DE1059616B

DE1059616B - Einrichtung zur Untersuchung mit Roentgenstrahlen

Info

Publication number: DE1059616B
Application number: DEZ6381A
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Ulrich Zutz
Original assignee: CHF Mueller AG
Current assignee: CHF Mueller AG
Priority date: 1957-11-09
Filing date: 1957-11-09
Publication date: 1959-06-18

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT 1059616

INTERNAT. KL. A 61 b

ANMELDETAG: 9. NOVEMBER 1957

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 18. JUNI 1959

AUSGABE DER

PATENTSCHRIFT: 2. SEPTEMBER 1965

WEICHT AB VON AUSLEGESCHRIFT

(Z 6381 Kd/30 a)

Bei Röntgenuntersuchurigen des Thorax, insbesondere bei Röntgen-Reihenuntersuchungen liegt die Aufgabe vor, den Beckenteil des zu Untersuchenden vor der Einwirkung der Röntgenstrahlen zu schützen, um eine Beeinflussung der Keimdrüsen (Gonaden) und damit Erbveränderungen zu vermeiden.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist bisher für die Untersuchung von Kindern die sogenannte Kinderblende bekannt, welche als beweglicher Teil von den Untersuchern angebracht oder aufgehängt werden mußte, um das von der Röntgenröhre ausgehende Nutzstrahlenbündel einzuengen. Die Anwendung dieser Kinderblende befriedigt nicht, weil sie vom Untersucher zusätzliche Handgriffe, Aufmerksamkeit und richtige Abschätzung des benötigten Feldes verlangt. Besonders bei Röntgen-Reihenuntersuchungen, wenn Kinder mit Erwachsenen bei der Untersuchung abwechseln, wird der Untersuchungsbetrieb erheblich gestört. Auch kann es bei mangelnder Aufmerksamkeit vorkommen, daß vergessen wird, die Kinderblende zu entfernen, wenn die folgende Untersuchung bei einem anderen Menschen, insbesondere bei einem Erwachsenen, erfolgt. Im übrigen erschöpft sich der Gonadenschutz in der Abdeckung des menschlichen Unterleibs durch Bleiplatten od. dgl.

Die erfindungsgemäße Lösung des Gonadenschutzes benutzen die nachstehend angegebenen zum Stand der Technik gehörenden Vorrichtungen, die bisher für den Gonadenschutz nicht brauchbar gemacht worden sind. Es ist bei Röntgen-Untersuchungsgeräten bekannt, die Primärstrahlenblende in Abhängigkeit von der Einstellung anderer Geräteteile selbsttätig und zwangläufig verstellbar anzuordnen. Diese Verstellbarkeit dient aber nur dazu, das Nutzstrahlenbündel stets auf die Größe des Schirmes zu beschränken, wenn die Röntgenröhre selbst verstellt wird. Dadurch wird verhindert, daß schädliche Strahlen an der Seitenkante des Schirms vorbeigehen und einen hinter dem Schirm befindlichen Untersucher gefährden können. Das Nutzstrahlenbündel bleibt dabei entsprechend der Schirmgröße immer gleich groß. Andererseits ist eine in der Höhenrichtung verstellbare Hebebühne für den zu untersuchenden Menschen bekannt. Diese Hebebühne war bisher nur dazu bestimmt, dem Untersucher die Bewegung des zu Untersuchenden zu erleichtern, um nacheinander verschiedene Körperteile zu durchleuchten.

Um den Gonadenschutz allgemein zu lösen, und um die Einengung des austretenden Nutzstrahlen-Einrichtung zur Untersuchung
mit Röntgenstrahlen

Patentiert für:
C.H.F. Müller G.m.b.H., Hamburg

Dr. Hans Ulrich Zutz,

Niedermörlen über Bad Nauheim,

ist als Erfinder genannt worden

bündeis für verschieden große Menschen selbsttätig

ao zu erhalten, wird die den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung zur Untersuchung mit Röntgenstrahlen vorgeschlagen, bei der die Primärstrahlenblende in Abhängigkeit von der Einstellung anderer Geräteteile selbsttätig und zwangläufig ver-

a5 stellbar ist und bei welcher erfindungsgemäß die Blende in Abhängigkeit von einem in an sich bekannter Weise den zu untersuchenden Menschen senkrecht zu dem Hauptstrahl des Röntgenstrahlenbündels bewegenden Geräteteils verstellbar ist.

Dieser sich bewegende Geräteteil besteht vorzugsweise aus der bereits bekannten obenerwähnten Hebebühne zum Heben und Senken des zu untersuchenden Menschen vor der Blendenöffnung.
Die neue Einrichtung ist besonders für die Untersuchungsgeräte der bekannten Röntgen-Reihenuntersuchungen geeignet und bestimmt.

In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein Röntgen-Untersuchungsgerät für Reihenuntersuchungen rein schematisch in einem Schaubild dargestellt. Ein für den Ein- und Durchtritt von Menschen ausgebildetes Gestell 1 trägt auf einer Seite den sogenannten Schirmbildtubus 2, der selbst oder dessen auch den Schirm tragende Wandung 3 zur Kinnauflage 4 ausgebildet ist. In die vordere Öffnung 5 des Schirmbildtubus 2 ist in bekannter Weise der fotografische Aufnahmeapparat eingesetzt. Mit der dem Schirmbildtubus 2 gegenüberliegenden Wandung 6 des Gestells 1 ist der Strahlenaustrittstubus 7 verbunden, der mit der Röntgenröhre 8 in Verbindung steht. Die Aüstrittsöffnung des Nutzstrahlenbündels in der Wandung 6 ist mit 9 bezeichnet.

509 653/322

Mit der Wandung 6 sind im gezeichneten Beispiel senkrechte Führungsschienen 10 fest verbunden, in denen die Blende 11, d. h. eine aus Blei oder sonst geeignetem Werkstoff bestehende strahlenundurchlässige Platte, höhenverschiebbar angeordnet ist.

Die Blende 11 steht im gezeichneten Ausführungsbeispiel mit der im Gestell 1 auf und ab beweglichen Hebebühne 12 in Verbindung. Beispielsweise greift ein über Umlenkrollen 13 geführtes Drahtseil 14_; eine Kette od. dgl. einerseits bei 15 an der Hebebühne 12 und andererseits bei 16 an einem doppelarmigen Hebel 17 an, der durch einen Bolzen 18 in der Wandung 6 schwenkbar gelagert ist. Der freie Arm des Hebels 17 greift an der Blende 11, vorzugsweise unter Zwischenschaltung einer vom Hebel 17 getragenen Rolle 19, an. Natürlich könnte der freie Hebelarm auch in ein Loch der Blende 11 eingreifen. Wenn das Gewicht der Blende 11 nicht ausreicht, den Seilzug 14 dauernd gespannt zu halten, dann könnte auch durch eine geeignete Federanordnung für die Spannung des Seilzuges 14 gesorgt sein.

Hat der zu untersuchende Mensch die Hebebühne 12 betreten, dann wird sie so weit auf oder ab bewegt, daß das Kinn des Menschen in derAuflage 4 zur Anlage kommt. Diese Hebebühnenbewegung überträgt sich durch die beschriebenen Verbindungsmittel 14, 17 auf die Blende 11, die bei Anheben der Bühne 12 angehoben wird. Entsprechend der Blendenbewegung 11 wird die Austrittsöffnung 9 des Nutzstrahlenbündels ganz freigegeben oder bei der Aufwärtsbewegung der Blende verringert. Die Blende 11 stellt sich also selbsttätig entsprechend der Körpergröße des zu untersuchenden Menschen ein. Die Längen der beiden Arme des Hebels 17 sind so gewählt, daß sich die jeweils in Betracht kommende Blendenlage selbsttätig ergibt.

Selbstverständlich können an die Stelle der beschriebenen Übertragungsmittel 14, 17 auch andere Mittel treten. Beispielsweise könnte unterhalb der Blende 11 auch eine Exzenterscheibe drehbar angeordnet sein, deren entsprechende Drehung wiederum durch den Seilzug 14 erfolgt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Einrichtung zur Untersuchung mit Röntgenstrahlen, bei der die Primärstrahlenblende in Abhängigkeit von der Einstellung anderer Geräteteile selbsttätig und zwangläufig verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende in Abhängigkeit von einem in an sich bekannter Weise den zu untersuchenden Menschen senkrecht zu dem Hauptstrahl des abgeblendeten Röntgenstrahlenbündels bewegenden Geräteteil verstellbar ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung der für Röntgenuntersuchungen bereits bekannten Hebebühne zum Heben und Senken des zu untersuchenden Menschen vor der Blendenöffnung.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 541 583, 550 527,
553 841, 749 087, 749 340;

deutsche Auslegeschrift Nr. 1 017 459;
deutsche Patentanmeldungen K 9147 IX a/30 a (bekanntgemacht am 2.8.1951), L1632IXa/30a (bekanntgemacht am 20. 9. 1951);
britische Patentschrift Nr. 334 818.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen