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Einstell- und Strahlenschutzvorrichtung für Röntgen aufnahmen Die
Erfindung betrifft eine Einstell- und Strahlenschutzvorrichtung für Röntgenaufnahmen,
insbesondere Lungenaufnahmen.
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Bei den Aufnahmen sind hinsichtlich des Strahlenverlaufs zwei Bedingungen
zu erfüllen. Einerseits soll der waagerecht eingestellte Hauptstrahl der Röntgenröhre
gegen die Mitte der Filmkassette gerichtet sein, weil hierbei die beste Bildprojektion
erhalten wird.
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Andererseits soll für den Gonadenschutz das Strahlenbündel nur so
weit nach unten reichen, wie es für die Lungenaufnahme erforderlich ist.
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Bei den üblicherweise für Lungenfemaufuahmen benutzten Vorrichtungen
wird zunächst die Filmkassette auf den Patienten eingestellt, indem der obere Kassettenrand
in Kinnhöhe des Patienten gebracht wird. Sodann wird durch Verstellen der Röntgenröhre
deren Hauptstrahl gegen die Mitte der Filmkassette gerichtet. Schließlich wird eine
Strahlenschutzplatte zum Schutz der Gonaden nahe am Patienten eingestellt, um das
Strahlenbündel zu begrenzen.
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Diese dreifache Einstellung ist ziemlich umständlich. Es kommt daher
vor, daß das genaue Einstellen der Strahlenschutzplatte unterlassen wird, so daß
kein ausreichender Gonadenschutz gewährleistet ist.
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Es ist bekannt, eine zwischen Röntgenröhre und Bildträger angebrachte
verstellbare Blende zusammen mit dem Abstand zwischen Röhre und Bildträger zu verstellen,
damit das durch die Blende durchgehende Strahlenbündel mindestens ungefähr nur den
Bildträger trifft und keine Röntgenstrahlen außerhalb des Bildträgers gelangen.
Eine solche Einrichtung ist für einen sicheren Gonadenschutz unbrauchbar, weil die
fokusnahe Blende beim Patienten keine scharfe Strahlenbegrenzung ergibt. Vielmehr
bildet sich eine Halbschattenzone.
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Ferner ist es bekannt, die senkrechte Verstellung der Röntgenröhre
mit einer entsprechenden Verstellung der Blende zu kuppeln. Auch hier kann kein
sicherer Gonadenschutz gewährleistet werden.
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Schließlich ist es bekannt, für den Gonadenschutz bei Röntgenuntersuchungen
der Lungen die Blende in Abhängigkeit von der Bewegung der Hebebühne des Röntgengeräts
einzustellen, die zum Heben und Senken der zu untersuchenden Personen vor der Blendenöffnung
dient.
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Obwohl hier eine automatische Anpassung der Blende an die Personengröße
erfolgt, kann ein sicherer Gonadenschutz auch in diesem Fall nicht erhalten werden.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, die ein-
gangs erwähnte Einstell-
und Strahlenschutzvorrichtung zu vereinfachen, bei der durch eine körpernahe Strahlenschutzplatte
eine scharfe Abgrenzung des Strahlenbündels erreicht wird.
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Gemäß der Erfindung sind Strahlenschutzplatte nnd ein damit fest
verbundener und im Abstand davon angeordneter Ständer für einen an dem Ständer höhenverstellbaren
Filmkassettenträger gemeinsam höhenverstellbar.
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Hierdurch wird ohne eine eigene Einstellung der Strahlenschutzplatte
beim Einstellen des Strahlenbündels und der Filmkassette ein voll wirksamer Gonadenschutz
erzielt, weil am Körper des Patienten eine scharfe Begrenzung des Strahlenbündels
entsteht, die genau auf den unteren Rand des Films ausgerichtet ist. Die Zeichnung
zeigt in F i g. 1 eine schematische Darstellung zur weiteren Erläuterung der Erfindung
und in F i g. 2 den grundsätzlichen Aufbau einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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Abgesehen von der erwähnten zweifachen Einstellung muß bei der praktischen
Ausführung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung noch berücksichtigt werden, daß
bei den Aufnahmen verschiedene Filmformate benutzt werden. Andert sich das Filmformat
von 1' in Fig.1, linker Teil, zu 1" in Fig.1, rechter Teil, so ändert sich auch
der Neigungswinkel a' in a", den der horizontale Hauptstrahl c' bzw. c", welcher
den Röhrenbrennpunkt F' bzw. F" verläßt und gegen den Mittelpunkt des senkrecht
stehenden Filmformats 1' bzw. 1" gerichtet ist, mit der
gedachten
Geraden 7, die den Brennpunkt und den unteren Rand des Filmes verbindet, einschließt.
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Hierbei ist vorausgesetzt, daß der Abstand k zwischen Brennpunkt und
Film konstant bleibt. Dieser Abstand ist nach den herrschenden Auffassungen in emzelnen
Staaten verschieden festgelegt und wird einmal eingestellt und beibehalten. Bei
Änderung der Filmgröße muß also das trigonometrische Verhältnis zur Anpassung an
die zweifache Einstellung korrigiert werden, und zwar so, daß die dem Winkel os'
bzw. a" gegenüberliegende Kathete immer mit der halben Filmhöhe (l'/2 bzw. 1"/2)
gleich groß ist.
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Wird nun eine zwischen Röntgenröhre und Film senkrecht stehende Strahlenschutzplatte
(in Fig. 1 nicht eingezeichnet) derart angeordnet, daß ihr oberer Rand genau an
die Gerade 7 reicht, so wird der Schutzschatten immer alles überdecken, was unterhalb
des unteren Filmrandes liegt.
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Aus Fig.2 ergibt sich, daß beim Aufbau der Vorrichtung gemäß der
Erfindung ein senkrecht einstellbarer Filmkassettenträger 1 und eine ebenfalls senkrecht
einstellbare Strahlenschutzplatte 2 durch ein Gestänge 3 verbunden sind. Unabhängig
von der gemeinsamen Höhenverstellung kann die Höhenlage des Fihnkasseftenträgers
1 gegenüber der Strahlenschutzplatte 2 geändert und festgelegt werden. Diese Einstellung
wird entsprechend dem benutzten Filmformat vorgenommen und ist durch Markierungen
4 a, 4 b, 4c festgelegt. Entsprechend sind auch die Brennpunktindexlinien 5 a, 5
b, 5c markiert, mit deren Hilfe die einzustellende Fußbodenhöhe des Röntgenröhrenbrennpunktes
von der Längenmaßskala 6 der gemeinsamen vertikalen Bewegung von Filmkassettenträger
1 und Strahlenschutzplatte 2 abgelesen werden kann. Die nicht dargestellte Röntgenröhre,
die sich an ihrem Ständer unabhängig bewegen läßt, fällt, falls sie der abgelesenen
Angabe entsprechend eingestellt wird, mit ihrem Brennpunkt in den Schnittpunkt von
dem gegen die Filmkassettenmitte
gerichteten horizontalen Hauptstrahl und von der
Verlängerung der gedachten Geraden 7, welche den unteren Rand des Films und den
oberen Rand der Strahlenschutzplatte verbindet. Somit wird die obere Schattengrenze
der Strahlenschutzplatte gerade auf den unteren Rand des Films projiziert. Wenn
also die Vorrichtung zum Patienten so eingestellt wird, daß der untere Rand des
Films auf den unteren Rand des aufzunehmenden Lungenfeldes fällt, befinden sich
die unter dem Lungenfeld liegenden Körperteile unbedingt im Strahlenschatten. Der
Gonadenschutz wird somit ohne eigenes Einstellen der Strahlenschutzplatte gewährleistet.
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Es ist zweckmäßig, wenn zur Erleichterung der richtigen Filmkassetteneinstellung
die Lage des unteren Randes des Films durch einen am Filmkassettenträger angebrachten,
gut sichtbaren Index angezeigt wird.