DE1169819B - An einem Seil angeordnetes Sicherungsgeraet - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. KL: A 63 b

Deutsche Kl.: 77 a - 27/06

Nummer: 1 169 819

Aktenzeichen: K 41416 I c / 77 a

Anmeldetag: 9. August 1960

Auslegetag: 6. Mai 1964

Die Erfindung bezieht sich auf ein an einem Seil angeordnetes Sicherungsgerät, bei dem das Seil durch Öffnungen mehrerer an einem gemeinsamen Halter angelenkter und mit einer gemeinsamen Führungsstange versehener Klemmplatten geführt ist, die bei Straffen des Seiles unter zusätzlicher Wirkung einer Zugfeder verschwenkt werden und das Seil durch zickzackartiges Verkanten festklemmen.

Geräte dieser Art, wie sie z. B. zum An- und Abseilen eines Sitzbrettes vorgeschlagen wurden, würden sieh aber nicht für eine Seilsicherung eignen, die am Gürtel eines zu sichernden Arbeiters befestigt ist; denn da bei jener bekannten Anordnung die Klemmplatten völlig frei liegen, so würde die Gefahr bestehen, daß bei einem am Gürtel der zu sichernden Person eingehängten Gerät die genannten Teile mit irgendwelchen außerhalb liegenden Hindernissen in Berührung kommen und unbeabsichtigt aus ihrer Klemmstellung verschwenkt werden. Diese Gefahr besteht auch bei einer anderen bekannten, an den Gürtel eines Arbeiters anzuhängenden Anordnung mit nur einer einzigen Klemmplatte, die ebenfalls offen liegt und bei der außerdem hinter der Knickstelle des Seiles jede Führung fehlt, so daß das Seil unterhalb dieser Stelle ohne weiteres nach außen gebogen werden kann und dann keinen sicheren Halt mehr findet, sondern durch das Auge oder die Durchtrittsöffnung hindurchrutschen kann.

Derartige Anordnungen genügen also nicht den Anforderungen, die vom Gesichtspunkt der Unfallverhütung aus an solche unter allen Umständen betriebssichere Geräte gestellt werden müssen.

Die Erfindung hilft diesen Mängeln dadurch ab, daß bei Sicherungsgeräten der genannten Art erfindungsgemäß die Klemmplattengruppe in einem dem Schutz gegen unbeabsichtigtes Lösen der Klemmplatten dienenden Gehäuse untergebracht ist, welches eine am Gürtel des zu sichernden Arbeiters zu befestigende Öse trägt, und daß die gemeinsame Führungsstange als Stellstange je an den den Schwenkachsen der Klemmplatten entgegengesetzten freien Enden angelenkt ist, wobei sie an ihrem oberen Ende eine an der oberen Stirnseite des Gehäuses herausragende, bei ihrem Niederdrücken die Seilklemmung aufhebende Drucktaste trägt.

Durch das Anlenken der mit der Drucktaste verbundenen Stellstange an den äußeren Enden der Klemmplatten wird bei sehr günstigem Hebelarmverhältnis eine ganz besonders leichte und betriebssichere Arbeitsweise gewährleistet. Auch kommt das Gerät mit einer ganz geringen Anzahl einfachster und nicht störungsanfälliger Teile aus, die in Massenfertigung

An einem Seil angeordnetes Sicherungsgerät

Anmelder:

Albert Koch, Straßburg-Neudorf (Frankreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. M. Licht, München 2,

und Dr. R. Schmidt,

Oppenau (Renchtal), Ottersberg 457,

Patentanwälte

Als Erfinder benannt:

Albert Koch, Straßburg-Neudorf (Frankreich) --

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 29. Oktober 1959 (6786)

hergestellt und leicht und schnell zusammengebaut werden können und die außerdem gegen jedes Hängenbleiben beim rauhen praktischen Betrieb geschützt sind. Ein leichtes und schnelles Auswechseln des Klemmplattensatzes macht die Anpassung an andere Seilstärken ohne schwierige Einstellmaßnahmen beim Zusammenbau möglich.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung veranschaulicht. In dieser zeigt

F i g. 1 die mit dem Seil versehene, am Sicherungsgurt befestigte Seilklemme nach der Erfindung,

F i g. 2 in größerem Maßstab das geöffnete Gehäuse mit den Klemmplatten in waagerechter, also unwirksamer Stellung,

F i g. 3 dasselbe Gehäuse mit den Klemmplatten in der Sperrstellung,

F i g. 4 einen Querschnitt durch das vollständige Gehäuse und

F i g. 5 eine Ansicht des aus zwei Teilen bestehenden vollständigen Gehäuses von oben gesehen.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist die Seilklemme 2 mit dem in sie eingeführten Seil 1 durch eine Verbindung 3 an dem Sicherheitsgürtel 4 befestigt. Vier Klemmplatten 5, jede mit einem Loch mit abgerundeten Kanten versehen, dessen Durchmesser wenig größer ist als der des Seiles 1, sind übereinander mit passendem Abstand in einem Gehäuse 7 mit Deckel T angeordnet. Die beiden Gehäuseschalenteile 7 und 7' sind bei 9 miteinander verschraubt oder vernietet. Am Gehäuseteil 7 sitzt die Öse 8, die zum

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Einhaken der Verbindung 3 dient. Die Klemmplatten 5 sind an einem Ende seitlich mit je zwei Zapfen 10 ausgestattet, die in die Lagerungen 11 beider Teile 7 und T des Gehäuses passen. Am anderen gabelförmigen durchbohrten Ende 12 sind die Klemmplatten mittels kleiner Bolzen mit einer gemeinsamen Stellstange 13 verbunden. Am oberen Ende dieser Stange befindet sich eine Drucktaste 14. Eine Spiralzugfeder 15 kann zwischen einem Festpunkt 16 des Gehäuses und dem unteren Ende der Stellstange 13 angebracht sein, so daß in normaler gehobener Stellung die Drucktaste 14 am oberen Teil des Gehäuses 7, T herausragt (Fig. 3). In dieser normalen Stellung bewirken die Klemmplatten eine gekrümmte Führung des Seiles 1, welches auf diese Weise in den Löchern 6 eingeklemmt festgehalten wird. Um die Klemmwirkung aufzuheben, damit der Apparat frei am Seil entlang verschoben werden kann, genügt es, die Drucktaste 14 der Wirkung der Spiralfeder 15 entgegenzudrücken, ao

Man erkennt, daß auf diese Weise dem Arbeiter gegen Sturzgefahr guter Schutz geboten ist. Die Klemmwirkung ist dem Zug entsprechend um so größer, je schwerer der Körper des Benutzers ist. Ein besonderer Vorteil des Gerätes besteht auch darin, as daß das Seil praktisch keinerlei Abnutzung erfährt. Gewicht und Ausmaße des Gerätes richten sich nach den Bedürfnissen des Einzelfalles. Pflege und Wartung sind nicht erforderlich. Auch ist bei der Benutzung die Mitarbeit eines Gehilfen, um in bestimmten Fällen das Sicherungsseil straffen oder lockern zu lassen, überflüssig.

Die Seilklemme nach der Erfindung kann offensichtlich auch zu weiteren, nicht unmittelbar der Absturzsicherung dienenden Zwecken verwendet werden, bei denen es auf schnelle, durch Betätigung des Stellknopfes zeitweilig aufzuhebende Blockierung eines Seiles ankommt, z. B. im Baubetrieb zum Straffen von Rüst,- Leit- oder Lenkseilen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   An einem Seil angeordnetes, beispielsweise mit dem Gürtel eines Arbeiters an gefährdeten hochgelegenen Stellen verbundenes Sicherungsgerät, bei dem das Seil durch öffnungen mehrerer an einem gemeinsamen Halter angelenkter und mit einer gemeinsamen Führungsstange versehener Klemmplatten geführt ist, die bei Straffen des Seiles unter zusätzlicher Wirkung einer Zugfeder verschwenkt werden und das Seil durch zickzackartiges Verkanten festklemmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmplattengruppe in einem dem Schutz gegen unbeabsichtigtes Lösen der Klemmplatten dienenden Gehäuse (7, T) untergebracht ist, welches eine am Gürtel des zu sichernden Arbeiters zu befestigende öse (8) trägt, und daß die gemeinsame Führungsstange als Stellstange (13) je an den den Schwenkachsen der Klemmplatten (5) entgegengesetzten freien Enden angelenkt ist, wobei sie an ihrem oberen Ende eine an der oberen Stirnseite des Gehäuses herausragende, bei ihrem Niederdrücken die Seilklemmung aufhebende Drucktaste (14) trägt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   USA.-Patentschriften Nr. 2773 566, 1667788.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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