-
Brillengestell mit metallischen Klemmringen Die Erfindung betrifft
ein Brillengestell mit metallischen und für unrunde, insbesondere angenähert rechteckige
Gläser bestimmten Klemmringen, die im Bereich ihres oberen Randes Mittel zum elastischen
Einspannen des zugeordneten Glases aufweisen.
-
Zum Einspannen unrunder Brillengläser ist es beispielsweise durch
die französischen Patentschriften 1283 283 und 1290 346 bekannt, zwischen den oberen
Teil eines Klemmringes und das Brillenglas eine mehr oder weniger gummielastische
Zwischenleiste einzufügen, durch welche das Glas eine Einspannkraft nach dem unteren
Teil des Klemmringes hin erfahren soll. Damit das Glas beim Einsetzen der Zwischenleiste
bzw. bei seiner Auswechselung nicht beschädigt wird, kann diese Zwischenleiste eine
gewisse Elastizität nicht unterschreiten, was den Nachteil mit sich bringt, daß
das Glas mit Hilfe der Zwischenleiste im Klemmring nicht genügend. zuverlässig festgelegt
werden kann.
-
Zum Einspannen der Brillengläser in die Klemmringe von Brillengestellen
ist es weiterhin, beispielsweise durch die britische Patentschrift 699 837, bekannt,
den Klemmring zu schlitzen und durch eine den Schlitz überbrückende Spannhebelanordnung
verkürzbar zu machen, um dadurch .das Brillenglas fest in den Klemmring einspannen
und gewünschtenfalls aber auch leicht wieder herausnehmen zu können. Wenn eine solche
Einspannung auch für mehr oder weniger runde Gläser geeignet ist, so läßt sich durch
eine solche Verkürzung des Klemmringes doch bei mehr oder weniger rechteckigen Gläsern
keine hinreichend zuverlässige Querausrichtung des Glases parallel zu zwei gegenüberliegenden
Seitenkanten herbeiführen.
-
Der Erfindung.liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, bei unrunden
und insbesondere angenähert rechteckigen Brillengläsern eine einfache und zuverlässige
Einspannung in den Klemmringen zu gewährleisten, obgleich auch eine einfache Auswechselbarkeit
der Gläser möglich bleiben soll.
-
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder
Klemmring des eingangs genannten Brillengestells im Bereich einer oberen Ecke geschlitzt
und diese Ecke von einer bis in den Bereich der anderen oberen Ecke reichenden Spannleiste
überbrückt ist und daß weitere Spannmittel vorgesehen sind, durch welche jeweils
zugleich die oberen beiden Eckendes Klemmringes gegeneinander und der obere freie
Endteil des Klemmringes gegen das Glas spannbar sind bzw. ist.
-
Bei einer solchen Gestaltung der Klemmringe ergibt sich eine sichere
Einspannung des Glases durch eine elastische Verformung des metallischen Klemmringes
selbst, :die bei der genannten Gestaltung vor allem von oben nach dem oberen Rand
des Glases hin erfolgt. Da bei dieser Verformung durch die weiteren Spannmittel
zugleich die beiden oberen Ecken des geschlitzten Spannringes gegeneinandergespannt
werden, ist eine zuverlässige Einspannung des unrunden und insbesondere rechteckigen
Glases von allen Seiten her gewährleistet.
-
Nach einer ersten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist die
an beiden oberen Ecken des Klemmringes festgelegte Spannleiste elastisch verbiegbar
ausgebildet und der Abstand zwischen dem Endteil und der Spannleiste durch einen
zwischen diesen beiden Teilen verschiebbaren Stützteil veränderlich und einstellbar.
Dabei kann der Stützteil nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung aus einem
Gleitstück oder Gleitstift bestehen, das bzw. der in dem im entspannten Zustand
etwa spitz keilförmigen Zwischenraum zwischen Spannleiste und Endteil längsverschiebbar
ist, es können als Stützteile gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung aber
auch mehrere, im Durchmesser unterschiedliche und austauschbare Gleitstifte vorgesehen
sein. Schließlich kann der Stützteil erfindungsgemäß auch aus einem verschieden
weit quer in den Zwischenraum zwischen Spannleiste und Endteil einschiebbaren Keil
bestehen.
Gemäß einer zweiten konstruktiven Ausführungsform,der
Erfindung ist die im wesentlichen starr ausgebildete Spannleiste im Bereich des
freien Endes des Endteils bei entspanntem Klemmring gegen dieses bis zur Anlage
ausgebogen und mit dem freien Ende des Klemmringes über eine an sich bekannte Spannhebelanordnung
verbunden, in deren Spannstellung die Spannleiste zugleich dichter nach unten an
das Ende herangezogen ist.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigt F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der ersten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Klemmringes eines Brillengestells in einer schematisch gehaltenen
Seitenansicht, F i g. 2 den Klemmring gemäß F i g. 1 in einer perspektivisch und
zugleich mehr konstruktiv gehaltenen Seitenansicht (gemeinsam mit weiteren Teilen
eines Brillengestelles), F i g. 3 bis 6 verschiedene weitere Ausführungsbeispiele
für die erste Ausführungsform des Klemmringes gemäß F i g. 1, F i g. 7 einen der
zweiten Ausführungsform entsprechenden Klemmring in einer schematisch gehaltenen
Seitenansicht (der Klemmring befindet sich in seiner Klemmstellung), F i g. 8 denselben
Klemmring, jedoch in geöffneter Stellung (in gleicher Ansicht wie F i g. 7), und
F i g. 9 denselben Klemmring in einer perspektivisch und zugleich mehr konstruktiv
gehaltenen Seitenansicht (bei nahezu in Klemmstellung befindlicher Klemmvorrichtung).
-
Der in den F i g. 1 und 2 dargestellte, einem ersten Ausführungsbeispiel
der ersten Ausführungsform entsprechende Klemmring m weist eine unrunde, angenähert
rechteckige Form auf und ist an der Stelle seiner linken oberen Ecke c geschlitzt.
Diese Ecke ist von einer bis in den Bereich der anderen oberen Ecke reichenden Spannleiste
n überbrückt. In den zwischen die Spannleiste n und den am Schlitz endigenden freien
oberen Arm h des Klemmringes m
gebildeten keilförmigen Zwischenraum
ist ein Gleitstück o eingesetzt, durch dessen Verschiebung entlang dem keilförmigen
Zwischenraum der Arm h mehr oder weniger weit nach unten in den Innenraum des Klemmringes
hinein abgebogen werden kann. Ist also ein Glas in den Klemmring m bei am weitestens
nach oben ragenden freiem Arm h eingesetzt worden, wobei sich das Gleitstück o gemäß
F i g. 1 am rechten Ende des keilförmigen Zwischenraumes befindet, dann kann das
Glas durch ein anschließendes Verschieben des Gleitstückes o nach links beliebig
in Richtung des Doppelpfeiles a-a' nach unten in den Klemmring hineingespannt werden.
Durch die durch das Gleitstück o zugleich verursachte Biegung der Spannleiste n
werden aber auch die senkrechten Teile des Klemmringes m zwischen den Ecken c und
d, an denen die Spannleiste n mit dem Klemmring m verbunden ist, gegeneinander
.gezogen; wodurch auch ein Einklemmen des Glases in Richtung des Doppelpfeiles b-b'
erreicht wird (F i g.1).
-
Bei der praktischen Ausführung und zur Verstärkung der Wirksamkeit
dieser Einrichtung können die Gleitstücke als Gleitstifte verschiedener Größen j,
f1, f2 (F i g. 3 und 4) ausgebildet sein, die im wesentlichen aus Drahtstücken verschiedener
Stärken bestehen, wie sie dem Optiker zur Verfügung stehen. Durch Einsetzen bzw.
Hineindrücken eines geeigneten Drahtstückes wir eine Spannung erzielt, die durch
seitliches Verschieben des Gleitstiftes f zwischen den Teilen n und
h auf den gewünschten Wert gebracht werden kann.
-
Um die gleiche Wirkung zu erzielen, d. h. ein Einklemmen in Richtung
a-a' und b-b', kann bei einem zu kleinen Glas ein Keil r (F i g. 5 und 6) verwendet
werden, der ebenfalls die Aufgabe hat, den Endteil h des Klemmringes m gegen die
Oberseite des Glases zu pressen; die Drähte verschiedener geeigneter Stärken und
der Keil sind dabei nur verschiedene Ausführungsbeispiele der in F i g. 6 dargestellten
ersten Ausführungsform.
-
Wenn das Glas fest in den Klemmring in eingesetzt ist, wird das Ganze
z. B. mit Hilfe der Schrauben i an dem Bügel j eines im übrigen nicht
dargestellten Brillengestelles befestigt.
-
Bei der in den F i g. 7 bis 9 dargestellten zweiten Ausführungsform
kann die Spannung mit Hilfe eines Spannhebels e erzeugt werden, der zwischen dem
Ende s des senkrechten Teils .des Klemmringes m und der Spannleiste
n wirkt. Ein durch den Hebel e mitgezogenes Zwischenglied t, das sich schräg über
die geschlitzte Ecke des Klemmringes erstreckt, zieht dabei nicht nur die oberen
Ecken des Klemmringes gegeneinander, sondern drückt zugleich die Spannleiste
n gegen den frei stehenden Endteil h des Klemmringes, wodurch das
Glas nicht nur in Richtung a-ä, sondern gleichzeitig in Richtung b-b' eingeklemmt
wird (F i g. 7 und 8).
-
Die zuletzt genannte Anordnung bietet einen vierfachen Vorteil: 1.
Sie ermöglicht ein sehr schnelles öffnen und Schließen des Klemmringes, was während
des Anpassens des Glases besonders vorteilhaft ist.
-
2._ Durch die Bewegung des Hebels e ermöglicht sie ein. wirksames
und dauerhaftes Einklemmen des Glases.
-
3. Der Optiker kann jedes schlecht ausgerichtete Glas trotzdem verwenden,
da die Spannwirkung, die durch Schwenken des Hebels e erreicht wird, - wenn nötig,
durch Verbiegen der Spannleiste n (ihres rechten Endes) mit einer Zange verstärkt
werden kann, wodurch die Klemmwirkung auf den Klemmring vergrößert wird.
-
4.- Sie ermöglicht, wie oben beschrieben, ein gleichzeitiges Einklemmen
in den beiden Richtungen a-a', b-b'.
-
Um die Darstellung zu erleichtern, wurden die Klemmringe in getrennter
Ausführung gezeigt. Man kann sie jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch
einstückig ausbilden, wobei die Spannleiste z. B. zur Nase hin verlängert und als
eigentlicher Bügel der Brille ausgebildet werden kann, wobei die Zierleisten und
auch die Scharniere auf diesem Teil befestigt sind.