckmäßig eine schalldämpfende Auskleidung.

Claims

Patentanspräche: 1. Verfahren zur Beheizung, Kühlung, Be- und Entlüftung von Innenräumen mit Zuhift, die dem Raum an dessen Innenseite, d. h. Korridorseite, oder Decke zugeführt und an einer anderen Raumseite, vorzugsweise der Fensterfront, wieder abgesaugt wird, dadurch gekennzeichn e t, daß in Verbindung mit einer an sich bekannten Zuführung der Zuhift unmittelbar von einem mit Zuluft überflutet gehaltenen Korridor zu den zu belüftenden Räumen ein in der Menge begrenzbarer Teil der Zuluft gesondert diesen Räumen zugeführt wird und daß die von dem überfluteten Korridor nachströmende erwärmte oder gekühlte Zuluft den überwiegenden Teil bzw. die Grundlast des Wärme- bzw. Kältebedarfes und die stärker erwärmte oder gekühlte, getrennt zugeführte Regelluft den restlichen Bedarf deckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlich zugeführte Regelluft bei jeder Stellung der Mengenreguliereinrichtung so in die Räume eingeführt wird, daß eine Injektion von Korridor-Zuluft und/oder Raumluft stattfindet. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet ' daß die Temperaturregelung der über den Korridor zugeführten Zuluft in Abhängigkeit von der Außentemperatur erfolgt und die Temperaturregelung der Regelluft in Abhängigkeit von der entnommenen Regelluftmenge derart durchgeführt wird, daß bei steigender Luftmenge die Temperaturdifferenz zwischen Raum-Sollwort und Regelluft-Temperatur vergrößert wird. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den gesondert und zusätzlich den Räumen zuzuführenden Teil der Zuluft ein eigenes Kanalsystern (12) vorhanden ist, das in dem überfluteten Korridor (4) untergebracht ist und von welchem Leitungen zu den die Zuluft des überfluteten Korridors zuführenden Wanddurchlässen (15) führen. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die durch das gesonderte Kanalsystern (12) zugeführte Zuluft in jeden Raum durch eine von Hand zu bedienende oder automatische Reguliervorrichtung (19) zur Regelung der Raumtemperatur in ihrer Menge veränderbar ist. 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungswege (5, 15) für die beiden Zuluftströme eine schalldämpfende Auskleidung aufweisen. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 518 215, 734 681.