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Rettungsgürtel In der Industrie gibt @es eine große Anzahl Behälter,
Kessel, Bunker usw., die fiele "gentlich zur Kontrolle oder zur Reparatur durch
Menschen befahren werden müssen. Zu diesem Zwecke besitzen diese Behälter elliptische
oder runde öffnungen, sog. Mannlöcher, die in ihren lichten Abmessungen von normal
300 y 40o oder 400.e' einem normalen Menschen bei hochgehobenen Armeen gerade
ermöglichen, hindurchzu:schlüpfen. Für den Fall, daß die Möglichkeit besteht, daß
in solchen Behältern ein Mensch infolge Sauerstoffmangels ioder giftiger Gase oder
auch durch einen sonstigen Unglücksfall bewußtlos oder zum mindesten kraftlos werden
kann, fordert die Behörde, daß der Betreffende nur angeseilt den Behälter befahren
darf und ein zweiter Mann draußen Wache hält, um ihn im Fall einer Gefahr herauszuziehen.
Die bisherigen Rettungsgürtel waren nun so ausgebildet, da.ß sie- -den Verunglückten
an den Hüften, unter den Schultern oder im Rücken faßten. Wollte der Außenstehende
nun einen Verunglückten herausziehen, so war dies ohne Hilfe eines Dritten kaum
möglich, da sich Kopf und Schulbern meist quer vor das sog. Mannloch legten und
.die Schultern bei schlaff herabhängenden Armeen die Breite des. Mannloches überschritten.
Um diesem Übelstand abzuhelfen, hat man derartige Rettungsgürtel noch mit Handseilen
versehen, die an den Handgelenken befestigt und in einer Länge bemessen waren, daß
das Tragseil erst in Wirksamkeit trat, wenn die Arme hochgehoben waren. Um nun bei
der Arbeit durch die Seile, insbesondere durch die Handseile, nicht behindert zu
werden, werden diese meist nach hinten gelegt. Füllt der Mann nun bei einem Unfall,
der ihn der Besinnung oder seiner Kräfte beraubt, nach vorn über, so besteht die
Gefahr, daß der Hilfsmann beim Anziehen des Seiles die Arme nach hinten hochzieht
und dadurch ausrenkt, womit er den Unfall noch verschlimmert.
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Es ist nun Gegenstand der Erfindung, diesen Mangel dadurch zu beheben,
daß die Handseile nicht nur an den Handgelenken befestigt werden, sondern an der
Vorderweibe der Arme in der Nähe der Ellbogengelenke und an den Schultern etwa in
der Gegend des Schlüsselbeins durch Reißverbindungen geführt werden, die einerseits
v#erhindwrn, daß die Arme nach hinten hochgezogen werden, andererseits aber sich
unter dem Einfluß des Körpergewichts öffnen und das Seil zum Hochziehen der Armee
freigeben.
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Das Anbringen einer öse an der Schulter, wie @es vorgeschlagen ist,
damit das Handseil den Mann bei der Arbeit nicht behindert, genügt für diesen Zweck
nicht, denn wenn sich bei der Arbeit das von der Schulterhöhe nach dem Handgelenk
führende Seil hinter
die Schulter verschieben sollte, so wird auch
hierbei der Arm nach hinten hochgeholt und dadurch ausgerenkt.
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Um dem Verunglückten beim Hochziehen eine die Rettung noch mehr erleichternde
Haltung zu geben, ist es zweckmäßig, die Handseile mit den Tragseilen in einem Ring
zusammenlaufen zu lassen und die Länge der Seile so zu bemessen, daß bei Strecklage
der Arme die Handseile vom Körpergewicht vollständig entlastet sind. Dabei ist es
ferner zweckmäßig, das Tragseil nicht im Rücken, z. B. .an der Kreuzung der beiden
den Hüftgurt tragenden Schultergurte zu befestigen, sondern die Schultezgurte parallel
über die Schulter zu führen und das Tragseil beiderseits am höchsten Punkt der Schultergurte
angreifen zu lassen. Es hat dies den Vorteil, daß das geteilte Tragseil dien Kopf
nach den Seiten abstützt, vor allem aber nicht, wie das im Rücken angreifende Einzelseil,
den Kopf und den Oberkörper nach vorn drückt.
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In der Zeichnung ist das Prinzip des Gürtels, beispielsweisse igezeigt.
Fig. I und II zeigen den Rettungsgürtel in der Arbeitsstellung, Fig. III in der
Anwendungsstellung beim Hochziehen und Fig.IV eine Ausführungsmöglichkeit für die
in dez Nähe dies Schlüsselbeines an dem Schultergürtel anzubringende Aufreißöse.
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Der Gürtel i ist mit Schultergurten z und. Sitzgurte.. 3 versehen.
Im höchsten Punkt der Schultergurte befinden sich Ösen q., an denen die Tragseile
5 angreifen. An den Handgelenken sind an Manschetten 6 die Handseile 7 befestigt.
Die Handseile sind an der Vorderseite des Armes ferner noch in der Nähe des Ellbogengelenkes
durch Bänder 8, die zweckmäßig durch Druckknöpfe geschlossen sind, gehalten und
dann durch Ösen 9 geführt, die an den Schultergurten etwa in der Gegend des Schlüsselbeines
angebracht sind. Diese äsen können, wie in Abb. IV dargestellt, aus einfachem Blech
hergestellt und durch Löcher in den Schultergurten eingesteckt und auf der Rückseite
umgebogen sein, so daß sie sich bei nennenswerter Zugbeanspruchung des Handseiles
leicht herausziehen lassen. Die Handseile sind dann mit denn Tragseilen in dem Ring
io vereinigt. Die Länge der Trag- und Handseile ist so bemessen, daß die Handseile
die Arme in gestreckter Lage halten, ohne die Körperlast auf sie zu übertragen.
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Beim Anheben des Verunglückten ist der Vorgang so, daß sich zunächst
die Handseile spannen. Da die DruckInlopfbefestigung der Bänder an den Ellbogen
sich am leichtesten löst, werden die Bänder 8 zunächst die Handseile freigeben,
und die Armee werden sich beugen, indem die,Hand nach der Öse 9 hingezogen wird.
Kommt dann die Manschette 6 an die ös:e zum Anliegen, wird die Zugkraft sich so
weit vergrößern, bis unter dem Einfluß des Körpergewichts die Ösen 9 aus den Gurten
herausgezogen werden und nun die Arme in Strecklage übergehen. In diesem Augenblick
sind dann aber auch die eigentlichen Tragseile 5 gespannt, so daß die in Strecklage
befindlichen Armee durch das Körpergewicht nicht auf Zug beansprucht werden. Der
Rettungsgürtel in dieser Ausführung schaltet .demgemäß die bisherigen Mängel zeit
völliger Sicherheit aus, ohne dem Träger des. Gürtels bei der Arbeit hinderlich
zu sein., Damit wird aber auch eine vorschriftsmäßige Anwendung psychologisch wesentlich
erleichtert.