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Gaskissenfahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf ein Gaskissenfahrzeug.
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Es sind Fahrzeuge bekannt, die beim Befahren einer Fahrbahn mit Laufrädem
auf dieser abgestützt sind und zwischen den Laufrädem eine Luftkisseneinrichtuna
aufweisen. Ein Teil des Fahrzeuggewichtes kann über diese Luftkisseneinrichtung
abgestützt werden. Um das ganze Fahrzeuggewicht über ein Luftkissen abzustützen,
ist jedoch im allgemeinen die Fläche zwischen den Rädern eines normalen Straßenfahrzeuas
zu klein. Deshalb benötigen die bekannten Luftkissenfahrzeuge normalerweise eine
wesentlich größere Grundfläche als ein vergleichbares Straßenfahrzeug.
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Die bekannten Gaskissenfahrzeuge werden durch ein oder mehrere zwischen
dein, Fahrzeugboden und der Fahrbahn gebildete und aufrechterhaltene Druckgaskissen
auf der Fahrbahn abgestützt, wobei die Fahrbahn z. B. auch durch eine Wasserfläche
gebildet sein kann. Das oder die unter dem Fahrzeug boden gebildeten Druckgaskissen
können dabei an ihrem Umfang mindestens teilweise von Strömungsmittelvorhängen begrenzt
sein, die durch am Fahrzeugunterteil angeordnete öffnungen ausgestoßen werden. Weiterhin
kann der Ausströrnwinkel des die Vorhänge bildenden Strömungsmittels, z. B. Druckluft,
die auch zur Bildung und Aufrechterhaltung des oder der Druckgaskissen dienen kann,
mit Hilfe von in den Ausstoßöffnungen angeordneten Umlenkgliedern oreändert werden,
um bestimmte Manöver des Fahrzeugs durchzuführen, und es kann auch das Fahrzeug
auf diese Weise vorwärts getrieben werden. Es können jedoch auch andere Antriebsmittel,
wie z. B. Luftschrauben, verwendet werden.
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Für solche Gaskissenfahrzeuge ist es auch bereits vorgeschlagen worden,
das oder die unter dem Fahrzeug gebildeten Druckgaskissen an ihrem Umfang mindestens
teilweise durch am unteren Fahrzeugteil angeordnete Wandbauteile in Form von flexiblen,
aufblasbaren Schürzen zu begrenzen.
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Will man nun ein Räderfahrzeug schaffen, das iuch als reines Gaskissenfahrzeug
betrieben werden soll, so muß auch dieses Fahrzeug mit einer verhältnismäßig großen
Bodenfläche versehen werden, damit unter dem Fahrzeugboden Druckgaskissen einer
zum Abstützen des Fahrzeugs genügend großen Grundfläche gebildet werden können.
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Da Gaskissenfahrzeuge solch große Bodenflächen aufweisen, benötigen
sie für ihre Aufbewahrung in Außerbetriebszeiten ebensolche -roßeAbstellflächen,
die nicht immer zur Verfügung stehen. Auch stört die große Bodenfläche bei einer
Verladung auf ein anderes Transportmittel. Sind die Gaskissenfahrzeuge zusätzlich
mit Rädern ausgerüstet, so stört beim Betrieb über befestigte Straßen die durch
die große Bodenfläche bedingte größere Breite der Fahrzeuge, die beim Betrieb über
Wasser ohne Bedeutung ist.
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Durch die Erfindung soll nun ein Gaskissenfahrzeug geschaffen werden,
das im abgestellten oder verladenen Zustand oder, wenn es mit zusätzlichen Rädern
versehen ist, beim Betrieb auf einer Straße eine Breite aufweist, die nicht wesentlich
über die Breite normaler Straßenfahrzeuge hinausgeht.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß das Gaskissenfahrzeug
mit aufblähbaren Hohlkörpem versehen ist, die im entleerten Zustand seitlich an
den Fahrzeugwänden zusammengelegt befestigbar sind und die im aufgeblähten Zustand
zur Vergrößerung der Grundrißfläche des Fahrzeugs seitlich und symmetrisch zur Fahrzeuglängsachse
über den Fahrzeugrumpf vorstehen, wobei das Fahrzeug mit einer Einrichtung zur Bildung
von mindestens einem von im wesentlichen vertikalen, aufgeblasenen Wänden oder von
Gasvorhängen in an sich bekannter
Weise begrenzten Druckgaskissen
unter den aufgeblähten Hohlkörpem oder unter den Hohlkörpem und dem Fahrzeugrumpf
versehen ist.
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Vorzugsweise ist das Fahrzeug, wie für Gaskissenfahrzeuge bereitsvorgeschlagen,
mitgesonderterGaslieferungseinrichtung zum Aufblasen der aufblasbaren Hohlkörper
und zum Erzeugen der Strömungsmittel- bzw. Gasvorhänge versehen.
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Die Ausbildung kann aber auch derart sein, daß auch unter dem Fahrzeugrumpf
ein Druckgaskissen erzeugt wird, wobei der Druck in diesem Gaskissen über dem Druck
in den Polstern unter den Hohlkörpem liegt. Hierdurch wird die Stabilität des Fahrzeugs
verbessert. Eine weitere Verbesserung der Stabilität kann erreicht werden, wenn
gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung an sich bekannte Einrichtungen vorgesehen
sind, um den vom Druckgaskissen eingenommenen Raum zu unterteilen.
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Schließlich können an dem Fahrzeug für den Betrieb auf befestigten
Straßen in an sich bekannter Weise Laufräder vorgesehen sein, die jedoch in den
Fahrzeugrumpf einziehbar ausgebildet sind.
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Die Erfindung wird in der folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs,
bei dem die aufblasbaren Organe aufgeblasen sind, wobei das Luftpolster teilweise
durch Luftvorhänge zusammengehalten wird; F i g. 2 zeigt das Fahrzeug nach
F i g. 1 im Grundriß; F i g. 3 zeigt die Vorderansicht des Fahrzeugs
nach Fig. 1 und 2; F i g. 4 zeigt die Unteransicht des Fahrzeugs nach
Fig. 1 bis 3;
F i g. 5 zeigt die Vorderansicht des Fahrzeugs
nach F ig. 1 bis 4, bei dem die auiblasbaren Organe nicht aufgeblasen sind;
F i g. 6 ist eine Vorderansicht eines Fahrzeugs ähnlich demjenigen nach F
i g. 1, bei dem die aufblasbaren Organe im aufgeblasenen Zustand nach oben
geklappt worden sind-, F i g. 7 zeigt in einem senkrechten Querschnitt eine
Anordnuna zum Herauf- und Herunterklappen von Teilen des Fahrzeugs; F i
g. 8 ist ein senkrechter Querschnitt durch eine abgeänderte Ausbildungsform
des Fahrzeugs in der Bauart mit einer Hauptkammer; F i g. 9 ist ein senkrechter
Teilschnitt durch das Fahrzeug nach F i g. 8 und veranschaulicht eine abgeänderte
Ausbüdungsform.
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Bei dem in F i g. 1 bis 6 gezeigten Fahrzeug wird das
Luftpolster an der Unterseite des Fahrzeugbodens erzeugt und durch Luftvorhänge
zusammengehalten, die aus ringförmigen öffnungen an der Fahrzeugunterseite austreten.
Das Fahrzeug besitzt einen zentralen langgestreckten Körper 1, der mit einem
starren Basisteil den Fahrzeugrumpf 2 bildet. Am Basisteil 2a sind aufblasbare seitliche
Hohlkörper 3 und 4 angeordnet. Der Fahrzeugkörper 1 weist einen sich
nach vom öffnenden Lufteinlaß 5 auf, über den Luft den durch Motoren
7 angetriebenen Verdichtern 6 zugeführt wird. An der Unterseite der
Abschnitte 2 a, 3 und 4 sind zwei ringförmige Austrittsöffnungen
8 und 9 ausgebildet, die in unmittelbarer Verbindung mit dem Inneren
der aufblasbaren Hohlkörper 3 und 4, im folgenden Abschnitte genannt, stehen
können, so daß dann, wenn den aufblasbaren Abschnitten Luft zugeführt wird, um sie
in ihre Betriebsstellung zu bringen, diese Luft ebenfalls aus den Austrittsöffnungen
ausströmt und Luftvorhänge bildet. Alternativ können gesonderte Kanäle aus flexiblem
Material im Inneren der aufblasbaren Abschnitte vorgesehen sein, um den Austrittsöffnungen
Luft zuzuführen.
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In F i g. 3 sind die aufblasbaren Abschnitte aufgeblasen und
nach außen ausgefahren; hierbei werden Luftvorhänge 10 und 11 durch
Luft erzeugt, die aus den Austrittsöffnunaen ausströmt und ein Druckluftpolster
12 unter der Bodenfläche des Fahrzeugs bildet, das durch die Luftvorhänge zusammengehalten
wird.
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In F i g. 5 sind die aufblasbaren Abschnitte nicht aufgeblasen,
und sie sind entlang den Seitenwänden des Fahrzeugrumpfes 2 verstaut. Der starre
Mittelabschnitt ist mit Laufrädem 13 versehen, so daß sich das Fahrzeug auf
vorbereiteten Flächen bewegen kann.
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Beim Gebrauch wird das Fahrzeug in der Weise transportiert, daß es
als Straßenfahrzeug betrieben wird oder daß es auf einem Schiff oder einem anderen
Trägerfahrzeug mitgeführt wird, wobei die aufblasbaren Abschnitte entleert und in
der aus F i g. 5
ersichtlichen Weise verstaut sind. Hierdurch wird die Gesamtbreite
des Fahrzeugs erheblich vermindert, so daß es weniger Raum beansprucht. Wenn das
Fahrzeug an einer Stelle eintrifft, wo keine befestigten Fahrbahnen zur Verfügung
stehen oder wo das Vorhandensein von Sand, Schlamm oder Wasser, die Benutzung
von Räderfahrzeugen unmöglich machen, werden die aufblasbaren Abschnitte aufgeblasen.
Dies aeschieht mit Hilfe des Verdichters 6, der Luft in die aufblasbaren
Abschnitte fördert, die dann aufcreblasen werden und die in F i g. 3 gezeigte
Stellung einnehmen. Die aus den Austrittsöffnungen 8 und 9
austretende
Luft bildet Luftvorhänge. Die an der Unterseite des starren Mittelabschnitts vorhandenen
Teile der Austrittsöffnungen werden von dem Verdichter 6 aus mit Luft gespeist,
die über Kanäle zugeführt wird, welche entweder in dem Mittelabschnitt 2a oder in
dem Körper 1 angeordnet sind. Die ausströmende Luft bildet Luftvorhänge,
durch die unter dem Fahrzeug ein Luftpolster zusammengehalten wird, das das Fahrzeug
oberhalb der darunter befindlichen Fläche trägt. Es können Maßnahmen getroffen sein,
umdieRäder13 ganzoderteilweiseeinzuziehen, nachdem sich das Luftpolster ausgebildet
hat.
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Das Fahrzeug wird auf bei Luftkissenfahrzeugen bekannte Art oder über
Räder angetrieben. Dabei können die Räder auch durch den Motor 7 angetrieben
werden, der den Verdichter 6 antreibt.
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Wenn es erforderlich werden sollte, die Gesamtabmessungen des Fahrzeugs
zeitweilig zu verkleinern, so kann dies ohne Entleeren der aufblasbaren
Ab-
schnitte dadurch geschehen, daß man die aufblasbaren Abschnitte mit dem
Mittelabschnitt durch Scharniere verbindet und die aufblasbaren Abschnitte in der
in F i g. 6 gezeigten Weise nach oben schwenkt. F i g. 7 zeigt schematisch
eine Einrichtung zum Ausfahren und Einziehen der aufblasbaren Abschnitte. Es sind
hydraulische Zylinder- und Kolbenaggregate 16 vorgesehen, die jeweils an
einem Ende mit dem Fahrzeugkörper 1 und am anderen Ende mit den aufblasbaren
Abschnitten 3 und 4 verbunden sind.
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In F i g. 8 ist ein Fahrzeug der Vollkammerbauart dargestellt.
Der Hauptteil dieses Fahrzeugs ist im
wesentlichen ebenso ausgebildet
wie das soeben beschriebene Fahrzeug, d. h. es umfaßt einen Körper
1
auf einem starren Mittelabschnitt 2 a. Der Körper 1
besitzt einen
Lufteinlaß 5 sowie einen durch einen Motor 7 antreibbaren Verdichter
6. Bei dem Fahrzeug nach F i g. 8 wird das Druckluftpolster an der
Unterseite des Fahrzeugs durch einen aufblasbaren Hohlkörper, im folgenden Organ
20 genannt, zusammengehalten, das sich längs des ganzen Fahrzeugumfangs erstreckt
und am Rand des starren Mittelabschnitts 2a befestigt ist. Wie zuvor ist der Mittelabschnitt
2 a mit Rädern 13 ausgerüstet.
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Das Fahrzeug kann wie zuvor auf den Rädern 13
laufen, wobei
das aufblasbare Organ entleert und an den Seitenwänden des Körpers 1 verstaut
bleibt, bis die Eigenschaften der Fläche unterhalb des Fahrzeugs ein weiteres Fahren
auf den Rädern unmöglich machen. Dann wird von dem Verdichter 6 aus Luft
über Kanäle 21 zugeführt, so daß das Organ 20 aufgeblasen wird und annähernd die
in F i g. 8 gezeigte Stellung einnimmt, wobei das Fahrzeug jedoch nicht vom
Boden abgehoben wird. Nunmehr wird Luft von dem Verdichter aus über Kanäle 22 zu
einer Austrittsöffnung 23 an der Unterseite des starren Mittelabschnitts
2 a geleitet. Die aus der öffnung 23 ausströmende Luft füllt den von dem
aufgeblasenen Organ 20 umschlossenen Raum und bildet ein Druckluftpolster, durch
welches das, Fahrzeug angehoben wird, bis es schließlich die aus F i g. 8
ersichtliche Stellung einnimmt. Die überschüssige Luft entweicht aus dem Polster
längs der Unterkante des aufblasbaren Organs 20.
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Bei dem Fahrzeug nach F i g. 1 bis 6 ist das Luftpolster
in ein primäres inneres Polster und ein sekundäres äußeres ringförmiges Polster
unterteilt, da zwei Luftvorhänge 10 und 11 vorhanden sind. Wenn man
ein zweites Polster vorsieht, dessen Druck von dem Druck des ersten Polsters abweicht,
kann man die Stabilität des Fahrzeugs verbessern. Der Druck in dem zweiten Polster
liegt normalerweise zwischen dem Druck des ersten Polsters und dem Druck der Atmosphäre.
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Das in F i g. 8 gezeigte Fahrzeug besitzt ebenfalls eine begrenzte
Stabilität, die sich auf ähnliche Weise verbessern läßt, wenn man Mittel zum Erzeugen
eines zweiten Luftpolsters vorsieht. Eine Möglichkeit, dieses Verfahren bei dem
Fahrzeug nach F i g. 8 anzuwenden, ist in F i g. 9 dargestellt. Bei
diesem Ausführungsbeispiel weist das aufblasbare Organ 20 an seiner Unterseite zwei
konzentrische, nach unten vorspringende Teile 40 und 41 auf. Bei dieser Konstruktion
entsteht in dem Raum 42 zwischen den Teilen 40 und 41 ein zweites Luftpolster. Es
können Vorkehrungen getroffen sein, um dem Raum 42 Luft entweder unmittelbar aus
dem Inneren des aufblasbaren Organs 20 oder über einen gesonderten Kanal von dem
Verdichter aus zuzuführen.